Reis [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Reis
Englisch Rice
Französisch Riz
Spanisch Arroz
Wissenschaftlich Oryza sativa
KN/HS-Nummer * 1006 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Reis gehört zur Familie der Süßgräser (Gramineae) und ist eine aus Ostasien stammende Getreideart, wobei unter dem Begriff "Getreide" die Körnerfrüchte der Kulturgräser (Ähren bei Weizen, Roggen und Gerste; Rispen bei Hafer und Reis; Fruchtkolben bei Mais) zusammengefasst werden.

Reis ist ein einjähriges Rispengras mit einblütigen Ährchen, das eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit ist (z.B. seit 5.000 Jahren in Indien kultiviert). Man zählt ihn zu den sogenannten "bespelzten" Getreidearten, was bedeutet, dass die Blütenspelzen (Spelzen = trockenhäutige Blätter im Blütenbereich der Gräser) am Korn haften bleiben, so wie dies auch bei den meisten Gersten- und Haferarten sowie bei Hirse der Fall ist. Zusätzlich ist das Reiskorn noch von einer feinen, silbergrauen bis rötlich-gelben oder roten Haut, der sog. Silberhaut, umgeben, über der sich die Spelzen befinden.

Es werden Sumpf- bzw. Wasserreis (erfordert künstliche Bewässerung, ertragreich) und Bergreis (hierbei wird der Boden nur berieselt) angebaut.

Grundsätzlich wird Reis nach Form und Größe des Korns in die drei Grundsorten Rund-, Mittel- und Langkorn unterteilt. Diese wiederum werden dann je nach Verarbeitungsstufe unterteilt in: Rohreis, Weißer Reis, Bruch-Reis und Parboiled Reis.

Für Verschiffung und Transport sind folgende Reissorten von Bedeutung:

Reissorten

Abbildung 1


Paddyreis: Rohreis, der noch fest von den Spelzen umschlossen ist.
Halbrohreis (Brauner Reis): Der von seinen Spelzen befreite, im übrigen aber unbearbeitete Reis. Die Spelzen werden bereits in den Exportländern durch Schälen abgetrennt. An dem geschälten Reiskorn haftet noch der größte Teil der Silberhaut. Halbrohreis gelangt nur in kleineren Partien zur Verschiffung.
Weißer oder polierter Reis: Bearbeiteter Reis, bei dem durch Abschleifen die Silberhaut und die darunter liegende Samenschale entfernt wurden. Einseitige Ernährung mit geschältem und poliertem Reis, bei dem das die Körner umhüllende eiweiß- und vitaminreiche Silberhäutchen entfernt wurde, kann zu Beriberi (Vitamin B1-Mangel) führen.
Cargoreis: Reis, der für den Seetransport vorgesehen ist und zu 80% aus weißem Reis sowie zu 20% aus Paddyreis besteht. Durch dieses Mischungsverhältnis bleibt der Reis während des Seetransports trockener und härter, weil durch die grobhülsigen Paddykörner eine Auflockerung und damit eine bessere Durchlüftung der Reispartien erreicht wird. Aus diesem Grund ist Cargoreis auch am wenigsten schadenanfällig.


Korngröße: Ø 2…3 mm

Ölgehalt: 0,5…1%


Qualität / Lagerdauer

Bei der Ladungsübernahme von Reis als Stückgut sollte auf saubere, trockene und gut genähte Säcke geachtet werden, um von vornherein das Risiko eines Schadens möglichst gering zu halten.

Der Anteil an Bruchkörnern kann 15% (Sorte 1) bis > 40% (Bruchreis) betragen.

Reis wird vor dem Transport getrocknet. Bei einem Wassergehalt von 13% ist Reis ca. 12 Monate haltbar. Nimmt der Wassergehalt zu (> 16%), ist Reis jedoch nicht länger als 20 Tage haltbar.


