Mais [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Mais
Englisch Maize(GB), Corn (USA)
Französisch Maïs
Spanisch Maís
Wissenschaftlich Zea mays
KN/HS-Nummer * 1005 10 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Mais (Zea mays) ist eine zur Familie der Gräser (Gramineae) gehörende Getreideart, wobei unter dem Begriff "Getreide" die Körnerfrüchte der Kulturgräser (Ähren bei Weizen, Roggen und Gerste; Rispen bei Hafer und Reis; Fruchtkolben bei Mais) zusammengefasst werden.

Beim Mais handelt es sich um eine einhäusige Grasart, deren weibliche Blütenstände (Maiskolben), von langen Hüllblättern (Lieschen) scheidenartig umschlossen in den Achseln der mittleren Stängelblätter sitzen, während die männlichen Blütenstände große, endständige Rispen bilden. Ein Maiskolben enthält im Durchschnitt 500…1000 Körner.

Bei den verschiedenen Getreidearten weichen Aufbau und chemische Zusammensetzung des Korns nur wenig voneinander ab. Das Getreidekorn ist eine einsamige Schließfrucht, deren Schale durch Verwachsen von Fruchtschale mit der Samenschale gebildet wird. Es besteht aus drei Bestandteilen:

Der rissigen Schale, die zu einer stark vergrößerten Oberfläche des Korns, bezogen auf seine Masse, führt Hierdurch ist das Getreidekorn in der Lage, mit der Umwelt in einen regen Stoffaustausch zu treten.
Dem Mehlkörper, der den Hauptbestandteil des Korns bildet.
Dem Keimling.


Nach der Ernte macht Mais gewöhnlich noch eine Nachreife durch, die darin besteht, dass die hochmolekularen Stoffe sich unter Wasseraustritt weiter zusammenlagern (Synärese). Da die Getreideoberfläche bei höherem Wassergehalt dabei feucht wird, spricht man auch vom "Schwitzen" des Getreides. In diesem Zustand ist es für Schimmelbefall sehr gefährdet, so dass man es noch nicht verschiffen darf. Ist jedoch der Wassergehalt des Getreides niedriger (ca. 13…14%), wird die Schwitzfeuchtigkeit bei sachgemäßer Lagerung von der Luft aufgenommen, ohne dass Schimmelgefahr besteht. Dieser Schwitzprozess erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 1…2 Monaten.

Es werden folgende Sorten (auch nach Form und Größe des Korns) unterschieden [15]:

Stärke-Mais, Weich-Mais: Mehlkörper locker und sehr stärkereich, aber eiweißarm, mehlig; vorwiegender Anbau in Südamerika; besonders zur Stärkegewinnung geeignet
Zahn-Mais, Pferdezahn-Mais: pferdezahnähnliche Körner; hornige Stärke fehlt am Korngipfel, stellt im Weltmaßstab den wichtigsten Mais dar; Herkunft: Amerika, Russland, Südosteuropa
Hart-Mais: starke, hornige Kornoberschicht, kleiner, weicher Mehlkörper; besonders robust bei ungünstigem Klima
Puff-Mais: Körner fast völlig aus horniger Stärke, eiweißreich
Perlpuff-Mais: runde Körner
Reispuff-Mais: spitze Körner, beim Rösten nimmt die Korngröße zu, so dass die Fruchtschale platzt. Herkunft: USA, Mexiko, Ungarn
Zucker-Mais: Runzliges, glasiges Korn, sehr zuckerreich, viel Fett und Eiweiß. Herkunft: USA, Südosteuropa
Wachs-Mais: Korn von wächsernem Aussehen. Herkunft: Asien


Korngröße: Ø 5 mm

Ölgehalt: 4,2…5,4% [1]


Qualität / Lagerdauer

Verschiffungstrockener Mais ist bis zu 12 Monaten und länger haltbar. Bei Mais aus den USA und Kanada wird ein Wassergehalt von 15,5% als Maximum (nicht Ø-Wert!) toleriert, und man rechnet dabei mit einer maximalen Reisedauer von 3 Wochen. Bei Überschreiten des kritischen Wassergehalts entsteht Schimmel, besonders im Winter, wenn die Reisen länger dauern können.

Zu feuchter Mais riecht säuerlich.


