Bleche in Tafeln [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall



Weitere umfangreiche Informationen enthalten die Vorträge zum Thema:

STAHL – vom Erz bis zum Regress –



Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Bleche in Tafeln, Stahlbleche in Tafeln
Englisch Iron sheets
Französisch Tôles
Spanisch Chapas
KN/HS-Nummer * 72 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Bleche in Form von Tafeln (Blechtafeln) sind Flachprodukte mit rechteckigem Querschnitt, dessen Breite viel größer als die Dicke ist. Es werden warm- und kaltgewalzte Bleche unterschieden.

Warmgewalzte Bleche in Form von Tafeln werden aus Halbzeugen (Brammen oder Vorbänder) hergestellt, die durch Walzen und Glühen auf bestimmte Dicken reduziert und in Tafeln von viereckiger oder auch anderer Form mechanisch oder brennend geschnitten werden.

Kaltgewalzte Bleche in Form von Tafeln werden erzeugt, indem warmgewalzter Stahl in schwacher Säurelösung vom Rost befreit ("Pickling"), gewaschen, gebürstet, getrocknet, geölt, ausgerollt und durch Passieren der Reduzierwalzen unter Druck kaltgewalzt und in Tafeln von viereckiger oder auch anderer Form geschnitten wird. Der kaltgewalzte Stahl ist ein höherveredeltes Produkt und besitzt eine glattere Oberfläche, eine größere Genauigkeit in den Abmessungen (Dicke, Breite, Länge) sowie eine größere Festigkeit.

In Abhängigkeit von dem Werkstoff, aus dem die Bleche hergestellt sind, werden sie in folgende Gruppen eingeteilt:

Bleche aus Kohlenstoffstählen
Bleche aus legierten Stählen
Bleche aus Nichteisenmetallen und ihrer Legierungen
bimetallische plattierte Bleche, d.h. aus zwei verschiedenen Metallen zusammengeklebte Bleche
Bleche mit Schutzüberzügen, z.B. PVC oder PE beschichtete Bleche oder verzinkte, verzinnte Bleche

Ferner werden unterschieden:

Schwarzbleche (engl. black iron sheets, black plates): Warmgewalztes, nicht entzundertes Blech für untergeordnete Verwendung, ohne besondere Ansprüche an Oberflächenbeschaffenheit
Zinkbleche oder galvanisierte Bleche (engl. galvanized sheets): Stahlbleche mit Zinküberzug. Der Überzug erhöht den Gebrauchswert des Bleches. Um eine höhere Haltbarkeit der Zinkschicht zu erreichen, werden Bleche nach dem Feuerverzinken noch einmal auf ca. 600° erwärmt
Well- oder Riffelbleche (engl. corrugated sheets): Gewellte rechteckige Tafeln, die durch Walzen hergestellt werden. Durch anschließendes Verzinken wird ihr Gebrauchswert erhöht
Elektrobleche (engl. electric steel sheets): Mit Silizium legierte Feinbleche mit besonderen magnetischen Eigenschaften
Weißbleche (engl. tin plates): Stahlbleche mit Zinnüberzug
Matte Bleche: sind Stahlbleche, die mit einem Blei-Zinn-Überzug versehen sind. Wegen toxischer Eigenschaften des Bleis sind sie nicht als Packstoff für Lebensmittelerzeugnisse einsetzbar
Edelstahlbleche (engl. high-grade o. stainless steel sheets): Sind Bleche aus legiertem und unlegiertem Stahl mit hohem Reinheitsgrad und somit z. B. nichtrostend, hitzebeständig oder chemisch beständig


Qualität / Lagerdauer

Stahlprodukte erleiden durch den Einfluss von Korrosion und mechanischen Beschädigungen Wertminderungen.

Eine besonders häufige Schadenursache ist Rost, entstanden durch Seewasser, Regen, Kondenswasser am Transportmittel, Ladungsschweiß oder Schwitzwasserbildung innerhalb der Verpackung. Ungeeignete Transportmittel, Schiffe mit schlechten Lukenabdeckungen oder fehlenden Belüftungseinrichtungen, beschädigte Container, Bahnwaggons und Lkw ohne Abdeckungen, unsachgerechte Lagerung im Freien, Verwendung nicht geeigneter Abdeckplanen, ungeschütztes Verladen bei Regenwetter sowie Temperatur- und Klimaunterschiede bei längeren Transporten über See können zu Rostschäden führen.