Verwendungszweck

Reis ist im Weltvergleich das wichtigste Getreide und dient als Grundnahrungsmittel. In Schälmühlen wird der Reis entspelzt und dient der Herstellung von Mehl sowie zur Herstellung von Arrak und Sake.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Zeichnung Reis

Abbildung 2
Foto Reis

Abbildung 3
Foto Reis

Abbildung 4



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Frankreich, Italien, Ungarn
Afrika Ägypten
Asien Burma, China, Pakistan, Thailand, Indien; wobei Ost- und Südostasien die Hauptanbaugebiete sind.
Amerika USA, Argentinien, Uruguay
Australien Australien


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Verpackung

Reis wird als Schüttgut oder auch als Massenstückgut in Säcken (z.B. aus Jutegewebe à 100 kg) transportiert. Ferner wird Reis in kleineren Plastikbeuteln à 500 g verpackt und in Schachteln transportiert. Dabei sollte die Verpackungsgröße so gewählt werden, dass die Abmessungen der einzelnen Flächenmodule oder Flächen-Multimodule auf die üblichen Palettengrößen 800×1200 mm und 1000×1200 mm abgestimmt sind und somit Ladeeinheiten gebildet werden können.

Foto Reis

Abbildung 5
Foto Reis

Abbildung 6


Markierung von Verpackungen
Mark07.gif (2224 Byte)

Vor Nässe schützen
Mark02.gif (2816 Byte)

Keine Handhaken
verwenden
Mark04.gif (3269 Byte)

Vor Hitze
(Sonneneinstrahlung)
schützen



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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut
Symbol Temperaturgeführt

Schüttgut



Verkehrsmittel

Schiff, Bahn, Lkw


Containerfähigkeit

Schüttgutcontainer (Bulk-Container) bei entsprechender Vortrocknung der Ware auf ca. 12…13% oder passiv ventilierter Container (Kaffeecontainer). Bei beiden Containerarten bestehen Bedenken wegen der erhöhten Gefahr von Wasser- bzw. Schimmelschäden.


Umschlag

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da dies zu Schimmel, Verderb und Selbsterwärmung infolge erhöhter Atmungsaktivität führen kann.

Bei der Ladungsübernahme von Reis in "Bulk" tritt eine starke Staubentwicklung auf. So sollte beispielsweise nicht an zwei benachbarten Luken gleichzeitig Reis und z. B. Expeller in "Bulk" geladen werden.

Hand- und Stauhaken dürfen beim Umschlag gesackter Ware nicht verwendet werden, da sie punktförmig belasten und somit Beschädigungen an den Säcken verursachen. Teller- bzw. Sackhaken bilden aufgrund ihrer Form Flächenlasten und sind daher besser für den Umschlag von Säcken geeignet.


Staumaß

1,359 m3/t (Schüttgut) [1]
1,5…1,6 m3/t (Säcke aus Jutegewebe, 100 kg) [1]
1,81…1,95 m3/t (Paddyreis, Säcke oder "Bulk") [11]
1,34…1,39 m3/t (Cargoreis, Säcke oder "Bulk") [11]
1,39…1,45 m3/t (Weißer Reis, Säcke oder "Bulk") [11]
1,48…1,56 m3/t (Bruchreis, Säcke oder "Bulk") [11]
1,84…2,12 m3/t (Reis, ungeschält) [14]
1,44…1,56 m3/t (Reis, geschält) [14]
1,39…1,56 m3/t (Reis, poliert) [14]


Korngröße

Ø 2…3 mm


Stauplatzanforderungen

kühl, trocken, gute Lüftung


Separation

Persenninge, Matten, Jutekleider, Fasertauwerk, dünne Fasernetze. Keine Plastikfolien verwenden, da sie die Durchlüftung verhindern. Anstelle von Plastikfolien Rappeltuch verwenden.


Ladungssicherung

Gesackte Ware ist im Transportmittel so zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen und ihre Lage verändern kann. Die Packstücke dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.

Wird die Ware in Schachteln auf Paletten transportiert, können durch die Wahl der richtigen Verpackungsgröße oder Ladeeinheit (Flächenmodule oder Flächen-Multimodule)  Ladungsräume formschlüssig (ohne Freiräume) beladen werden.

Beim Seetransport ist der "Code for Safe Carriage of Grain in Bulk" der IMO (International Maritime Organization) zu beachten.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Reis erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Günstiger Reisetemperaturbereich: 5…25°C [1]

Das Temperaturoptimum für die Entwicklung von Schimmelpilzen liegt zwischen 20…30°C. Reisetemperaturen > 25°C erhöhen die Stoffwechselprozesse und damit die Selbsterhitzung und Agglomeration (Verklumpung).


