Safran | [English version] |
Inhaltsverzeichnis |
Allgemein: | ||
Informationen zur Ware | ||
Verpackung | ||
Transport | ||
Containerfähigkeit | ||
Ladungssicherung |
Informationen zur Ware
Warenname
Deutsch | Safran |
Englisch | Saffron |
Französisch | Safran |
Spanisch | Azafrán |
Wissenschaftlich | Crocus sativus |
KN/HS-Nummer * | 0910 20 ff. |
(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)
Warenbeschreibung
Safran sind die getrockneten, gelb-orangefarbenen, 2,5…4 cm langen Narbenschenkel der in Südeuropa und Vorderasien beheimateten violetten Krokusart Crocus sativus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Sie haben eine röhrenartige Form, die sich nach oben trichterförmig erweitert. Es ist das wertvollste und teuerste Gewürz der Welt.
Die Ernte des Safrans ist sehr arbeitsintensiv: jede Blüte hat drei Narbenschenkel, die morgens, bevor die Sonnenhitze herrscht, per Hand gepflückt und anschließend 15…30 Minuten getrocknet werden. Die Blüten werden weggeworfen.
Als Gewürze werden Pflanzenteile bezeichnet, die zur Geruchs- und Geschmacksverbesserung von Lebensmitteln und Speisen dienen. Sie enthalten ätherische Öle sowie weitere Inhaltsstoffe, die eine intensive Würzkraft hervorrufen.
Gewürze werden bereits in den Anbauländern aufbereitet, gereinigt, sortiert und für den Überseeversand sorgfältig verpackt. Um sie für Transport und Lagerung haltbar zu machen, werden sie getrocknet. In den Verbraucherländern gelangen sie in die Gewürzmühlen, wo sie nochmals gereinigt und sortiert werden, um anschließend ungemahlen oder gemahlen in den Handel zu gelangen.
Gewürze werden nach den verwendeten Pflanzenteilen unterschieden:
Frucht- und Samengewürze (z.B. Pfeffer, Kardamom, Anis) | |
Knospen- und Blütengewürze (z.B. Gewürznelken, Safran) | |
Rindengewürze (z.B. Zimt) | |
Wurzelgewürze (Ingwer, Kurkuma) | |
Blattgewürze (Lorbeer) |
Der Geschmack von Safran ist aromatisch, scharf und leicht bitter. Safran liefert einen leuchtend gelben Farbstoff, der durch das wasserlösliche Crocin auch noch bei einer Verdünnung von 1:100.000 noch gelbfärbend wirkt.
Um 1 kg Safran zu erhalten, werden 100.000 bis 200.000 Blüten benötigt, deren Narben mit der Hand entfernt werden müssen, was den hohen Preis und die häufigen Verfälschungen durch Teile anderer Pflanzen sowie andere organische oder anorganische Stoffe erklärt.
Ölgehalt: 0,4…1,3% an ätherischen Ölen, besonders Picrocrocin (Safranbitter) [1]
Qualität / Lagerdauer
Zur Kontrolle der Frische des Safrans wird eine Prise Safran in ein Glas mit warmem Wasser gegeben: Frische Narbenschenkel quellen auf und färben das Wasser gelb, alte quellen nicht auf und färben nicht.
Es werden zwei Sorten unterschieden:
Elagierter Safran, der nur aus den getrockneten Narben besteht und | |
Natureller Safran, der aus getrockneten Narben mit anhaftenden Griffelteilen besteht. Dieser ist weniger wertvoll. |
Wegen des hohen Preises wird Safran häufig durch die Narben mit Griffelteilen anderer Pflanzen (Röhrenblüten) oder durch organische sowie anorganische Stoffe zur Beschwerung verfälscht.
Fertiger Safran sind gut getrocknete, miteinander verschlungene Fäden. Je dunkler der Safran, desto weniger hellgelbe Staubgefäße sind ihm beigemischt und desto besser ist seine Qualität.
Im Hauptanbauland Spanien werden folgende Sorten unterschieden:
Sorte | Blütenreste | Griffel |
---|---|---|
"Coupe" | bis 5% | – |
"Mancha" | bis 5% | 10…15% |
"Rio" | bis 10% | 20…25% |
"Sierra" | bis 15% | 25…30% |
Verwendungszweck
Safran wird als Würzmittel und als gelbe Nahrungsmittelfarbe zum Färben von Teigwaren, Käse, Reisgerichten, Butter, Kuchen und Likören verwendet.
Abbildungen
(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)
Abbildung 1 |
Abbildung 2 |
Abbildung 3 |
Herkunftsländer
Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.
Europa | Spanien, Griechenland, Italien, Frankreich, Russland, Portugal |
Afrika | Nordafrika |
Asien | Iran, Indien, Pakistan, China, Japan |
Amerika | USA (Pennsylvania) |
Australien |
Zurück zum Anfang
Verpackung
Safran ist sehr lichtempfindlich und hygroskopisch und muss deshalb gut verschlossen, vor Licht geschützt, transportiert werden. Daher wird die Ware in Dosen und diese wiederum in Kisten verpackt. Teilweise wird Safran auch in Schachteln aus Wellpappe verpackt, die innen mit Aluminium ausgekleidet sind.
Abbildung 4 |
Markierung von Verpackungen | ||
Zerbrechliches Packgut |
Oben |
Vor Nässe schützen |
Zurück zum Anfang
Transport
Symbole
Stückgut |
Verkehrsmittel
Schiff, Lkw, Bahn
Containerfähigkeit
Es können Standard-Container bei Einhaltung der Untergrenzen des Wassergehaltes von Verpackung und Bodenwegerung des Containers eingesetzt werden.