Bei warmgewalztem Stahl ist es üblich, diesen im Freien zu lagern und ungeschützt zu transportieren, so dass keinerlei Schutz gegenüber Regen etc. gewährleistet ist. Daher weisen solche Bleche meistens eine Schicht Oberflächenrost (Flugrost) auf. Da der Stahl vor seiner Weiterverarbeitung entrostet (gebeizt) wird, beeinträchtigt das seine Qualität nicht. Schutz vor z. B. Seewasser oder chemischen Rückständen sollte gegeben sein, da die Korrosionsbildung im Rahmen bleiben muss, denn durch das Beizen kann keine Narben- oder Lochfraßkorrosion entfernt werden.

Gebeizte und geölte (pickled and oiled) warmgewalzte Bleche und kaltgewalzte Bleche sowie feuerverzinkte Feinbleche, galvanisierte Feinbleche (d.h. elektrolytisch beschichtete Bleche, z. B. Verzinken etc.), Elektrobleche und Weißbleche sind durch die richtige Wahl von Verpackung, Lagerort und Transportmittel gegen jegliche Form von Korrosion zu schützen.

Der Rostzustand von Stahlladungen sollte in den Frachtpapieren vor der Ladungsübernahme vermerkt werden, wobei folgende Definitionen verwendet werden können:

Wet before shipment (Nass vor Verladung)
Partly rust stained to rusty (Leichter Oberflächenrost bis rostig)
Gear marked (Spuren durch Umschlaggeschirr)
Contaminated by foreign substance (Verschmutzung)
Contaminated by saltwater (Mit Salzwasser behaftet)
Chafed in places (Abschabungen)
Packing torn exposing contents (Verpackung aufgerissen, Inhalt sichtbar)


Bei der Zustandsbeschreibung von warmgewalztem Stahl wird überwiegend der AMERICAN RUST STANDARD GUIDES verwendet.

Um mechanischen Beschädigungen bei der Lagerung und beim Umschlag vorzubeugen, sollten in Paketen verpackte Blechtafeln mit Holzunterbauten versehen sein. Unverpackte Blechtafeln sind auf ebenem Boden zu lagern und in gleichmäßigen Abständen (vgl. Abbildung 4) mit Stauholz zu unterlegen. Durch Bodenunebenheiten und versetzte Stauholzunterlagen können Knicke und Deformierungen an den Blechen auftreten. Ein Überstauen kann ebenfalls zu Verformungen führen.


Verwendungszweck

Warmgewalzter Stahl wird z.B. zur Herstellung von Rohren, Stahltüren sowie Tanks verwendet oder zu kaltgewalztem Stahl weiterverarbeitet.

Kaltgewalzter Stahl wird zu einem Großteil von der Automobilindustrie verarbeitet, aber auch bei der Herstellung von Haushaltswaren (z.B. Kühlschränke) eingesetzt.

Verzinkte Bleche finden z.B. in der Automobilindustrie oder bei der Herstellung von Materialien zum Dachdecken (z.B. Dachabschlüsse, Dachrinnen) Anwendung.

Weißbleche werden in der Verpackungsindustrie zur Herstellung von Dosen, für Haushalts- und Spielwaren sowie ähnlichen Produkten eingesetzt.

Elektrobleche werden z. B. in Transformatoren, elektrischen Maschinen und Geräten verwendet.

Edelstahlbleche werden z. B. im Maschinen-, Werkzeug- und Behälterbau eingesetzt.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt!)

Abbildung 1

Abbildung 1
Abbildung 2

Abbildung 2
Abbildung 3

Abbildung 3
Abbildung 4

Abbildung 4



Herkunftsländer

Die hauptsächlichen Warenströme für Stahl und Stahlerzeugnisse sind:

innerhalb der EU
Ostblock –> EU-Länder und USA
EU-Länder –> USA
Japan, Korea, Indien, Südafrika, Brasilien –> EU-Länder und USA


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Verpackung

Warmgewalzte Bleche werden mit Stahlbändern (Bandeisen) zu Paketen zusammengebündelt. Um Verschiebungen der Tafeln während des Transportes und der Lagerung zu vermeiden, werden sowohl in Quer- als auch in  Längsrichtung mindestens 2 Bandeisen eingesetzt. Beim Warmwalzen oder Glühen von Stahl bildet sich eine Oxidationsschicht (Zunder), die begrenzten Korrosionsschutz bietet. Die Schicht ist jedoch sehr empfindlich und kann leicht abplatzen.

