Mais-Pellets [English version]

Inhaltsverzeichnis

Allgemein:
Informationen zur Ware
Verpackung
Transport
  Containerfähigkeit
  Ladungssicherung


Risikofaktoren und Schadenverhütung:
Temperatur Geruch
Feuchte Verunreinigung
Lüftung Mechanische Einflüsse
Biotische Aktivität Toxizität /  Gesundheitsgefährdung
Gase Schwund / Abhandenkommen
Selbsterhitzung / -entzündung Schädlingsbefall / Krankheiten




Informationen zur Ware

Warenname

Deutsch Mais-Pellets
Englisch Corn pellets, maize pellets
Französisch Croquettes de mais
Spanisch Bolas de maiz
Wissenschaftlich Zea mays
KN/HS-Nummer * 2302 10 ff.


(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)



Warenbeschreibung

Bei der Herstellung von pflanzlichen Pressrückständen werden folgende Gewinnungsverfahren unterschieden:

die Druckfiltration (Pressen: Kalt- und Warmpressen)
die Lösungsmittelextraktion
das Pelletieren


Mais-Pellets werden aus Maiskleber hergestellt, einem Rückstand der Stärkeherstellung aus Mais. Ihm wird ein geeignetes Bindemittel (z.B. Melasse, Fett oder kolloidale Tone zu 1…3%) hinzugefügt und die Masse anschließend in Pellettiermaschinen bzw. Strangpressen unter hohem Druck in zylindrische Formen (Presslinge) gepresst. Pellets haben in der Regel die gleichen transporttechnologischen Eigenschaften wie die Originalrückstände, insbesondere was den Öl- und Wassergehalt der Ware betrifft. Je nach Herkunft werden Expellerpellets und Extraktionsschrotpellets unterschieden.

Ölgehalt: 4,2…5,4% [1]


Qualität / Lagerdauer

Mais-Pellets sind von grauer Farbe mit gelben Flecken, die von Schalenresten herrühren.

Zur Verschiffung bestimmte Ware muss ausreichend abgelagert sein. Die für die Ablagerung erforderliche Zeit hängt vom Ölgehalt ab. Andererseits sollte aber auch keine überlagerte Ware aus der Vorjahresernte übernommen werden.

Vom Versender sind Zertifikate über Feuchtigkeits-, Restölgehalt und Ablagerungszeit der Ware auszustellen. Man sollte sich auch bestätigen bzw. zertifizieren lassen, ob es sich beim Ausgangsprodukt um Expeller oder Extraktionsschrot handelt. Restölgehalte < 1,5% deuten auf Extraktionsschrote hin, höhere Ölgehalte auf Expeller.


Verwendungszweck

Mais-Pellets sind ein energiereiches Futtermittel vorwiegend für Geflügel, Rinder und Schweine. Sie weisen einen hohen Rohproteingehalt auf.


Herkunftsländer

Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Europa  
Afrika  
Asien  
Amerika Brasilien
Australien  


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Verpackung

Pellets werden hauptsächlich als Schüttgut transportiert. Nur in Ausnahmefällen erfolgt der Transport als Sackgut (bei Kleinstmengen).


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Transport

Symbole



Schüttgut
Symbol Klasse 4.1

Selbstentzündlich,
Klasse 4.2 IMDG-Code



Verkehrsmittel

Schiff, Lkw, Bahn


Containerfähigkeit

Bulk-Container bei Einhaltung der Unter- und Obergrenzen von Wasser- und Ölgehalt sowie der Ablagerungszeit der Ware und des Wassergehaltes des Containerbodens (vgl. Selbsterhitzungsgefahr, ggf. Brandgefahr durch Lösungsmittelreste).


Umschlag

Stark erhitzte Ware nicht mit Greifern löschen, die über Hydraulikleitungen betätigt werden, da diese den vorherrschenden Temperaturen nicht gewachsen sind. Im Falle von selbsterhitzter Ware nur seilzugbetätigte Greifer verwenden.


Staumaß

1,45 m3/t [1]


Stauplatzanforderungen

Kühl, trocken. Mechanische Belüftung der Stauplätze muss möglich sein. Nicht über beheizten Doppelbodentanks, in der Nähe des Maschinenraumschotts und von Rohren, die heiß werden können, stauen.


Separation

Persenninge


Ladungssicherung

Beim Seetransport ist der "Code of Safe Practice for Solid Bulk Cargoes" der IMO (International Maritime Organization) zu beachten.


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Risikofaktoren und Schadenverhütung

RF Temperatur

Mais-Pellets erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Günstige Reisetemperatur: 5…25°C [1]

In tropischen Häfen können bei den zu ladenden Produkten 25…55°C auftreten.