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RF Feuchte

Reis erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 70% [1]
Wassergehalt 13…14% [1]
14…15% [2]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 70% [1]


Reis gehört aufgrund seiner Feuchteempfindlichkeit zu den beim Transport besonders gefährdeten Waren. So hat frisch geernteter Reis einen Wassergehalt > 15% und wird erst mit einem Wassergehalt von 13…14% lagerfähig. Die Sorptionsisotherme für beispielsweise Langkorn-Weißreis ohne Silberhäutchen (siehe Abbildung 10) zeigt, dass bei diesem Reis bei 15% Wassergehalt die Schimmelgrenze von 75% Gleichgewichtsfeuchte erreicht ist. Bei Rohreis (siehe Abbildung 11) ist die Schimmelgrenze bereits bei einem Wassergehalt von 13% erreicht.

SI Reis

Abbildung 7
SI Reis

Abbildung 8
SI Reis

Abbildung 9
SI Reis

Abbildung 10
SI Reis

Abbildung 11


Bei zu hoher Eigenfeuchte der Ware besteht die Gefahr von Schimmelbefall, Muffig- und Gärigwerden sowie Selbsterhitzung und Agglomeration.

Grundsätzlich wird bei Reisverladungen im Verladehafen ein Attest über die festgestellte Eigenfeuchte und über die Stauung erstellt. Hierin muss die festgestellte Durchschnittsfeuchte angegeben werden. Zusätzlich sollten an Bord des transportierenden Seeschiffes eigene Feuchtemessungen durchgeführt und festgehalten werden. Es muss aber bedacht werden, dass nur von einem unabhängigen Surveyor gezogene Proben in einem späteren Rechtsstreit als beweiskräftig anerkannt werden.

Stumpf aussehende Reispartien lassen auf eine zu starke Trocknung oder auf Selbsterhitzung schließen.

Zu feuchter Reis gibt während des Transports laufend Feuchtigkeit ab, und nasse oder feuchte Reissäcke müssen bei der Ladungsübernahme abgelehnt werden. Auch sollten während der Beladung bei Regen rechtzeitig die Luken geschlossen werden, um ein Feuchtwerden der Ware zu verhindern. Bei einem Verdacht auf Seewasserbeschädigung, z.B. durch beschädigte Lukenabdichtungen, sollte ein Seewassertest mit Hilfe der Silbernitratmethode durchgeführt werden.

Reis gehört zu den Waren, die häufig nicht verschiffungstrocken an Bord kommen, was dann zu erheblichen Schäden führen kann. Bei der Verladung ist weiterhin zu beachten, dass hygroskopische Waren bei der Lagerung in feuchter, tropischer Luft wieder Feuchtigkeit aufnehmen können. In Gebieten mit Trocken- und Regenzeiten ist der Verschiffungstermin zu beachten. Verzögert sich z.B. der in der Trockenzeit übliche Abtransport des Getreides in die Regenzeit hinein, so ist der Wassergehalt beim Laden besonders sorgfältig zu überwachen, da sich auf diese Ursache eine Reihe von Schadensfällen zurückführen lässt.

Aufgrund seines Feuchteanteils neigt Reis trotz des geringen Fettgehalts (ca. 1%) durch die Bildung freier Fettsäuren zum Ranzigwerden. Bei Halbrohreis ist diese Gefahr infolge der noch am Reiskorn haftenden und ölhaltigen Silberhaut besonders groß.

Weiterhin besteht durch den Einfluss von Wärme und Feuchtigkeit die Gefahr des vorzeitigen Auskeimens der Reiskörner.


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RF Lüftung

Reis erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition:

Verladung als Schüttgut: Oberflächenventilation
Verladung als Stückgut: Luftwechsel 15…25fach/h. Dabei sind eine gute Oberflächen- und Durchlüftung erforderlich.


Besonders wegen der Gefahr der Wasserdampfentwicklung bei zu feucht geladenem Reis und zur Vermeidung der Selbsterhitzung der Ware ergibt sich die Notwendigkeit, Reis sinnvoll und durchgreifend zu lüften. Hierzu sollten Ventilationsschächte eingebaut werden. Wegen seiner größeren Empfindlichkeit verlangt Halbrohreis besondere Pflegemaßnahmen, so dass er – soweit vorhanden – nur in Zwischendecks untergebracht werden sollte, um eine bessere Durchlüftung, notfalls durch das Öffnen der Luken, gewährleisten zu können.