Garnier (Boden-, Seiten-, Toppgarnier) sollte die Ware rundum schützen. Sollten längere Reisen durch verschiedene Klimagebiete durchgeführt werden, kann ein in den Container eingehängtes Vlies vor herabtropfendem Kondenswasser schützen.
Wegen der hohen Diebstahlgefahr sollten die Container mit den Türen nach innen zueinander gestaut werden.
Umschlag
Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da dies zu Verderb führen kann.
Das beim Umschlag erhöhte Diebstahlrisiko kann durch Schrumpf- oder Stretchverpackungen vermindert werden.
Die Unversehrtheit der Verpackung bzw. Ladeeinheiten sollte bei jedem Umschlag kontrolliert werden.
Staumaß
1,98 m3/t (Kisten) [1] | |
1,95…2,06 m3/t (Kisen) [11] |
Stauplatzanforderungen
Kühl, trocken, gute Lüftung
Separation
Fasertauwerk, dünne Fasernetze, Signierstift, Ölkreide
Ladungssicherung
Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, ist die Ladung so im Transportmittel zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen und ihre Lage verändern kann. Die Packstücke dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.
Zurück zum Anfang
Risikofaktoren und Schadenverhütung
RF Temperatur
Safran erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).
Günstiger Reisetemperaturbereich: 5…25°C [1]
Safran sollte in Räumen transportiert werden, welche die geringsten Temperaturen während der Reise aufweisen und trocken sind. In jedem Fall ist eine Lagerung unter dem Wetterdeck oder bei Containerverladung in der obersten Lage an Deck zu vermeiden, da das Deck bzw. der Container durch die intensive Sonneneinstrahlung in den Tropen stark erhitzt wird und bei Temperaturen > 25°C der Verlust der ätherischen Öle droht.
Zurück zum Anfang
RF Feuchte
Safran erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).
Bezeichnung | Feuchte/Wassergehalt | Quelle |
Relative Luftfeuchte | 70% | [1] |
Wassergehalt | 9…10% (Ware) | [1] |
12…18% (Holzverpackung) | [1] | |
Oberste Gleichgewichtsfeuchte | 70% | [1] |
Gewürze sind hygroskopische Waren (Hygroskopizität), die mit der Luftfeuchte in Wechselwirkung stehen. Die Gefahr des Schimmelns ist naturgemäß in feuchtwarmer Luft am größten. Safran ist stark hygroskopisch, durch Feuchtigkeitseinflüsse droht der Verderb der Ware. Aus diesem Grund wird Safran zum Versand in luftdicht verschlossenen Dosen verpackt.
Safran sollte fern von Waren gestaut werden, die feuchteempfindlich sind bzw. Feuchtigkeit abgeben (z.B. Kopra).
Um einer Feuchtebeeinflussung durch Kondenswasser an den Bord- bzw. Containerwänden vorzubeugen, sollte auf einen deutlichen Abstand zwischen Ladungsstapel und Bord- bzw. Containerwand geachtet werden.
Zurück zum Anfang
RF Lüftung
Safran erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).
Um das Abfallen der an den Dosen angebrachten Etiketten bzw. die Korrosion der Dosen durch Kondenswasserbildung zu verhindern, ist ggf. Lüftung erforderlich. Dieses ist der Fall, wenn das Feuchtepotential im Laderaum/Container zu hoch ist, z.B. durch zu feuchte Schachteln oder Kisten. Zur Abführung des Feuchtepotentials sollte dann wie folgt gelüftet werden:
Empfohlene Lüftungs-Konditon: Luftwechsel 6 fach/h (Durchlüftung)
Zurück zum Anfang
RF Biotische Aktivität
Safran besitzt eine biotische Aktivität 3. Ordnung.
Safran gehört zu den Produkten mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin mikrobielle, biochemische und andere Zersetzungsprozesse ablaufen.
Zurück zum Anfang
RF Gase
Kein Risiko!
Zurück zum Anfang
RF Selbsterhitzung / -entzündung
Ölgehalt: 0,4…1,3% an ätherischen Ölen, besonders Picrocrocin (Safranbitter) [1]
Picrocrocin (Safranbitter) ist ein Bitterstoff, der den typischen Safrangeschmack erzeugt. Zusätzlich enthält Safran den gelben Farbstoff Crocin, der die intensive Gelbfärbung bewirkt.
Durch einen erhöhten Feuchtigkeitsgehalt und zu hohe Temperaturen entsteht die Gefahr der Selbsterhitzung.
Zurück zum Anfang
RF Geruch
Durch die luftdichte Verpackung in Dosen wirkt Safran nicht geruchsinfizierend und wird auch nicht von Fremdgerüchen infiziert.
Zurück zum Anfang
RF Verunreinigung
Aktivverhalten | Safran wirkt nicht verunreinigend. |
Passivverhalten | Die Ware selbst ist durch die luftdichte Verpackung nicht gefährdet. Die Verpackung ist jedoch empfindlich gegenüber Verunreinigungen durch Staub, Schmutz, Fette und Öle. |
Zurück zum Anfang
RF Mechanische Einflüsse
Da Safran sehr feuchteempfindlich ist, darf die Verpackung auf keinen Fall durch unsachgemäßes Handling beschädigt werden. Die Packstücke müssen daher entsprechend vorsichtig behandelt werden.
Zurück zum Anfang
RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung
Kein Risiko!
Zurück zum Anfang
RF Schwund / Abhandenkommen
Safran ist sehr wertvoll und dadurch akut diebstahlgefährdet und sollte bei konventioneller Verladung im Verschlussraum untergebracht werden. Container sollten wegen der hohen Diebstahlgefahr mit den Türen nach innen zueinander gestaut werden.
Zurück zum Anfang
RF Schädlingsbefall / Krankheiten
Kein Risiko!
Zurück zum Anfang