Gebeizte und geölte warmgewalzte Bleche sowie kaltgewalzte Bleche, feuerverzinkte Feinbleche, galvanisierte Feinbleche (d.h. elektrolytisch beschichtete Bleche, z.B. Verzinken etc.), Elektrobleche und Weißbleche werden in Abhängigkeit ihrer Qualität, des Transportweges, der Transportdauer und der Umschlaghäufigkeit mehrschichtig verpackt.

Hinweise zu den verschiedenen Verpackungs-, Lagerungs- und Transportmöglichkeiten gibt u.a.:

Das Stahl-Informations-Zentrum, Merkblatt 474 "Verpackung, Lagerung und Transport von Feinblech", 1. Auflage 1999, ISSN 0175-2006, Herausgeber: SIZ, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf
Das Stahl-Informations-Zentrum, Merkblatt 112 "Lagerung und Transport von metallisch beschichtetem Band und Blech", überarbeiteter Nachdruck 2003, ISSN 0175-2006, Herausgeber: SIZ, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf


Verpackungsbeispiele für den Seetransport:

1. Gebeizte u. geölte warmgewalzte Bleche sowie kaltgewalzte Bleche in Tafeln:

Zunächst werden die Bleche mit mindestens 2 Bandeisen in Quer- und in Längsrichtung zu Paketen zusammengefasst. Anschließend sind die Kanten mit Kantenschutzwinkeln aus z. B. Pappe abzudecken, um die nachfolgend eingesetzte Verpackung aus Papier und Folie vor mechanischen Beschädigungen (Einknicken oder Einreißen) zu schützen. Dann ist als erste Schicht ein faserverstärktes Pack- oder kunststoffbeschichtetes Kraftpapier zu verwenden, wobei die folienbeschichtete Seite nach außen gerichtet sein muss. Bei ungeölten kaltgewalzten Blechen ist anstelle des Kraftpapiers ein Korrosionsschutzpapier (z. B. VCI-Papier) zu verwenden. Dieser Teil der Verpackung kann Feuchtigkeit, die sich innerhalb der Verpackung bilden kann, binden. Als zweite Lage ist eine Kunststofffolie (PE) mit einer Mindeststärke von 150 µ einzusetzen. Alternativ können auch dünnere Folien (z.B. 100 µ) doppellagig angebracht werden. Die Kanten sind mit Kantenschutzwinkeln (Pappe, Kunststoff) zu versehen, um die Folie vor mechanischen Beschädigungen zu bewahren. Die dritte Verpackungsschicht besteht aus Ausschussblechen (für den Binnentransport können auch Hartfaserelemente eingesetzt werden) an den Seiten- und Stirnflächen sowie oben und unten.  Abschließend ist das Paket auf einem stabilen Holzunterbau (Palette aus vernagelten oder verschraubten Längs- und Querhölzern) durch mindesten 2 Bandeisen in Längsrichtung und je nach Länge mit mindestens drei Bandeisen in Querrichtung zusammenzuhalten. Die Palette bzw. der Holzunterbau ist so zu dimensionieren, dass die Kanten des Paketes nicht darüber hinausragen. Die Pakete sind abschließend mit Identifikations- und Handhabungshinweisen zu markieren. Hierzu gehören die Versanddaten, das Markierungssymbol "KEEP DRY" und der Hinweis "DO NOT UNWRAP UNTIL STEEL REACHES ROOM TEMPERATURE" (siehe Abbildung 9).

2. Verzinkte Bleche in Tafeln: Verpackung wie in Beispiel 1, als Papier-Innenverpackung sollte jedoch kein Korrosionsschutzpapier verwendet werden, da die Schutzmittel mit der verzinkten Oberfläche reagieren könnten. An verzinkten Blechen kann auch ohne direkte äußere Feuchteeinwirkung Weißrost entstehen, indem es durch Temperaturschwankungen zur Schwitzwasserbildung innerhalb der Verpackung kommt. Dies könnte durch eine zusätzliche Papierlage und/oder kombinierte Hartfaser-Blech-Außenverpackung vermieden werden.

3. Elektrobleche in Tafeln: Verpackung wie in Beispiel 1, als Papier-Innenverpackung sollte jedoch ein Korrosionsschutzpapier (z. B. VCI-Papier) verwendet werden.

