Konfektion, Bekleidung | [English version] |
Inhaltsverzeichnis |
Allgemein: | ||
Informationen zur Ware | ||
Verpackung | ||
Transport | ||
Containerfähigkeit | ||
Ladungssicherung |
Informationen zur Ware
Warenname
Deutsch | Konfektion, Bekleidung |
Englisch | Clothings |
Französisch | Vêtements |
Spanisch | Vestidos |
KN/HS-Nummer * | 61 ff. und 62 ff. |
(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)
Warenbeschreibung
Konfektion sind serienmäßig hergestellte textile Fertigerzeugnisse der Bekleidungsindustrie. Sie werden aus verschiedenartigen Stoffen und Garnen hergestellt. Ihre Eigenschaften richten sich nach den verwendeten Faserstoffen. Konfektion wird unterschieden in
Oberbekleidung: Arbeits- und Berufsbekleidung, Freizeitbekleidung, Sportbekleidung (z.B. Anzüge, Hosen, Kleider, Hosenanzüge, Kostüme, Blusen, Blazer, Jacketts, Jacken, Pullover, Mäntel, Sakkos, Röcke, Hemden (kurz- oder langärmelig), Krawatten/Schlipse, Jeans, Shorts, T-Shirts, Polo-Shirts, Sporthemden, Trainingsanzüge, Badehosen, Badeanzüge, Bikinis, u.v.a.m.) | |
Unterbekleidung (Unterwäsche): Trikotagen, Leibwäsche (z.B. Unterhosen, Unterhemden, Slips, Socken, Strümpfe, Strumpfhosen u.v.a.m.) |
Die meisten Untertrikotagen sind Gewirke aus Baumwolle oder chemieseidenen Kettenwirkwaren (Dederon, Nylon). Bei Gewirken und Gestricken wird zwischen regulärer und geschnittener Ware differenziert:
Regulär gewirkte Trikotagen entstehen in fertiger Form und Größe mit festem Randabschluss; ist eine hochwertige Ware, da keine Maschen an den Rändern laufen. | |
Geschnittene Trikotagen sind aus schlauchförmiger Maschenstückware zugeschnitten und zusammengenäht; ist eine geringwertigere Ware, da die Maschen an den Rändern laufen können bzw. die Passform wegen verschiebbarer Maschenware nicht so gut ist wie bei regulär gewirkten Trikotagen. |
Qualität / Lagerdauer
Auf längere Zeit gefährdet Lichteinwirkung natürliche und chemische Faserstoffe wegen der fotomechanischen Abbauvorgänge; besonders empfindlich sind Naturseide, Polyamid-Faserstoffe, Jute und Ramie.
Herkunftsländer
Konfektionen werden heute weltweit von allen Erdteilen in alle Erdteile transportiert.
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Verpackung
Oberbekleidung wird beim Transport im Lkw häufig im Hängeversand (engl. garments, hanging) befördert, sonstige Bekleidungsstücke zumeist in Faltschachteln, vorrangig containerisiert. Im Hängeversand sollten unbedingt festsitzende und am unteren Ende verschweißte Staubschutzhüllen je Einzelstück eingesetzt werden. Bei Faltschachtelversand von Oberbekleidung sind – insbesondere bei höherwertiger Ware – ein Ausschlagen der Faltschachteln mit Seidenpapier o.ä., ein Festlegen der Einzelstücke und die Verwendung von Zwischenlagen unerlässlich. Oft bestehen die Schachteln aus nassfester Wellpappe.
Abbildung 1 |
Abbildung 2 |
Abbildung 3 |
Abbildung 4 |
Markierung von Verpackungen | ||
Vor Nässe schützen |
Oben |
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Transport
Symbole
Stückgut |
Verkehrsmittel
Schiff, Lkw, Bahn, Flugzeug
Containerfähigkeit
Der Standard-Container ist unter Einhaltung der Grenzen des Wassergehalts von Ware, Verpackung und Wegerung für den Transport von Konfektion geeignet.
Am besten eignen sich für den Transport von Kleidungsstücken sogenannte Bekleidungscontainer, da die Ware so vor Knittern, Staub und Schmutz optimal geschützt werden kann. Der Bekleidungscontainer hat Stangen zum Aufhängen der Kleidungsstücke auf Kleiderbügeln. Die Stangen sind meist in Lochschienen in den Wänden verankert. Die Kleiderbügel werden durch spezielle Klemmen gesichert. Zwischen Tür und Innenraum befindet sich ein waagerecht verschiebbarer Vorhang. Der Holzfußboden ist imprägniert und mit Fußbodenbelag (Teppich) ausgelegt.
Umschlag
Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden, da Konfektion stark hygroskopisch ist und gern Feuchtigkeit aufnimmt.
