Verpackung von Stahl in Abhängigkeit der Qualitäten

Vortrag von Herrn Erwin Joras, Havariekommissariat Joras Euro-Survey GmbH & Co. KG

Inhaltsverzeichnis

Grobbleche
Warmgewalzte Mittelbleche oder Bandbleche
Warmgewalzte Bleche – gebeizt, geölt
Kaltgewalzte Feinbleche in Tafeln
Verzinkte Feinbleche
Weißbleche (Tin plates) bzw. Andralytbleche
Feinstblech
Warmbreitband – Hot Rolled Coils (H/R-Coils)
Coils – warmgewalzt, gebeizt, geölt
Kaltgewalzte Feinbleche in Coils, geölt
Verzinkte Coils
Elektrobleche in Coils
Weißbleche in Coils
Edelstahl / Rostfreier Stahl
Warmgewalzte Formstähle und Profile
Kaltgewalzte Profile
Polierter oder blanker Rundstahl oder sonstige blanke Stabstähle
Sonderstähle
Draht
Drähte verschiedener Qualitäten
Rohre




Grobbleche

Bei der Verpackung von kaltgewalztem Material, das ungefettet ist und in der Regel an Fasshersteller geliefert wird, ist eine Innenverpackung aus Korrosionsschutzpapier (VCI, Brano-Rost o. ä.) zu verwenden. Diese innere Papierlage sollte wiederum durch eine zweite Lage PE-Folie mit einer Stärke von 150 µm abgedeckt werden, um das Material gegen von außen kommende Nässe zu schützen.



Abbildung 1



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Warmgewalzte Mittelbleche oder Bandbleche

Hierbei handelt es sich um warmgewalzte Bleche in den Dicken zwischen 2 und 6 mm, den Breiten zwischen 1 und 2 m sowie den Längen zwischen 2 und 3 m. Sogenannte Standardformate wären 1000 x 2000 mm, 1250 x 2500 mm und 1500 x 3000 mm. Diese warmgewalzten Mittelbleche werden im allgemeinen mit Bandeisen zu Paketen zusammengebündelt, sind ansonsten jedoch unverpackt. Häufig erfolgt das Abbinden mit Bandeisen lediglich in Querrichtung der Pakete. Es ist daher nach meiner Ansicht wichtig, dass auch mindestens 2 Bandeisen pro Paket in Längsrichtung des Paketes angebracht werden, um ein Verschieben der Blechtafeln während des Transportes zu vermeiden.

In der Regel werden derartige Bleche heute in den Häfen entweder in einem gedeckten Lagerhaus gelagert oder aber zumindest mit Planen abgedeckt. Während des Seeschifftransportes sollte man als Schutz gegen Seewassereinwirkung ein Abdecken der Pakete innerhalb des Laderaumes mit einer entsprechend dicken Folie vorschreiben.


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Warmgewalzte Bleche – gebeizt, geölt

Es handelt sich hierbei um Bleche in Tafelform, deren Oberfläche nach dem Warmwalzvorgang gebeizt wird, d. h. die bei normalen warmgewalzten Blechen auf der Oberfläche noch vorhandene Walzhaut wird abgebeizt, wodurch das Material besonders empfindlich gegen jegliche Art von Feuchtigkeit wird. Um diese sehr empfindliche Oberfläche gegen Korrosion zu schützen, wird das Material dann anschließend geölt. Die Materialbezeichnung lautet dann "warmgewalzte Bleche" oder "warmgewalzte Feinbleche, gebeizt, geölt". Der englische Begriff hierfür ist "Hot Rolled Sheets, pickled and oiled". Wegen der Empfindlichkeit der Oberfläche ist es unbedingt erforderlich, dass derartige Materialien für den Versand per Schiff eine seemäßige Verpackung haben und für den Bahn- und Lkw-Versand innerhalb Europas eine allseits geschlossene und unbeschädigte Transportverpackung bekommen. 