Verwendungszweck

Mais dient zur Mehlherstellung und als Futtermittel. Mais ist das energiereichste Futtermittel und wird unter anderem an Hähnchen, Legehennen und Mastschweine verfüttert.

Weiterhin werden aus Mais Stärke, Margarine und Speiseöl gewonnen.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Zeichnung Mais

Abbildung 1
Foto Mais

Abbildung 2
Foto Mais

Abbildung 3
Foto Mais

Abbildung 4
Foto Mais

Abbildung 5
Foto Mais

Abbildung 6



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Deutschland
Afrika Südafrika
Asien  
Amerika USA, Kanada, Argentinien
Australien  


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Verpackung

Vorwiegend Transport als Schüttgut, selten in Säcken (bei Saatgetreide in plombierten Säcken).

Markierung von Verpackungen
Mark07.gif (2224 Byte)

Vor Nässe schützen
Mark04.gif (3269 Byte)

Vor Hitze
(Sonneneinstrahlung)
schützen



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Transport

Symbole

Symbol Temperaturgeführt

Schüttgut
Symbol Stückgut

Stückgut



Verkehrsmittel

Schiff, Bahn, Lkw


Containerfähigkeit

Hauptsächlich im Bulk-Container, als Sackgut (z.B. Saatgut) auch im Standard-Container. Die Einhaltung der Grenzen des Wassergehalts von Ware und Containerboden ist zu beachten.


Umschlag

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da Nässe und extrem hohe relative Luftfeuchten zu Schimmel, Verderb und Selbsterwärmung infolge erhöhter Atmungsaktivität führen können.

Durch Saug- und Blasvorrichtungen kann es zu nicht unerheblichen Beschädigungen der Körner kommen.


Staumaß

1,36…1,39 m3/t [1]]


Schüttwinkel

Untergrenze 20°
Obergrenze 29°
Mittelwert 26°


Korngröße

Ø 5 mm


Stauplatzanforderungen

Kühl, trocken, gute Lüftung


Separation

Matten und Jutekleider. Werden verschiedene Getreidearten in demselben Laderaum gestaut, muss Mais wegen des höheren Wassergehaltes und der erforderlichen intensiveren Belüftung oben gestaut werden.


Ladungssicherung

Beim Seetransport ist der " Code for Safe Carriage of Grain in Bulk" der IMO (International Maritime Organization) zu beachten.

Bei der Beladung eines Seeschiffs mit mehreren Getreidearten muss Schwergetreide (Weizen, Roggen, Gerste, Mais) aus Stabilitätsgründen im unteren Teil des Laderaums und leichteres Getreide (Hafer, Hirse) im oberen Teil des Laderaums gestaut werden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Mais erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Günstiger Reisetemperaturbereich: unbegrenzt…20°C [1]

Bei Temperaturen zwischen 20…30°C erreicht die Aktivität von Schimmelpilzen ihr Optimum. Außerdem laufen bei Temperaturen > 25°C vermehrt Stoffwechselprozesse ab, infolge derer es zu erhöhter CO2-Produktion und zur Selbsterhitzung des Maises kommt.

Beim Transport in feuchtwarmem Lagerklima besteht die Gefahr des vorzeitigen Auskeimens (Auswuchsschäden). Bei Saatmais ist dies besonders ernst zu nehmen. Kurzzeitig sind Höchsttemperaturen von 30°C möglich.


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RF Feuchte

Mais erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 70…75% [1]
Wassergehalt 11,5…14% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 75% [1]


Der höchstzulässige Wassergehalt für Mais vor der Verschiffung liegt bei 14%. Bei Überschreitung des Maximalwassergehaltes entsteht Schimmel. Diese Gefahr steigt zur Winterzeit an, wenn die Seereisen länger dauern. Zu feuchter Mais neigt auch zum Gärig- und Sauerwerden. Dadurch treten Verfärbungen und Schimmel auf. Bei feuchtwarmer Lagerung besteht die Gefahr des vorzeitigen Auskeimens, die besonders bei Saatmais zur Wertminderung führt.

