Papiersorten im Verpackungswesen [English version]


Im Verpackungswesen werden eine Vielzahl von verschiedenen Papiersorten eingesetzt. Diese Papiersorten besitzen z. T. sehr unterschiedliche Eigenschaften. Je nach den Anforderungen, die die Packgüter und die Transportbelastungen an die Verpackung stellen, werden die entsprechenden Sorten ausgewählt. Einige der wichtigsten Papiersorten sind in der folgenden Tabelle beschrieben:

Papiersorte Eigenschaften und Einsatzgebiete
Bitumenpapier Bitumen sind braunschwarze, brennbare Kohlenwasserstoffgemische. Zwischen zwei Lagen Papier befindet sich eine Bitumenschicht. Das Bitumenpapier zeichnet sich dadurch aus, dass es eine hohe Wasserdichtigkeit besitzt und nur in geringem Maße Wasserdampf durch das Papier diffundiert. Aufgrund dieser Eigenschaften wird es speziell bei korrosionsgefährdeten Packgütern eingesetzt. Das Bitumenpapier kann nicht gesiegelt werden, die Wasserdampfdurchlässigkeit ist daher immer als kritisch anzusehen, was wiederum einen alleinigen Einsatz als Korrosionsschutzmittel ausschließt. Bitumenpapier hat lediglich eine wasserabweisende Funktion, ist dabei jedoch nicht wasserdampfdicht.
Kraftliner Kraftliner dient aufgrund seiner hohen Festigkeit und seiner Widerstandsfähigkeit gegen Feuchte als Deck- und Zwischenlage insbesondere bei Wellpappen. Die hohe Festigkeit erreicht man durch die neuwertigen Papierfasern, die bei der Herstellung von Kraftliner verwendet werden. Der Recyclinganteil ist gering.
Kraftsackpapier Kraftsackpapier wird, wie der Name schon vermuten lässt, vorwiegend zur Herstellung von Säcken benutzt. Es zeichnet sich durch seine hohe Elastizität aus.
Naßfeste Papiere Hierbei handelt es sich um bestimmte Papiersorten, deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und Wasserdampf durch spezielle Behandlung erhöht wurde. Dies wird z. B. durch Beschichten, Kaschieren oder Imprägnieren erreicht. Eingesetzt werden die nassfesten Papiere speziell bei Säcken, um ihre Reißfestigkeit unter Feuchteeinflüssen aufrecht zu erhalten, und für Schachteln, wenn beim Transport mit Kondenswasser zurechnen ist.
Pergament Pergament zeichnet sich neben seiner Widerstandsfähigkeit gegen Feuchte hauptsächlich durch die absolute Fettdichtigkeit aus. Daher wird es vorwiegend für die Verpackung von fettigen bzw. öligen oder fettempfindlichen Packgütern verwendet. Ähnliche fettabweisende Eigenschaften wie das Pergament weisen Pergamin und Pergamentersatz auf.
Schrenzpapier Schrenzpapier wird wie Kraftliner überwiegend für die Wellpappeherstellung verwendet, jedoch nicht als Deck- oder Zwischenlage, sondern für die Welle. Der Recyclinganteil ist relativ hoch.
Testliner Testliner werden wie Kraftliner für die Deck- und Zwischenlagen von Wellpappen verwendet. Ihre Festigkeit entspricht jedoch nicht ganz der der Kraftliner, da der Recyclinganteil höher ist.
VCI-Papier (Volatile Corrosion Inhibitor) Beim VCI-Papier handelt es sich um ein Korrosionsschutzpapier. Das Papier selbst dient dabei als Trägermaterial für die sogenannten Inhibitoren (Hemmstoffe), durch deren Anwesenheit die Korrosion vermieden wird. Siehe hierzu auch das Kapitel Korrosionsschutz.