An eine seemäßige Verpackung sind folgende Anforderungen zu stellen:

Unter den Paketen muss sich eine entsprechend stabile Palette aus Längs- und Querhölzern befinden. Falls es sich hierbei nicht um eine feste, bereits vorfabrizierte Palette handelt, sondern wenn man hierzu Vierkanthölzer benutzt, ist es erforderlich, diese nicht nur mit Bandeisen einzubinden, sondern auf jeden Fall vorher durch eine Vernagelung oder Verschraubung miteinander zu verbinden. Ansonsten kann es dazu kommen, dass bei der späteren Behandlung der Pakete die Kanthölzer verrutschen und herausfallen, wodurch das Paket dann keinerlei Stabilität hat.

Als Schutz gegen Nässeeinwirkung von außen sind die Blechtafeln innerhalb der Pakete vollständig in ein folienbeschichtetes Packpapier mit Gewebeverstärkung einzuschlagen. Um eine Schwitzwasserbildung innerhalb der Pakete zu vermeiden, muss die Papierseite zum eigentlichen Material hin angebracht werden, während die folienbeschichtete Seite nach außen weisen muss, um ein Eindringen von Nässe zu vermeiden. 

Bei längeren Transportwegen, besonders in der Seeverschiffung, empfiehlt es sich, über dem beschichteten Papier zusätzlich eine PE-Folie anzubringen, da die relativ dünne Beschichtung des Papiers bei einer intensiveren Nässeeinwirkung keinen ausreichenden Schutz bietet. Bei Lkw- und Bahntransporten innerhalb Europas sollten auf jeden Fall im Bereich der Kanten der Pakete Kantenschutzwinkel angebracht werden, um eine Beschädigung des Papiers zu vermeiden.



Abbildung 2


Abbildung 3
Bei einer seemäßigen Verpackung müssen die Pakete zusätzlich vollständig in Blech eingehüllt werden. Diese Blecheinhüllung besteht aus u-förmig geformten Blechen oder aber aus abgewinkelten Blechen, wobei der seitliche Schenkel so lang sein muss, dass dieser die Seitenfläche völlig überlappt. Das obenauf liegende Abdeckblech muss oben auf dem Winkel liegen und in den Blechmaßen bündig abschließen, damit eventuell herabtropfende Nässe nach außen ablaufen kann und nicht nach innen in die Verpackung hineinläuft.



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Kaltgewalzte Feinbleche in Tafeln

Dieses Material ist bezüglich der Nässeempfindlichkeit genauso zu beurteilen wie das vorher beschriebene Material (warmgewalzte Bleche – gebeizt, geölt). 

Es sind daher an die Verpackung ähnliche Ansprüche zu stellen, wie bereits vorhergehend beschrieben, d. h. eine vollständige Innenverpackung mit einem folienbeschichteten Packpapier, eventuell ergänzt durch eine zusätzliche PE-Folie, hierüber dann als seemäßige Verpackung die Blechumhüllung und natürlich auch die Holzschlitten unter den Paketen. Als Besonderheit ist hier zu beachten, dass kaltgewalzte Feinbleche auch ungeölt, d. h. ohne Korrosionsschutz auf dem Material transportiert werden. Für derartige ungeölte Materialien ist unbedingt eine Innenverpackung mit einem Rostschutz-Papier vorzuschreiben, das auch unter dem Begriff "VOLATILE CORROSION INHIBITOR PAPER" (VCI-Papier) läuft. D

Diese Rostschutzpapiere, die im übrigen auch mit einer folienbeschichteten Außenseite und einer Gewebeverstärkung geliefert werden, haben auf der inneren Papierseite eine chemische Beschichtung. Beim VCI-System werden ständig Kleinstmengen schützender Inhibitoren abgegeben. Nach einer kurzen Aufbauphase innerhalb der Verpackung schützen die VCI-Wirkstoffe die Metalloberflächen vor Korrosionseinwirkungen durch Luftsauerstoff, Wasserdampf und Seeluft, Säuren, die auch vom Verpackungsholz ausgehen können, Handschweiß und Industrieatmosphäre. Bereits eingetretene Korrosion wird gestoppt. VCI-Verpackungen wirken nicht nur bei Berührung mit dem Metall, sondern auch auf Abstand. 