Staumaß
2,30…9,47 m³/t (Schachteln) [1] | |
1,08…6,06 m³/t (Kisten) [1] |
Stauplatzanforderungen
Die Laderäume/Container müssen trocken und sauber sein. Der Stauplatz ist entfernt von Wärmequellen zu wählen. Insbesondere Laderäume müssen frei von öligen Stellen sein.
Separation
Signierstift/Ölkreide, Zettel bzw. Label mit Warendaten und/oder Barcode.
Ladungssicherung
Die Ladung ist so zu stauen, dass die Kisten bzw. Schachteln während des Transportes nicht verrutschen und beschädigt werden.
Beim Hängeversand ist eine genaue Inspektion des Behälters (z.B. Container, Koffer/Wechselkoffer) auf Sauberkeit, Dichtheit und auf die Voraussetzungen für einen festen Sitz der Einzelbügel erforderlich. Die Kleiderbügel sind mit Hilfe der Sicherungsklemmen an den Stangen zu sichern.
Abbildung 5 |
Abbildung 6 |
Abbildung 7 |
Abbildung 8 |
Im überregionalen Verkehr sind generell luftgefederte Lkw einzusetzen.
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Risikofaktoren und Schadenverhütung
RF Temperatur
Konfektion erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).
Günstiger Reisetemperaturbereich: 10…30°C [1]
Optimale Reisetemperatur: 20°C [1]
Bei 20°C ± 5 K lässt sich Konfektion optimal lagern. Kurzeitige Temperaturschwankungen im Bereich von 10…30°C führen noch nicht zur Qualitätsminderung.
Zu hohe Temperaturen entstehen z.B. durch Sonneneinstrahlung oder zu nahes Stauen an Wärmequellen (beheizte Tanks etc.). Diese führen zur Zunahme der Gefahr von Schädlingen und Mikroorganismen, aber auch zu einer wesentlichen Beeinflussung der physikalischen Eigenschaften der Fasern bei Nichteinhaltung der Toleranzgrenzen in Bezug auf Festigkeit, Dehnung, Schrumpfung, Knitterneigung, elektrische Leitfähigkeit und Sprödigkeit. Bei synthetischem Material können sogar bleibende Knitterfalten entstehen.
Bei zu niedrigen Temperaturen entstehen Festigkeitsverluste.
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RF Feuchte
Konfektion erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).
Bezeichnung | Feuchte/Wassergehalt | Quelle |
Relative Luftfeuchte | 45…70% | [1] |
Wassergehalt | 8…12% (Wollgewebe) 7,85…8,50% (Baumwollgewebe) |
[1] |
Oberste Gleichgewichtsfeuchte | 70% | [1] |
Konfektion aus Naturfasern ist hygroskopisch (Hygroskopizität), aus Synthesefasern jedoch nur geringfügig.
Ein relative Luftfeuchte von 45…70% ist als optimal anzusehen. Unter Verwendung von Trockenmitteln können in luftdichtverschlossenen Verpackungen vorgegebene Luftfeuchten gehalten werden. Zu hohe Luftfeuchten sowie See-, Regen- und Kondenswasser können Muffigwerden, Stockfleckigkeit und Schimmelbildung verursachen sowie Schädlingsbefall verstärken. Durch Korrosion evtl. verwendeter Metallbänder entstehen Rostflecke. Im Gewebe verarbeitete Naturfasern haben, bedingt durch ihre histologische Feinstruktur, einen hohen Quellwert. So kann z.B. modifizierte Baumwolle bis zu 25% der Eigenmasse an Wasser aufnehmen, ohne dass sie sich feucht anfühlt. Dies beeinflusst wesentlich die physikalischen Eigenschaften der Fasern, wie Festigkeit, Dehnung, Knitterneigung und elektrische Leitfähigkeit.
Bei Verdacht auf Chloridlösungen durch Kontakt mit z. B. Seewasser, ist Seewassertest mit Hilfe der Silbernitratmethode durchzuführen.
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RF Lüftung
Konfektion erfordert eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK VI) (Lagerklima-Kondition).
Empfohlene Lüftungs-Kondition: Luftwechsel 6fach/h (Durchlüftung), wenn der Taupunkt der Außenluft unter dem Taupunkt der Raumluft liegt.
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RF Biotische Aktivität
Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einfluss auf den Transport dieser Ware.
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RF Gase
Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einfluss auf den Transport dieser Ware.
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RF Selbsterhitzung / -entzündung
Die Ware ist auf Grund der Struktur der verarbeiteten Natur- und Chemiefaserstoffe und der Oberflächenbehandlung bzw. -veredelung feuergefährdet, deshalb ist ein striktes Rauchverbot während des Beladens/Entladens der Laderäume/Container einzuhalten. Vorzugsweise sollte ein Brand mit CO2 gelöscht werden.