Reis gibt laufend Wasserdampf ab, der durch Lüftung abzuführen ist. Jedoch bei einer Fahrt von warm nach kalt (z.B. Argentinien – Europa) ist Vorsicht geboten:

Nicht verschiffungstrockener Reis neigt besonders zur Selbsterhitzung, und es arbeitet ein Wärmestrom aus der Ladung der Abkühlung von außen entgegen, wodurch sich scharf ausgeprägte Temperaturgradienten (Temperaturgefälle) in den oberflächennahen Schichten der Ladung ausbilden. Gleichzeitig findet ein Wasserdampfstrom aus dem Ladungsinneren zur Oberfläche hin statt. Bei der gleichzeitigen Abkühlung der Oberfläche durch Ventilation erfolgt ein Anstieg der relativen Luftfeuchte in den oberflächennahen Schichten der Ladung. Wird mit trockener Frischluft ventiliert, entsteht eine trockene Oberflächenschicht von einigen Zentimetern, die einen einwandfreien Zustand der Ladung vortäuscht. Darunter befindet sich dann eine feuchte Zwischenschicht mit minderwertigem, bereits in den Zersetzungszustand übergehenden Getreide, das verklebt und aufgequollen ist. Derartige feuchte Zwischenschichten sind relativ häufig zu beobachten.

Um Ladungsschäden durch solche feuchten Zwischenschichten zu vermeiden, ist die Frischluftzufuhr bei zu starken Temperaturgegensätzen zwischen Ladung und Außentemperatur einzuschränken.

Wenn es das Wetter erlaubt, sollten während der Reise die Luken geöffnet werden, um eine angemessene Oberflächenkühlung gewährleisten zu können. Diese Art der Ventilation sollte auch auf Reede und im Hafen bis Löschende durchgeführt werden.

Ein Teilschaden an einer Reisladung, z.B. durch herabgetropftes Schweißwasser entstanden, lässt in der Regel darauf schließen, dass der beschädigte Teil in einer Totluftzone gelagert und nicht genügend belüftet wurde.


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RF Biotische Aktivität

Reis besitzt eine biotische Aktivität 2. Ordnung.

Beim Reis handelt es sich um lebende Organe, bei denen die Atmungsprozesse (Respirationsprozesse) überwiegen, weil durch Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr neuer Nährstoffe fehlt.

Beim Transport ist zu berücksichtigen, dass es sich bei Reis – wie bei anderen Getreidearten auch – um ein vegetabiles, lebendes Gut handelt, welches so gelagert werden sollte, dass einerseits seine Vitalität erhalten bleibt, doch andererseits seine Lebensfunktionen und Stoffwechselprozesse so weit eingeschränkt werden, dass es nicht zu Masseverlusten und Gebrauchswertminderungen kommt.


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RF Gase

Auch nach der Ernte laufen im Reis noch Stoffwechselprozesse ab. Die Reiskörner nehmen Sauerstoff auf und scheiden Kohlendioxid (CO2) (MAK-Wert: 0,49 Vol.-%) wieder ab.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Ölgehalt: 0,5…1,0%

Besonders bei einem zu hohen Wassergehalt neigt Reis zur Selbsterhitzung. Gerade Wassergehalte > 15% und rel. Luftfeuchten > 75% führen aufgrund der hydrolytisch-enzymatischen Fettspaltung zur Selbsterhitzung der Ladung.

Die Gefahr der Selbsterhitzung ist beim Halbrohreis in verstärktem Maße gegeben, weil die ölhaltige Silberhaut die Selbsterhitzung fördert. Die Gefahr des Ranzigwerdens ist durch Bildung freier Fettsäuren besonders beim Halbrohreis aus demselben Grunde gegeben.

Die so entstandenen Erhitzungsschäden verursachen eine verstärkte Keimungsgefahr (Auswuchsschäden) und hohe Wertminderungen der Ware.