Auf diese Weise wird eine Rostbildung an den ungeschützten ungefetteten Feinblechen vermieden oder zumindest reduziert. 

Ähnliche Rostschutzpapiere werden auch bei der Verpackung blanker Metallteile verwandt. In Deutschland werden diese Korrosionsschutzpapiere z. B. von der Firma Brangs + Heinrich hergestellt und sind auch unter der Produktbezeichnung "Branorost-Papier" bekannt.


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Verzinkte Feinbleche

Je nach Produktionsprozess spricht man hier von feuerverzinkten bzw. sendzimirverzinkten oder elektrolytisch verzinkten Feinblechen. Die Oberfläche des Materials ist in der Regel mit einer Chromatierung versehen. Es handelt sich hierbei um eine dünne Schutzschicht, die allerdings nur einen sehr beschränkten Schutz gegen die Einwirkung von normaler Luftfeuchtigkeit bildet. Bei einer direkten Nässeeinwirkung kann diese Chromatierungsschicht allerdings eine Weißrostbildung nicht verhindern. Es ist daher auch für dieses Material eine Innenverpackung aus einem folienbeschichteten Packpapier mit Gewebeeinlage mit eventuell einer zusätzlichen Folienverpackung erforderlich. Bei einer seemäßigen Verpackung müssen die Pakete dann wiederum vollständig mit Blech umhüllt werden, und es ist auch darauf zu achten, dass sich unter den Paketen stabile Holzschlitten befinden. 

Bei allen beschriebenen Blechverpackungen ist es erforderlich, die äußere Verpackung mit mindestens 2 Bandeisen in Längsrichtung und je nach Länge mit mindestens 3 oder mehr Bandeisen in Querrichtung zu versehen.

Soweit der Holzschlitten unter den Paketen aus Vierkanthölzern besteht, werden diese Bandeisen zumindest im Bereich der Längs- und Querhölzer angebracht.


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Weißbleche (Tin Plates) bzw. Andralytbleche

Es handelt sich hierbei um ein Produkt, das in der Verpackungsindustrie zur Herstellung von Konservendosen, Kronkorken oder ähnlichen Produkten eingesetzt wird. Nach wie vor wird ein großer Teil des Materials in Tafelform geliefert. Bei dem Material selbst handelt es sich um ein sehr dünnes Feinstblech, das mit Zinn beschichtet ist. Die Materialstärken liegen heute in der Regel zwischen 0,15 und 0,25 mm. Die Abmessungen der Weißbleche sind wesentlich geringer als bei normalen Blechen, so dass die Pakete z. B. Abmessungen von 750 x 650 mm haben. Dafür sind diese Pakete allerdings höher als Feinblechpakete. Die Oberfläche der Weißbleche ist nicht durch spezielle Mittel gegen Korrosion geschützt, d. h. hier müssen an die Verpackung hohe Ansprüche sowohl im Hinblick auf Korrosionsschutz als auch auf Schutz gegen mechanische Einwirkungen gestellt werden. Aufgrund der sehr dünnen Materialstärke und der Tatsache, dass derartige Weißbleche ausschließlich in Verpackungsautomaten verarbeitet werden, muss sowohl bei Lkw- als auch bei Bahntransporten bereits ein ausreichender Schutz gegen mechanische Einwirkungen vorhanden sein.



Abbildung 4


Abbildung 5


Abbildung 6


Abbildung 7


Abbildung 8


Abbildung 9


Abbildung 10


Abbildung 11


Eine Standardinlandverpackung besteht aus einem ringsherum verlaufenden Schutz mit dicker Pappe, aus Eck- und Kantenschutzwinkeln und einer Papp- oder Blechabdeckung obenauf. Bei einer seemäßigen Verpackung müssen die Weißbleche zusätzlich in folienbeschichtetes Packpapier oder einer PE-Folie eingeschlagen und dann darüber allseitig in Bleche eingepackt werden. Üblich ist die sogenannte Schuhkartonverpackung, wobei das obere Blech mit einem angebördelten Rand deckelförmig aufgelegt wird. Dies hat den Vorteil, dass herabtropfende Nässe nach unten abgeleitet wird. Wichtig ist es hierbei, dass die innere Verpackung auch im unteren Bereich dicht ist, da ansonsten aufsteigende Luftfeuchtigkeit – besonders bei Seetransporten – zu Korrosionsproblemen führen kann.