Mais, wie alle anderen Getreidearten auch, ist durch seine Hygroskopizität gekennzeichnet. Die Sorptionsisothermen für Argentinischen Mais zeigen, dass verschiffungstrockener Mais mit einem höchstzulässigen Wassergehalt von 14% vor der Verschiffung bei 20°C mit 65% relativer Luftfeuchte im Gleichgewicht steht. Bei einem Wassergehalt von 15% steht er mit 70% relativer Luftfeuchte im Gleichgewicht, d.h. noch immer unterhalb der Schimmelgrenze.

Bei höheren Temperaturen, wie im Ursprungsland Argentinien, muss der Wassergehalt entsprechend niedriger, etwa bei 11,5…13%, liegen. Der höchstzulässige Wassergehalt von Mais aus Kanada wird mit 15,5% toleriert, wenn die Temperaturen niedrig sind und die Reisedauer maximal 3 Wochen beträgt.

Neben der Feuchtemessung mit einem Feuchtemesser kann der Mais auf seinen Feuchtigkeitsgehalt auch organoleptisch geprüft werden: Eine Handvoll Maiskörner wird manuell zusammengedrückt; bleiben die Körner zusammengeklebt, ist der Mais für den Seetransport ungeeignet. Weiterhin kann man Mais auch mit Hilfe der Schnittprobe prüfen: ist der Kern weich, feucht und locker, ist er nicht verschiffungstrocken. Da bei feuchtem Mais ein Schaden unausbleiblich ist, sollte dieser nicht zur Verschiffung angenommen werden.

Damit der Mais nicht mit Metallteilen des Schiffes bzw. des Containers in Berührung kommt, sollte sorgfältig abgemattet werden.

Mais gehört zu den Waren, die häufig nicht verschiffungstrocken an Bord kommen, was dann zu erheblichen Schäden führen kann. Bei der Verladung ist weiterhin zu beachten, dass hygroskopische Waren bei der Lagerung in feuchter, tropischer Luft wieder Feuchtigkeit aufnehmen können. In Gebieten mit Trocken- und Regenzeiten ist der Verschiffungstermin zu beachten. Verzögert sich z.B. der in der Trockenzeit übliche Abtransport des Getreides in die Regenzeit hinein, so ist der Wassergehalt beim Laden besonders sorgfältig zu überwachen, da sich auf diese Ursache eine Reihe von Schadensfällen zurückführen lässt.

Foto Mais

Abbildung 7
Foto Mais

Abbildung 8
Foto Mais

Abbildung 9
Foto Mais

Abbildung 10
Foto Mais

Abbildung 11
Foto Mais

Abbildung 12
Foto Mais

Abbildung 13
Foto Mais

Abbildung 14
Foto Mais

Abbildung 15
Zeichnung Sorptionsisotherme

Abbildung 16



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RF Lüftung

Mais erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Oberflächenventilation.

Die Ventilation des Getreides ist vom Wassergehalt abhängig: Ware mit einem Wassergehalt < 14% und Gleichgewichtsfeuchten < 70% braucht nicht belüftet zu werden. Bis zu einem Wassergehalt von 15% wird Oberflächenventilation empfohlen, um CO2, Wärme und Feuchte abzuführen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Oberflächen nicht zu stark abgekühlt werden, um eine Bildung feuchter Grenzschichten unterhalb der Ladungsoberfläche zu vermeiden.

Mais gibt laufend Wasserdampf ab, der durch Lüftung abzuführen ist. Jedoch bei einer Fahrt von warm nach kalt (z.B. Argentinien – Europa) ist Vorsicht geboten:

Nicht verschiffungstrockener Mais neigt besonders zur Selbsterhitzung, und es arbeitet ein Wärmestrom aus der Ladung der Abkühlung von außen entgegen, wodurch sich scharf ausgeprägte Temperaturgradienten (Temperaturgefälle) in den oberflächennahen Schichten der Ladung ausbilden. Gleichzeitig findet ein Wasserdampfstrom aus dem Ladungsinneren zur Oberfläche hin statt. Bei der gleichzeitigen Abkühlung der Oberfläche durch Ventilation erfolgt ein Anstieg der relativen Luftfeuchte in den oberflächennahen Schichten der Ladung. Wird mit trockener Frischluft ventiliert, entsteht eine trockene Oberflächenschicht von einigen Zentimetern, die einen einwandfreien Zustand der Ladung vortäuscht. Darunter befindet sich dann eine feuchte Zwischenschicht mit minderwertigem, bereits in den Zersetzungszustand übergehenden Getreide, das verklebt und aufgequollen ist. Derartige feuchte Zwischenschichten sind relativ häufig zu beobachten.

