Rosinen [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Rosinen
Englisch Raisins
Französisch Raisins secs
Spanisch Pasas
Wissenschaftlich Vitis vinifera
KN/HS-Nummer * 0806 20 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Rosinen sind die getrockneten überreifen Weinbeeren (Trockenobst) der Weinrebe, einem Kletterstrauch, der Familie der Weinrebengewächse (Vitidaceae).

Der Begriff "Rosinen" als Sammelbezeichnung umfasst im Speziellen die folgenden Sorten:

Traubenrosinen: kernhaltig, großbeerig, meist mit Stiel
Sultaninen: kernlos, großbeerig und hellgelb. Größer als Korinthen und kleiner als Traubenrosinen (siehe Warenseite Sultaninen)
Korinthen: kernlos, kleinbeerig, violett-schwarze Farbe. Benannt nach der griechischen Stadt Korinth (siehe Warenseite Korinthen).

Zur Herstellung: Die Trauben bleiben bis zur Überreife am Rebstock hängen und werden nach der Lese an der Luft, in der Sonne (weniger aromatisch als im Schatten getrocknet) oder in Trockenanlagen getrocknet. Zum Teil werden sie durch Schwefeln (Schwefeldioxid, SO2) gebleicht, was auf der Verpackung gekennzeichnet werden muss.

Um eine Agglomeration (Verklumpung durch Zusammenkleben) der Rosinen zu verhindern, werden sie ggf. mit pflanzlichem Öl behandelt.

Durch den hohen Zuckergehalt (65…70%) schmecken Rosinen sehr süß.


Qualität / Lagerdauer

Rosinen sollen frei von Schimmel und Fremdkörpern (Stiele, Sand, Schädlinge, besonders Milben) und sauber sein. Sie werden nach Farbe und Größe sortiert. Erwünscht ist eine möglichst helle Farbe.

Die maximale Lagerdauer wird wie folgt angegeben:

Temperatur Rel. Luftfeuchte Max. Lagerdauer Quelle
4…20°C 65% 12 Monate [1]
7°C 50…60% 12 Monate [5]



Verwendungszweck

Rosinen werden zum Rohverzehr, als Zutat in Nussmischungen, Backwaren, Müslis und Süßspeisen verwendet.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Rosinen

Abbildung 1
Foto Rosinen

Abbildung 2



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Türkei, Griechenland, Spanien, Zypern
Afrika Südafrika
Asien Iran, Afghanistan
Amerika USA (Kalifornien), Mexiko
Australien Australien


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Verpackung

Rosinen werden in Schachteln aus Pappe, Holzkisten oder Säcken verpackt.

Die in Schachteln aus Well- oder Vollpappe verpackte Ware sollte auf Paletten transportiert werden. Dabei sollten die Verpackungsgröße so gewählt werden, dass die Abmessungen der einzelnen Flächenmodule oder Flächen-Multimodule auf die üblichen Palettengrößen 800×1200 mm und 1000×1200 mm abgestimmt sind und somit Ladeeinheiten gebildet werden können.


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut


Temperaturgeführt



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Einsatz von Standard-Container / Kühl-Container bei Einhaltung der Untergrenzen des Wassergehaltes von Ware, Verpackung und Containerboden.


Umschlag

Da die Packstücke stoßempfindlich sind, muss beim Umschlag entsprechend vorsichtig vorgegangen werden.

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da dies zu Schimmel, Fäulnis, Gärung und Klebrigwerden führen kann.


Staumaß

1,10…1,30 m³/t (Kisten bzw. Schachteln) [1]
1,39…1,45 m³/t (Kisten) [11]


Stauplatzanforderungen

kühl, trocken, ggf. gute Lüftung


Separation

Signierstift, Ölkreide


Ladungssicherung

Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, ist die Ladung so im Transportmittel zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen und ihre Lage verändern kann. Die Packstücke dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Rosinen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Genaue Angaben über die einzuhaltende Lagertemperatur sollten vom Versender eingeholt werden.

Bezeichnung Temperaturbereich Quelle
Günstige Reisetemperatur 4…20°C [1]
7°C [5]


Bei Temperaturen > 25°C und mechanischem Druck auf die Ware besteht die Gefahr von Kandierung und Verklumpung, Sirupbildung und Gärung.

Durch Wärme allgemein besteht die Gefahr der Verfärbung und Verhärtung, deshalb entfernt von Wärmequellen stauen.

