Vanille [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Vanille
Englisch Vanilla
Französisch Vanille
Spanisch Vainilla
Wissenschaftlich Fructus vanillae von Vanilla planifolia
KN/HS-Nummer * 0905 00 00


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Vanille ist die schotenförmige Kapselfrucht (10…15 cm lang, Durchmesser 5…15 mm) der Pflanze Vanilla planifolia, die zur Familie der Orchideen (Orchidaceae) gehört. Sie wird unreif geerntet, fermentiert und getrocknet, ist ein Lianengewächs und wird auf den Plantagen an Holzpfählen gezogen.

Erst beim Fermentationsprozess entwickelt sich das Aroma durch das Vanillin, das sich in feinen, weißen, kristallenen Ausscheidungen auf der bei dieser Prozedur dunkelbraun bis fast schwarz gewordenen, zähen, biegsamen, längs leicht runzeligen und schwach glänzenden Frucht absetzt. Die Vanillekapselfrüchte enthalten ein schwarzbraunes Fruchtmus mit vielen kleinen Samen.

Da die Vanilleblüten von Hand bestäubt und die Früchte von Hand geerntet werden müssen, werden anstelle der natürlichen Vanille heute aus Kostengründen meist die synthetisch hergestellten Aromastoffe Vanillin und Ethylvanillin verwendet. Allerdings können diese Aromastoffe den Geschmack der natürlichen Vanille nicht vollständig replizieren, da deren Aroma das Resultat des Zusammenspiels von insgesamt etwa 40 verschiedenen Aromastoffen ist [10].

Ölgehalt: 1,5…3,0% an ätherischen Ölen, besonders Vanillin (C8H8O3) [1]


Qualität / Lagerdauer

Die Qualität der Ware ist von der Länge, die im Handel zwischen 10…25 cm schwankt, und der Fleischigkeit der Frucht abhängig. Weitere Qualitätsmerkmale sind der Vanillingehalt, eine glänzende, biegsame Kapselfrucht mit dünner Schale und hohem Musanteil. Geringere Qualitäten haben eine rissige und trockene Schale.

Die süßesten Vanillesorten kommen aus Mexiko, sind aber für den Import nur von untergeordneter Bedeutung. Eine größere Rolle spielt hier die Bourbon-Vanille, die der mexikanischen Vanille qualitativ nicht viel nachsteht, während Ware aus Java, Sri-Lanka und Tahiti von geringerem Wert ist.

Name Qualitätsbezeichnungen Beschreibung
Mexikanische Vanille Superior, Good, Fair, Ordinary Bis 25 cm lange und bis 1 cm breite, etwas gekrümmte und biegsame, braunschwarze Kapseln. Ohne weiße, nadelartige Vanillinausscheidung.
Javanische und Ceylon-Vanille, Bourbon-Vanille extra fine, fine, mifine, fendue Wie oben, bis zu einem Drittel kleiner, aber zum Teil mit nadelartigen Vanilinkristallen überzogen.
Tahiti-Vanille naturé (naturell), givrée (künstlich verstärkt) mit weißen Kristallansätzen 15 … 20 cm lange und bis 2,5 cm breite, dreikantige braunschwarze Kapseln.


Oft ist ein weißer Belag aus Vanillinkristallen erkennbar, der fälschlich als Schimmel angesehen und entsprechend reklamiert wird.


Verwendungszweck

Vanille ist eines der bekanntesten Gewürze – eigentlich ein Aromastoff – und wird in der Küche, in der Lebensmittelindustrie, Feinbäckerei sowie zur Herstellung von Konfekt, Süßspeisen, Schokolade, Speiseeis, Likör und Parfüms verwendet.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Vanillezweige

Abbildung 1
Foto Vanille

Abbildung 2



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa  
Afrika Komoren, La Réunion, Seychellen
Asien Sri Lanka, Tahiti, Indonesien
Amerika Mexiko
Australien  


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Verpackung

Vanille wird u.a. gebündelt in mit Wachspapier ausgelegten Weißblechdosen zu je 8 kg, welche in Holzkisten (48 kg) zu je 6 Dosen verpackt werden, transportiert. Außerdem wird es in Schachteln zu je 4 Dosen verpackt. In den Handel gelangt Vanille u.a. in Glasröhrchen.

Die Verpackungsgrößen werden so gewählt, dass die Abmessungen der einzelnen Flächenmodule oder Flächen-Multimodule auf die üblichen Palettengrößen 800×1200 mm und 1000×1200 mm abgestimmt sind und somit Ladeeinheiten gebildet werden können.

