Watte [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Watte
Englisch Wadding, Cotton wool
Französisch Ouate
Spanisch Algodón
Wissenschaftlich Gossypium hirsutum
KN/HS-Nummer * 56 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Watte wird aus den entfetteten und gebleichten kurzen, sehr lockeren, weichen Baumwollfasern oder aus Zellwolle gewonnen. Der Faserstoff ist dabei teilweise bis auf die einzelne Faser aufgeschlossen. Die einzelnen Fasern halten durch ihre natürliche Haftung zusammen.

Medizinische Verbandswatte bildet Vliese aus zarten ziemlich parallel verlaufenden, bis 3 cm langen, knötchenfreien Baumwollfasern, die aus Abgängen der Spinnereien stammen (Kämmlinge). Sie ist keimfrei und dient daher zu Verbandszwecken.


Qualität / Lagerdauer

Ist die Watte nass, feucht, verunreinigt oder verfärbt, ist von einer Beladung abzusehen.

Bei Einhaltung der entsprechenden Temperatur- und Feuchtebedingungen stellt die Lagerdauer keine Restriktion bezüglich der Transport- und Lagerfähigkeit dar.


Verwendungszweck

Watte wird zur Herstellung von Verbandmaterial, Polstern für Kleidungsstücke, Steppdecken etc. verwendet.


Abbildung

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Watte

Abbildung 1



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Bulgarien, Spanien, Russland, Türkei
Afrika Ägypten, Elfenbeinküste, Mali, Burkina Faso, Südafrika, Sudan, Tschad, Simbabwe, Äthiopien, Algerien, Uganda
Asien Burma, Indien, Pakistan, China, Irak, Syrien, Afghanistan, Iran
Amerika El Salvador, Guatemala, Mexiko, Nicaragua, USA, Honduras, Argentinien, Brasilien, Venezuela
Australien  


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Verpackung

Watte wird in Ballen transportiert, die mit Metallbändern umreift und in Jutegewebe eingeschlagen sind.

Markierung von Verpackungen
Mark07.gif (2224 Byte)

Vor Nässe schützen
Mark02.gif (2816 Byte)

Keine Handhaken verwenden
Mark04.gif (3269 Byte)

Vor Hitze (Sonneneinstrahlung)
schützen


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Transport

Symbole

Symbol Klasse 4.2

Selbstentzündlich,
Klasse 4.2 IMDG-Code
Symbol Klasse 4.1

Feuergefährlich
(entzündbare feste Stoffe),
Klasse 4.1 IMDG-Code
Symbol Stückgut

Stückgut



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Standard-Container unter Einhaltung des Wassergehalts von Ware, Verpackung und Wegerung


Umschlag

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da die Watte stark hygroskopisch ist und gerne Feuchtigkeit aufnimmt. Dies kann zur Verfärbung, Verrottung, zu Schimmel, Stockflecken und Fäulnis führen. Außerdem kann die Watte durch Wasserdampfaufnahme aufquellen, wodurch sie ihr Volumen um 40…45% vergrößert.

Beim Umschlag dürfen keine Handhaken verwendet werden, da es zur Funkenbildung kommen kann, wenn der Haken auf Metallgegenstände trifft.

Des Weiteren gilt während des Umschlags absolutes Rauchverbot!


Staumaß

7,31 m3/t (Ballen) [1]


Stauplatzanforderungen

trocken


Separation

Fasertauwerk, dünne Netze aus Fasern


Ladungssicherung

Die Ladung ist so zu sichern, dass die Ballen bzw. die Umreifung nicht beschädigt werden. Unbeschädigte Umreifungen sind die Voraussetzung, um die Pressung der Ballen während des Transports beizubehalten. Ist sie zerstört, lockert sich die Pressung, was gleichzeitig eine erhöhte Sauerstoffzufuhr ins Innere der Ballen zur Folge hat. Dies fördert wiederum die Gefahr der Entzündung oder unterstützt ein bereits entstandenes Feuer. Durch das Platzen oder Aneinanderreiben von Metallbändern kann es zur Funkenbildung und Fremdentzündung kommen.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Watte erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Günstiger Reisetemperaturbereich: unbegrenzt…30°C


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RF Feuchte

Watte erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 65% [1]
Wassergehalt 7,85…8,5% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 70% [1]


Feuchtigkeit jeglicher Art wird von Watte begierig aufgenommen, da sie stark hygroskopisch ist (Hygroskopizität). Sie muss vor See-, Regen- und Kondenswasser sowie vor zu hohen relativen Luftfeuchten geschützt werden, um Verrottung, Verfärbung, Schimmel, Stockflecke und Fäulnis zu vermeiden.