Um Ladungsschäden durch solche feuchten Zwischenschichten zu vermeiden, ist die Frischluftzufuhr bei zu starken Temperaturgegensätzen zwischen Ladung und Außentemperatur einzuschränken.

Ein Teilschaden an einer Maisladung lässt in der Regel darauf schließen, dass der beschädigte Teil in einer Totluftzone gelagert hat und nicht genügend belüftet wurde.

Eine weitere Schadensursache liegt darin, dass die Schiffe im Bestimmungshafen längere Zeit bei niedrigen Außentemperaturen auf Reede liegen. Die Ware hat aber im Inneren des Ladungsstapels noch höhere Temperaturen. Somit kommt es zu einem Wasserdampftransport zu den kälteren bordnahen Partien, in denen dann Feuchteschäden auftreten. Verbunden sind diese Schäden häufig damit, dass die Ventilation, auf Reede liegend, nicht mehr durchgeführt wird. Dies ist jedoch zwingend erforderlich, bis die Ladung aus dem Schiff gelöscht ist.

Grundsätzlich sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass eine Durchlüftung der gesamten Ladung bei geschüttetem Getreide nicht möglich ist. Die relative Feuchte der unbewegten Luft zwischen den einzelnen Getreidekörnern richtet sich auch bei durchgeführten Lüftungsmaßnahmen nach dem Wassergehalt der Ware. Eine Abtrocknung durch Lüftung erfolgt aus diesem Grund auch – wie oben bereits erwähnt – im allgemeinen nur oberflächlich.

Zu feucht geladenes Getreide kann deshalb mit den Lüftungseinrichtungen eines Schiffes nicht getrocknet und vor Verderb geschützt werden.


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RF Biotische Aktivität

Mais besitzt eine biotische Aktivität 2. Ordnung.

Mais sind lebende Organe, bei denen die Atmungsprozesse (Respirationsprozesse) überwiegen, weil durch Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr neuer Nährstoffe fehlt.

Beim Transport ist zu berücksichtigen, dass es sich bei Mais um ein vegetabiles, lebendes Gut handelt, welches so gelagert werden sollte, dass seine Lebensfunktionen und Stoffwechselprozesse so eingeschränkt werden, dass es nicht zu Masseverlusten und Gebrauchswertminderungen kommt.


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RF Gase

Auch nach der Ernte läuft im Mais noch ein Stoffwechselprozess ab. Die Körner nehmen Sauerstoff auf und scheiden Kohlendioxid (CO2) wieder aus.

Diese Ausscheidung von Kohlendioxid ist in verschiedener Hinsicht von Bedeutung: Reichern sich nämlich größere Mengen von CO2 im Laderaum an, wird sich die Atmungstätigkeit des Getreides herabsetzen. Bei verschiffungstrockenem Getreide wirkt sich mit CO2 angereicherte Laderaumluft nicht nachteilig auf die Beschaffenheit der Ware aus, es tritt sogar eine Hemmung des Schimmelwachstums auf.

Wird Mais jedoch in geschlossenen Laderäumen bei höheren Wassergehalten verschifft, ist durch die sich anreichernden CO2-Mengen damit zu rechnen, dass das Getreide vom aeroben zum anaeroben Atmungstyp übergeht, wobei unter anderem auch Milchsäurebakterien zur Entwicklung gelangen, die anaerobe Umgebungsverhältnisse vertragen können. Die entstehenden Gärungsprodukte CO2, Milchsäure und Alkohol wirken sich durch ihre toxische Wirkung auf den Kornkeim besonders auf Saatgetreide aus, da dieses seine Keimfähigkeit verliert, wenn es in einer sauerstoffarmen Umgebung gelagert wird.

Die Ethylenempfindlichkeit von Mais ist als niedrig einzustufen. Die Ethylenproduktionsrate ist sehr niedrig. Sie liegt unter 0,1 µl/kg*h [16].


