Kapoksaatöl | [English version] |
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Informationen zur Ware | ||
Verpackung | ||
Transport | ||
Containerfähigkeit | ||
Ladungssicherung |
Informationen zur Ware
Warenname
Deutsch | Kapoksaatöl, Kapoköl |
Englisch | Kapok seed oil, Kapok oil |
Französisch | Huile de kapok |
Spanisch | Aceite de kapok |
Wissenschaftlich | Ceiba pentandra |
KN/HS-Nummer * | 1515 90 ff. |
(* Kombinierte Nomenklatur / Harmonisiertes System der EU)
Warenbeschreibung
Öle sind eine Sammelbezeichnung für mehr oder weniger viskose, meist organisch-chemische Flüssigkeiten. Nach der chemischen Zusammensetzung werden fette, ätherische, Mineral- und Silikonöle unterschieden. Zu den fetten Ölen zählen flüssige, halbfeste und feste Produkte pflanzlicher und tierischer Herkunft. Sie werden auch als Süßöle bezeichnet.
Kapoköl ist pflanzlicher Herkunft und wird aus den Samen des Kapokbaums gewonnen. Es ist ein gelbes Öl, das einen angenehmen, milden Geruch und Geschmack hat.
Von allen pflanzlichen Ölen ist das Kapoköl das empfindlichste. Es hat ähnliche Eigenschaften wie Baumwollsaatöl.
Qualität / Lagerdauer
Die Säurezahl eines Öles kann als Maß für die Qualität herangezogen werden. Die Säurezahl des Öles darf jedoch nicht zu hoch sein, da dies einen zu hohen Anteil an freien Fettsäuren bedeutet, was zum Sauerwerden des Öles führt. Außerdem kann es zu Verfärbungen kommen. Kapoköl sollte eine Säurezahl von maximal 2,3% besitzen.
Öle und Fette verderben, indem sie leicht ranzig werden. Ranzigwerden wird durch Licht, Luftsauerstoff und Feuchte gefördert und führt zu Geruchs- und Geschmacksveränderungen. Daraus ergibt sich, dass die Tanks und Fässer unter Beachtung des kubischen Ausdehnungskoeffizienten (siehe Dichte) so hoch wie möglich zu füllen sind, damit der Luftraum über der Ladung möglichst klein bleibt. Ranziges Öl darf nicht mehr verladen werden, da es den Qualitätsanforderungen nicht entspricht.
Ist das Kapoköl durch Eisen- und Rostteilchen oder durch Seewasser verunreinigt, ist von einer Beladung abzusehen.
Die maximale Lagerdauer wird wie folgt angegeben:
Temperatur | Max. Lagerdauer | Quelle |
---|---|---|
15,6°C | 6 Monate | [1] |
Verwendungszweck
Kapoköl wird als Speiseöl und zur Seifenproduktion verwendet.
Herkunftsländer
Die hier aufgeführte Tabelle stellt nur eine Auswahl der wichtigsten Herkunftsländer dar und ist nicht als vollständig zu bezeichnen.
Europa | |
Afrika | |
Asien | Singapur, Indien, Malaysia |
Amerika | |
Australien |
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Verpackung
Der Transport erfolgt hauptsächlich in Tanks, selten in Fässern.
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Transport
Symbole
Flüssiggut |
Stückgut |
Temperaturgeführt |
Verkehrsmittel
Schiff, Lkw, Bahn
Containerfähigkeit
Heizbare Tank-Container
Umschlag
Um das Öl aus den Tanks pumpen zu können, muss es die erforderliche Pumptemperatur haben. Dies ist aber nur möglich, wenn das Öl während der Reise – oberhalb einer Mindesttemperatur – flüssig gehalten wurde. Auf die genaue Einhaltung der Lade-, Reise- und Pumptemperatur muss deshalb geachtet werden, weil sich eine auftretende Konsistenzveränderung für den Zeitraum des Transports als ein irreversibler Vorgang herausstellen kann.
Ist das Öl in den Tanks erstarrt, lässt es sich auch durch forciertes Heizen nicht wieder verflüssigen. In der Umgebung der Heizschlangen schmilzt das Öl, versengt, verfärbt sich und wird ranzig.
Schwierigkeiten können beim Abpumpen bei kalter Witterung entstehen. Das Öl kann in den langen Leitungen zu schnell erkalten, und es bilden sich feste Bestandteile an den Außenwänden, die sich nicht abpumpen lassen und der noch flüssigen Ladung den Zufluss zum Saugventil versperren. Durch entsprechende Heizmöglichkeiten bzw. Isolierung der Leitungen kann dieses Problem gelöst werden.
