Rum | [English version] |
Inhaltsverzeichnis |
Allgemein: | ||
Informationen zur Ware | ||
Verpackung | ||
Transport | ||
Containerfähigkeit | ||
Ladungssicherung |
Informationen zur Ware
Warenname
Deutsch | Rum (Flaschen) |
Englisch | Rum (bottles) |
Französisch | Rhum (bouteilles) |
Spanisch | Ron (botellas) |
Wissenschaftlich | |
KN/HS-Nummer * | 2208 40 ff. |
(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)
Warenbeschreibung
Rum gehört zu den Edelbränden, die aus Zuckerrohr, Zuckerrohrmelasse u.a. Rückständen der Zuckerverarbeitung durch Destillation gewonnen werden.
Das Hauptdestillat, das in Blasenapparaten (Destillierblasen) erzeugt wird, hat 80…88 Vol.-% Alkoholgehalt. Anschließend wird es Eichenfässern gelagert. Man unterscheidet:
Original-Rum: Dieser wird in den Exportländern fertiggestellt. Im Importland werden keinerlei Veränderungen mehr vorgenommen. | |
Übersee-Rum: Wird mit 75 Vol.-% Alkoholgehalt importiert und auf eine Trinkstärke von 40…45 Vol.-% herabgesetzt. |
Folgende Rumsorten werden nach ihrem Aroma unterschieden:
Kuba-Rum: leichtes, weinbrandähnliches Aroma | |
Jamaika-Rum: intensives, vollmundiges Aroma | |
Martinique-Rum: starkes, schweres Aroma |
Rum ist zwar durch den hohen Ethylalkoholgehalt weniger verderbgefährdet, dennoch bedarf er der Ladungspflege, um Qualitätsminderungen zu vermeiden.
Qualität / Lagerdauer
Nach der Farbe wird unterschieden:
Weißer (heller) Rum, mit 40 Vol.-% Ethylalkoholgehalt | |
Brauner (dunkler) Rum, z.B. Jamaika-Rum mit 45…50 Vol.-% Ethylalkoholgehalt |
Die maximale Lagerdauer wird wie folgt angegeben:
Temperatur | Relative Luftfeuchte | Max. Lagerdauer | Quelle |
---|---|---|---|
10…20°C | 70% | > 6 Monate | [1] |
Verwendungszweck
Rum wird vor allem zum Mixen alkoholischer Getränke verwendet.
Rum wird auch zum Aromatisieren von Süßwaren (Rumkugeln, Trüffeln), Schokoladen- und Konditoreiwaren sowie Früchten (Rumtopf), aber auch zum puren Verzehr verwendet.
Herkunftsländer
Die Destillation von Rückständen der Zuckerrohrindustrie ist hauptsächlich auf den Großen und Kleinen Antillen (Jamaika, Kuba, Martinique, Barbados) sowie in Südamerika verbreitet.
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Verpackung
Flaschen in Schachteln aus Vollpappe müssen original mit Klebeband oder Spezialklammern verschlossen sein. Öffnen der Schachteln sowohl vor dem Beladen als auch beim Entladen der Container ist nicht gestattet (Diebstahlgefahr). Schachteln, die beschädigt, feucht befleckt, trocken befleckt oder nicht original verschlossen sind bzw. "klappern", sind von der Beladung der Container ausgeschlossen. Markierungen sollten an jeder Seite der Verpackung vorhanden sein:
Markierung von Verpackungen | ||
Zerbrechliches Packgut |
Oben |
Vor Nässe schützen |
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Transport
Symbole
Hochprozentiger Rum in Tanks und Fässern mit Flammpunkt unter 23 °C Feuergefährlich (entzündbare flüssige Stoffe), Klasse 3 IMDG-Code |
Stückgut |
Flüssiggut |
Verkehrsmittel
Schiff, Lkw, Bahn, Flugzeug
Containerfähigkeit
Flaschen in Schachteln werden unter Einhaltung der Grenzen des Wassergehalts von Verpackung und Wegerung des Containers überwiegend in Standard-Containern transportiert.