Während der Reise ist im Laderaum ständig in verschiedenen Tiefen die Temperatur zu messen. Steigt die Temperatur über 55°C an und ist ein weiterer Anstieg zu verzeichnen, müssen Gegenmaßnahmen erfolgen, wie z.B. die Abdichtung aller Lukenöffnungen und die Einleitung von CO2 bzw. Inertgas (vgl. Selbsterhitzungsgefahr).

Die optimale Wirksamkeit der den Fettabbau und damit den Vorgang der Selbsterhitzung einleitenden und intensivierenden Enzyme liegt bei Temperaturen von 35…40°C und damit bei Temperaturen, die im Ladungsstapel leicht erreicht werden. Aus diesem Grund sollte die Reisetemperatur zwischen 5…25°C liegen. Kurzzeitig zulässig sind auch Temperaturen bis 30°C. Diese Bedingungen sind jedoch während des Seetransportes nur schwer einzuhalten, so dass strikt darauf zu achten ist, dass der kritische Wassergehalt der Ware nicht überschritten wird, um eine Selbsterhitzung möglichst zu vermeiden.


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RF Feuchte

Mais-Pellets erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Bezeichnung Feuchte/Wassergehalt Quelle
Relative Luftfeuchte 70% [1]
Wassergehalt 11,5…14% [1]
Oberste Gleichgewichtsfeuchte 70% [1]


Maiskleber ist stark hygroskopisch.

Die Pellets sind vor jeglicher Feuchtigkeit (See-, Regen-, Kondenswasser) zu schützen, da Feuchte Schimmel, Muffigwerden und Selbsterhitzung fördern.

Feuchte begünstigt sowohl die hydrolytisch-enzymatische als auch die biologische Selbsterhitzung durch Mikroorganismen und kann durch einen zu hohen Wassergehalt der Ware oder aber auch von außen (zu hohe rel. Luftfeuchte (kritische Gleichgewichtsfeuchte liegt bei 75%), Seewasser, Regen) herangeführt werden.

Bei einem Wassergehalt < 5% besteht die Gefahr der oxidativen Fettspaltung, Pulverisierung/Staubexplosion und Selbsterhitzung.


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RF Lüftung

Mais-Pellets erfordern eine bestimmte Temperatur-, Feuchte- und Lüftungs-Kondition (LK VII) (Lagerklima-Kondition).

Empfohlene Lüftungs-Kondition: Oberflächenventilation.

Wie bei Expeller in "Bulk", werden Pellets oft ebenfalls nicht belüftet.

Zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden an der Ladungsoberfläche darf nicht mit kalter Außenluft ventiliert werden. Die Ventilation muss dann auf Abluft geschaltet werden.

Aufgrund der Hauptursachen für die Selbsterhitzung von pflanzlichen Pressrückständen ergeben sich bei der Lüftung zwei Probleme:

Bei einem zu hohen Wassergehalt der Ware führen örtliche Überhitzungen durch Enzyme oder Bakterien zur Selbsterhitzung. Die entstehende Wärme muss durch ständiges Lüften über ein gutes Lüftungssystem abgeführt werden. Eine Trocknung durch Lüftung ist nützlich, ihre Effektivität aber fraglich. So steigt auch mit zunehmender Erhitzung die Intensität der Wasserdampfabgabe. Die Tätigkeit der auslösenden Mikroorganismen wird durch Nichtlüften des Laderaums nicht unterbunden, da es sich bei den thermophilen (= wärmeliebenden) Bakterien zum Teil um Anaerobier (benötigen zur Lebenserhaltung keine Sauerstoffzufuhr) handelt.
In einer Ware mit zu geringem Wassergehalt, bei der mit oxidativer Fettspaltung gerechnet werden muss, muss die Sauerstoffzufuhr unterbrochen werden, da diese den Vorgang sonst beschleunigen würde. Der Versuch, die Ladung durch Lüftungsmaßnahmen zu kühlen, verstärkt den Oxidationsvorgang durch die Luftzufuhr noch zusätzlich.


In Fall 1 ist Lüftung hilfreich, in Fall 2 aber gefährlich. Die richtigen Lüftungsmaßnahmen können nur getroffen werden, wenn man die Eigenschaften (Abladetemperatur, Wassergehalt, bisherige Lagerdauer) der Ware kennt. Wird jedoch eine Großpartie aus unterschiedlichen Teilpartien zusammengestellt, ist es durchaus möglich, dass beide oben beschriebenen Ursachen im gleichen Ladungsstapel auftreten können.