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Feinstblech

Hierbei handelt es sich um ein sehr dünnes, ca. 0,2 mm starkes Blech, das auch als sogenanntes Verpackungsblech bezeichnet wird. In der Regel ist bei diesem Material die Oberfläche nicht geschützt, so dass zusätzlich als Innenverpackung eine Lage Korrosionsschutz-Papier (VCI-Papier) zum Einsatz gelangen muss.


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Warmbreitband – Hot Rolled Coils (H/R-Coils)

Dieses Material wird im allgemeinen unverpackt geliefert und transportiert. Häufig erfolgt ein Transport in offenen Waggons, und auch die Lagerung in den verschiedenen Häfen erfolgt auf einem Freilager. Es handelt sich hierbei um Material, das in der Regel eine Stärke von 1,5 mm bis 6 mm hat. Es können allerdings auch dünnere oder dickere Blechstärken zum Versand gebracht werden. Die Breite der Coils bewegt sich zwischen 1 und 2 m. Die „Verpackung“ derartiger Coils besteht lediglich aus einer Bündelung mit Bandeisen, wobei empfohlen wird, mindestens 4 – 5 Bandeisen durch das Coilauge und darüber hinaus 2 Bandeisen über den Außenumfang des Coils zu ziehen.

Um eine Salzwassereinwirkung während der Seereise zu vermeiden, sollte man auf jeden Fall die Coils im Laderaum der Seeschiffe zusätzlich abdecken. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, mit den Kunden zu vereinbaren, dass bei Zwischenlagerungen im Seehafen das Material nicht ungeschützt der Witterung ausgesetzt wird, um stärkere Anrostungen – verursacht durch aggressive Umwelteinflüsse – zu vermeiden, die häufig Reklamationen von Seiten der Kunden nach sich ziehen.



Abbildung 12


Abbildung 13


Abbildung 14


Abbildung 15



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Coils – warmgewalzt, gebeizt, geölt

Aufgrund der Tatsache, dass – wie bereits geschildert – die Oberfläche dieses Materials nur durch einen Ölfilm geschützt ist, muss besonders für den Seetransport eine ausreichende Verpackung verwendet werden.

Eine solche ausreichende Verpackung sollte wie folgt aussehen :

Zunächst wird das eigentliche Coil mit mindestens einem Bandeisen gesichert. Häufig werden diese Bandeisen von den Herstellerwerken außen um den Coilumfang angebracht. Erfahrungen aus Schäden haben gezeigt, dass besonders bei dickeren Materialien die Außenwindung bei einer Umreifung im Coilumfang leicht hochsteht, und dass sich dann in diesen Bereichen die scharfen Ecken der äußeren Windung sowohl durch das Verpackungspapier als auch durch eine eventuelle weitere Folie von innen nach außen durchdrücken, wodurch die gesamte innere Verpackung in diesem Bereich beschädigt wird, und somit kein Schutz mehr gegen von außen eindringende Nässe besteht. Es ist daher erforderlich, die hochstehenden Ecken entweder mit einem zusätzlichen Querbandeisen herunterzudrücken und zu fixieren oder aber die scharfen Ecken durch einen stabilen Kantenschutzwinkel abzudecken.