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Ölgehalt: 4,2…5,4% [1]

Durch den Ölgehalt neigt Mais leicht zum Ranzigwerden und Selbsterhitzung, besonders dann, wenn es sich um erntefrisches Korn handelt. Steigen die an der Ware gemessenen Temperaturen auf > 40°C, dann sind sofort Maßnahmen zur Senkung der Temperatur einzuleiten. Übersteigen die Temperaturen 60°C, ist erhöhte Brandgefahr anzunehmen, und es sind entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Schäden durch Selbsterhitzung verursachen hohe Wertminderungen.


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RF Geruch

Aktivverhalten Mais besitzt einen leicht angenehmen Geruch. Zu feuchter Mais riecht säuerlich.
Passivverhalten Mais ist, wie andere Getreidearten auch, gegenüber der Aufnahme von Fremdgerüchen stark empfindlich. Gase und Geruchsstoffe, wie Schwefeldioxid (SO2), Phenol und Petroleum, werden leicht vom Getreide absorbiert. Aus diesem Grund müssen die Laderäume vollständig geruchsfrei sein und dürfen nicht erst kurz vor der Beladung desodoriert werden.

Mais (in Säcken) darf nicht über Wolle gestaut werden, weil die Körner den Fettgeruch der Wolle annehmen können.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Mais produziert beim Umschlag und bei der Lagerung Staub. Es besteht die Gefahr einer Staubexplosion.
Passivverhalten Besonders nach verunreinigenden (Kohle, Erz, Zement), geruchsinfizierenden oder schädlingsbefallenen Waren ist die Ladebereitschaft sorgfältig durch Reinigung, Desinfektion, Desodorieren und Lüften wiederherzustellen. Über die Herstellung der Ladebereitschaft sollte ein Besichtigungszertifikat erstellt werden.

Auf eine Verunreinigung des Mais durch den Befall mit Maiskolbenbrand sollte geachtet werden.



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RF Mechanische Einflüsse

Lange Lagerung im Erzeugerland kann ein Verklumpen der unter Stapeldruck liegenden Ware zur Folge haben.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Durch den Atmungsprozess der Ware kommt es zur CO2-Entwicklung. Vor dem Betreten des Laderaums diesen lüften und eine Gasmessung durchführen, da ein Sauerstoffmangel möglich ist.

Schimmlig gewordener Mais ist durch den Schimmelpilz Aspergillus flavus giftig und auch als Futtermittel nicht mehr verwendbar. Er kann besonders bei Schweinen, Pferden und Ziegen toxisch wirken.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Durch Verdunstung der Eigenfeuchte kann ein Masseverlust bis 0,5% auftreten. Weiterhin entstehen Mengenverluste durch Haftenbleiben an den Laderaumwänden sowie durch Zerstäubung beim Umschlag.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Während der Lagerung und während des Transports kann Mais von folgenden Getreideschädlingen befallen werden:

vom Kornkäfer (Sitophilus granarius)
vom Schwarzen Getreidenager (Tenebroides mauretanicus)
vom Rotbraunen Leistenkopfplattkäfer (Cryptolestes ferrugineus)
vom Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis)
von der Kornmotte (Nemapogon granellus)
von der Getreidemotte (Sigotroga cerealella)


Bei Befall mit der Getreidemotte bekommt der Mais einen unangenehmen Geruch. Beim Mais können durch den Befall mit der Getreidemotte bis zu 24% Verluste eintreten [28].

Durch die Fraßstellen der Getreideschädlinge wird das Getreide zu stärkerer Atmung angeregt (Wärmenester), hinzu kommt die Stoffwechseltätigkeit der Schädlinge selbst, so dass die Wärme- und Feuchteentwicklung gefördert werden, die wiederum günstige Lebensbedingungen für Schimmelpilze und später bei sehr hohen Feuchtegraden Bakterienwachstum ermöglichen.

Durch den Schädlingsbefall kann es auch zur Selbsterhitzung kommen, was letztendlich zu Wertminderungen und schließlich zum Totalverlust führt.

Der Ursprung des Schädlingsbefalls liegt meist in den nicht ausreichend gesäuberten Lagerhallen, Laderäumen und Containern.

Weiterhin besteht eine Gefährdung durch Ratten und Mäuse, welche Krankheiten übertragen und das Getreide verunreinigen können.

Durch den Pilz Ustilago zeae kann es zum Maiskolbenbrand kommen.

Es ist ein Ursprungs- und Gesundheitszertifikat erforderlich.


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