Salz [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Salz, Speisesalz
Englisch Salt
Französisch Sel
Spanisch Sal
Wissenschaftlich Natriumchlorid (NaCl)
KN/HS-Nummer * 2501 00 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Der Begriff "Salz" wird umgangssprachlich für die chemische Verbindung Natriumchlorid (NaCl) verwendet. Es wird hauptsächlich durch vier Verfahren gewonnen:

Durch den bergmännischen Abbau von Steinsalz. In Deutschland werden ca. 90% des gesamten NaCl so gewonnen.
Durch das Eindampfen natürlicher oder künstlicher gesättigter wässriger NaCl-Lösungen. Dies kann mit Hilfe von sog. Solen erfolgen, die z. B. durch das Einpumpen von Wasser in unterirdische Lagerstätten oder aus Salinen entstanden sind (sog. Siedesalz).
Durch das Verdunsten von in großen Becken aufgefangenem, salzhaltigem Meerwasser oder aber dem Wasser von Salzseen in warmen Ländern (wie z.B. Spanien oder Südfrankreich). Dieses Salz wird auch Meersalz genannt.
Als Nebenprodukt aus der Meerwasserentsalzung zur Gewinnung von Trink- oder Brauchwasser.


Salz ist von fester, kristalliner Struktur und stark hygroskopisch. In Verbindung mit Feuchte greift es Metalle an.


Qualität / Lagerdauer

Bei zu hoher Wasserdampfaufnahme beginnt das Salz, zu fließen. Wird der Wasserdampf wieder abgegeben, kommt es zur Klumpenbildung.

Je nach Verwendungszweck ist darauf zu achten, dass das Salz rieselfähig bleibt und nicht zur Klumpenbildung neigt (z. B. Kochsalz). Dies kann durch entsprechende Zusatzstoffe erreicht werden. Die Salzproduzenten verwenden daher Natriumferrozyanid, das die Agglomeration (Verklumpung) der Salzkristalle verhindert.

Wird das Salz trocken und warm genug aufbewahrt, beträgt die maximale Lagerdauer mehrere Jahre [1].


Verwendungszweck

Salz wird unter anderem verwendet als:

Speisesalz bzw. Tafelsalz als Würzmittel für den menschlichen Verzehr,
Pökelsalz für Fleisch und Fische,
Viehsalz (mit Eisenoxid gefärbt) für die Tierhaltung,
Gewerbe- oder Industriesalz für Kältemischungen (mit Petroleum vergällt bzw. durch Farbstoffe gekennzeichnet),
Auftausalz für den Straßen-Winterdienst,
Grubensalz zur Kohlenstaubbekämpfung im Bergbau,
Häutesalz zur Häutekonservierung.



Abbildungen

(Durch Anklicken der einzelnen Abbildungen werden diese vergrößert dargestellt.)

Foto Salz

Abbildung 1
Foto Salz

Abbildung 2



Herkunftsländer

Salz wird auf allen Kontinenten sehr umfangreich gewonnen.


Zurück zum Anfang




Verpackung

Salz wird als Schüttgut sowie in Fässern und Säcken (z. B. 3…5fache Papiersäcke mit einfacher Plastikeinlage, 50 kg) transportiert. Durch die Plastikeinlage wird ein Wasserdampfaustausch zwischen Ware und Laderaum- bzw. Containerluft vermieden.

Kleinere Mengen können auch bereits in für den Einzelhandel verkaufsfertigen Schachteln oder Dosen verpackt sein.


Zurück zum Anfang




Transport

Symbole

Symbol Stückgut

Stückgut
Symbol Schüttgut

Schüttgut



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Es können Standard-Container und Bulk-Container bei Einhaltung der Grenzen des Wassergehaltes von Ware, Verpackung und Bodenwegerung des Containers eingesetzt werden.


Umschlag

Bei feuchtem Wetter (Regen, Schnee) muss die Ladung vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Beim Umschlag gesackter Ware dürfen keine Stau- oder Tellerhaken verwendet werden, da dies zum Ausrieseln des Salzes aus den Säcken führt.


