Sultaninen [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Sultaninen
Englisch Sultanas
Französisch Raisins de Smyrne
Spanisch Pasa gorronas
Wissenschaftlich Vitis vinifera
KN/HS-Nummer * 0806 20 12


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Die Sultaninen gehören zur Familie der Weinrebengewächse (Vitidaceae) und haben ihren Ursprung am Kaspischen Meer. Unter dem Sammelbegriff "Rosinen" werden neben den Sultaninen noch die Korinthen und Traubenrosinen zusammengefasst. Der Unterschied zwischen diesen drei Trockenfrüchten ist im folgenden erläutert:

Sultaninen: Kernlos, großbeerig und hellgelb. Größer als Korinthen und kleiner als Traubenrosinen.
Korinthen: Kernlos, kleinbeerig, violett-schwarze Farbe. Benannt nach der griechischen Stadt Korinth.
Traubenrosinen: Kernhaltig, großbeerig, meist mit Stiel.

Zur Herstellung: Die Trauben werden am Rebstock der Sultana-Rebe kultiviert. Die Lese der Trauben erfolgt im überreifen Stadium. Anschließend wird entweder an der Luft oder in verstärktem Maße auch in speziellen Trockenanlagen getrocknet. Zum größten Teil werden Sultaninen gebleicht, nach dem Trocknen geschwefelt und maschinell entstielt, um die Haltbarkeit zu verlängern und eine spätere Verfärbung zu verhindern. Solcherart behandelte Ware muss auf der Verpackung entsprechend gekennzeichnet werden. Die Behandlung mit pflanzlichen Ölen dient zur Vermeidung des Zusammenbackens der Sultaninen.

Der Geschmack der Sultaninen ist durch den sehr hohen Zuckergehalt sehr süß. Er ähnelt dem des Honigs.


Qualität / Lagerdauer

Sultaninen sollten keine Anzeichen von Qualitätsminderungen zeigen, wie z. B. Schimmelbildung, Fäulnis, Verfärbung, Maden- oder Milbenbefall, Zusammenkleben mehrerer Früchte. Außerdem muss sich die Verunreinigung durch Schmutz etc. in vertretbaren Grenzen halten.

Die maximale Lagerdauer wird in verschiedenen Quellen wie folgt angegeben:

Temperatur Rel. Luftfeuchte Max. Lagerdauer Quelle
4…20°C 60…70% 12 Monate [1]
7°C 50…60% 12 Monate [5]



Verwendungszweck

Sultaninen werden zum Rohverzehr oder als Zutat in Nussmischungen, Backwaren, Müslis und Süßspeisen verwendet.


Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Sultaninen

Abbildung 1
Foto Sultaninen

Abbildung 2



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Türkei, Griechenland, Spanien, Zypern
Afrika Südafrika
Asien Iran, Afghanistan
Amerika USA, Mexiko
Australien Australien


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Verpackung

Sultaninen werden in Schachteln aus Pappe oder in Holzkisten verpackt.

Die in Schachteln aus Well- oder Vollpappe verpackte Ware sollte auf Paletten transportiert werden. Dabei sollten die Verpackungsgröße so gewählt werden, dass die Abmessungen der einzelnen Flächenmodule oder Flächen-Multimodule auf die üblichen Palettengrößen 800×1200 mm und 1000×1200 mm abgestimmt sind und somit Ladeeinheiten gebildet werden können.


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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut


Temperaturgeführt



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Einsatz von Standard-Container / Kühl-Container bei Einhaltung der Untergrenzen des Wassergehaltes von Ware, Verpackung und Containerboden.


Umschlag

Da die Packstücke stoßempfindlich sind, muss beim Umschlag entsprechend vorsichtig vorgegangen werden.

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da dies zu Schimmel, Fäulnis, Gärung und Klebrigwerden führen kann.


Staumaß

1,35…1,56 m³/t (Schachteln) [1]
1,28…1,39 m3/t (Kisten) [11]


Stauplatzanforderungen

Kühl, trocken, gute Lüftung


Separation

Signierstift, Ölkreide, Ölpapier, Packpapier


Ladungssicherung

Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, ist die Ladung so im Transportmittel zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen und ihre Lage verändern kann. Die Packstücke dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Sultaninen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Der günstige Reisetemperaturbereich liegt zwischen 4…20°C [1].