Ist das Öl in Fässern abgefüllt, müssen diese entsprechend vorsichtig behandelt werden. Beschädigte Fässer führen schnell zum Auslaufen des Öles und somit zu Mengenverlusten bzw. zu Beschädigungen an anderen Ladungsteilen.
Dichte
0,920…0,923 g/cm3 [1] | |
0,915 g/cm3 [11] |
Alle Fette und Öle haben eine bestimmte Dichte (ca. 0,9 g/cm3). Mit steigender Temperatur nimmt die Dichte jedoch ab, was gleichzeitig zu einer Volumenvergrößerung führt. Dieses Verhalten wird durch den kubischen Ausdehnungskoeffizienten beschrieben und als thermische Dilatation bezeichnet.
Der kubische Ausdehnungskoeffizient beträgt: g = ca. 0,00072 K-1
Überschlägig kann man damit rechnen, dass die Öle bei je 14 K Temperaturerhöhung ihr Volumen um 1% des Gesamtvolumens vergrößern. Besonders bei den zu beheizenden Ölen, wie dem Kapoköl, muss der entsprechende Freiraum berücksichtigt werden.
Bei der Befüllung der Fässer muss jedoch auf das Ausdehnungsverhalten der Ladung bei Temperaturerhöhung geachtet werden (Gefahr des Platzens der Fässer).
Stauplatzanforderungen
Spezialtank
Separation
Entfällt bei Flüssigladungen in Tanks
Ladungssicherung
Bei Flüssigladungen ist es wichtig, dass der Luftraum über der Ladung möglichst klein ist, damit sich die Ladung nur wenig bewegen kann. Sich bewegende Flüssigladung kann sich negativ auf die Stabilität des Verkehrsmittels auswirken (z. B. bei Kurvenfahrten von Lkw und Bahn oder beim Rollen und Stampfen von Schiffen).
Fässer müssen so gesichert werden, dass sie nicht im Laderaum bzw. auf der Ladefläche verrutschen und beschädigt werden können.
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Risikofaktoren und Schadenverhütung
RF Temperatur
Kapoköl erfordert eine bestimmte Temperatur-Kondition (LK II) (Lagerklima-Kondition).
Eine schriftliche Temperaturorder ist vor Ladebeginn vom Versender anzufordern. Diese Order ist auf jeden Fall während der gesamten Transportkette einzuhalten.
Eine bedeutende Rolle beim Transport von fetten Ölen und Fetten spielt die Erstarrungstemperatur. Es kommt darauf an, dass sie beim Laden, während der Reise und beim Löschen den flüssigen Aggregatzustand beibehalten. Die Kältetrübung (Segregation) setzt ein, wenn sich durch Abkühlung die Temperatur des Öls dem Erstarrungspunkt nähert, das Öl wird salbenartig und schließlich fest, so dass es sich nicht mehr pumpen lässt.
Die Segregation und die damit verbundene Konsistenzveränderung vom flüssigen in den festen Aggregatzustand tritt bei Abkühlung um so eher ein, je höher der Erstarrungspunkt liegt.
Die Öle dürfen immer nur um einige K/Tag erwärmt werden, da sonst die Gefahr des Ranzigwerdens und anderer negativer Veränderungen besteht.
Die folgende Tabelle soll nur zur groben Einschätzung der entsprechenden Temperaturbereiche dienen. Je nach den speziellen Gegebenheiten der Transporte können die Temperaturen hiervon abweichen.
Bezeichnung | Temperaturbereich | Quelle |
---|---|---|
Ladetemperatur | 24°C | [1] |
Günstige Reisetemperatur | 15,6°C | [1] |
Erstarrungstemperatur | 13…-8°C | [1] |
Pumptemperatur | 24…29°C | [1] |
Die Reisetemperatur muss während des Transports möglichst eingehalten werden, um die Oxidationsprozesse zu minimieren. Teilweise wird die strikte Einhaltung von 15,6°C von den Versendern gefordert.
Zum Ende der Reise muss das Öl stufenweise auf die Pumptemperatur von 24…29°C aufgewärmt werden. Bei Temperaturerhöhungen muss mit Verfärbungen infolge Oxidation und Polymerisation gerechnet werden. Werden in der Nähe des Kapoköltanks andere Öle auf höhere Pumptemperaturen vorbereitet, darf erst nach dem Löschen des Kapoköls mit dem weiteren Erwärmen der anderen Ölarten fortgefahren werden, da das Kapoköl bei höheren Temperaturen (> 30°C) sehr schnell verdirbt.