4. Weißbleche in Tafeln: Verpackung wie in Beispiel 1, als Papier-Innenverpackung sollte jedoch kein Korrosionsschutzpapier verwendet werden, da die Schutzmittel mit der verzinnten Oberfläche reagieren könnten. An Weißblech kann auch ohne direkte äußere Feuchteeinwirkung Korrosion entstehen, indem es durch Temperaturschwankungen zur Schwitzwasserbildung innerhalb der Verpackung kommt. Dies könnte durch eine zusätzliche Papierlage und/oder kombinierte Hartfaser-Blech-Außenverpackung vermieden werden.

5. Edelstahlbleche in Tafeln: Innenverpackung wie in Beispiel 1, als Außenverpackung sind jedoch Holzkisten oder -verschläge zu verwenden, da Edelstahlbleche oftmals in langen Abschnitten versendet werden und daher in Längsrichtung stabil verpackt sein müssen (siehe Abbildung 8).


Abbildungen:

Abbildung 5

Abbildung 5
Abbildung 6

Abbildung 6
Abbildung 7

Abbildung 7
Abbildung 8

Abbildung 8
Abbildung 9

Abbildung 9
Abbildung 10

Abbildung 10
Abbildung 11

Abbildung 11
 


Markierung von Verpackungen
Mark07.gif (2224 Byte)

Vor Nässe schützen
"DO NOT UNWRAP
UNTIL STEEL
REACHES ROOM
TEMPERATURE"


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut



Verkehrsmittel

Lkw, Schiff, Bahn


Containerfähigkeit

Für den Containertransport von Blechen sind Standard-Container geeignet.

Die Masse der Ladung ist gleichmäßig auf die Bodenfläche des Containers zu verteilen, dabei ist Maximalmasse gemäß CSC(Container Safety Convention)-Zulassung einzuhalten. Des Weiteren ist bei der Beladung von Containern die maximale Streckenlast zu beachten (Belastung des Containers).

Die Ladungssicherungsmaßnahmen im Container müssen sehr sorgfältig vorgenommen werden, da die Blechpakete sich auf keinen Fall bewegen dürfen.


Umschlag

Der Umschlag sollte bei trockenem Wetter bzw. in gedeckten Hallen vorgenommen werden, da die Ware sehr korrosionsanfällig ist.

Abbildung 12

Abbildung 12


Blechpakete sind aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber mechanischen Beschädigungen entsprechend sorgfältig zu behandeln, besonders beim Einsatz von Gabelstaplern. Schäden können durch sachgemäßes Handling und den Einsatz geeigneter Um- und Anschlagmittel (z.B. Hebebänder, Anschlagkettengehänge, Zangen, Klemmen) verhindert werden. 

Einzelne Bleche oder Pakete ohne Holzunterbau sind beim Lagern bzw. Stauen mit Holz zu unterlegen, damit sie beim Umschlag ohne Beschädigung angehoben werden können. 

Die Belastbarkeit der An- und Umschlagmittel sowie die Hubkraft der Lastaufnahmemittel müssen ebenfalls beachtet werden.

Zu hartes Aufnehmen oder Absetzen der Pakete führt zu Deformierungen, welche sich im weiteren Verarbeitungsprozess nachteilig auswirken.

Neben den rein mechanischen Beschädigungen der Ware selbst kann durch eine Beschädigung der Verpackung die Ware nicht mehr vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden. Als Folge dessen kann es zur Korrosionsbildung kommen.


Staumaß

0,47 m³/t (Eisenbleche, Bündel) [1]
0,16 m³/t (Schiffsbleche, Bündel) [1]
0,36 m³/t (Stahlbleche, Paket) [1]
0,22 m³/t (Stahlbleche, Tafeln) [1]
0,76 m³/t (Zinkbleche in Vollholzkisten) [1]
0,23 m³/t (Wellbleche, Paket) [1]



Stauplatzanforderungen

Bedingt durch die Masse, wird meist im Unterraum gestaut. Die Bodenbelastbarkeit ist bei der Erstellung des Stauplans zu beachten.

Boden- und Zwischengarnier haben die Aufgabe, die Ware und das Transportmittel vor Schäden zu schützen und den Umschlag zu erleichtern. Seitengarnier kommt dort zur Anwendung, wo bedingt durch den Umschlag, Ladelücken entstanden sind. Diese Lücken werden entweder bereits beim Beladen mit Kanthölzern, Bohlen oder Brettern ausgefüllt oder nachträglich durch aufwendiges Pallen (Absteifen) geschlossen.


