Wellpappe besteht aus ein oder zwei Decklagen, den Wellen
und bei mehrlagigen Wellpapparten aus einer oder mehreren Zwischenlagen. Je nach Anzahl
der vorhandenen Decklagen/Zwischenlagen und Wellen wird zwischen folgenden Wellpapparten
unterschieden:
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Abbildung 1: Einseitig beklebte Wellpappe
besteht aus einer Lage gewellten Papiers, das auf Papier oder Karton geklebt ist. |
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Abbildung 2: Einwellige (zweiseitig beklebte) Wellpappe
besteht aus einer Lage gewellten Papiers, das zwischen zwei Lagen Papier oder Karton
geklebt ist. |
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Abbildung 3: Zweiwellige Wellpappe besteht aus zwei Lagen gewellten Papiers, die durch
eine Lage Papier oder Karton miteinander verklebt sind und deren freie Außenflächen
ebenfalls mit je einer Lage Papier oder Karton beklebt sind. |
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Abbildung 4: Dreiwellige Wellpappe besteht aus drei Lagen
gewellten Papiers, die durch zwei Lagen Papier oder Karton miteinander verklebt sind und
deren Außenflächen ebenfalls mit je einer Lage Papier oder Karton verklebt sind. |
Wie aus dem Aufbau der verschiedenen Wellpapparten
ersichtlich, liegt ihr größter Unterschied in der Festigkeit. Diese steigt mit der
Anzahl an Lagen und/oder der Qualität der verwendeten Papiere an. Die Festigkeit einer
Wellpappe wird durch die folgenden drei Eigenschaften bestimmt:
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Berstfestigkeit [kPa] |
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Durchstoßarbeit [J] |
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Kantenstauchwiderstand [kN/m] |
Die Festigkeiten werden in Sorten unterteilt und sind in
der DIN 55468 nachzulesen.
Für den normalen Schachtelbau wird hauptsächlich zwei-
bzw. einwellige Wellpappe benutzt. Bei Transporten, bei denen mit erhöhten klimatischen
und mechanischen Belastungen zu rechnen ist, sowie bei Packgütern mit höheren Massen,
werden Schachteln aus Wellpappe mit hoher Festigkeit, in der Regel dreiwellige Wellpappen
(sogenannte Schwerstwellappen) eingesetzt. Hinzu kommt, dass insbesondere beim Seeversand
Wellpappen mit einer nassfesten Verklebung und nassfesten Papieren verwendet werden.
Nassfeste Wellpappqualitäten erkennt man am folgenden Gütestempel:
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Abbildung 5 |
(Abbildung wird durch Anklicken
vergrößert) |
Wichtig bei der Konstruktion der Schachteln ist, dass die
Wellen der Kopf- und Seitenwände stehend eingebaut werden, da sie so den größten Druck
bei Überstapelung aufnehmen können. Werden die Wellen hingegen liegend eingebaut, ist
ihre Steifigkeit sehr gering, und sie lassen sich leicht zusammendrücken (siehe Abbildung
6).
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Abbildung 6: Diese Anordnung der Wellen würde bei
Druckbelastung von oben zum Zusammenstauchen der Wellen führen. Die Festigkeit der
Schachtel ist dann nicht mehr gegeben, und ganze Stapel können zusammenbrechen. |