Staumaß

1,25 m3/t (Papiersäcke, 5fach mit Plastikeinlage, 50 kg) [1]
1,47 m3/t (Holzfässer) [1]
1,06…1,11 m3/t (Säcke) [11]
0,98…1,11 m3/t (Bulk) [11]


Stauplatzanforderungen

trocken


Separation

Säcke: Fasertauwerk, dünne Fasernetze, Ölpapier, Packpapier

Fässer: Signierstift, Ölkreide


Ladungssicherung

Aufgrund der Stoß- und Druckempfindlichkeit müssen die Packmittel so gesichert werden, dass Beschädigungen verhindert werden. Säcke dürfen nicht einreißen und Fässer nicht auseinanderbrechen. Freiräume zwischen den Packstücken bzw. den Paletten müssen ausgefüllt werden, um ein Verrutschen oder Ankippen zu vermeiden. Paletten sind bündig zu beladen, da überstehende Packstücke leicht zu Beschädigungen führen können.


Zurück zum Anfang




Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Günstiger Reisetemperaturbereich: unbegrenzt…25°C

Wird Salz in die Subtropen und Tropen transportiert, muss die Temperatur der Salzladung beim Löschen im Bestimmungshafen über der Taupunkttemperatur der Außenluft liegen, damit die Schweißwasserbildung an der Ladung vermieden wird.

Wird in Europa in den Wintermonaten Salz geladen, sollte vom Versender gewährleistet sein, dass die Temperatur des Salzes nicht unter dem Gefrierpunkt liegt, weil es schwierig ist, die Ware während der Seereise bis zum tropischen Bestimmungshafen zu erwärmen. Die günstigste Warentemperatur liegt bei 15…20°C. Dieses Salz kann in den Unterräumen (auch die Container) gestaut werden, da wegen der relativ geringen Temperaturdifferenz zwischen Lade- und Löschhafen die Zeit für die langsame Erwärmung der Ware ausreicht.

Haben die Salze im Ladehafen jedoch eine Temperatur von 0…10°C, sollten sie bevorzugt in den Laderäumen über der Wasserlinie gestaut werden, um eine schnellere Erwärmung der Ware zu erzielen.


Zurück zum Anfang




RF Feuchte

Salz erfordert eine bestimmte Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK IV) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 55…65% [1]
Wassergehalt 0,05…0,5% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 65% [1]


Salz nimmt bis 74% relativer Luftfeuchte und 20°C keine merklichen Wasserdampfmengen auf. Der kritische Wassergehalt von Natriumchlorid (NaCl) liegt bei 0,5% bei 74% relativer Luftfeuchte, wo die Fließgrenze liegt und das Salz begierig Wasserdampf aufnimmt und sich so steigert, dass es bei 75% relativer Luftfeuchte in Lösung geht (Hygroskopizität).

Zeichnung Salz

Abbildung 3


Wird das Salz als Schüttgut verladen, ist es sowohl beim Umschlag als auch beim Transport durch direkte Nässeeinwirkungen, wie Regen, Schnee oder Kondenswasser, gefährdet.

Besonders kritisch ist die Wasserdampfaufnahme des Salzes, wenn die Salztemperatur unter der Taupunkttemperatur der Laderaum- bzw. Containerluft liegt (siehe RF Temperatur). In diesem Fall wandert die Kondensationsfläche durch die gesamte Ladung, und das Salz wird durchgängig nass. Die nass gewordene Salzladung durch Lüftung zu trocknen, ist nicht möglich, da durch Wasserdampfabgabe infolge Rekristallisation Verhärtung und Verblockung einsetzen, so dass die Oberflächen monolithischen Charakter haben. Die Ware wird in ihrem Gebrauchswert durch den Verlust der Rieselfähigkeit erheblich eingeschränkt, und der Löschprozess wird erschwert.

Durch die Zugabe von Nebensalzen, wie z.B. KCl und MgCl2, wird die Hygroskopizität erhöht.

Ist die Ware in Papiersäcken mit Plastikeinlage verpackt, verleitet dies dazu, eine höhere rel. Luftfeuchte als oben angegeben zuzulassen. Durch eine höhere rel. Luftfeuchte wird jedoch die Papierverpackung feucht und kann beim Umschlag beschädigt werden.


Zurück zum Anfang




RF Lüftung

Salz erfordert eine bestimmte Feuchte- und ggf. Lüftungs-Kondition (LK IV) (Lagerklima-Kondition).

