Kandiszucker [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Kandiszucker
Englisch Sugar candy
Französisch Sucre candi
Spanisch Azúcar cande
Wissenschaftlich Saccharose (C12H22O11)
KN/HS-Nummer * 1701 99 90


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Kandis stammt aus Indien und Persien. In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts wurde die Herstellung von Kandis von den Arabern erwähnt. Sie gewannen große Kristalle durch Abkühlen übersättigter Zuckerlösungen. Zur Beschleunigung des Auskristallisierens legten später die Konditoren kleine Zweige hinein, an denen die Kristalle wachsen konnten.

Die Zuckerlösung wurde mit Cochenille und Indigo gefärbt oder mit Ambra oder Blumenessenz wohlriechend gemacht.

Heutzutage besteht Kandiszucker aus mehreren kleineren Kristallen. Er wird durch langsame Kristallisation einer im Vakuum eingedickten Zuckerlösung hergestellt. In dieser Lösung werden Fäden gespannt, die verhindern sollen, dass die Kristalle auf den Boden absinken oder zusammenkleben. Je nach gewünschter Größe lässt man die Kristalle an den Fäden wachsen. Diese Sorte Kandis wird auch Fadenkandis genannt, da der Faden meist im Kristall bleibt.

Fadenloser Kandis wird durch sogenannte Zuckerimpfkristalle gewonnen.

Folgende Kandiszuckersorten werden unterschieden:

Kandiszucker, weiß: aus Raffinadelösung hergestellt
Kandiszucker, gelb oder braun: aus Raffinadelösung hergestellt und mit Zuckercouleur gefärbt

Der Reinheitsgrad des Kandiszuckers ist höher als der der Raffinade.


Qualität / Lagerdauer

Das wichtigste Qualitätsmerkmal ist der Reinheitsgrad des Zuckers.

Feuchte, beschmutzte oder beschädigte Schachteln sind von der Beladung auszuschließen.

Die maximale Lagerdauer stellt bei Einhaltung der entsprechenden Temperatur-, Feuchtigkeits- und Lüftungsverhältnisse keine Einschränkung bezüglich der Transportfähigkeit der Ware dar.


Verwendungszweck

Kandiszucker wird überwiegend zum Süßen von heißen Getränken verwendet.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Kandiszucker

Abbildung 1
Foto Kandiszucker

Abbildung 2
Foto Kandiszucker

Abbildung 3
Foto Kandiszucker

Abbildung 4
Foto Kandiszucker

Abbildung 5
Foto Kandiszucker

Abbildung 6



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa EG-Staaten, Polen, Tschechien und Russland
Afrika EG-Staaten, Polen, Tschechien und Russland
Asien Indien, China, Philippinen
Amerika Kuba, Brasilien, USA, Mexiko, Argentinien
Australien Australien


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Verpackung

Kandiszucker wird in Schachteln aus Pappe verpackt.

Dabei sollte die Verpackungsgröße so gewählt werden, dass die Abmessungen der einzelnen Flächenmodule oder Flächen-Multimodule auf die üblichen Palettengrößen 800×1200 mm und 1000×1200 mm abgestimmt sind und somit Ladeeinheiten gebildet werden können.

Markierung von Verpackungen
Mark07.gif (2224 Byte)

Vor Nässe schützen
Mark03.gif (1911 Byte)

Oben
Mark04.gif (3269 Byte)

Vor Hitze
(Sonneneinstrahlung)
schützen


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Standard-Container bei Einhaltung der Grenzen des Wassergehaltes von Ware, Verpackung und Containerboden.


Umschlag

Die Ware ist auch während des Umschlags vor Feuchtigkeit (Regen, Schneefall)  zu schützen, da die Verpackung (Pappschachtel) extrem feuchteempfindlich ist und an Stabilität verliert. Darüber hinaus kann Feuchtigkeit zu Qualitätsminderungen (Schimmel, Gärung) der Ware führen.