Teilweise kommt es schon bei normaler Umgebungstemperatur zur Segregation, auf jeden Fall aber bei Temperaturen unter 13°C.
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RF Feuchte
Fette und fette Öle sind in Wasser unlöslich. Es können jedoch beim Kontakt mit Wasser lösliche niedere Fettsäuren und Glycerin entstehen, die zum Ranzigwerden führen, verbunden mit Farb- (gelb bis braun), Geruchs- und Geschmacksveränderungen sowie Gelieren und Dickwerden. Darum müssen die Tanks nach der Reinigung absolut trocken sein.
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RF Lüftung
Es darf auf keinen Fall gelüftet werden, da sonst der Ladung neuer Sauerstoff zugeführt wird, was zu erhöhten Oxidationsprozessen und vorzeitigem Ranzigwerden beiträgt.
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RF Biotische Aktivität
Kapoksaatöl besitzt eine biotische Aktivität 3. Ordnung.
Es gehört zu den Waren mit unterbrochenen Respirationsprozessen, bei denen jedoch weiterhin biochemische, mikrobielle u.a. Zersetzungsprozesse ablaufen.
Die Ladungspflege während der Reise muss darauf ausgerichtet sein, die Zersetzungsprozesse gering zu halten.
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RF Gase
Vor Betreten des leeren Tanks muss dieser auf jeden Fall gelüftet werden und eine Gasmessung erfolgen. Aufgrund der Oxidationsprozesse kann es zu lebensgefährlichem O2-Mangel kommen.
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RF Selbsterhitzung / -entzündung
Das Öl kann in Verbindung mit Sägemehl oder Stoffresten zur Selbstentzündung gelangen.
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RF Geruch
Aktivverhalten | Kapoköl hat einen angenehmen, milden Geruch. |
Passivverhalten | Tanks und Fässer müssen immer geruchsfrei sein, da besonders bei vorheriger geruchsintensiver Ladung die Gefahr von Qualitätsverlusten besteht. |
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RF Verunreinigung
Aktivverhalten | Auslaufendes Öl führt zu enormen
Verunreinigungen und kann ganze Ladungen unbrauchbar
machen. Für die Tankreinigung ist die Jodzahl von Bedeutung. Die Jodzahl ist ein Maß dafür, wie stark das Öl zur Oxidation und damit zur Eintrocknung neigt. Die Eintrocknung ist besonders für die Tankreinigung von Nachteil, da das Öl/Fett an den Wänden haften bleibt und nur schwer zu entfernen ist. Aufgrund des Trocknungsvermögens wird in nichttrocknende, halbtrocknende und trocknende Öle unterschieden. Kapoköl gehört mit der Jodzahl 85…100 zu den nicht trocknenden Ölen, so dass es beim Kontakt mit Luftsauerstoff zu keiner nennenswerten Eintrocknung des Kapoköls kommt und die Tanks sich gut reinigen lassen. |
Passivverhalten | Kapoköl ist empfindlich gegenüber
Verschmutzungen durch Eisen- und Rostteilchen sowie
Wasser (besonders Seewasser). Die Tanks bzw. Fässer müssen vor der Befüllung sauber und hygienisch einwandfrei sein. Beim Kapoksaatöl ist eine besonders sorgfältige Tankreinigung notwendig, da es bereits bei geringfügigem Kontakt mit anderen Ölen, See- und Frischwasser sowie anderen Stoffen sofort verdirbt. |
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RF Mechanische Einflüsse
Beim Transport in Fässern, können extreme mechanische Beanspruchungen, wie z.B. Fallenlassen, Umkippen oder Anstoßen, zum Bruch der Fässer und damit zur Leckage führen.
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RF Toxizität / Gesundheitsgefährdung
Vor Betreten des Tanks muss dieser auf jeden Fall gelüftet werden und eine Gasmessung erfolgen. Aufgrund der Oxidationsprozesse kann es zu lebensgefährlichem O2-Mangel kommen.
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RF Schwund / Abhandenkommen
Masseverluste durch Leckagen sind bei Fassverladungen stets zu erwarten.
Verluste durch Anhaften der Ladung an den Tankwänden sind minimal (< 0,3%), da Kapoköl ein nichttrocknendes Öl ist.
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RF Schädlingsbefall / Krankheiten
Kein Risiko!
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