Markierung von Verpackungen


Zerbrechliches Packgut
Mark03.gif (1911 Byte)

Oben
Mark07.gif (2224 Byte)

Vor Nässe schützen


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Es können Standard-Container bei Einhaltung der Untergrenzen des Wassergehaltes von Verpackung und Bodenwegerung des Containers eingesetzt werden.


Umschlag

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da dies zur Korrosion der Dosen führen kann und Wertminderungen entstehen.


Staumaß

1,92…2,04 m3/t (Holzkisten, 48 kg) [1]
1,67…1,81 m3/t (Kisten) [11]
1,39…1,53 m3/t (Säcke) [11]
1,92…2,04 m3/t (Holzkisten, 48 kg) [14]


Stauplatzanforderungen

Kühl, trocken, gute Lüftung


Separation

Fasertauwerk, dünne Fasernetze, Signierstift, Ölkreide


Ladungssicherung

Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, sind die Packstücke so im Transportmittel zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen und ihre Lage verändern. Sie dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Vanille erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Günstiger Reisetemperaturbereich: 5…25°C [1]

Vanille sollte in Räumen transportiert werden, welche die geringsten Temperaturen während der Reise aufweisen und trocken sind. In jedem Fall ist eine Lagerung unter dem Wetterdeck oder bei Containerverladung in der obersten Lage an Deck zu vermeiden, da das Deck bzw. der Container durch die intensive Sonneneinstrahlung in den Tropen stark erhitzt wird und bei Temperaturen > 25°C der Verlust der ätherischen Öle droht.


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RF Feuchte

Vanille erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 75% [1]
Wassergehalt bis zu 45% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 70% [1]


Gewürze sind hygroskopische Waren (Hygroskopizität), die mit der Luftfeuchte in Wechselwirkung stehen. Die Gefahr des Schimmelns ist naturgemäß in feuchtwarmer Luft am größten.

Damit die Ware durch Feuchtebeeinflussung nicht muffig wird, werden die Vanillefrüchte in Dosen verpackt.


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RF Lüftung

Vanille erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Um das Abfallen der an den Dosen angebrachten Etiketten bzw. die Korrosion der Dosen durch Kondenswasserbildung zu verhindern, ist ggf. Lüftung erforderlich. Dieses ist der Fall, wenn das Feuchtepotential im Laderaum/Container zu hoch ist, z.B. durch zu feuchte Schachteln oder Kisten. Zur Abführung des Feuchtepotentials sollte dann wie folgt gelüftet werden:

Empfohlene Lüftungs-Konditon: Luftwechsel 6 fach/h (Durchlüftung)


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RF Biotische Aktivität

Vanille besitzt eine biotische Aktivität 3. Ordnung.

Vanille gehört zu den Produkten mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin mikrobielle, biochemische und andere Zersetzungsprozesse ablaufen.


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RF Gase

Kein Risiko!


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Durch einen erhöhten Feuchtigkeitsgehalt und zu hohe Temperaturen entsteht die Gefahr der Selbsterhitzung.

Ölgehalt: 1,5…3,0% an ätherischen Ölen, besonders Vanillin (C8H8O3) [1]


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RF Geruch

Aktivverhalten Vanille hat einen feinen, süßlich-aromatischen Geruch. Durch die luftdichte Verpackung in Dosen wirkt Vanille während des Transports nicht geruchsinfizierend.
Passivverhalten Durch die luftdichte Verpackung in Dosen wird Vanille während des Transports vor Fremdgerüchen geschützt.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Vanille ist nicht verunreinigend.
Passivverhalten Die Ware selber ist durch die luftdichte Verpackung nicht gefährdet. Die Holzverpackung ist jedoch empfindlich gegenüber Verunreinigungen durch Staub, Schmutz, Fette und Öle.



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RF Mechanische Einflüsse

Da Vanille sehr feuchteempfindlich ist, darf die Verpackung auf keinen Fall durch unsachgemäßes Handling beschädigt werden. Die Packstücke müssen daher entsprechend vorsichtig behandelt werden.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Kein Risiko!


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RF Schwund / Abhandenkommen

Vanille ist sehr wertvoll, deshalb besteht akute Diebstahlgefahr. Bei konventioneller Verladung sollte die Ware im Verschlussraum untergebracht werden. Container sollten möglichst mit den Türen nach innen zueinander gestaut werden.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Kein Risiko!


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