Bei Temperaturen > 25°C laufen chemische Umsetzungen sehr schnell ab. Hitze und Druck bewirken Kandierung und Verklumpung, Sirupbildung und Gärung bei den Sultaninen.

Durch Wärme allgemein besteht die Gefahr der Verfärbung und Verhärtung, deshalb entfernt von Wärmequellen stauen.

Bei Temperaturen < 10°C wird das Milbenwachstum gehemmt.


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RF Feuchte

Sultaninen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 60…70% [1]
50…60% [5]
Wassergehalt 17…20% [1]
14…18% [5]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 65% [1]


Sultaninen sind stark hygroskopisch (Hygroskopizität).

Zeichnung Sultaninen

Abbildung 3


Durch schlechte Trocknung (Wassergehalt > 20%) entsteht Schimmel, und die Sultaninen werden ungenießbar.

Bei rel. Luftfeuchten > 70% werden Sultaninen klebrig, verschimmeln, und ein Befall mit Hefepilzen ist möglich. Des Weiteren kann es zur Gärung kommen.

Bei rel. Luftfeuchten < 60% werden Sultaninen zäh und hart.

Die Ware ist vor jeglicher Feuchtigkeit (See-, Regen- und Kondenswasser) zu schützen, um Schimmelwachstum, Fäulnis, Gärung und Klebrigwerden zu vermeiden.

Um eine Durchfeuchtung der Ware durch Schwitzwasser von Oberflächen des Laderaums bzw. Containers zu vermeiden, sollte die Ware mit Garnier geschützt werden. Ist ein Gärungsprozess eingeleitet, kann dieser sauerteigartig die ganze Ladung durchdringen.


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RF Lüftung

Sultaninen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).

Wenn sich die Ware im "verschiffungstrockenen" Zustand befindet, d. h. aufgrund des Wassergehalts keine Beeinträchtigungen durch Schimmel etc. zu befürchten sind, braucht nicht gelüftet zu werden. Ist dies nicht der Fall, sollten folgende Lüftungsmaßnahmen vorgenommen werden:

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung)


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RF Biotische Aktivität

Sultaninen besitzen eine biotische Aktivität 3. Ordnung.

Sie gehören zu den Waren mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin biochemische, mikrobielle u. a. Zersetzungsprozesse ablaufen.


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RF Gase

Kein Risiko!


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Kein Risiko!


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RF Geruch

Aktivverhalten Sultaninen besitzen einen leicht angenehmen Geruch.
Passivverhalten Sultaninen sind stark geruchsempfindlich.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Bei zu hohen Temperaturen besteht die Gefahr der Sirupbildung, welcher andere Waren verunreinigen kann.
Passivverhalten Sultaninen sind Verunreinigungen gegenüber äußerst empfindlich.



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RF Mechanische Einflüsse

Die Packstücke müssen im Laderaum bzw. Container entsprechend gesichert werden, damit sie während des Transportes ihre Lage nicht verändern können. Beim Containertransport ist es zudem wichtig, dass die Ware an den Türen so gesichert wird, dass sie beim Öffnen dieser nicht aus dem Container herausfallen.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Durch Milbenbefall kann es beim Verzehr zu Darmerkrankungen kommen. Das Einatmen von Milbenstaub führt eventuell zu Asthmaanfällen, und bei häufiger Berührung mit Milben können Hauterkrankungen auftreten.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Der normale Masseverlust durch Abnahme des Feuchtigkeitsgehaltes der Ware beträgt ca. 1%.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Sultaninen werden sehr oft von Schädlingen befallen.

Bei entsprechenden Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen besteht die Gefahr des Befalls durch Maden, Milben, Motten (Dörrobst, Mehl-, Heumotte) und Käfer (Saft-, Getreideschmal- und Reismehlkäfer). Feststellbar ist der Milbenbefall der Ware anhand der Kontrolle mittels einer Lupe: Die Milben sind dann als weißliche, sich langsam bewegende Punkte erkennbar. Die Entwicklungszeit vom Ei zum Imago (Vollkerf, das ausgebildete Insekt) beträgt ca. 10 Tage.

Ein Begasungsattest sollte vorliegen.


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