Heidelbeeren / Blaubeeren | [English version] |
Inhaltsverzeichnis |
Allgemein: | ||
Informationen zur Ware | ||
Verpackung | ||
Transport | ||
Containerfähigkeit | ||
Ladungssicherung |
Informationen zur Ware
Warenname
Deutsch | Heidelbeeren, Blaubeeren |
Englisch | Blueberries |
Französisch | Myrtille |
Spanisch | Azul baya |
Wissenschaftlich | Vaccinium corymbosum |
KN/HS-Nummer * | 0810 40 30 |
(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)
Warenbeschreibung
Heidelbeeren, die auch als Blaubeeren bezeichnet werden, gehören zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).
Grundsätzlich wird in Waldheidelbeeren und Kulturheidelbeeren unterschieden. Waldheidelbeeren kommen in der freien Natur vor, Kulturheidelbeeren hingegen werden auf Feldern angebaut.
Die Reife der Heidelbeeren wird anhand der Farbe bestimmt. Die zunächst grünen Früchte färben sich mit zunehmender Reife blau. Außerdem verfärbt sich der Stielansatz von rot nach blau.
Qualität / Lagerdauer
Heidelbeeren, die für den Transport vorgesehen sind, müssen frisch und frei von Schimmel, Fäulnis, Insektenbefall und mechanischen Beschädigungen sein. Sie müssen ihren charakteristischen Geschmack haben und nicht durch Fremdgeruch bzw. -geschmack beeinträchtigt sein. Um mechanische Beschädigungen zu vermeiden, sollten sie frei von Stängeln und Blättern sein. Heidelbeeren verderben sehr rasch, werden bitter. Sie müssen schnell verkauft werden.
Die maximale Lager- und Transportdauer wird wie folgt angegeben:
Bezeichnung | Temperatur | Rel. Luftfeuchte | Max. Lagerdauer | Quelle |
---|---|---|---|---|
-0,5…5°C | 85…95% | 7…21 Tage | [1] | |
0°C | 90…100% | einige Tage | [3] | |
Waldheidelbeere | -1…0°C | keine Angabe | 21 Tage | [5] |
Kulturheidelbeere | -1…0°C | keine Angabe | 42 Tage | [5] |
0°C | 90% | 10…14 Tage | [20] |
Verwendungszweck
Heidelbeeren werden zum Frischverzehr sowie für Torten, Kompott, Marmeladen etc. verwendet.
Abbildung
(Durch Anklicken der Abbildung wird diese vergrößert dargestellt.)
Abbildung 1 |
Herkunftsländer
Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.
Europa | Deutschland, Polen, Niederlande, Rumänien, Tschechien, Slowakei, Frankreich |
Afrika | |
Asien | |
Amerika | USA, Kanada |
Australien | Neuseeland |
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Verpackung
Heidelbeeren werden hauptsächlich in Spankörben und Schalen aus Holz, Pappe oder Kunststoff zu 1…3 kg verpackt. Um der Austrocknung vorzubeugen, werden 200…250 g-Körbchen mit Polyethylenfolie umwickelt.
Abbildung 2 |
Abbildung 3 |
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Transport
Symbole
Stückgut |
Temperaturgeführt |
Verkehrsmittel
Schiff, Flugzeug, Lkw, Bahn
Containerfähigkeit
Kühl-Container mit Frischluftzufuhr, für den kurzen Transport über Nacht zum Bestimmungsort auch thermoisolierte Container.
Umschlag
Aufgrund der Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Früchte beim Umschlag entsprechend vorsichtig behandelt werden.
Die spezifische Kühltemperatur ist auf jeden Fall auch während des Umschlags einzuhalten.
Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da sonst vorzeitiger Verderb droht.
Staumaß
ca. 2,86…4,0 m3/t (palettierte Schachteln) [20] |
Stauplatzanforderungen
Kühl, trocken
Separation
Die Ware wird palettenweise markiert.
Ladungssicherung
Aufgrund der starken Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Verpackungen so gesichert werden, dass gegenseitige Beschädigungen verhindert werden. Freiräume zwischen den Packstücken bzw. den Paletten müssen ausgefüllt werden, um ein Verrutschen oder Ankippen zu vermeiden. Durch die Wahl der richtigen Verpackungsgröße oder Ladeeinheit (Flächenmodule oder Flächen-Multimodule) können Ladungsräume formschlüssig (ohne Freiräume) beladen werden.
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Risikofaktoren und Schadenverhütung
RF Temperatur
Heidelbeeren erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungskondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).
Eine schriftliche Temperaturorder ist vor Ladebeginn vom Versender anzufordern. Diese Order ist auf jeden Fall während der gesamten Transportkette einzuhalten.
Die folgenden Tabellen sollen nur zur Einschätzung der entsprechenden Temperaturbereiche dienen. Je nach den speziellen Gegebenheiten der Transporte können die Temperaturen hiervon abweichen.