Separation

Ölfarbe (wenn erforderlich)


Ladungssicherung

Zur Vermeidung von Beschädigungen durch mechanische Beanspruchungen sind die Verladevorschriften des Versenders/Herstellers zu beachten.

Lkw:

Für den Transport von Paketen sind Fahrzeuge mit ausreichend festen und belastbaren Stirn- und Seitenwänden (Rungen) einzusetzen. Darüber hinaus ist rutschhemmendes Material als Zwischen- und Unterlage zu verwenden. Ladelücken lassen sich oft aufgrund von Umschlagtechniken und Fahrzeugeigenschaften (Lastverteilung) nicht vermeiden, deswegen ist die Ladung entsprechend der zu erwartenden Beschleunigungen durch Direktsicherung (z. B. Formschluss, Umspannung) und/oder Reibungssicherung (z. B. Niederzurrung) zu sichern.

Ausführliche Informationen zum Thema Ladungssicherung enthalten die Kapitel Bleche und Blechpakete aus dem Ladungssicherungshandbuch des GDV.

Weitere Informationen siehe auch die Kapitel

"Physikalische Grundlagen der Ladungssicherung",
"Straßenfahrzeuge, Auswahl, Ausrüstung und Belastbarkeit",
"Ladungssicherungsmaterialien".


Schiff:

Grundsätzlich gilt:

Stauplätze nach der Empfindlichkeit der Ladung und der zu erwartenden Beschleunigungen wählen
Ladung möglichst an belastungsfähige Schiffsteile oder andere Ladungsteile heranladen, aber …
… Stauung und Sicherung so wählen, dass keine unzulässigen Belastungen des Schiffskörpers oder von Schiffsteilen zu befürchten sind
Möglichst reibungserhöhende Unter- oder Zwischenlagen verwenden
Lücken zwischen einzelnen Ladungsteilen ausfüllen
Ladung vor Scheuern, Zerkratzen u.ä. mechanischen Schäden schützen
Ladung vor schädlichen Einflüssen durch Laschings und andere Sicherungsmaterialien bewahren
Insbesondere bei schweren Waren – wie Stahlprodukten – ist möglichst lückenlos von Bordwand zu Bordwand und mit ebener Ladungsoberfläche zu stauen


Bahn:

Für den Transport von Paketen sind Waggons mit ausreichend festen und belastbaren Stirn- und Seitenwänden (Rungen) einzusetzen. Darüber hinaus ist rutschhemmendes Material als Zwischen- und Unterlage zu verwenden. Ladelücken lassen sich oft aufgrund von Umschlagtechniken und Waggoneigenschaften (Lastverteilung) nicht vermeiden, deswegen ist die Ladung entsprechend der zu erwartenden Beschleunigungen durch Direktsicherung (z. B. Formschluss, Umspannung) und/oder Reibungssicherung (z. B. Niederzurrung) zu sichern.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Stahlbleche in Tafeln stellen keine Anforderungen an die Umgebungstemperatur während des Transportes und der Lagerung. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Temperatur der Bleche für die Bildung von Ladungsschweiß maßgeblich ist. Durch Temperaturschwankungen kann es zur Schwitzwasserbildung innerhalb der Verpackung kommen. 

Auf Verpackungen sollte daher folgender Hinweis stehen: "DO NOT UNWRAP UNTIL STEEL REACHES ROOM TEMPERATURE".


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RF Feuchte

Bleche erfordern eine bestimmte Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK IV) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte <40…50% [1]


Beim Stahl handelt es sich um eine korrosionsgefährdete Ware. Korrosionsschäden werden besonders durch

Seewasser und Seesalzaerosole,
Beim Seetransport durch undichte Container oder Schiffsluken
Bei Lagerungen in Seehäfen in der Nähe von Wasser
Regenwasser,
Bei beschädigten Containern
Bahnwaggons und Lkw ohne Abdeckungen
Unsachgerechter Lagerung im Freien
Verwendung nicht geeigneter Abdeckplanen
Ungeschützte Verladungen bei Regenwetter
Kondenswasser,
Am Transportmittel
An der Ladung
Innerhalb der Verpackung
Chemische Beiladung,
Chemische Rückstände von der Vorladung und/oder dessen Verbindung mit Feuchtigkeit,
Hygroskopische Beiladung (z.B. frisches Holz) und
Relative Luftfeuchten > 40%

verursacht.

