Projektverladung nach Indien

Projektvorstellung und Großkomponenten


Bei diesem Vortrag geht es um Transporte von Kraftwerkskomponenten der Firma Siemens nach Indien. Die Baustelle befindet sich ca. 250 km nördlich vom Mumbai.

Im Rahmen der Vorbereitungen wurde überlegt, welche Besichtigungen vor Ort notwendig waren. Im Detail: Was, wann, wo, und von wem vor Ort besichtigt werden sollte.



Abbildung 1: Schemazeichnung der geplanten Anlage in Indien


Es handelt sich um mehrere Großkomponenten, bestehend aus Turbine, Generator, Transformator und Kondensator. Auf letzteren wird bei diesem Projekt nicht weiter eingegangen.

Der Transformator hat unten ein sog. Footprint (Abbildung der Stellfläche, die Bodenkontakt hat). Er ist unten schmaler als oben, daraus resultiert das Problem einer Kippgefahr (Abbildung 2). Auf vorab erstellten Zeichnungen muss schon vor dem Transport deutlich werden, dass die Schwerpunkthöhe größer ist als die halbe Aufstandsbreite.



Abbildung 2: Der Transformator bei der Verladung


Der Transformator verfügt über ausreichend Sicherungspunkte. Transportzeichnungen zeigen die Belastungsfähigkeiten der Laschaugen an. Die Sicherung muss fast immer im 90°-Winkel erfolgen.

Eine weitere Besonderheit bei Siemens-Transformatoren ist, dass sie bei einem Gewicht von 80 bis 420 t stets mit je 2 Schockindikatoren ausgestattet sind. Diese sind seitlich angebracht und ermöglichen ein nachträgliches Überprüfen, ob und ggf. welchen Stöße der Transformator auf der Reise ausgesetzt war.

Einige Schockindikatoren verfügen über ein Display, das Stoßereignisse außen sichtbar anzeigt. Bei anderen wird durch ein Blinklicht signalisiert, dass ein unzulässig hohes Stoßereignis stattgefunden hat. Die entsprechenden Daten müssen dann ausgelesen werden.

An den Schnittstellen werden die Schockindikatoren durch Sachverständige abgelesen. Liegt ein unerlaubt hohes Stoßereignis vor, kann der Transport abgebrochen werden.

Der Generator ist 370 t schwer und verfügt ebenfalls über Fußpunkte. Das rote Seil im Bildvordergrund der Abbildung 3 ist ein Führungsseil, das ein Verdrehen des Generators während der Verladung verhindert.



Abbildung 3: Der Generator bei der Verladung


Die Gasturbine (Abbildung 4) stellt die teuerste Komponente dar. Hier sind ebenfalls die Fußpunkte problematisch.
Die Turbine verfügt lediglich über 2 kleine Aufstandsflächen mit insgesamt 24 m2 Fläche. Der Schwerpunkt befindet sich nicht in der Mitte. Deshalb ist die korrekte Positionierung an Bord des Schiffs sehr wichtig. Diese Turbinen werden immer im Zwischendeck oder besser noch im Unterraum transportiert.



Abbildung 4: Die Gasturbine bei der Verladung


Die Trunions (Hebepoller) befinden sich auf unterschiedlicher Höhe. Die Turbinen werden immer mit Drähten in der passenden Länge ausgeliefert, um sie mit nur einem Haken, und dennoch waagerecht, verladen zu können. Auf dem Foto (Abbildung 4) wird die Gasturbine mit zwei Kränen gehoben.

Die Dampfturbine (Abbildung 5) lässt sich aufgrund ihres breiten Transportrahmens und ihrer großen Anzahl an Laschaugen relativ unproblematisch transportieren und sichern.



Abbildung 5: Die Dampfturbine


Insgesamt wurden Komponenten für 3 Kraftwerksblöcke transportiert. Anzahl und Gewicht der einzelnen Komponenten zeigt diese Tabelle:



Abbildung 6: Anzahl und Gewicht der Komponenten


In der letzten Spalte der Tabelle ist die nötige Anzahl an Achsen für den Nachlauf in Indien angegeben. Da die Komponenten über einen Zeitraum von 12 Monaten dort ankamen, wurden nicht alle Achsen gleichzeitig benötigt.



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