Äpfel, getrocknet [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Äpfel, getrocknet (Ringäpfel)
Englisch Apples, dried (Applerings)
Französisch Pommes séchées
Spanisch Manzanas secados
Wissenschaftlich Malus domestica
KN/HS-Nummer * 0813 30 00


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Trockenäpfel sind von Schale und Kerngehäuse befreite, in Scheiben geschnittene und getrocknete Stücke der Frucht des Apfelbaums der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie gehören zum Trockenobst und kommen überwiegend als Ringäpfel in den Handel.

Weitere Informationen zu Äpfeln finden Sie auf der Warenseite Äpfel.


Qualität / Lagerdauer

Das Gelbwerden der Äpfel ist meist die Folge zu intensiver Schwefelung.

Werden getrocknete Äpfel bei Temperaturen von 0…7°C transportiert oder gelagert, sind sie bis zu einem Jahr haltbar.


Verwendungszweck

Getrocknete Äpfel werden überwiegend zum Rohverzehr und als Bestandteil von Mischobst, Müslis und Studentenfutter verwendet.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Äpfel

Abbildung 1
Foto Ringapfel

Abbildung 2



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Italien, Niederlande, Türkei
Afrika  
Asien China
Amerika Argentinien, Kanada, USA
Australien Australien


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Verpackung

Getrocknete Äpfel werden u.a. in Schachteln, in Kisten oder auch in Säcken verpackt.

Die in Schachteln aus Well- oder Vollpappe verpackte Ware sollte auf Paletten transportiert werden. Dabei sollten die Verpackungsgröße so gewählt werden, dass die Abmessungen der einzelnen Flächenmodule oder Flächen-Multimodule auf die üblichen Palettengrößen 800×1200 mm und 1000×1200 mm abgestimmt sind und somit Ladeeinheiten gebildet werden können.


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut


Temperaturgeführt



Verkehrsmittel

Schiff, Bahn, Lkw


Containerfähigkeit

Einsatz von Standard-Container / Kühl-Container bei Einhaltung der Untergrenzen des Wassergehaltes von Ware, Verpackung und Containerboden.


Umschlag

Da die Packstücke stoßempfindlich sind, muss beim Umschlag entsprechend vorsichtig vorgegangen werden.

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da dies zu Schimmel, Fäulnis, Gärung und Klebrigwerden führen kann.


Staumaß

3,10 m³/t (Flachsäcke aus Leinengewebe à 50 kg) [1]
2,55 m³/t (Jutesäcke à 50 kg) [1]
2,41…2,55 m³/t (Schachteln) [14]


Stauplatzanforderungen

kühl, trocken, ggf. gute Lüftung


Separation

Fasertauwerk, dünne Netze aus Fasern, Matten, Jutekleider. Signierstift, Ölkreide bei Schachteln.


Ladungssicherung

Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, ist die Ladung so im Transportmittel zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen und ihre Lage verändern kann. Die Packstücke dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Getrocknete Äpfel erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Genaue Angaben über die einzuhaltende Lagertemperatur sollten vom Versender eingeholt werden.

Bezeichnung Temperaturbereich Quelle
Günstige Reisetemperatur 5…20°C [1]
0…7°C [4]


0…7°C stellt den optimalen Temperaturbereich dar. Die Äpfel sind dann bis zu einem Jahr haltbar

Bei Temperaturen < 10°C wird ein eventuelles Milbenwachstum gehemmt, und bei Temperaturen < -2°C droht Verderb.

Bei Temperaturen > 25…30°C laufen chemische Umsetzungen rasch ab. Als Folge daraus dunkeln die Apfelringe nach, womit häufig eine Geschmacksverschlechterung verbunden ist.

Die Ware sollte  nicht in der Nähe von Wärmequellen gestaut werden, damit es neben Sirupbildung zur Austrocknung und Kandierung kommen kann.


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RF Feuchte

Getrocknete Äpfel erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Genaue Angaben über die einzuhaltende relative Luftfeuchte sollten vom Versender eingeholt werden.

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 60…70% [1]
Wassergehalt 20…24% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 70% [1]


Bei rel. Luftfeuchten > 70% neigen getrocknete Äpfel zum Klebrigwerden, Schimmeln und zum Befall mit Hefepilzen. Bei rel. Luftfeuchten < 60% werden die Äpfel zäh und hart, so dass sie sich nicht mehr für den Rohverzehr eignen.