Die Korrosion von Stahl beginnt bei einer relativen Luftfeuchte von 40 % und steigt bei relativen Luftfeuchten > 60% rapide an:

Abbildung 13

Abbildung 13


Es werden verschiedene Korrosionsarten unterschieden.

Die Korrosion teilt sich in zwei Hauptursachen auf:

Die reine Oxidation und
die elektrochemische Zersetzung des Metalls durch Vorhandensein eines Elektrolyts (z.B. Salze, Säuren, Basen).


Unter der reinen Oxidation versteht man die Verbindung des Eisenmetalls mit dem Luftsauerstoff. Die Oxidation wird durch elektrochemische (elektrolytische) Vorgänge unterstützt. Entscheidend für das Ausmaß der elektrolytischen Zersetzung ist die Leitfähigkeit des vorhandenen Elektrolyts. Salzwasser besitzt im Vergleich zu Frischwasser beispielsweise eine höhere Leitfähigkeit und wirkt daher auch stärker korrosionsfördernd. Noch extremer ist der Einfluss von schwefliger Säure.

Bei Verdacht auf Korrosionsschäden wird mit der Silbernitratmethode geprüft, ob ein Schaden durch Chloridlösungen oder Frischwasser entstanden ist. Bei der Ursachenermittlung zur Herkunft des Seesalzes auf der Ladungsoberfläche (Korrosion durch Seewasserkontakt oder Aerosolsedimentation der Laderaum-/Containerluft) wird die beschädigte Oberfläche durch Lupenkontrolle (30fache Vergrößerung) beurteilt: Kubische Natriumchlorid(NaCl)-Kristalle von ca. 1/5 mm Kantenlänge schließen auf Seewasserkontakt. Bei der Aerosolsedimentation sind keine Kristallstrukturen beobachtbar, da die Kristalle zu klein sind (1/100 mm).

Bei warmgewalztem Stahl ist es üblich, diesen im Freien zu lagern und ungeschützt zu transportieren, so dass keinerlei Schutz gegenüber Regen etc. gewährleistet ist. Daher weisen solche Bleche meistens eine Schicht Oberflächenrost (Flugrost) auf. Da der Stahl vor seiner Weiterverarbeitung entrostet (gebeizt) wird, beeinträchtigt das seine Qualität nicht. Vor Chloridlösungen (z.B. Seewasser oder Düngemittel) sind auch warmgewalzte Bleche zu schützen, da durch das Beizen keine Narben- oder Lochfraßkorrosion entfernt werden kann. Besonders bei Beschädigungen durch Salzwasser sollten die Bleche möglichst frühzeitig nach der Ankunft beim Empfänger mit Frischwasser abgespült und anschließend gebeizt werden, da durch längere Lagerung ohne Beizung die oben beschriebenen Folgen eintreten können. Aus Gründen der Qualitätserhaltung sollte es das Ziel sein, immer im Trockenen zu transportieren, umzuschlagen und zu lagern.

Kaltgewalzte Bleche sind empfindlicher gegenüber Korrosion als warmgewalzte, daher wird kaltgewalzter Stahl, aber auch oberflächenbehandelter warmgewalzter Stahl zusätzlich z.B. in faserverstärktes Pack- oder kunststoffbeschichtetes Kraftpapier (Montanpapier) sowie Kunststofffolien verpackt. Feuchtigkeit sollte immer fern gehalten werden; ungeschützte Lagerung im Freien oder ungeschützter Umschlag bei Regenwetter sind zu vermeiden.

Abbildung 14

Abbildung 14
Abbildung 15

Abbildung 15



Verzinkte, verzinnte Bleche sowie Elektrobleche sind analog zu kaltgewalzten Blechen zu behandeln, wobei bei verzinkten und verzinnten Blechen kein Korrosionsschutzmittel, wie z. B. VCI-Papier, eingesetzt werden sollte, da diese Mittel mit den Oberflächenüberzügen reagieren können. Durch Feuchte kann z. B. auf dem Zinküberzug Weißrost entstehen. Dringt Regen- oder Kondenswasser zwischen die Blechschichten, so bildet sich nicht die dünne, schützende Zinkoxidschicht, sondern eine dickere Schicht reinen Zinkoxids. An den Kontaktstellen der Bleche sieht diese Schicht wie Schorf aus.


