Der Kühlcontainer im operativen Terminalhandling |
Vortrag von Herrn Florian Brandt, EUROGATE Terminal Services GmbH |
Inhaltsverzeichnis
Interne Organisation |
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Infrastruktur und Mengenverhältnisse |
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Prozessbeschreibung "Import-Kühlcontainer" |
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Gefahrenpotentiale |
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Ausblick in die Zukunft |
Interne Organisation
Die EUROGATE Terminal Services GmbH ist ein Dienstleister für den Terminal und verantwortlich für das operative Kühlcontainergeschäft.
Dafür verfügt die Firma über ein speziell geschultes Team von 10 Mitarbeitern, die sich um die Dienstleitungen rund um die Kühlcontainer kümmern. Dazu gehören das An- und Abklemmen der Kühlcontainer, die regelmäßigen Temperaturchecks, die Dokumentation und die Kommunikation mit Reedern und Reparaturfirmen. Die Firma ist 24 Std. an 365 Tagen vor Ort. |
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Infrastruktur und Mengenverhältnisse
Die EUROGATE Terminal Services GmbH überwacht auf dem Terminal drei Reeferstellagen mit einer Kapazität für 3.300 Kühlcontainer. Reeferstellagen sind "Gerüste", in denen die Container gestapelt werden und an die Stromversorgung angeschlossen werden.
Der Kühlcontaineranteil am Gesamtumschlag lag 2009 unter 4%, in absoluten Zahlen sind das 33.000 Erstanschlüsse.
Rund 80% der Erstanschlüsse waren Import-Kühlcontainer, vor allem aus Amerika und Asien. Der Schwerpunkt ist Lateinamerika. Die Waren sind u. a. Fisch, Fleisch und Früchte, aber auch Maschinenteile und Farben.
Die durchschnittliche Verweildauer beträgt ca. 3 Tage. Dabei wird der Kühlcontainer üblicherweise zwei Mal täglich geprüft.
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Prozessbeschreibung "Import-Kühlcontainer"
Die Prozesskette beginnt meist mit einem Kühlauftrag durch einen Reeder. Der Reeder gibt u. a. die Temperatur-Sollvorgabe auf. Die Informationen der Reeder werden i. d. R. 24 Std. vor Schiffsankunft elektronisch erfasst. Dadurch bleibt genügend Reaktionszeit, falls z. B. Daten unvollständig oder nicht plausibel sind. Die Abteilung Schiffsplanung prüft den Datensatz. Anschließend legt die Abteilung Platzplanung den bestmöglichen Stellplatz für den Container fest. |
Nun beginnt der operative Teil. Das Schiff legt an und die Kühlcontainer an Bord müssen abgeklemmt werden. Das macht i. d. R. das Bordpersonal oder in Einzelfällen die Mitarbeiter der EUROGATE Terminal Services GmbH. Der Kühlcontainer wird daraufhin gelöscht und es findet die erste Sichtkontrolle statt. Evt. Beschädigungen werden notiert, das Vorhandensein eines Siegels geprüft und der Container wird in die Obhut des Terminals übergeben. Dann erfolgt die Umfuhr zum Stellplatz bzw. zur Stellage. |
Der nächste Schritt ist das Anklemmen des Kühlcontainers an der Reeferstellagen. Dabei verfolgen die Mitarbeiter der EUROGATE Terminal Services GmbH die Schiffsbearbeitung am PC. Anhand dessen werden Listen erstellt, mit denen die Mitarbeiter zu den verschiedenen Stellagen fahren und die Kühlcontainer anklemmen. Dabei wird ein Funktionstest durchgeführt und die erste Temperaturmessung in das System eingepflegt. Die komplette Dokumentation erfolgt per Handheld. Es findet in den folgenden Arbeitsschichten ein fortlaufender Temperaturcheck statt. Bei Unregelmäßigkeiten werden ggf. die entsprechenden Reparaturfirmen informiert. |
In der Regel wird nach drei Tagen die Auslieferung avisiert. Der abholende Lkw-Fahrer meldet sich am Gate an, um den Container XY abzuholen. Dies wird geprüft und der Lkw-Fahrer bekommt dann die Genehmigung zur Abholung an der Übergabefläche. Der Kühlcontainer wird sozusagen freigeschaltet und daraufhin abgeklemmt. Die Kühlcontainer sollen möglichst lange an den Lieferstellagen bleiben, um die erforderliche Temperatur halten zu können. |
Ein Van-Carrier (VC) lädt dann den Container auf den Lkw. Je nach Bedarf, z. B. bei langen Strecken, wird ein Gen-Set angeklemmt. Das ist ein Dieselaggregat, das den Kühlcontainer mit Strom versorgt. Nach einem letzten Check am Gate verlässt der Kühlcontainer den Terminal. |
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Gefahrenpotentiale
Reefercontainer sind empfindlich, bei falschen Temperaturen kann es zu katastrophalen Folgen für die Ladung kommen. Daher ist die Qualität des Dateninputs sehr wichtig. Diese Daten müssen genauestens umgesetzt bzw. eingestellt werden. Dabei kann eine fehlerhafte Kommunikation bzw. menschliches oder technisches Versagen nicht immer zu 100% ausgeschlossen werden. Daher sind die Mitarbeiter der EUROGATE Terminal Services GmbH besonders geschult und sensibilisiert, um mögliche Fehlerquellen zu erkennen und Fehler zu vermeiden.
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Ausblick in die Zukunft
Es ist von einem weltweit steigenden Kühlcontainerumschlag in den nächsten Jahren auszugehen. Neben den klassischen Waren wie Lebensmitteln werden auch immer häufiger andere Produkte, z. B. Maschinen oder Pkw in Kühlcontainern transportiert. Dies erfordert eine intensivere Überwachung, als die Transporte in Standardcontainern. Reefer Monitoring ermöglicht es, die Kühlcontainer zu jedem Zeitpunkt weltweit zu überwachen. Dies kann in der Zukunft von zentralen Überwachungsstellen aus geschehen und nicht mehr an den Terminals. Intelligente Containersiegel und das Thema komplexere Bedienung werden immer mehr an Bedeutung gewinnen. |
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