6.3.3  Baugruppe Deckel

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Der Kisten- / Verschlagdeckel schließt das Packstück nach oben hin ab und stellt eine gleichmäßig belastbare ebene Fläche dar. Der Deckel liegt bei Kisten / Verschlägen je nach Ausführung auf der Beleistung der Seitenwände auf oder wird bei einer entsprechend höheren Belastungen und größeren Kisten- / Verschlaghöhen und Breiten durch Überstauung auf zusätzlichen in den Packstücken vorhandene Rahmen oder vertikale Stützen aufgelagert. Die eigentliche Tragfähigkeit wird durch die Deckelunterzüge, unter der Deckelschalung und Beleistung in Verbindung mit den senkrechten Auflagern erreicht.


Abbildung 66: Deckelkonstruktion (Beispiel Plattenschalung)

Legende (Abb. 66):

1 Deckel aus Vollholz, Sperrholz oder OSB
2 Stegplatte aus Kunststoff oder Hartfaserplatte mit Folienzwischenlage
3 Deckelunterzug
4 Leisten
5 Futterleisten



Beispiele der Auflagerung von Deckelunterzügen zur Kraftableitung von Stapelkräften in den Kistenboden, siehe Abb. 59 und 60.

Bei der Auflagerung der Deckelunterzüge auf Vertikalstützen schließen die Deckelunterzüge bündig mit den oberen waagerechten Längsleisten der Seitenwände ab. Dieses ist bei der Konstruktion der Wände zu berücksichtigen. Die Sicherheitsabstände zwischen Vertikalstützen / Deckelunterzügen und Packgut sind dabei einzuhalten.

Deckelunterzüge haben zwei grundsätzliche Aufgaben:

  • Aufnahme des Stapelstauchdrucks und
  • Ableitung der daraus resultierenden Kräfte über die Seitenwände, Rahmen, Vertikalstützen und Kopfwände in den Boden.

Beim Umschlag der Kisten / Verschläge mit dem Kran treten Querdruckkräfte, hervorgerufen durch die Seilführung, auf. Diese sind von Deckelunterzügen, die sich im Bereich der Anschlagstellen befinden, aufzunehmen, siehe Kapitel 1.4.6.

Deckelunterzüge werden vor dem Auflegen des Deckels in die Kiste / Verschlag eingebaut und durch Hirnholznagelung von außen mit den Seitenwänden fixiert. Der Abstand der Deckelunterzüge untereinander sollte max. 80 cm betragen, zu den Kopfseiten jeweils 40 cm.

Die Deckelunterzüge können auch anders eingesetzt bzw. verbunden werden, z. B. durch Winkel.


 Abbildung 67: Deckelunterzug mit Winkel

 

Diese Winkel sind nur bis zu einem Kantholzquerschnitt (abmessungsmäßig) von max. 120 x 100 mm verfügbar, die Druckfläche auf die obere waagerechte Seitenwandleiste ist die Gleiche wie bei einer direkten Auflagerung des Deckelunterzugs. Der Vorteil ist, dass die Kiste in der Höhe kleiner gebaut werden kann.

Um ein Hochreißen der Deckelschalung durch Kranseile zu vermeiden, insbesondere bei Schalungen aus Vollholz, muss die Deckelschalung auf beiden Seiten ca. 0,5 cm Rückstand zur Seitenwandschalung haben. Bei Schwergutkisten und Verschlägen sind die Anschlagpunkte aber zusätzlich durch Anschlagbleche zu sichern.


Abbildung 68: Beispiele für die Anordnungen Deckelbrett, Vor – und Nachteile


Das Deckelbrett ist etwas eingerückt (Abb. 68 a).

Das Deckelbrett ist gegen die Seitenverbretterung gesetzt worden (Abb. 68 b).

Das Deckelbrett liegt bündig auf dem Seitenbrett, so kann das Seil beim Hochziehen das Deckelbrett anheben und die Verbretterung lockern bzw. lösen (Abb. 68 c).

Der Deckel ist grundsätzlich auf der Unterseite mit einer vollflächigen Pe-Folie (200 μm dick) und darunter mit einer festen Doppelstegplatte aus Kunststoff oder einer Hartfaserplatte abzudichten.

Die Anordnung von Stegplatten oder Hartfaserplatten mit einer Folienlage zwischen der Deckelschalung und der Deckelbeleistung hat die Aufgabe, das Packstück gegen Eindringen von blankem Wasser, z. B. durch Regen, zu schützen. Die relativ feste Zwischenlage garantiert zusätzlich, dass sich keine Wassersäcke bilden können.


Abbildung 69: Wassersack auf der Deckelfolie. Es fehlt die feste
Unterstützung durch eine Doppelsteg- oder Hartfaserplatte


Wassersäcke, wie sie in Abb. 69 zu sehen sind, sind durch eine geschlossene Deckelkonstruktion zu vermeiden. Durch das Gewicht einer solchen Wassermenge kann die Folienzwischenlage platzen und es können sich Wassersäcke auf der Folienhaube bilden. Dadurch wird die Folienhaube über die Ecken und Kanten gezogen und der Korrosionsschutz ist gefährdet. Bei niederen Temperaturen kann es zu Eisbildung kommen, wodurch die Deckelfolie oder die Folienhaube zerschnitten werden kann.






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