Flüssiggut wird in lebensmittelgeeigneten Tank-Containern transportiert.
Umschlag
Flaschen in Schachteln werden am sichersten auf Paletten umgeschlagen. Aufgrund der Feuchteempfindlichkeit sind die Packstücke vor Regen, Schneefall etc. zu schützen.
Staumaß
1,80…2,00 m3/t (Schachteln aus Vollpappe) [1] | |
1,63…1,87 m3/t (Kisten) [1] | |
1,87…2,01 m3/t (Fässer) [1] | |
1,84…1,95 m3/t (Fässer, Tank-Container etc.) [11] |
Stauplatzanforderungen
Container wegen der Gefahr der Überhitzung möglichst nicht als äußere Deckladung und nicht in der Nähe von Wärmequellen stellen. Bei konventioneller Verladung aufgrund der Diebstahlgefahr in verschlossenen Räumen stauen.
Separation
Signierstift/Ölkreide
Ladungssicherung
Aufgrund der starken Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Verpackungen so gesichert werden, dass gegenseitige Beschädigungen verhindert werden. Freiräume zwischen den Packstücken bzw. den Paletten müssen ausgefüllt werden, um ein Verrutschen oder Ankippen zu vermeiden. Durch die Wahl der richtigen Verpackungsgröße oder Ladeeinheit (Flächenmodule oder Flächen-Multimodule) können Ladungsräume formschlüssig (ohne Freiräume) beladen werden.
Bei Flüssigladungen ist es wichtig, dass der Luftraum über der Ladung möglichst klein ist, damit sich die Ladung nur wenig bewegen kann. Sich bewegende Flüssigladung kann sich negativ auf die Stabilität des Verkehrsmittels auswirken (z. B. bei Kurvenfahrten von Lkw und Bahn).
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Risikofaktoren und Schadenverhütung
RF Temperatur
Rum (Flaschen) erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition)
Bezeichnung | Temperaturbereich | Quelle |
---|---|---|
Reisetemperatur | 10…20°C | [1] |
Bei zu hohen Temperaturen kann es zur Volumenausdehnung (Dilatation) kommen, so dass sich die Verschlüsse lockern und Verdunstungsverluste auftreten können. Diese sind vom thermischen Ausdehnungskoeffizienten abhängig: Bei Ethylalkohol beträgt dieser 0,00110 K-1, bei Wasser hingegen nur 0,00018 K-1 bei 18°C. Daher unterliegen alkoholische Getränke, wie Rum, eher der thermischen Dilatation als alkoholfreie.
Bei Temperaturen > 25°C bzw. Sonneneinstrahlung entstehen Farbveränderungen, Verharzung der ätherischen Öle, Oxidationserscheinungen sowie der Abbau qualitätsbestimmender Aromastoffe.
Bei Temperaturen < 10°C entsteht Segregation, und es kommt zum Ausscheiden von Farbstoffen. Die Kältetrübung ruft jedoch keine Beeinträchtigung von Geschmack und Qualität hervor. Sie ist bei Temperaturen > 18°C reversibel.
Bei Temperaturen < 0°C kann das Volumen des Inhalts abnehmen, so dass ein geringerer Inhalt vorgetäuscht wird.
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RF Feuchte
Rum (Flaschen) erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition)
Bezeichnung | Feuchte/Wassergehalt | Quelle |
Relative Luftfeuchte | 70% | [1] |
Wassergehalt | 5…8% (bezogen auf die Pappe der Schachteln) | [1] |
Oberste Gleichgewichtsfeuchte | 70% (bezogen auf die Pappe der Schachteln) | [1] |
Bei der Verladung von Rum (Flaschen) im Standard-Container ist Schutz vor jeglicher Feuchtigkeit (See-, Regen- und Kondenswasser) sowie vor zu hohen relativen Luftfeuchten geboten. Eine relative Luftfeuchte > 70% führt zu negativer Beeinflussung der Ausstattung der Flaschen: Durchfeuchten und Ablösen der Etiketts. Die Ware kann dann nicht mehr als Originalabfüllung verkauft werden.