Die Innenverpackung ist zweilagig mit einer inneren Papierlage und einer zweiten Lage PE-Folie mit einer Mindeststärke von 150 µm auszuführen. Diese PE-Folie sollte schlauchförmig durch das Auge gezogen und dann seitlich auf der Außenwindung verklebt werden. Als Außenverpackung ist dann entweder eine Blechumhüllung oder aber, wie in Deutschland bereits verstärkt praktiziert, eine Außenverpackung aus Hartfaser, ca. 5 mm stark, anzubringen. Hierbei werden Abdeckbleche oder Abdeckplatten über die Außen- und Innenwindungen gelegt, dann seitliche Scheiben angebracht und mit je einem Kantenschutzwinkel im Bereich der Innen- und Außenwindung verbunden. Die Verpackung der Coils sollte zusammengehalten werden durch mindestens 5 Bandeisen in Querrichtung durch das Coilauge und 3 Bandeisen über den Coilumfang. Wichtig ist es hierbei, dass die Bandeisen in Querrichtung gleichmäßig um den Coilumfang herumpositioniert werden.



Abbildung 16


Abbildung 17



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Kaltgewalzte Feinbleche in Coils, geölt

Auch diese Coils werden zunächst werksseitig in der Regel mit einem Bandeisen gesichert. Hier hat sich gezeigt, dass die Schlösser der Bandeisen – soweit diese auf der Außenwindung positioniert werden – zu Eindellungen führen, die sich je nach Qualität des Materials auf eine Vielzahl von Windungen auswirken können. Versuche mit besonders leicht verformbaren Güten, die für die Automobilindustrie bestimmt sind, haben ergeben, dass es zweckmäßiger ist, das Bandeisen auf dem eigentlichen Coil in Querrichtung anzubringen und die Bandeisenschlösser seitlich zu positionieren. Natürlich ist es hierzu erforderlich, die Bandeisen im Bereich der Kanten zu unterlegen, um Druckstellen zu vermeiden. Gleichzeitig wird durch diese Maßnahme vermieden, dass sich bei dickeren Stärken die Ecken der Außenwindung hochdrücken und die innere Verpackung durchstoßen und beschädigen.



Abbildung 18


Abbildung 19


Des weiteren ist ein vergleichbarer Nässeschutz, bestehend aus einer doppellagigen Innenverpackung (Papier und Folie) sowie einer äußeren Umhüllung aus Blech oder Hartfaser, erforderlich. Da kaltgewalzte Feinbleche häufig in dünnen Materialstärken (0,6/0,7/0,8 mm) geliefert werden, ist immer wieder festzustellen, dass im Bereich der Außenwindung sowohl das Papier als auch die zusätzliche Folie während des Transportes durch Staudruck oder aber Umschlagsgerät durchschnitten werden. Dies führt dann dazu, dass jeglicher Nässeschutz verloren geht, da herablaufende Nässe über den Kantenschutzwinkel nach innen einlaufen kann. Um dies zu vermeiden, ist es empfehlenswert, auf dem eigentlichen Material zunächst einen Kantenschutzwinkel aus Kunststoff, dicker Pappe oder Blech aufzusetzen und anschließend darüber die Innenverpackung anzubringen. Darüber hinaus hat es sich als ein weiterer Vorteil herausgestellt, wenn auch zwischen der inneren Verpackungsfolie und der äußeren Blechumhüllung zumindest im Bereich der Außenwindung ein Kantenschutz aus Pappe angebracht wird, der eine Beschädigung der Folie vermeidet.



Abbildung 20


Abbildung 21


Auch für diese Coils erfolgt die weitere Außenverpackung entweder mit Hartfaser oder Blech. Fast alle Herstellerwerke benutzen inzwischen Abdeckbleche über Innen- und Außenwindung, glatte Seitenscheiben sowie Kantenschutzwinkel im Bereich des Coilauges und der Außenwindung.

Natürlich sollten auch hier mindestens 5 Bandeisen in Querrichtung sowie 3 Bandeisen über den Coilumfang angebracht werden.



