Einleitung
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Eine Ladungseinheit, die von einem Kran zum Zwecke des Umschlags gehoben werden soll, z.B. beim Be- oder Entladen eines Schiffes, muss zuverlässig mit dem Ladehaken verbunden werden. Dieser übliche Vorgang wird Anschlagen genannt und nur dann nach einem vorgefertigten Plan ausgeführt, wenn die Ladungseinheit besonders schwer oder ungewöhnlich gestaltet oder sehr wertvoll ist.

Die Aufhängung muss so gewählt werden, dass sie dem Gewicht und den geometrischen Eigenheiten der Ladungseinheit gerecht wird, also die Anordnung der Anschlagpunkte und die Lage des Schwerpunkts berücksichtigt. Weiter müssen empfindliche Oberflächen beachtet werden, die nicht mit Anschlagmitteln in Kontakt kommen dürfen. Auch muss mit Unsicherheiten des Gewichts und der Lage des Schwerpunkts gerechnet werden.

Oft sind die Anschlagpunkte der Ladungseinheit unterhalb des Schwerpunkts angeordnet. Dies führt zu einer potenziell instabilen Aufhängung und muss vom Planer und auch von den Durchführenden besonders beachtet werden.

Komplexe Aufhängungen von Ladungseinheiten bestehen oft aus einer Primäraufhängung von Traversen oder Spreizen am Ladehaken und einer Sekundäraufhängung der Ladungseinheit an diesen Traversen oder Spreizen. Solche Aufhängungen sind empfindlicher gegenüber kleinen Horizontalabweichungen des Ladungsschwerpunkts als reine Primäraufhängungen. Sie reagieren mit größeren Schräglagen wegen des seitlichen Ausschwingens der Sekundäraufhängung. Und sie können tatsächlich kippen und umschlagen.

Sicherlich werden mehr als 99% aller weltweiten Kranumschlagsvorgänge ohne die Notwendigkeit einer aufwendigen Analyse der Anschlagstabilität durchgeführt. Aber es ist die kleine übrigbleibende Minderheit, die Kopfschmerzen bereitet, wenn die mechanischen Zusammenhänge unklar sind und das Anheben zum „russischen Roulette“ wird. Deshalb enthält diese Abhandlung einige Grundsätze, Fallbeispiele und Lösungen für das Anschlagen ungewöhnlicher Ladungseinheiten.


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