Bei Temperaturen <10°C wird das Milbenwachstum gehemmt.


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RF Feuchte

Rosinen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Genaue Angaben über die einzuhaltende relative Luftfeuchte sollten vom Versender eingeholt werden.

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 65% [1]
50…60% [5]
Wassergehalt 14…16% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 55% [1]


Aus dem steilen Anstieg der Sorptionsisotherme (vgl. die Sorptionsisotherme für Sultaninen) ist ersichtlich, dass Rosinen stark hygroskopisch sind. Feuchte (See-, Regen-, Kondenswasser) führt zu Schimmel, Fäulnis, Klebrigwerden und zur Gärung. Um eine Durchfeuchtung der Ware durch Schwitzwasser von Oberflächen des Laderaums bzw. Containers zu vermeiden, sollte die Ware mit Garnier geschützt werden. Ist ein Gärungsprozess eingeleitet, kann dieser sauerteigartig die ganze Ladung durchdringen.

Durch schlechte Trocknung (Wassergehalt > 20%) entsteht Schimmel, und die Rosinen werden ungenießbar.

Bei rel. Luftfeuchten > 70% werden Rosinen klebrig, verschimmeln, es kommt zur Gärung, und ein Befall mit Hefepilzen ist möglich.

Bei rel. Luftfeuchten < 60% werden Rosinen zäh und hart.


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RF Lüftung

Rosinen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Wenn sich die Ware im "verschiffungstrockenen" Zustand befindet, d. h. aufgrund des Wassergehalts keine Beeinträchtigungen durch Schimmel etc. zu befürchten sind, braucht nicht gelüftet zu werden. Ist dies nicht der Fall, sollten folgende Lüftungsmaßnahmen vorgenommen werden:

Empfohlene Lüftungs-Konditon: Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung)


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RF Biotische Aktivität

Rosinen besitzen eine biotische Aktivität 3. Ordnung.

Sie gehören zu den Waren mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin biochemische, mikrobielle u. a. Zersetzungsprozesse ablaufen.


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RF Gase

Kein Risiko!


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Bei Temperaturen >25°C laufen chemische Umsetzungen rasch ab. Es kann zu erheblicher Sirupbildung und Selbsterwärmung kommen.


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RF Geruch

Aktivverhalten Rosinen besitzen einen leicht angenehmen Geruch.
Passivverhalten Rosinen sind stark geruchsempfindlich.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Bei zu hohen Temperaturen und zu hoher Stapelung (Druck) besteht die Gefahr von Sirupbildung, welche andere Waren verunreinigen kann.
Passivverhalten Rosinen sind Verunreinigungen gegenüber äußerst empfindlich.



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RF Mechanische Einflüsse

Die Packstücke müssen im Laderaum bzw. Container entsprechend gesichert werden, damit sie während des Transportes ihre Lage nicht verändern können. Beim Containertransport ist es zudem wichtig, dass die Ware an den Türen so gesichert wird, dass sie beim Öffnen dieser nicht aus dem Container herausfallen.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Durch Milbenbefall kann es beim Verzehr zu Darmerkrankungen kommen. Das Einatmen von Milbenstaub führt eventuell zu Asthmaanfällen, und bei häufiger Berührung mit Milben können Hauterkrankungen auftreten.

Die Behandlung mit Schwefeldioxid (SO2) muss gekennzeichnet sein..


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RF Schwund / Abhandenkommen

Der normale Masseverlust durch Abnahme des Feuchtigkeitsgehaltes der Ware beträgt ca. 1%.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Bei entsprechenden Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen besteht die Gefahr des Befalls durch Maden, Milben, Schaben, Motten (Dörrobst, Mehl-, Heumotte), Käfer (Saft-, Getreideschmal-, Getreideplatt- und Reismehlkäfer), Ratten, Mäusen und Ameisen.

Feststellbar ist der Milbenbefall der Ware anhand der Kontrolle mittels einer Lupe: Die Milben sind dann als weißliche, sich langsam bewegende Punkte zum Unterschied von auskristallisiertem Traubenzucker erkennbar. Die Entwicklungszeit vom Ei zum Imago (geschlechtsreifen Insekt) beträgt ca. 10 Tage.

Ein Begasungsattest sollte vorliegen. Bei Schädlingsbefall (Milben, Maden usw.) müssen die Rosinen durch Begasung rekonditioniert werden.


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