Lösungsmitteldämpfe von Pellets aus Extraktionsschroten sind schwerer als Luft und treten als Oberflächendämpfe nicht auf; sie können deshalb nicht nach oben steigen und durch Oberflächenlüftung abgeführt werden. Sie können durch Belüftung nur dann theoretisch beseitigt werden, wenn die Ladung durch Selbsterhitzung die Temperatur erhöht und die Dämpfe in der Ladung aufsteigen. Dann verbietet sich aber eine gezielte Oberflächenbelüftung (vgl. Selbsterhitzungsgefahr).

Vom Versender sollte man ein Zertifikat über Restölgehalt, Wassergehalt und Ablagerungszeit verlangen.

Bei einem intensiven Oxidationsprozess im Laderaum kann die produzierte Wärmemenge keinesfalls durch Lüftungsmaßnahmen abgeführt werden. Dies ist besonders der Fall, wenn eine oxidationsbereite Teilpartie mit geringem Wassergehalt neben einer feuchtereichen Teilpartie geladen wird.


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RF Biotische Aktivität

Mais-Pellets besitzen eine biotische Aktivität 3. Ordnung.

Sie gehören zu den Produkten mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin mikrobielle, biochemische und andere Zersetzungsprozesse ablaufen.

Die Ladungspflege muss besonders darauf ausgerichtet sein, den Vorgang der autoxidativen Fettspaltung einzuschränken und damit eine eventuelle Selbsterhitzung der Ware zu verhindern.


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RF Gase

Ein Anstieg des CO2– und CO-Gehalts der Laderaumluft sind Indikatoren für einen beginnenden Ladungsbrand. CO2 wirkt erstickend auf den Brandherd, weil es den Sauerstoff verdrängt.

Die Gase des bei der Herstellung aus Extraktionsschroten eingesetzten Lösungsmittels besitzen eine größere Dichte als Luft und können sich daher im unteren Bereich des Laderaums anreichern.


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RF Selbsterhitzung / -entzündung

Ölgehalt: 4,2…5,4% [1]

Mais-Pellets unterliegen der Gefahr der Selbsterhitzung/-entzündung.

Nach IMDG-Code werden Mais-Pellets in die Klasse 4.2 eingestuft. Alle Arten und Sorten Pellets, Expeller und Extrakte sind im IMDG-Code unter dem Begriff Ölkuchen bzw. Seed Cake, UN 2217 und UN 1386, zusammengefasst.

Da der Ölgehalt entscheidende Bedeutung für die Gefahr Selbsterhitzung hat, sollte erkundet werden, ob die Pellets aus Expeller oder Extraktionsschrot hergestellt wurden, da der Restölgehalt von Extraktionsschroten (<1,5%) wesentlich tiefer liegt als der von Expellern. Der vorliegende Ölgehalt weist auf die Herkunft von Expeller hin.

Rauchen bzw. Umgang mit offenem Feuer sind beim Laden, Löschen und Betreten der Laderäume verboten.

Ursachen und fördernde Faktoren der Selbsterhitzung sind Feuchte, Sauerstoff, hoher Restölgehalt, hoher Faseranteil und Korngröße.

Sauerstoff fördert die oxidative Fettspaltung. Die Hauptursache der durch oxidative Fettspaltung verursachten Selbsterhitzung ist in einem zu hohen Restölgehalt zu suchen. Wird bei Pellets ein Restölgehalt von 7…10% überschritten, werden die Oxidationsprozesse begünstigt.

Ein hoher Anteil des Restöls an ungesättigten Fettsäuren stellt ein sehr hohes Lagerrisiko dar, da sie bestrebt sind, mit (Luft-) Sauerstoff, der auch in einer Futtermittelladung reichlich vorhanden ist, durch Autoxidation zu gesättigten Fettsäuren umzuwandeln. Diese Autoxidation als flammenlose Verbrennung ist mit starker Wärmeentwicklung verbunden, die in der Futtermittelladung zu gefährlichen Wärmestaus führen kann, wenn die Wärme nicht nach außen abgeführt wird.

Von großer Bedeutung für die Förderung der Selbsterhitzung bei Pellets ist die Ablagerungszeit vor dem Seetransport, wobei sowohl zu kurze als auch zu lange Ablagerungszeiten nachteilig sein können. So sollten die Pellets bei der Ladungsübernahme Temperaturen aufweisen, die nur unwesentlich (ca. 10%) über der Außenlufttemperatur liegen. Es muss erkundet werden, ob es sich um eine Partie aus der Vorjahresproduktion handelt. Ungünstige Lagerungsbedingungen während der Zeitspanne vor der Verschiffung können bewirken, dass die Ware schon mit erhöhter Temperatur an Bord gelangt. Während der Ladungsübernahme sind deshalb laufende Temperaturmessungen erforderlich.