Da Salz in Säcken durch eine Plastikeinlage vor einem Wasserdampfaustausch geschützt wird, braucht es normalerweise nicht belüftet zu werden.

Sollte es jedoch als Schüttgut transportiert werden, ist das Verhalten eines Ladungsblocks bei Temperaturänderungen zu beachten:

Transport aus den gemäßigten Breiten in die Tropen = Fahrt von kalt nach warm: Der Ladungsblock wird von außen erwärmt, so dass ein Wasserdampftransport von außen zum kalten Kern erfolgt, wodurch die äußeren Schichten verblocken, während die inneren Schichten Nässeerscheinungen (Sirupbildung) zeigen.



Transport aus den Tropen in die gemäßigten Breiten = Fahrt von warm nach kalt: Kühlt der Ladungsblock von außen ab, so dass ein Wasserdampftransport vom warmen Kern nach außen erfolgt, können dort Nässe und Schimmel auftreten, während im Inneren durch die Wasserdampfabgabe des warmen Kerns mit Verblockungserscheinungen (Verlust der Rieselfähigkeit) zu rechnen ist.



Zurück zum Anfang




RF Biotische Aktivität

Salz besitzt eine biotische Aktivität 0. Ordnung.

Salz ist eine nicht lebende Ware und zeigt daher keine biotische Aktivität.


Zurück zum Anfang




RF Gase

Salz entwickelt im Normalfall keine Gase. Der Kontakt mit Säuren führt jedoch zur Ausscheidung von Chlor, das erstickend wirkt und giftig ist.


Zurück zum Anfang




RF Selbsterhitzung / -entzündung

Kein Risiko!


Zurück zum Anfang




RF Geruch

Aktivverhalten Salz gibt keinen Geruch ab.
Passivverhalten Salz ist empfindlich gegenüber unangenehmem oder stechendem Geruch.

Die Verladung in Laderäume oder Container, in denen vorher lebende Tiere oder andere geruchsinfizierende Waren transportiert wurden, ist unzulässig.

Um den Verderb von Salz zu verhindern, darf es nicht mit Zucker, Häuten, Tabak, Fischerzeugnissen und anderen geruchsintensiven Waren zusammengelagert werden.



Zurück zum Anfang




RF Verunreinigung

Aktivverhalten Salz ist staubend. Rostgefährdete Waren, wie z. B. Eisen, Bleche, Drahtrollen, Motoren, Maschinen oder Kraftwagen, können durch Salzstaub in Verbindung mit Feuchtigkeit schnell korrodieren.
Passivverhalten Salz ist empfindlich gegenüber Staub, Schmutz, Fetten und Ölen. Die Laderäume bzw. Container müssen vor der Beladung entsprechend sauber und hygienisch einwandfrei sein.

Wird die Ware in Leinensäcken transportiert, dürfen die Laderäume bzw. Container nur mit weichem und sauberem Schuhwerk betreten werden, da das Salz sehr empfindlich gegenüber Verunreinigungen ist.

Salzlösungen und Salzstaub wirken stark korrodierend auf Metalle.



Zurück zum Anfang




RF Mechanische Einflüsse

Aufgrund der Stoß- und Druckempfindlichkeit der Säcke und Fässer müssen diese beim Umschlag, Transport und bei der Lagerung entsprechend vorsichtig behandelt werden. Beim Umschlag gesackter Ware dürfen keine Stau- oder Tellerhaken verwendet werden, da dies zum Ausrieseln des Salzes aus den Säcken führt. Bei beschädigter Plastikverpackung können Luftfeuchte- und Temperaturschwankungen zur Agglomeration führen, wodurch die Oberfläche monolithisch wird (besonders bei feinkörnigem Salz).


Zurück zum Anfang




RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Im Normalfall besteht kein Risiko. Bei der Zusammenlagerung mit Säuren bildet sich erstickend wirkendes und giftiges Chlor!


Zurück zum Anfang




RF Schwund / Abhandenkommen

Masseverluste von ca. 5 % aufgrund von Wasserdampfabgabe sind als normal anzusehen. Hinzu kommen noch Rieselverluste, die beim Umschlag entstehen.


Zurück zum Anfang




RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Schädlingsbefall tritt bei Salz nicht auf.


Zurück zum Anfang