Abbildung 22


Eine weitere Art der Innenverpackung, wie diese bei einigen Herstellerwerken verwendet wird, ist eine maschinell und automatisch hergestellte Innenverpackung, wobei zunächst im Kantenbereich der Außenwindung mehrere Lagen Stretchfolie als Kantenschutz aufgebracht werden. Hierüber erfolgt dann, und zwar über die gesamte Coilbreite sowie über die beiden Seitenflächen bis ins Coilauge hinein, ein automatischer Stretchvorgang, wobei auch wiederum mehrere Lagen selbstklebender Stretchfolie übereinander angebracht werden, so dass das Coil selbst ausreichend gegen von außen kommende Nässe geschützt ist. Hier wird dann wieder die Außenverpackung aus Hartfaser angebracht.



Abbildung 23


Abbildung 24


Bei der Verpackung von kaltgewalztem Material, das ungefettet ist und in der Regel an Fasshersteller geliefert wird, ist eine Innenverpackung aus Korrosionsschutzpapier (VCI, Brano-Rost o. ä.) zu verwenden. Diese innere Papierlage sollte wiederum durch eine zweite Lage PE-Folie mit einer Stärke von 150 µm abgedeckt werden, um das Material gegen von außen kommende Nässe zu schützen.



Abbildung 25



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Verzinkte Coils

Dieses Material muss auf jeden Fall eine Verpackung haben, die vergleichbar ist mit der bereits geschilderten Verpackung für kaltgewalzte Feinbleche in Coils in der Ausführung geölt.

Wie bereits erwähnt, ist die Oberfläche des Materials zwar mit einer Chromatierung versehen, die jedoch keinen Schutz gegen einlaufende Nässe und eine hieraus resultierende Weißrostbildung bietet. Ein nicht unerhebliches Problem bei verzinkten Coils ist die Tatsache, dass diese zum einen nicht immer kantengerade gewickelt sind und zum anderen die Materialstärke häufig dünner (0,5 – 0,6 mm) ist. Bei einer Verwendung von Blech als Außenverpackung sollte daher für die Abdeckbleche der Außen- und Innenwindung mindestens eine Materialstärke von 0,8 mm und für die Seitenscheiben eine Materialstärke von 0,8 bis 1 mm verwandt werden. Dünnere Verpackungsbleche führen häufig zu starken mechanischen Beschädigungen an den verzinkten Feinblechen.



Abbildung 26



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Elektrobleche in Coils

Während die vorher beschriebenen Materialien (wie verzinkte und kaltgewalzte Feinbleche) mit dem Coilauge waagerecht transportiert werden, erfolgt der Transport von Elektroblech häufig mit dem Coilauge senkrecht (eye to the sky). Dies kann auch für bestimmte andere Produkte, wie besondere Qualitäten von Kaltband oder kaltgewalzten schmaleren Bändern, der Fall sein. Für eine ordnungsgemäße Verpackung dieser Coils ist ebenfalls eine doppellagige Innenverpackung vorzusehen, d. h. im Inneren wird erst ein Korrosionsschutz-Papier und hierüber eine mindestens 150 µm starke Folie angebracht. Um eine Schwitzwasserbildung im Coilauge zu vermeiden, muss diese Innenverpackung beidseitig glatt an der senkrechten Coilachse angelegt werden. Das Coil wird sodann senkrecht auf eine geschlossene Bodenronde, die wiederum auf einer Palette steht, aufgesetzt. Hiernach werden seitliche Verkleidungsbleche angebracht, die jedoch von oben die Bodenronde überlappen müssen. Zum Schluss wird ein Deckel mit umgebördeltem Rand aufgelegt, dessen Rand außen auf den seitlichen Abdeckblechen liegen muss. Hierdurch hat herablaufendes Wasser keine Möglichkeit, nach innen einzudringen. Es ist allerdings darauf zu achten, dass alle Teile bündig abschließen. Auch hier ist eine ausreichende Sicherung der Außenverpackung mit Bandeisen von größter Wichtigkeit. Darüber hinaus sollten auch die Bodenpaletten in der Größe so gewählt werden, dass die Coils nicht über den Rand der Bodenpalette hinausragen.