Die Sorptionsisotherme für getrocknete Apfelscheiben zeigt einen steilen Anstieg, ein Zeichen starker Hygroskopizität dieser Trockenfrüchte.

SI Apfelscheiben

Abbildung 3


Feuchtebeeinflussung (See-, Regen-, Kondenswasser) vermeiden, da die Ware stark hygroskopisch ist und Feuchtwerden zum Quellen und Schimmeln führen kann. Zusätzlich kann ein Gärungsprozess eingeleitet werden, wenn die Trockenfrüchte mit Wasser in Berührung kommen. Ist ein solcher Gärungsprozess erst einmal eingeleitet worden, so ist dieser nicht mehr rückgängig zu machen und durchdringt schließlich sauerteigartig die ganze Ladung.

Um eine Durchfeuchtung der Ware durch Schwitzwasser von Oberflächen des Laderaums bzw. Containers zu vermeiden, sollte die Ware mit Garnier geschützt werden.


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RF Lüftung

Getrocknete Äpfel erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Wenn sich die Ware im „verschiffungstrockenen" Zustand befindet, d. h. aufgrund des Wassergehalts keine Beeinträchtigungen durch Schimmel etc. zu befürchten sind, braucht nicht gelüftet zu werden. Ist dies nicht der Fall, sollten folgende Lüftungsmaßnahmen vorgenommen werden:

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung)


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RF Biotische Aktivität

Getrocknete Äpfel besitzen eine biotische Aktivität 3. Ordnung.

Sie gehören zu den Waren mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin biochemische, mikrobielle u. a. Zersetzungsprozesse ablaufen.


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RF Gase

Kein Risiko!


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Bei Temperaturen >25°C laufen chemische Umsetzungen rasch ab. Es kann zu erheblicher Sirupbildung und Selbsterwärmung kommen.


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RF Geruch

Aktivverhalten Getrocknete Äpfel besitzen einen leicht angenehmen Geruch.
Passivverhalten Getrocknete Äpfel sind sehr stark geruchsempfindlich und sollten nicht in der Nähe von Zwiebeln und anderem Lauchgemüse gestaut werden, da deren ätherische Öle geruchsinfizierend sind.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Durch Stapeldruck infolge zu hoher Stapelung und hohen Temperaturen besteht die Gefahr der Sirupbildung, die andere Waren verunreinigen kann.
Passivverhalten Getrocknete Äpfel sind Verunreinigungen gegenüber äußerst empfindlich.



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RF Mechanische Einflüsse

Die Packstücke müssen im Laderaum bzw. Container entsprechend gesichert werden, damit sie während des Transportes ihre Lage nicht verändern können. Beim Containertransport ist es zudem wichtig, dass die Ware an den Türen so gesichert wird, dass sie beim Öffnen dieser nicht aus dem Container herausfallen.

Druck in Verbindung mit Hitzeeinflüssen bewirkt eine Kandierung und Verklumpung, Sirupbildung und Gärung.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Von Milben befallene Trockenäpfel können nach dem Verzehr zu schweren Darmerkrankungen führen. Die Behandlung mit Schwefeldioxid (SO2) muss gekennzeichnet sein.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Masseverluste können durch Trocknung der Ware und Wasserdampfabgabe entstehen.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Durch Wärme und Feuchte kann die Ware von Milben befallen werden, was zur Ungenießbarkeit der Apfelringe und zu schweren Darmerkrankungen führen kann. Feststellbar ist der Milbenbefall der Ware anhand der Kontrolle mittels einer Lupe: Die Milben sind dann als weißliche, sich langsam bewegende Punkte zum Unterschied von auskristallisiertem Traubenzucker erkennbar.

Bei geringem Milbenbefall kann die Ware meist noch durch Erhitzen gerettet werden.

Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Imago (geschlechtsreifen Insekt) beträgt 10 Tage.

Außerdem kann die Ware durch Motten (Dörrobst-, Mehl- und Heumotte), Käfer (Saft-, Getreideschmal-, Getreideplatt- und Reismehlkäfer), Ratten, Mäuse und Ameisen befallen werden.


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