Unverbindliche Hinweise und Risikofaktoren
in der Transport-Warenversicherung
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Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Versicherungsnehmer
Warenart
Wareneigenschaften
Versicherte Transporte u. Lagerungen
Transportweg und -dauer / Logistik
Lagerung
Transportmittel und Verkehrsdienstleister
Verpackung
Beladung, Stauung, Umschlag, Entladung
Vertragsmaxima / Versicherungswert / Aufwendungen und Kosten
Versicherungsumfang
Einflussmöglichkeiten im Schadenfall
Regressmöglichkeiten
Schadenverhütungsmaßnahmen / -empfehlungen
Sonstiges





Einleitung

Dieser Abschnitt zeigt die vielschichtige Problematik der Risikoanalyse in der Transport-Warenversicherung auf.

Für den Transportversicherer ist die Risikoanalyse einer der Kernbereiche seiner Tätigkeit. Dieser ist geprägt durch den scheinbaren Widerspruch von allgemein gültigen und objektiven Faktoren einerseits sowie individueller Erfahrung und subjektiver Auslegung andererseits. In diesem nicht standardisierbaren Arbeitsmuster liegt der wesentliche Unterschied zu den sonstigen, tariflich gestützten Versicherungssparten.

Die komplexen Funktionsweisen der Risikoanalyse und der Prämienfindung sollen hier jedoch nicht behandelt werden, da gerade aus den vorgenannten Gründen eine allgemeingültige, universelle Gesamtbetrachtung kaum möglich ist.

Schon die Entscheidung, welche Informationen für den Transportversicherer maßgeblich sind, gestaltet sich schwierig.

Nachfolgend werden wesentliche Risikofaktoren genannt und ein Weg einer möglichen Katalogisierung aufgezeigt. Dieser Katalog ist nicht abschließend und die Auswahl der jeweils relevanten Faktoren, die kohärent mit dem Informationsbedarf des Anwenders sind, dem Einzelfall vorbehalten.


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Versicherungsnehmer

Name, Rechtsform, Gründungsjahr, Geschäftssitz, Anzahl der Beschäftigten
Niederlassungen
Betriebsbeschreibung, Stellung im Warenprozess, zum Beispiel
Neu- oder Bestandskunde
Vorversichereranfrage mit Einverständnis des Kunden (z. B. Versicherungssumme, Schadenaufwand, Schadenstückzahl)
Sonstige Unternehmensinformationen, zum Beispiel


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Warenart

Roh-, Halbfertig-, Fertigprodukte
Stückgut, zum Beispiel
Massenstückgut, zum Beispiel
Schüttgut, zum Beispiel
Flüssiggut, zum Beispiel
Gefahrgut, zum Beispiel
Temperaturgeführte Waren, zum Beispiel
Lebensmittel, zum Beispiel
Lebende Tiere / Pflanzen
Investitions- und Anlagegüter, zum Beispiel
Schwergut, zum Beispiel
Großraumgüter
Prototypen, Muster, Formen, Modelle
Messe- oder Veranstaltungsgut


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Wareneigenschaften

Neu- oder Gebrauchtwaren
Aggregatzustand (fest, flüssig, gasförmig)
Dimensionen (Abmessungen, Gewicht, Volumen)
Schwerpunkt (z.B. hoch, mittig oder außermittig)
Sonstiges Gefahrenpotential (z.B. Gefahrguteigenschaften)
Empfindlichkeit, zum Beispiel
Diebstahlgefahr, zum Beispiel
Termingüter


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Versicherte Transporte u. Lagerungen

Importe
Exporte
Bezüge
Versendungen
Retouren
Werkverkehre
Innerbetriebliche Transporte
Zwischentransporte / -lagerungen
Veredelungstransporte / -lagerungen
Streckengeschäfte
Transport von Investitionsgüter
Transportvolumen / Jahresumsatz (getrennt nach Niederlassungen/Ländern)

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Transportweg und -dauer / Logistik

Laufende Police: Geltungsbereich, Transportrelationen
Einzelpolice: Abgangsort und Bestimmungsort
Haus-Haus oder Terminal-Terminal
Umschlagplätze
Reisedauer
Zeitplan, Ablaufplan
Schnittstellen
Infrastruktur
Behördliche Auflagen (z. B. vorgeschriebene Wege oder genehmigungspflichtige Transporte)
Neu im TIS: Länderinformationen / Hafeninformationen
Ländervorschriften (z. B. Einfuhrbestimmungen, Zollvorschriften, Embargos)
Hafenverhältnisse, zum Beispiel
Vor-, Haupt- und Nachreisen, zum Beispiel
Klimaeinflüsse, zum Beispiel
Politische Verhältnisse, zum Beispiel
Kombinierter Verkehr:
Intramodaler Verkehr, zum Beispiel
Intermodaler oder multimodaler Verkehr, zum Beispiel


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Lagerung

Disponierte oder transportbedingte Lagerung
Zwischenlagerung
Zolllagerung
Lagerdauer
Lagergröße, zum Beispiel
Eigen- oder Fremdlager
Innen- oder Außenlagerung
Lagerart nach Waren / Bauform:
Stückgutlager, zum Beispiel
Schüttgutlager, zum Beispiel
Flüssigkeitslager, zum Beispiel
Gaslager, zum Beispiel
Lagereinrichtung:
Statische Lagerung, zum Beispiel
Dynamische Lagerung, zum Beispiel
Lagerbedienung, z.B. manuell, mechanisch, automatisch
Lagerprinzipien, z.B. FiFo/First in – First out, LiFo/Last in – First out
Anschrift des Lagerortes
Schutzeinrichtungen, zum Beispiel
Örtliche Umgebung
Notwendigkeit der Lagerbesichtigung