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RF Lüftung

Stahlbleche in Tafeln erfordern eine bestimmte Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK IV) (Lagerklima-Kondition).

Durch eine relative Luftfeuchte > 60% steigt die Korrosion von Stahl rapide an. Wenn möglich, sollte durch entsprechende Lüftungsmaßnahmen die relative Luftfeuchte unter 60% gesenkt werden.

Dabei gilt jedoch folgendes zu beachten:

  1. Der Stahl weist eine geringere Temperatur als die im Reiseverlauf zu erwartende Außentemperatur auf:

    Steigt die Temperatur der Umgebungsluft außerhalb des Schiffes an, wirkt sich diese auf die Temperatur der Ladung nur minimal aus. Durch Lüftung mit der "warmen" Außenluft kann es an dem "kalten" Stahl zum Ladungsschweiß kommen, wenn dessen Temperatur unter dem Taupunkt der Umgebungsluft liegt. Hier würde eine Lüftung korrosionsfördernd wirken.


  2. Der Stahl ist wärmer als die im Reiseverlauf zu erwartenden Außentemperaturen:

    Bei Lüftung besteht keine Gefahr der Bildung von Ladungsschweiß. Durch Abkühlung der Bordwände kann deren Temperatur jedoch unter den Taupunkt der Laderaumluft fallen, wodurch Schiffsschweiß im Inneren des Laderaums entsteht. In diesem Fall sollte durch Lüftung die Temperatur der Laderaumluft der Außenluft angepasst werden.



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RF Biotische Aktivität

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Gase

Schwefeldioxide (Abgase von z.B. Umschlaggeräten) wirken extrem korrosionsfördernd auf Stahl. Daher den Kontakt mit Schwefel und seinen Gasen unbedingt verhindern. Laderäume sind vor der Beladung entsprechend zu reinigen.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Geruch

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Normalerweise sind Bleche nicht verunreinigend. Korrosionsschutzmittel können jedoch andere Waren verunreinigen.
Passivverhalten Staub von Kohlen, Erzen, Salzen, besonders von Düngemitteln, und anderen Schüttgütern wirkt korrosionsfördernd. Daher müssen die Laderäume/Container entsprechend sauber gewaschen werden, um Rückstände von vorherigen Beladungen zu entfernen. Beim Auswaschen von Schiffsladeräumen mit Seewasser muss bedacht werden, dass dieses ebenfalls Salze enthält, die im späteren Verlauf der Reise die Korrosion fördern. Daher ist es am besten, Frischwasser zur Reinigung zu verwenden.

Die Ware ist ferner vor Säuren, aggressiven Gasen (Schwefeldioxid) und leicht zersetzlichen Chemikalien zu schützen, da diese die Korrosion ebenfalls beschleunigen.



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RF Mechanische Einflüsse

Zur Vermeidung von Beschädigungen durch mechanische Beanspruchungen an Paketen oder deren Verpackung ist ein sorgfältiges und vorschriftsmäßiges Stauen, Pallen, Zurren und Laschen auf dem Transportmittel erforderlich. Unter Berücksichtigung des Gewichtes und der Anschlagpunkte sind geeignete Anschlag-, Umschlag- und Lastaufnahmemittel einzusetzen.

Sind z. B. die Umreifungen (Stahlbänder) beschädigt oder gebrochen, kommt Lose in die Pakete, wodurch eine erhöhte Gefahr der Beschädigung entsteht. 

Die Hauptgefahr bei Blechen in Tafeln besteht im Knicken und Einreißen der Kanten und Ecken. Verbiegungen treten vor allem beim Umschlag mit ungeeigneten Umschlagmitteln auf. Liegen Bleche in Paketform hohl und werden sie überstaut, so ist mit Durchbiegungen zu rechnen. Die Kanten verpackter Bleche können knicken, verbiegen oder einschleifen, wenn sie über die Holzunterbauten hinausragen (siehe Abbildungen 18 u. 19).

Abbildung 16

Abbildung 16
Abbildung 17

Abbildung 17
Abbildung 18

Abbildung 18
Abbildung 19

Abbildung 19



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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Es ist abhängig von der Begehrlichkeit der Ware, ob ganze Blechpakete samt Transportmittel entwendet werden oder nur ein Teil der Ladung.


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RF Schädlingsbefall

Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einluss auf den Transport dieser Ware.


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