Bezeichnung | Temperaturbereich | Quelle |
---|---|---|
Reisetemperatur | -0,5…5°C | [1] |
0°C | [3] | |
-1 … 0°C | [5] | |
0°C | [12] | |
0°C | [20] |
Bei mangelhafter Kühlung kommt es zum Verderb und Schrumpfen durch Feuchtigkeitsverlust.
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RF Feuchte
Heidelbeeren erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungskondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).
Bezeichnung | Feuchte/Wassergehalt | Quelle |
Relative Luftfeuchte | 85…95% | [1] |
90…100% | [3] | |
90% | [20] |
Bei einer zu geringen relativen Luftfeuchte tritt Feuchtigkeitsverlust auf: die Beeren schrumpfen und können verderben.
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RF Lüftung
Heidelbeeren erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungskondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).
Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel 5fach/h (Durchlüftung)
Nicht zu stark lüften, da sonst Feuchtigkeitsverlust der Beeren auftritt.
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RF Biotische Aktivität
Heidelbeeren besitzen eine biotische Aktivität 2. Ordnung.
Sie gehören zu den lebenden Organen, bei denen die Respirationsprozesse überwiegen, weil durch die Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr neuer Nährstoffe fehlt.
Die Ladungspflege während der Reise muss darauf ausgerichtet sein, die Respirationsprozesse (Abgabe von CO2, Wasserdampf, Ethylen und Wärme) so zu steuern, dass am Zielort das gewünschte Reifestadium vorliegt. Durch mangelhafte Lüftung können die Früchte infolge CO2-Anreicherung und nicht ausreichender Versorgung mit Luftsauerstoff in Gärung und Fäulnis übergehen (vgl. Lüftung).
Durch die relativ kurzen Reisedauern ist die Gefahr von Qualitätsverlusten durch Stoffwechselprodukte recht gering.
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RF Gase
CO2-Entwicklung | Heidelbeeren entwickeln während der Lagerung CO2. |
Obergrenze des zulässigen CO2-Gehalts | Sie sind gegenüber hohen CO2-Konzentrationen und niedrigen O2-Konzentrationen im Laderaum/Container unempfindlich |
Ethylenentwicklung | |
Aktivverhalten | Heidelbeeren sind niedrige Ethylenproduzenten. Die Ethylenproduktionsrate liegt bei 0,1…1,0 µl/kg*h [16]. |
Passivverhalten | Die Gefahr der Allelopathie ist bei Heidelbeeren eher gering. Zum einen besitzen sie eine niedrige Empfindlichkeit gegenüber anderen Ethylenproduzenten [16]. Zum anderen sind die Reisedauern meist relativ kurz. |
Bei längeren Transporten, die bei Heidelbeeren aufgrund der geringen Haltbarkeit eher untypisch sind, kann es zu einer gefährlichen CO2-Konzentration im Laderaum kommen. Im Zweifelsfall ist dieser vor Betreten zu lüften und eine Gasmessung durchzuführen.
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RF Selbsterhitzung / -entzündung
Kein Risiko!
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RF Geruch
Aktivverhalten | Heidelbeeren entwickeln keinen Geruch. |
Passivverhalten | Sie sind gegenüber Fremdgeruch empfindlich. |
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RF Verunreinigung
Aktivverhalten | Beschädigte Waldheidelbeeren sind durch den austretenden stark färbenden blauen Saft stark verunreinigend. Kulturheidelbeeren haben ein helles Fruchtfleisch und sind nicht färbend. |
Passivverhalten | Empfindlich gegenüber Staub, Schmutz, Fetten und Ölen. Die Laderäume bzw. Container müssen vor der Beladung entsprechend sauber und hygienisch einwandfrei sein. |
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RF Mechanische Einflüsse
Heidelbeeren sind sehr druckempfindlich und müssen deshalb während Transport und Lagerung vorsichtig behandelt und umgeschlagen werden. Mechanische Beschädigungen führen zum Austritt des stark färbenden Saftes und zum schnellen Verderb der Ware.
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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung
Bei längeren Transporten, die bei Blaubeeren aufgrund der geringen Haltbarkeit eher untypisch sind, kann es durch den Atmungsprozess zu einer gefährlichen CO2-Konzentration im Laderaum kommen. Im Zweifelsfall ist dieser vor Betreten zu lüften und eine Gasmessung durchzuführen.
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RF Schwund / Abhandenkommen
Geringe Mengenverluste sind durch unsachgemäße Behandlung möglich.
Bei zu starker Lüftung und zu langen Transportzeiten kann es zu Feuchtigkeitsverlusten kommen.
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RF Schädlingsbefall / Krankheiten
Heidelbeeren sind durch Schimmelbefall gefährdet. Der Schimmelansatz entsteht entweder am Stielende oder an der Blüte.
Abbildung 4 |
Quarantänebestimmungen des Bestimmungslandes sind zu beachten, ggf. ist ein Pflanzengesundheitszeugnis (Phytosanitary-Certificate) den Versandpapieren beizufügen. Auskünfte geben die Pflanzenschutzdienste und -ämter der Bundesländer.
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