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Transportmittel und Verkehrsdienstleister

Eigene oder fremde Transportmittel
Fach- oder Hausspedition, Post oder Kurierdienst
Eignung der am Transport beteiligten Dienstleister (Einsatz von Subunternehmern)
Direkt- oder gebrochener Verkehr
Full-Container-Load (FCL), Less-than-Container-Load (LCL)
FCL->FCL,  FCL->LCL,  LCL->FCL,  LCL->LCL
Gefahrgutvorschriften und -regelungen, zum Beispiel
Container:
ISO-Container, zum Beispiel
Binnen-Container, zum Beispiel
Luftfracht-Container, zum Beispiel
Wechselaufbauten
Kontrolle von Containern nach CSC und ACEP
Paletten, zum Beispiel
Kraftfahrzeuge, zum Beispiel
Schienenfahrzeuge, zum Beispiel
Fluss- und Binnenschiffe, zum Beispiel
Seeschiffe:
Name, Reeder (ISM-Code / White List, Lloyd’s Shipping Index)
Alter, Klasse (Broschüre: Alter schützt vor Torheit nicht)
Flagge
Tragfähigkeit
Schiffstypen, zum Beispiel
Luftfahrzeuge, zum Beispiel
Sonstige Transportmittel, zum Beispiel


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Verpackung

Beanspruchungsgerechte Verpackung
Verpackungsvorschriften, zum Beispiel
Selbst- oder Fremdverpacker
Genormte, geprüfte oder Standard-Verpackung
Ein- oder Mehrwegverpackung
Spezialverpackung, z.B. für Kunsttransporte, Schwergut, Prototypen
Bildung von Ladeeinheiten
Innenverpackung, zum Beispiel
Außenverpackung:
Packstoffe, zum Beispiel
Packmittel, zum Beispiel
Packhilfsmittel, zum Beispiel
Markierungen, Handhabungshinweise gem. DIN 55402 / ISO 780
Flächenmodul/Flächenmultimodul – (Modulsystem)
Bei Holzverpackungen: Pflanzengesundheitszeugnis, Begasungszertifikat
Stapelfähigkeit
Aufdruck/Werbung


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Beladung, Stauung, Umschlag, Entladung

Eigen- oder Fremdpersonal
Deck- oder Unterdeckverladung
Umschlagarten und -methoden, zum Beispiel
Rampen, zum Beispiel
Fördermittel:
Flurfördermittel, zum Beispiel
Hebezeuge bzw. Krane, zum Beispiel
Stetigförderer, zum Beispiel
Lastaufnahmeeinrichtungen, zum Beispiel
Ladungssicherung
Einrichtungen und Hilfsmittel zur Ladungssicherung, zum Beispiel
Ladungssicherungsrichtlinien und -empfehlungen, zum Beispiel
Zusammenladungsverbote gem. Gefahrgutvorschriften
Wareneingangs- und Warenausgangskontrolle
Kontrolle der Transportmittel u. -behälter vor Beladung


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Vertragsmaxima / Versicherungswert / Aufwendungen und Kosten

Vertragsmaxima, zum Beispiel
Versicherungswert bestehend aus zum Beispiel
Versicherbare Aufwendungen und Kosten, zum Beispiel


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Versicherungsumfang

Grundbedingungswerke:
DTV-Güterversicherungsbedingungen 2000 (deutsch/englisch)
Institute Marine Cargo Clauses
Volle Deckung / eingeschränkte Deckung
Klauseln und Besondere Bedingungen, geschriebene Bedingungen
Schutzversicherungen (DIC/DIL)
Güterfolge- und Vermögensschäden
Selbstbeteiligungen (Integral- und Abzugsfranchise)


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Einflussmöglichkeiten im Schadenfall

Qualifizierte Schadenminderung und -feststellung vor Ort durch Sachverständige (Schadennachweis)
Aufarbeitung bzw. Verwertung beschädigter Waren
Reparatur im Bestimmungsland
Rückführung reparaturfähiger Waren an den Hersteller
Ersatzteilbeschaffung
Verwertung beschädigter oder qualitativ nicht einwandfreier Markenartikel


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Regressmöglichkeiten

Haftungsregime
Haftungsumfang
Haftungslimits
Haftungshöhe
Individualvereinbarungen
Regressverzicht


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Schadenverhütungsmaßnahmen / -empfehlungen

Einsatz von eigenem Know-how oder Spezialisten (intern / extern)
Verpackungsberatung
Be-, Entladungs- und Staukontrollen
Eignungsprüfung des Transportmittels
Transportüberwachung, zum Beispiel
Qualifizierte Schadenverhütung vor Ort durch Sachverständige
Besondere Versandanweisungen, zum Beispiel
Maßnahmen bei besonderen Risikoverhältnissen, zum Beispiel


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Sonstiges

Lieferbedingungen, Incoterms
Diskriminierung, Länder mit restriktiven Maßnahmen
Besondere gesetzliche Bestimmungen
Herkunftszeugnis
Zollvorschriften


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