Bei der Verladung im Container muss darauf geachtet werden, dass die hölzerne Bodenwegerung des Containers völlig trocken ist, um eine zusätzliche Wasserdampfquelle zu vermeiden. Ein Wassergehalt von 12…15% ergibt eine Gleichgewichtsfeuchte im Container von 65…70%. Der Wassergehalt der Pappe sollte 5…8% betragen. Zum Schutz gegen herabtropfendes Schweißwasser sollte Packpapier, Rappeltuch o.ä. zur Abdeckung der Schachteln verwendet werden.
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RF Lüftung
Rum (Flaschen) erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition)
Im Normalfall muss die Ware nicht belüftet werden. Besteht jedoch die Gefahr der Bildung von Ladungsschweiß, was z.B. zum Durchfeuchten der Pappschachteln und daraus resultierender Abnahme der Stabilität und Festigkeit führen kann, wird folgende Lüftungsmaßnahme empfohlen:
Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung)
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RF Biotische Aktivität
Rum (Flaschen) besitzt ein biotische Aktivität 4. Ordnung.
Rum gehört zu den Waren mit unterbundenen biochemischen und mikrobiellen Prozessen, die von der äußeren Umwelt isoliert sind, wie sterilisierte und pasteurisierte Produkte in hermetisch verschlossener Verpackung.
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RF Gase
Kein Risiko!
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RF Selbsterhitzung / -entzündung
Hochprozentiger Rum in Tanks oder Fässern mit einem Flammpunkt unter 23 °C (z.B. 54 Vol.-%iger Rum: Flammpunkt ca. 22°C) wird nach IMDG-Code in die Klasse 3 eingruppiert.
Bei Leckagen besteht Brandgefahr!
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RF Geruch
Aktivverhalten | Durch die hermetisch verschlossene Verpackung kommt es zu keiner Geruchsentwicklung. |
Passivverhalten | Die Verpackung der Flaschen (Pappschachteln) ist empfindlich gegenüber jeglichen Fremdgerüchen. |
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RF Verunreinigung
Aktivverhalten | Verunreinigungen entstehen nur bei Leckagen infolge Bruchs. |
Passivverhalten | Die Verpackung der Flaschen (Pappschachteln) ist empfindlich gegenüber Schmutz, Fetten und Ölen. Daher müssen die Laderäume/Container sauber und hygienisch einwandfrei sein. |
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RF Mechanische Einflüsse
Die Flaschen und ihre Verpackung sind insbesondere gegenüber Stoß- und Druckbeanspruchungen empfindlich. Unsachgemäßes Handling bzw. Stauen kann zu Beschädigungen führen. Feuchtgewordene Schachteln können im Stapel nachgeben und zusammenbrechen. Auf den Schachteln sind unbedingt die Markierungen für "Oben", "Zerbrechliches Packgut" und "Vor Nässe schützen" anzugeben. Folgen unsachgemäßen Handlings können z.B. das Ablösen der Klebestreifen oder Beschädigungen an den Schachtelwänden und -kanten sein. Des Weiteren kann es bei extremeren Belastungen, wie z.B. Fallenlassen der Schachteln, zum Bruch der Flaschen und damit zur Leckage kommen.
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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung
Kein Risiko!
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RF Schwund / Abhandenkommen
Da es sich bei Rum um eine relativ wertvolle Ware handelt, besteht erhöhte Diebstahlgefahr. "Klappernde" Schachteln deuten auf Fehlmengen hin. Container sollten möglichst mit den Türen zueinander gestaut werden, um den Zugang ins Containerinnere zu verhindern. Bei konventioneller Verschiffung sollte die Ware in einem abgeschlossenen Raum gestaut werden.
Des Weiteren besteht die Gefahr von Mengenverlusten durch Bruch, resultierend aus unsachgemäßem Handling.
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RF Schädlingsbefall / Krankheiten
Kein Risiko!
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