Die Schachteln sind gegenüber mechanischen Beanspruchungen relativ empfindlich. Bei unsachgemäßem Handling, wie z.B. Werfen der Packstücke, besteht die Gefahr der Beschädigung.


Staumaß

1,66 m3/t (Schachteln) [1]


Stauplatzanforderungen

Kühl, trocken


Separation

Signierstift, Ölkreide


Ladungssicherung

Aufgrund der Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Verpackungen so gesichert werden, dass gegenseitige Beschädigungen verhindert werden. Freiräume zwischen den Packstücken bzw. den Paletten müssen ausgefüllt werden, um ein Verrutschen oder Ankippen zu vermeiden. Durch die Wahl der richtigen Verpackungsgröße oder Ladeeinheit (Flächenmodule oder Flächen-Multimodule) können Ladungsräume formschlüssig (ohne Freiräume) beladen werden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Günstiger Reisetemperaturbereich: unbegrenzt…25°C [1]

Durch höhere Temperaturen (> 25°C) werden Verblockungserscheinungen gefördert. Den Kandiszucker nicht in der Nähe von Wärmequellen stauen.

Temperaturschwankungen sind möglichst zu vermeiden, da dies zur Agglomeration (Verklumpung) aufgrund von Wasserdampfabgabe führen kann.


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RF Feuchte

Kandiszucker erfordert eine bestimmte Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK IV) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 70% [1]
Wassergehalt max. 0,05% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 65% [1]


Bei relativen Luftfeuchten > 70% kommt es zur Agglomeration (Verklumpung), Sirupbildung, zum Klebrigwerden und Befall durch Schimmelpilze und Hefen.

Unter 50% kann der Kandiszucker hart werden und verblocken.

Zucker ist vor jeglicher Feuchtigkeit zu schützen, da es dadurch zu Schimmel und Gärung kommen kann.


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RF Lüftung

Kandiszucker erfordert eine bestimmte Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK IV) (Lagerklima-Kondition).

Normalerweise muss Kandiszucker nicht belüftet zu werden. Ist die relative Luftfeuchte im Laderaum bzw. Container jedoch so hoch, dass Beschädigungen an der Ware oder der Verpackung (Schachteln) durch Ladungsschweiß oder Kondenswasserbildung an den Laderaum- oder Containerwänden zu befürchten sind, sollte wie folgt gelüftet werden:

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung)


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RF Biotische Aktivität

Kandiszucker besitzt eine biotische Aktivität 3. Ordnung.

Er gehört zu den Waren mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin biochemische, mikrobielle u. a. Zersetzungsprozesse ablaufen.


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RF Gase

Kein Risiko!


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Kein Risiko!


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RF Geruch

Aktivverhalten Kandiszucker hat einen ganz leicht angenehmen Geruch.
Passivverhalten Kandiszucker ist stark empfindlich gegenüber jeglichem Fremdgeruch und sollte daher nicht mit geruchsabgebenden Waren zusammengelagert werden.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Kandiszucker ist nicht verunreinigend.
Passivverhalten Kandiszucker ist empfindlich gegenüber Schmutz, Fetten und Ölen. Die Laderäume bzw. Container müssen vor der Beladung entsprechend sauber und hygienisch einwandfrei sein.



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RF Mechanische Einflüsse

Aufgrund der Empfindlichkeit des Kandiszuckers muss beim Umschlag, Transport und bei der Lagerung entsprechend vorsichtig vorgegangen werden. Als Folge der mechanischen Beanspruchungen beim Umschlag / Transport können z.B. die Klebestreifen zerstört oder die Schachtelflächen und Schachtelkanten eingedrückt werden. Hierbei kann der Kandiszucker leicht brechen und sich abscheuern (Grusschäden).


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Kein Risiko!


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RF Schwund / Abhandenkommen

Masseverluste infolge Wasserdampfabgabe o. ä. treten nicht auf.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Kandiszucker kann durch den Befall von Ratten, Mäusen, Ameisen, Fliegen und Silberfischchen Wertminderungen erleiden.


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