Linsen, getrocknet [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Linsen, getrocknet
Englisch Lentils, dried
Französisch Lentilles
Spanisch Lentejas
Wissenschaftlich Lens esculenta, culinaris
KN/HS-Nummer * 0713 40 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Linsen sind die Samen der aus dem Mittelmeer stammenden zu den Hülsenfrüchtlern (Leguminosae) gehörenden, einjährigen krautigen Linsenpflanze, die getrocknet zum Transport gelangen. Linsen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen.

Die Hülsen der Speisenlinse enthalten meist 1…2 Samen. Sie sind rund, platt und 3…9 mm groß. Die Speiselinsen im westlichen Asien haben einen Durchmesser von 3…6 mm, die in Europa und vor allem im Mittelmeergebiet angebauten Linsen von 6…9 mm (sog. Tellerlinsen).


Qualität / Lagerdauer

Nach der Farbe werden grüne, gelbe, orangefarbene, braune und dunkelbraune (Puylinsen) Linsen unterschieden.

Linsen der letzten Ernte sind grün bis grünlichgelb. Bei dunkelschaliger Ware handelt es sich meist um überjährige Ware, deren Kocheigenschaften nicht mehr gut sind.

Für den Surveyor ist es sehr wichtig, das Erntejahr in Erfahrung zu bringen: Man muss damit rechnen, dass Linsen aus der Vorjahresernte untergemischt werden.

Durch den Einfluss von Sonnenlicht werden Linsen dunkel bis schwachbraun, da es sich bei ihnen um die lichtempfindlichsten Hülsenfrüchte handelt.

Schwarzbesatz ist bis zu max. 1% zulässig, davon anteilig 0,5% schädlicher Schwarzbesatz (d.h. Verunreinigungen durch Erde, Steinchen, Samen von anderen Kulturpflanzen und Unkraut, leere Hülsenfruchtschalen, Körnerbeimischungen und von Schädlingen angefressene und angestochene sowie zerquetschte Hülsenfrüchte).

Getrocknete Linsen sind ca. 1 Jahr lagerfähig.


Verwendungszweck

Linsen werden als eiweißreiches Grundnahrungsmittel (ca. 24…32% Eiweiß) verwendet, meist für Linsensuppe, Eintöpfe oder Linsenmehl.


Abbildung

(Durch Anklicken der Abbildung wird diese vergrößert dargestellt.)

Foto Linsen

Abbildung 1



Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa Türkei, Russland, Spanien, Rumänien
Afrika Ägypten, Nordafrika, Äthiopien
Asien Indien, Syrien, Afghanistan
Amerika USA, Kanada, Argentinien, Chile
Australien Australien


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Verpackung

Linsen werden unter anderem in Säcken aus Leinen- und Jutegewebe (10 … 100 kg) oder Schachteln aus Vollpappe, wobei die Linsen in Folienbeutel eingeschweißt sind, transportiert. Der Transport als Schüttgut gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Die in Schachteln aus Well- oder Vollpappe verpackte Ware sollte auf Paletten transportiert werden. Dabei sollten die Verpackungsgröße so gewählt werden, dass die Abmessungen der einzelnen Flächenmodule oder Flächen-Multimodule auf die üblichen Palettengrößen 800×1200 mm und 1000×1200 mm abgestimmt sind und somit Ladeeinheiten gebildet werden können.

Foto Linsen

Abbildung 2



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Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut
Symbol Schüttgut

Schüttgut



Verkehrsmittel

Schiff, LKW, Bahn


Containerfähigkeit

Einsatz von passiv ventilierten Containern (Kaffeecontainer), wenn die Untergrenzen des Wassergehalts von Ware, Verpackung und Containerboden eingehalten werden.


Umschlag

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da dies zu Schimmel, Verderb und Selbsterwärmung führen kann.

Beim Umschlag gesackter Ware dürfen Hand- und Stauhaken nicht verwendet werden, da sie punktförmig belasten und somit Beschädigungen an den Säcken verursachen. Teller- bzw. Sackhaken bilden aufgrund ihrer Form Flächenlasten und sind daher besser für den Umschlag von Säcken geeignet.


Staumaß

1,80 m³/t (Säcke aus Leinengewebe, 53 kg) [1]
1,25 m³/t (Schüttgut) [11]
1,38…1,53 m³/t (Säcke) [11]


Stauplatzanforderungen

kühl, trocken, gute Lüftung


Separation

Matten, Jutekleider, Fasertauwerk, dünne Fasernetze


Ladungssicherung

Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, sind die Packstücke so im Transportmittel zu stauen und zu sichern, dass sie während des Transports nicht verrutschen und ihre Lage verändern. Die Packstücke dürfen nicht durch andere Gegenstände oder Ladungsteile beschädigt werden, um Mengenverluste und Qualitätsminderungen zu vermeiden.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Linsen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Günstiger Reisetemperaturbereich: 5…25°C [1]

Getrocknete Linsen sollten nicht in der Nähe von Wärmequellen gestaut werden, um die Gefahr der Selbsterhitzung zu verringern.