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RF Geruch
Aktivverhalten | Konfektion kann ggf. einen leicht
unangenehmen Geruch entwickeln. Da sie meist mit Imprägnier- und Appreturmitteln
behandelt wird, sollte sie vorsorglich nicht mit geruchsempfindlichen Waren
zusammengestaut werden. Geruchsinfektion ist auch durch Insektizide (Mottengefahr!)
möglich. Bei Arbeitsbekleidung kann unangenehmer Geruch durch bestimmte Veredelungsstoffe zur Verbesserung der Trageeigenschaften bzw. zur Beständigkeit gegen Verrottung, Schimmel und Schädlinge auftreten. |
Passivverhalten | Konfektion ist stark empfindlich gegenüber Fremdgeruch. Durch die modifizierte Gewebeoberfläche und das hohe Porenvolumen werden unangenehme Gerüche sehr leicht aufgenommen, die indirekt zur Wertminderung führen können. |
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RF Verunreinigung
Aktivverhalten | Konfektion ist eine sehr saubere Ladung. |
Passivverhalten | Staub, Farben, Erden, Schmutz, Rost oder
Leckagen der Beiladung (Säuren, Sirup, Leim, Fette/Öle, Schmiermittel etc.) können die
Schachteln bzw. die Ware verunreinigen und zum Verlust des Gebrauchswertes führen. Bekleidungscontainer sowie spezielle Lkw-Aufbauten müssen dicht und eventuell mit Teppich ausgelegt sein, damit kein Staub, Schmutz o.a. Fremdkörper eindringen bzw. aufgewirbelt werden können, da trotz der Schutzhülle der Konfektion schon kleinste Fremdkörperchen Ausgangspunkt für Knötchenbildung auf der Oberfläche des Gewebes sein können (Pillbildung). |
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RF Mechanische Einflüsse
Konfektion ist empfindlich gegenüber mechanische Beanspruchungen. Zu dünne Kunststoffhüllen können bei enger Stauweise reißen und Scheuerstellen bilden, die unerwünschte Knötchen bzw. Noppen auf der Oberfläche des Gewebes hervorrufen. (Pillbildung). Sie machen die Oberfläche unansehnlich (Wertminderung). Deshalb müssen die Sicherungen (Klemmen) für die Kleiderbügel in Ordnung sein und die Kleidungsstücke durch eine ausreichende Umhüllung gegen Aneinanderreiben/Scheuern gesichert werden.
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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung
Dieser Risikofaktor hat keinen wesentlichen Einfluss auf den Transport dieser Ware.
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RF Schwund / Abhandenkommen
Konfektion ist sehr wertvoll und daher äußerst diebstahlgefährdet. Container sollten mit den Türen zueinander gestaut werden. Es wird empfohlen, Spezialplomben zu verwenden.
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RF Schädlingsbefall / Krankheiten
Die Ware selbst ist selten von Schädlingen befallen. Sie erleidet jedoch in feuchtem Zustand sehr schnell einen Befall durch Schimmelpilze und Fäulnisbakterien, insbesondere in Verbindung mit aufgetragenen Appreturen. Es entwickeln sich Stockflecke von graugrüner oder braunschwarzer Farbe mit muffigem Geruch. Die Gefährdung durch Insektenbefall ist bei Bekleidung aus Polyesterfaserstoffen geringer als bei Bekleidung aus Naturfaserstoffen.
Die Laderäume/Container müssen schädlingsfrei sein. Viele Insekten, die normalerweise typische Schädlinge an Nahrungs-, Genuss- und Futtermitteln sind, können auch Textilien schädigen, insbesondere wenn sie diese Materialien zur Metamorphose aufsuchen. Auf der Suche nach Brutstätten bzw. Verpuppungsorten dringen sie in Kisten und Schachteln ein und beißen sogar Metall- und Plastikfolien durch und können dadurch erhebliche Zerstörungen verursachen. So wies eine Partie Pullover aus Ostasien Fraßschäden durch den Rotbeinigen Schinkenkäfer (Necrobia rufipes) auf, der in demselben Laderaum aus einer Partie Kopra geschlüpft war und sich dort stark vermehrt hatte. Auf der Suche nach neuen Brutstätten waren die Käfer in Holzkisten und hier weiter durch Metallfolien, Schachteln und schließlich durch Plastikbeutel in die Wollwaren gedrungen. Da ihnen dieses Milieu nicht zusagte, versuchten sie, sich wieder herauszubeißen und verursachten dadurch erhebliche Zerstörungen an den Pullovern. Auch Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor,sog. Mehlwurm) wechselten auf dem Transport aus einer Beiladung Mehl und Haferflocken in eine Partie Pullover über, um sich dort zu verpuppen.
Daher nicht mit Nahrungs-, Genuss- und Futtermitteln sowie Häuten/Fellen in einem Laderaum/Container zusammenstauen.
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