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Weißbleche – Tin Plates in Coils

Aufgrund der dünnen Materialstärken ist dieses Material empfindlich sowohl gegen mechanische Einwirkungen als auch – aufgrund eines nicht vorhandenen Oberflächenschutzes – gegen Feuchtigkeit und Nässe.



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Abbildung 28


Abbildung 29


Abbildung 30


Diese Coils werden ebenfalls mit senkrechter Coilachse transportiert. Auch hier ist es wichtig, mit einer doppellagigen Innenverpackung plus einem zusätzlichen inneren Schutz gegen mechanische Einwirkungen zu arbeiten. In der Regel werden die Coils zunächst vollständig in beschichtetes Papier eingepackt. Hierüber wird dann über die Außenwindung eine Abdeckung aus dicker Pappe gelegt und darüber dann eine weitere Verpackung aus PE-Folie angebracht. Auch diese Coils werden auf Paletten gesetzt, wobei zunächst auf der Palette ein Schutz gegen mechanische Einwirkungen (entweder ein Filz oder eine Kunststoffmatte) liegt, hiernach eine geschlossene Bodenronde positioniert wird, und auf dieser Bodenronde dann das Coil steht. Die äußere Umhüllung ist wieder, wie vorstehend beschrieben, mit Abdeckblechen oder Hartfaser über dem Außenumfang sowie einem Deckel vorzunehmen, dessen Rand von außen auf dem Abdeckblech liegen muss, um zu vermeiden, dass Wasser nach innen einläuft.



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Abbildung 32


Abbildung 33


Abbildung 34


In den Fällen, in denen der Hersteller im Bereich des Deckels mit Kantenschutzwinkeln und Ronden arbeitet, ist es zweckmäßig, unter die Ronde eine dicke PE-Folie zu legen und diese überlappend nach außen anzubringen, da bei einer Abdeckscheibe mit Seitenronden eventuell vorhandenes Wasser nicht nach außen ablaufen kann.


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Edelstahl/rostfreier Stahl

Material in Tafelform:

Derartiges Material wird häufig in Holzverschlägen verpackt. Wichtig ist es hierbei, dass die von den Herstellerwerken eingesetzten Verschläge oder Kisten eine genügende Stabilität haben. Da diese Tafeln häufig in Längen von einigen Metern geliefert werden, ist es besonders wichtig, eine ausreichende Längsstabilisierung durch entsprechend dimensionierte Vierkanthölzer zu gewährleisten.

Darüber hinaus muss auch der sogenannte rostfreie Stahl gegen Nässeeinwirkung geschützt werden. Dies ist besonders wichtig bei Materialien mit polierter Oberfläche. Hier würde ein Eindringen von Nässe zu einer Fleckenbildung auf der Oberfläche des Materials führen, wodurch die Tafeln dann in der Regel für den Einsatzzweck nicht mehr verwendungsfähig sind. Ein solcher Nässeschutz kann erreicht werden, indem man die Tafeln vollständig in eine mindestens 150 µm dicke Folie einpackt und hierüber dann erst die Außenverpackung aus entsprechend stabilen Verschlägen oder Kisten anbringt.



Abbildung 35


Abbildung 36



Rostfreier Stahl in Coils:



Abbildung 37
Derartige Coils werden in der Regel auch mit waagerechter Coilachse zum Versand gebracht.


Abbildung 38
Allerdings befindet sich – im Gegensatz zu normalen kaltgewalzten oder verzinkten Coils – häufig unter den Coils ein Holzgestell, in dem die Coils liegen.

Soweit der Transport ausschließlich in einer Lage ausgeführt wird, ist dieses Holzgestell sicherlich ein zusätzlicher Schutz. Soweit jedoch bei einem Seetransport eine Stauung in mehreren Lagen übereinander erfolgt, müssen hierzu besondere Vorkehrungen getroffen werden.



Abbildung 39
Auch bei dem in Coilform gelieferten Material ist ein entsprechender Nässeschutz von großer Wichtigkeit. Beim Lkw- und Bahntransport über größere Distanzen in Europa empfiehlt es sich, die Coils in eine entsprechend dicke PE-Folie einzupacken und die Seiten durch eine Seitenronde mit Kantenschutzwinkeln im Bereich des Coilauges und der Außenwindung zu schützen.

