Aprikosenkerne [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Aprikosenkerne
Englisch Apricot kernels
Französisch Apricot amandes
Spanisch Semillas de albaricoque
Wissenschaftlich Prunus armeniaca
KN/HS-Nummer * 1212 30 00


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Die Aprikose (Familie der Rosengewächse, Rosaceae) stammt aus China und dem Gebiet zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer und ist die 4…8 cm große Steinfrucht des Aprikosenbaumes.

Aprikosenkerne sind die von Steinschalen befreiten Samenkerne der Aprikosen, die bei der Likörherstellung oder bei der Produktion von Persipan (Marzipanersatz) verwendet werden.

Aprikosenkerne, die zu den Ölsaaten/ -früchten gehören und deren Farbe hellbraun ist, haben einen sehr hohen Fettanteil.

Ölgehalt: Aprikosenkerne haben einen Ölgehalt von 50…60%.


Qualität / Lagerdauer

Die Säcke, in die die Kerne gepackt werden, dürfen nicht durchnässt sein. See-, Regen- und Kondenswasser fördern die Fettspaltung, die infolge erhöhter Atmung zur Selbsterhitzung führt.

Farbänderungen liegen in der Natur der Aprikosenkerne und deuten nicht auf Qualitätsminderungen hin.

Aprikosenkerne sind ohne weiteres ein Jahr lagerfähig.


Verwendungszweck

Aprikosenkerne werden zur Herstellung von Likören (Eau de Nogaux), Persipan (Marzipanersatz) und Marmotteöl verwendet.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Aprikosenkerne

Abbildung 1
Foto Aprikosenkerne

Abbildung 2



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Türkei, Spanien, Griechenland
Afrika Südafrika
Asien Pakistan, Iran, Libanon
Amerika Argentinien, Chile, USA
Australien Australien


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Verpackung

Aprikosenkerne werden in Flachsäcken aus Jutegewebe oder in Kisten transportiert.

Markierung von Verpackungen
Mark07.gif (2224 Byte)

Vor Nässe schützen
Mark03.gif (1911 Byte)

Oben
Mark04.gif (3269 Byte)

Vor Hitze
(Sonneneinstrahlung)
schützen


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Der Transport im ventilierten Container (sog. Kaffeecontainern) ist möglich, wenn die Grenzen des Wassergehalts von Ware, Verpackung und Bodenwegerung sowie des Ölgehalts der Ware eingehalten werden. Außerdem muss der Container vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden, da die Gefahr der Selbsterhitzung der Ware besteht.


Umschlag

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da die Feuchtigkeit die Fettspaltung fördert, die wiederum infolge erhöhter Atmung zur Selbsterhitzung führen kann.

Die Ware ist auch während des Umschlags vor zu hohen Temperaturen infolge Sonneneinstrahlung etc. zu schützen (Gefahr der Selbsterhitzung).


Staumaß

2,30 m3/t (Flachsack aus Jutegewebe) [1]
1,67 m3/t (Säcke oder Kisten) [11]


Stauplatzanforderungen

Kühl, trocken und gut gelüftet. Die Ware ist nicht in der Nähe von Wärmequellen zu stauen.


Separation

Fasertauwerk, dünne Netze aus Fasern (bevorzugt)


Ladungssicherung

Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, sind die Packstücke so im Transportmittel zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen, umkippen oder ihre Lage verändern können. Die Packstücke dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Aprikosenkerne erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima- Kondition).

Günstiger Reisetemperaturbereich: 5…25°C [1]

Die Reisetemperatur sollte nicht über einen längeren Zeitraum 30°C oder mehr betragen, da dies die Atmung fördert. Als Folge könnte es zur Selbsterhitzung kommen.


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RF Feuchte

Aprikosenkerne erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima- Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 65% [1]
Wassergehalt 5…8% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 65% [1]


Durchnässte Säcke sind zurückzuweisen. Feuchte jeglicher Art fördert die hydrolytisch-enzymatische Fettspaltung, die infolge erhöhter Atmung zur Selbsterhitzung und damit zum Ranzigwerden führen kann.


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RF Lüftung

Aprikosenkerne erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima- Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel > 10fach/h (Durchlüftung), um die entstehende Wärme abzuführen und der Bildung von Wärmenestern und folgender Selbsterhitzung vorzubeugen. Außerdem wird durch die Lüftung eine zu hohe CO2-Konzentration vermieden.

Um eine ausreichende Durchlüftung zu gewährleisten, sind Gräben zu stauen.


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RF Biotische Aktivität

Aprikosenkerne besitzen eine biotische Aktivität 2. Ordnung.

Sie gehören zu den Waren, bei denen die Respirationsprozesse überwiegen, weil durch die Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr neuer Nährstoffe fehlt.


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RF Gase

CO2-Entwicklung Aprikosenkerne entwickeln während der Lagerung aufgrund von Atmung CO2 (besonders bei frischer Ware).
Obergrenze des zulässigen CO2-Gehalts 5 Vol.-%


Sollte nicht ausreichend gelüftet worden sein (Frost) oder ist die Lüftung aufgrund eines Defektes ausgefallen, sind lebensgefährliche CO2-Konzentrationen bzw. O2-Mangel möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung durchführen. Der MAK-Wert der CO2-Konzentration liegt bei 0,49 Vol.-%.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Ölgehalt: Aprikosenkerne haben einen Ölgehalt von 50…60%.

Wegen der Neigung zur Selbsterhitzung/Selbstentzündung können sich Aprikosenkerne wie ein Stoff der Klasse 4.2 des IMDG-Codes verhalten.

Die Gefahr der Selbsterhitzung besteht besonders bei:

feuchten Waren bzw. Säcken/Kisten, da hier die hydrolytisch-enzymatische Fettspaltung gefördert wird und damit infolge von erhöhter Atmung mehr Wärme entsteht
zu hohem Stapeldruck
mangelhafter Durchlüftung, da so Wärmenester entstehen können
zu hohen Reisetemperaturen (> 30°C) infolge Sonneneinstrahlung etc.
Zusammenlagerung mit ölgetränkten Fasern oder Faserstoffen.


Bei mangelnder Abmattung von Eisenteilen sowie durch Licht und Sauerstoff kann es zur oxidativen Fettspaltung kommen, besonders dann, wenn die Aprikosenkerne geschält, d. h. von ihrer mit Antioxidantien versehenen Samenhaut befreit sind. Braunfärbung sowie ranziger Geruch und Geschmack sind die Folge.


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RF Geruch

Aktivverhalten Aprikosenkerne geben keinen Geruch ab.
Passivverhalten Aprikosenkerne sind stark geruchsempfindlich.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Aprikosenkerne sind nicht verunreinigend.
Passivverhalten Sie sind empfindlich gegenüber Staub, Schmutz, Fetten und Ölen. Die Laderäume bzw. Container müssen vor der Beladung entsprechend sauber und hygienisch einwandfrei sein.



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RF Mechanische Einflüsse

Aufgrund der mechanischen Empfindlichkeit müssen die Kerne beim Umschlag, Transport und bei der Lagerung entsprechend vorsichtig behandelt werden.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

CO2-Entwicklung durch Atmungsprozess besonders von frischer Ware. Vorsicht beim Betreten des Laderaums! Gasspürgerät verwenden!


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RF Schwund / Abhandenkommen

Masseverluste treten bei Aprikosenkernen durch Wasserdampfabgabe auf, wenn sie zu feucht geladen wurden.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Getreideplattkäfer, Amerikanischer Reismehlkäfer, Dörrobstmotte und Heumotte können Aprikosenkerne befallen, was zu Qualitätsverlusten führen kann.


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