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RF Geruch

Aktivverhalten Nasser, besonders durch Seewasser beschädigter Reis verbreitet einen durchdringenden Geruch, der vom benachbarten Reis aufgenommen wird und dann bald den gesamten Laderaum durchdringen kann.
Passivverhalten Reis ist stark geruchsempfindlich. Gerade Halbrohreis gilt hinsichtlich der Aufnahme von Fremdgerüchen als besonders empfindlich. Bei Verschiffungen aus Australien darf Reis nicht in der Nähe von Schaffellen und Wolle gestaut werden, da Geruchsinfektion durch den Fettgeruch zu erwarten ist.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Bei der Ladungsübernahme von Reis in "Bulk" entsteht eine starke Staubentwicklung.
Passivverhalten Reis ist gegenüber Verunreinigungen durch Staub, Schmutz, Fette und Öle empfindlich.

Gerade nach einer vorherigen Beladung mit verunreinigender, geruchsinfizierender oder auch schädlingsbefallener Ware muss die Ladebereitschaft sorgfältig durch Reinigung, ggf. Desinfektion, Desodorierung oder Lüften wieder hergestellt werden. Über die Herstellung der Ladebereitschaft sollte ein Besichtigungszertifikat erstellt werden.

Schäden entstehen oft durch Beiladungen und durch Verunreinigungen mit Fremdkörpern, die ihre Ursache dann meist in einer ungenügenden Separierung der einzelnen Partien voneinander haben. Fremdkörper können später nur durch einen kostspieligen Arbeitsaufwand in der Reismühle zu einem großen Teil, aber nicht völlig, entfernt werden.



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RF Mechanische Einflüsse

Punktförmige Belastungen durch z. B. Stau- und Handhaken können zu Beschädigungen an Säcken (Sackriss) und somit zu Mengenverlusten führen. Daher sind Teller- bzw. Sackhaken einzusetzen, die aufgrund ihrer Form die Last verteilen und das Beschädigungsrisiko vermindern.

Lange Lagerung im Erzeugerland kann ein Verklumpen der unter Stapeldruck liegenden Ware zur Folge haben.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

CO2-Entwicklung durch Atmungsprozess besonders von zu feucht gewordener Ware (MAK-Wert: 0,49 Vol.-%). Vorsicht beim Betreten des Laderaums, da Sauerstoffmangel möglich! Gasspürgerät verwenden!


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RF Schwund / Abhandenkommen

Masseverluste besonders bei frischer Ernte, bedingt durch die Abgabe von Wasserdampf, betragen 1…3% [50]. Auch können Mengenverluste durch ein Haftenbleiben von Reiskörnern an den Bordwänden und durch Windeinwirkung (Staubabgabe durch Verwehen) entstehen.

Bei Sackladung besteht die Möglichkeit von Gewichtsverlusten durch Sackriss, während sie bei Schüttgutverladung zusätzlich auch auf Mängel der Methoden zur Gewichtsfeststellung bzw. der Verwiegetechnik entstehen können.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Es sollte während der Beladung auf Korn- und Reiskäfer (erkennbar an vier roten Flecken auf den Flügeldecken), Reismehl-, Brot- und Diebskäfer sowie auf Dörrobst- und Mehlmotten, Ratten und Mäuse geachtet werden.

Durch die Fraßstellen der Getreideschädlinge wird das Getreide zu stärkerer Atmung angeregt (Wärmenester), hinzu kommt die Stoffwechseltätigkeit der Schädlinge selbst, so dass die Wärme- und Feuchteentwicklung gefördert werden, die wiederum günstige Lebensbedingungen für Schimmelpilze und später bei sehr hohen Feuchtegraden Bakterienwachstum ermöglichen.

Ferner sollte vom Versender eine Erklärung über eventuell verwendete Insektizide angefordert werden. In der Regel wird mit Methylbromid begast, doch ist darauf zu achten, dass der Erfolg der Begasung davon abhängig ist, ob Temperatur und Begasungszeit auf den Entwicklungszyklus des Schädlings bzw. Insekts abgestimmt ist.

Besonders, wenn der Reis über zwei Monate gelagert wurde, kann er durch Vorratsschädlinge befallen sein.

Ein hoher Anteil an Bruchkörnern fördert die Entwicklung von Mikroorganismen, Milben und Käfern.

Es sollte ein Ursprungs- und Gesundheitszertifikat vom Versender angefordert werden.


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