Durch Austrocknung und Wärme werden Linsen hartschalig.


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RF Feuchte

Linsen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Genaue Angaben über die einzuhaltende relative Luftfeuchte sollten vom Versender eingeholt werden.

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 65% [1]
Wassergehalt 10…13% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 65% [1]


Die Ware ist stark hygroskopisch. Getrocknete Linsen sind daher vor jeglicher Feuchteeinwirkung (See-, Regen-, Kondenswasser) zu schützen, da sonst die Gefahr von Schimmel, Fermentation, Muffigwerden und Selbsterhitzung besteht. Sie werden dann ungenießbar.

Durchnässte Packstücke sind zurückzuweisen.


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RF Lüftung

Linsen erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel mind. 10fach/h (Durchlüftung)

Durch Wärme und Feuchtigkeit besteht bei ungenügender Ventilation, insbesondere bei Wassergehalten > 15%, die Neigung zur Selbsterhitzung und zum schnellen Auskeimen bei längeren Transportwegen.


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RF Biotische Aktivität

Linsen besitzen eine biotische Aktivität 2. Ordnung.

Sie gehören zu den lebenden Organen, bei denen die Respirationsprozesse überwiegen, weil durch Trennung von der Mutterpflanze die Zufuhr neuer Nährstoffe fehlt.


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RF Gase

Getrocknete Linsen produzieren infolge der nach der Ernte fortlaufenden Atmungsprozesse Reifegase (besonders CO2), die zur Bildung von lebensgefährlichen CO2-Konzentrationen im Laderaum führen können.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Ölgehalt: 1% [1]

Durch Wärme und Feuchtigkeit besteht bei ungenügender Ventilation, insbesondere bei Wassergehalten > 15%, die Neigung zur Selbsterhitzung. Aus diesem Grund sollte die Ware auch nicht in der Nähe von Wärmequellen gestaut werden.


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RF Geruch

Aktivverhalten Linsen besitzen einen leicht unangenehmen, typisch hülsenfruchtartigen Geruch. Sie dürfen nicht dumpf riechen.
Passivverhalten Jeglicher Fremdgeruch wird von Linsen sehr leicht angenommen und ist nur schwer zu entfernen.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Linsen sind nicht verunreinigend.
Passivverhalten Getrocknete Linsen sind empfindlich gegenüber Staub, Schmutz, Fetten und Ölen.



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RF Mechanische Einflüsse

Die Packstücke müssen im Laderaum bzw. Container entsprechend gesichert werden, damit sie während des Transportes ihre Lage nicht verändern können. Beim Containertransport ist es zudem wichtig, dass die Ware an den Türen so gesichert wird, dass sie beim Öffnen dieser nicht aus dem Container herausfallen.

Punktförmige Belastungen durch z. B. Stau- und Handhaken können zu Beschädigungen an Säcken (Sackriss) und somit zu Mengenverlusten führen. Daher sind Teller- bzw. Sackhaken einzusetzen, die aufgrund ihrer Form die Last verteilen und das Beschädigungsrisiko vermindern.


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Durch die Atmung besonders bei feuchtgewordenen Linsen sind im Laderaum/Container lebensgefährliche CO2-Konzentrationen (MAK-Wert: 0,49 Vol.-%) bzw. O2-Mangel möglich. Daher vor Betreten des Laderaumes diesen lüften und eine Gasmessung durchführen.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Auftretender Masseverlust ist häufig die Folge von nicht verschiffungstrockener Ware. Mengenverluste entstehen häufig durch die Verwendung von zu schwachem Sackmaterial.


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Hülsenfrüchte sind insbesondere durch verschiedene Käferarten (Linsen- und Erbsenkäfer) gefährdet.

Erbsen- und Linsenkäfer sind Feldschädlinge, d.h., dass sie schon vor der Verladung die Ware befallen, und erfordern keine Begasung, da sie sich in den Linsen nicht vermehren; allerdings verursachen sie eine Wertminderung der Ware durch Verunreinigung.

Foto Linsen

Abbildung 3


Beim Befall mit Motten hingegen ist eine Begasung erforderlich. Aus der Größe der Imagos und ihrem Entwicklungsstadium ist der Zeitpunkt des Befalls erkennbar. Ein Begasungszertifikat ist erforderlich.


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