Als Hauptrisiko für den Transport bleibt bei jeder landseitig erwärmten Ladung, dass die Ware mit Temperaturen über 55°C geladen wird, diese Temperatur im Laderaum beibehält und sich wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Ware Stellen mit bleibendem Wärmestau für die ganze Dauer des Transportes aufbauen. Je länger ein solcher Transport dauert, desto größer die Schadensfolgen aus der Erwärmung.

An den Stellen mit einem Wärmestau ab 60°C setzt nach und nach der Autoxidationsvorgang des restölhaltigen Futtermittels ein und bleibt bestehen, da die ungesättigten Fettsäuren oxidieren. Es kommt nicht zu einer größeren Ausbreitung der Wärmenester. Aber es kommt zur Austrocknung der Ware mit einer Feuchtigkeitswanderung von unten nach oben und zu einer Ansammlung von Wasserdampf in dem Raum zwischen Ladungsoberfläche und Unterkante Lukenabdeckung bzw. Wetterdeck. Diese Wasserdampfansammlung bei stets möglichst luftdicht abzuschließender Lukenabdeckung stellt die wirksamste Art der Feuerbekämpfung dar. Dadurch wird die Zuleitung von Sauerstoff von außen abgeblockt.

Nach IMDG-Code / IMO müssen Schiffe mit Anlagen zum Einleiten von CO2 oder Inertgas ausgerüstet sein.

Von Bedeutung für die Selbsterhitzung ist auch die schlechte Wärmeleitfähigkeit von Pressrückständen. Die Selbsterhitzung kann im Inneren der Ladung an verschiedenen Stellen zugleich auftreten und sich so steigern, dass eine Verkohlung (Abgabe von Wasserstoff und Zurückbleiben von Kohlenstoff) auftritt. Die dadurch entstandene feinporöse Kohle hat die Eigenschaft, bei Zutritt von Sauerstoff aufzuglühen.

Wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Ware sind Temperaturmessungen zum Erkennen von Gefahrenherden recht aufwendig. Es müssen zahlreiche Messungen durchgeführt, und auch innerhalb des Stapels muss gemessen werden. Lediglich Oberflächenmessungen reichen nicht aus.

Aus der schlechten Wärmeleitfähigkeit ist auch die späte Feststellung eines Brandherdes zu erklären. Die besondere Gefahr besteht darin, dass die Ladung ohne wesentliche Rauchentwicklung im Inneren des Stapels brennt. Der Brandherd frisst sich einen Hohlraum, so dass das Betreten der Ladungsoberfläche durch das Einbrechen in derartige Hohlräume zu tödlichen Unfällen führen kann.

Um einen beginnenden Ladungsbrand rechtzeitig zu erkennen, wird empfohlen, regelmäßige Gasbestimmungen der Laderaumluft durchzuführen. Ein rasch ansteigender CO2-Gehalt deutet auf verstärkte mikrobiologische Aktivität, verbunden mit einer Wärmeentwicklung innerhalb der Ladung, hin. Diese Wärmeentwicklung führt letztendlich dazu, dass sich die Ladung unter Entwicklung von Kohlenmonoxid (CO) selbst entzündet. Das CO-Gas wird auch als sicherste Indikation für einen Brand angesehen. 0,002…0,005 Vol.-% CO in der Luft gelten als normal, während die Werte bei einem Ladungsbrand auf über 1 Vol.-% ansteigen.

Beim Löschen können bei erhitzter Ladung kleine Flämmchen an der freiwerdenden Oberfläche auftreten: flüchtige Gase, die sich in der Ladung im Verlaufe der Selbsterhitzung gebildet und einen Flammpunkt um 60°C haben, hatten sich selbst entzündet. Sie bringen die restliche Ladung nicht zum Brennen, da die Zündtemperatur der meisten organischen Ladungen bei 300…500°C liegt. Treten solche Flämmchen oder glimmende Oberflächenteile vereinzelt auf, kann man sich dadurch helfen, dass man die letzte aufgenommene Greiferladung auf den betreffenden Bereich im Laderaum zurückkippt, so dass die Flämmchen ersticken.

Die weiteren Phasen der Selbsterhitzung bis zu einem eventuellen Ladungsbrand sowie die zu ergreifenden Maßnahmen sind "Kapt. Becker, R.: Ablauf der Selbsterhitzungsvorgänge restölhaltiger Futtermittel pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, Hamburg 1996" zu entnehmen.