Außerdem kann die Watte durch Wasserdampfaufnahme aufquellen, wodurch sie ihr Volumen um 40…45% vergrößert.


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RF Lüftung

Watte erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Wenn die Ware im verschiffungstrockenen Zustand verladen wird, stellt sie keine besonderen Ansprüche an die Lüftung.

Problematisch wird es, wenn Ware, Verpackung und/oder Wegerung zu feucht sind. Dann sollte wie folgt gelüftet werden:

Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung)


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RF Biotische Aktivität

Watte besitzt eine biotische Aktivität 3. Ordnung.

Sie gehört zu den Waren mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin biochemische, mikrobielle u. a. Zersetzungsprozesse ablaufen.


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RF Gase

Der Anstieg des CO2– und CO-Gehalts ist ein Indikator für einen Ladungsbrand. Der MAK-Wert der Laderaumluft liegt bei 0,49 Vol.-%. Infolge des sauerstoffreichen Lumens brennen die Ballen oft wochenlang, ohne entdeckt zu werden. Durch die starke Absorptionsfähigkeit der Faser werden die gasförmigen Verbrennungsprodukte von der Baumwollfaser aufgesaugt, und die Rauchmeldeanlage zeigt den Brand oft zu spät an.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Watte wird nach IMDG-Code in die Klasse 4.1 (Entzündbare feste Stoffe) eingruppiert. Sie kann sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften und negativer äußerer Einflüsse (siehe unten) aber auch wie ein Stoff der Klasse 4.2 (Selbstentzündliche Stoffe) nach IMDG-Code bzw. GGVS verhalten.

Watte ist durch Fremdentzündung stark feuergefährdet. Daher ist sie auf jeden Fall vor Funken, Feuer, offenem Licht und glimmenden Zigaretten zu schützen. Es gilt absolutes Rauchverbot! Funken können durch Platzen oder Aneinanderreiben der Metallbänder (auch im Laderaum bzw. Container durch mangelhafte Ladungssicherung) entstehen und einen Ladungsbrand verursachen. Gemäß IMDG-Code sollten die Lüfteröffnungen, die zum Laderaum führen, mit funkensicherem Drahtgewebe versehen sein.

Verunreinigungen durch Öle/Fette können zu Ladungsbränden führen.

Die Brandbekämpfung ist am günstigsten mit CO2 durchzuführen. Es ist sehr schwierig, das Feuer wegen des Sauerstoffüberschusses der Baumwollfaser, die das Feuer von innen her unterhält, zu löschen. Bei der Brandbekämpfung die Metallbänder nicht sprengen bzw. die Ballen nicht aufschlagen, da durch die Lockerung der Pressung eine erhöhte Sauerstoffzufuhr entsteht und das Feuer nicht wirksam bekämpft werden kann.

Die Brandbekämpfung darf nicht mit Wasser durchgeführt werden, da durch das Quellungsvermögen Beschädigungen an den Laderaum- bzw. Containerwänden entstehen können.


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RF Geruch

Aktivverhalten Watte ist geruchsneutral.
Passivverhalten Watte ist gegenüber jeder Geruchsinfektion empfindlich.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Watte ist nicht verunreinigend
Passivverhalten Watte ist empfindlich gegenüber Verunreinigungen durch Staub (Kohle, Zement, Farben etc.), Schmutz, Fette/Öle und Rost sowie ölhaltigen Waren, wie Ölsaaten/-früchten, Kopra, Schmutzwolle u.a.m., da ölgetränkte Fasern Selbsterhitzung/Ladungsbrand begünstigen. Daher müssen die Laderäume bzw. Container entsprechend sauber und hygienisch einwandfrei sein. Die Verunreinigung durch Rost kann u. a. durch rostige Metallbänder entstehen.



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RF Mechanische Einflüsse

Watte ist empfindlich gegenüber mechanischen Beschädigungen. Aufreißen, Aufscheuern sowie Reißen der Bandeisen sind mit Emballagerissen und Mengenverlusten sowie Verschmutzungen verbunden.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Kein Risiko!


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RF Schwund / Abhandenkommen

Infolge nicht deutlich markierter Ballen kann es zu Mengenverlusten aufgrund von Fehl- und Falschauslieferungen kommen.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Kein Risiko!


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