Aus im Laderaum des Schiffes zu beobachtenden Eigenschaften, Temperaturen, Aussehen und Geruch der Ladung lassen sich Schlüsse ziehen, ob die Ware zu warm geladen worden ist und ob eine Selbsterhitzung mit mikrobiellem Verderb und nachfolgender Autoxidation abgelaufen ist.

Dazu müssen beobachtet und festgehalten werden:

das Fließverhalten der Ladung im Haufen (verblockt, nicht verblockt)
das farbliche Aussehen der Ware (normal, braun bis schwarz) und die Verteilung der farblichen Unterschiede der Ware im Laderaum
der Geruch der Ware (normal, gesund, frisch, dumpf, brenzlig)
die Temperatur und das Aussehen der Ladung in verschiedenen Höhen der Schüttung
das Aussehen der Oberfläche der Ladung bei Lukenöffnung
das Aussehen von entweichendem Rauch (Wasserdampf weiß, aus überhitzter Ware mit einer Temperatur über 90°C schwarz)


Aus diesen Angaben kann man an Ort und Stelle Schlüsse ziehen, ob:

die Ware zu feucht geladen worden ist
die Ware mit zu hoher Temperatur als Folge eines Trocknungsvorgangs (Toasten) geladen worden ist
die Ware ohne Beachtung der Ablagerungszeit kurz nach der Herstellung zur Verschiffung gekommen ist
es während der Reise einen biologisch bestimmten Selbsterhitzungsvorgang als Folge der abgelaufenen Lebensvorgänge von Mikroorganismen gegeben hat
es eine Selbsterhitzung ohne vorausgegangenen Ablauf eines biologischen Selbsterhitzungsvorgangs durch Ablauf eines chemischen Autoxidationsvorgangs ungesättigter Fettsäuren gegeben hat
die Ware durch bei der Herstellung erfolgte Trocknungsvorgänge (Toasten) verfärbt (braun bis schwarz) geladen worden ist



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RF Geruch

Aktivverhalten Mais-Pellets besitzen einen leicht angenehmen Geruch. Bei einem zu hohen Feuchtigkeitsgehalt riechen sie säuerlich.
Passivverhalten Mais-Pellets sind empfindlich gegenüber unangenehmen und/oder stechenden Gerüchen. Geruchsinfizierte Pellets werden vom Vieh (besonders von Pferden und Rindern) nicht mehr angenommen.



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RF Verunreinigung

Aktivverhalten Mais-Pellets stauben beim Umschlag. Bei einem Staub/Luftmischungsverhältnis von 20…2.000 g Staub/m3 Luft besteht die Gefahr einer Staubexplosion.
Passivverhalten Passivverhalten: Mais-Pellets sind empfindlich gegenüber Verunreinigungen durch Staub, Schmutz, Fette und Öle. So sollten sich in den Laderäumen bzw. Containern keine Reste von vorherigen Ladungen, wie z.B. von Erzen, Mineralien, Chemikalien, Salzen, Düngemitteln, befinden.



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RF Mechanische Einflüsse

Kein Risiko!


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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung

Anstieg des CO2– und CO-Gehalts der Laderaumluft sind Indikatoren für einen Ladungsbrand. Vorsicht: Erstickungsgefahr und Vergiftungsgefahr beim Einatmen! Betreten des Laderaums erst nach ausreichender Belüftung und Prüfung mit einem Gasspürgerät erlaubt! Der CO-Gehalt kann von 0,002…0,005 Vol.-% auf bis zu 1 Vol.-% ansteigen. Die letale (tödliche) Dosis liegt bei ca. 0,1 Vol.-%.

Schimmelige Mais-Pellets können durch den vom Schimmelpilz Aspergillus flavus produzierten Giftstoff Aflatoxin toxisch wirken und sind dann nicht mehr für Futterzwecke geeignet.


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RF Schwund / Abhandenkommen

Während des Umschlags kann es zu geringfügigen Verlusten kommen (Rieselverluste).


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RF Schädlingsbefall / Krankheiten

Schädlingsbefall, vor allem durch verschiedene Käferarten (z.B. Khaprakäfer), kommt bei Pellets auf der Basis von Expeller häufiger vor als bei Pellets auf der Basis von Extraktionsschroten. Zunehmende Feuchte und Wärme fördern den Milbenbefall.

Wenn es vom Versender oder aufgrund von Einfuhrbestimmungen gefordert wird, muss eine Begasung (z.B. mit Methylbromid) erfolgen.


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