Für den Seetransport müssen zusätzlich sowohl der Außenumfang als auch das Coilauge vollständig durch eine Hartfaser-, Blech- oder Kunststoffabdeckung geschützt werden. Der Verpackungsaufbau ist vergleichbar wie der bei normalen Coils.


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Warmgewalzte Formstähle und Profile

Es handelt sich hierbei in der Regel um Winkel-, T- und U-Eisen, Rundstähle, Vier- und Sechskantstähle, Schienen und auch Betonstahl. Diese Formstähle und Profile werden in der Regel unverpackt zum Versand gebracht. Bei Betonstahl sowie bei kleineren oder dünneren Formstählen und Profilen erfolgt ebenfalls eine Bündelung mit Draht oder Bandeisen. Größere Profile, wie Doppel-T-Träger, werden auch ungebündelt transportiert. Vor allem kleinere Profile sollten immer in einem gedeckten Lagerhaus gelagert oder aber im abgedeckten Zustand transportiert werden. Für Seetransporte ist eine zusätzliche Abdeckung im Laderaum zu empfehlen, um Schäden durch herabtropfendes Seewasser zu vermeiden.



Abbildung 40


Abbildung 41


Abbildung 42


Abbildung 43



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Kaltgewalzte Profile

Da diese Profile rostempfindlich sind, muss für eine entsprechende Verpackung gesorgt werden. Es ist allerdings nicht einfach, eine Verpackung zu konstruieren, die während der gesamten Reise einen ausreichenden Schutz gegen Nässeeinwirkung von außen bietet. Man kann lediglich versuchen, eine Innenverpackung aus Korrosionsschutzpapier sowie eine mehrlagige Außenverpackung aus Folie und Kunststoffjute mit Blechabdeckungen an den Köpfen und im Bereich der Seilanschlagspunkte zu verwenden. Ansonsten wird häufig die Verpackung bei den Umschlagsarbeiten beschädigt, was dann in der Regel zu Rostreklamationen führt.


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Polierter oder blanker Rundstahl oder sonstige blanke Stabstähle

Diese zum Teil sehr rostempfindlichen Produkte müssen auf jeden Fall vor der Verschiffung gut gefettet und darüber hinaus in folienbeschichtetes Korrosionsschutzpapier eingepackt werden. Es empfiehlt sich für diese meist hochwertigen Stähle eine Außenverpackung in Form von stabilen Kisten. Innerhalb dieser Kisten sollte das Material, wie bereits erwähnt, in Korrosionsschutzpapier sowie zusätzlich in PE-Folie eingepackt werden.


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Sonderstähle (besonders im kaltgewalzten Bereich)

Auch hier wird zwar häufig eine Kistenverpackung zum Schutz gegen mechanische Einwirkungen verwandt, Schwachpunkte sind jedoch erfahrungsgemäß in der Korrosionsschutzwirkung der Innenverpackung zu suchen. 

Um Korrosionsschäden bei diesen Produkten zu vermeiden, ist unbedingt eine doppellagige Innenverpackung aus Korrosionsschutzpapier und einer mindestens 150 µm dicken Folie erforderlich. Auf jeden Fall muss die Innenverpackung die verpackten Produkte dicht umschließen, um eine Schwitzwasserbildung zwischen Verpackung und Produkt zu vermeiden.


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Draht

Eine der am häufigsten vorkommenden Produktarten ist der sogenannte Walzdraht (englisch: wire rod). Es ist allerdings größte Vorsicht geboten, da mit "Walzdraht" Produkte mit ganz unterschiedlichen Qualitäten und Verwendungszwecken bezeichnet werden. Die Produktpalette reicht hier vom einfachen Walzdraht für die Betonstahlindustrie bis hin zum hochfesten Walzdraht für den Bereich der Federindustrie oder einem speziellen Walzdraht für die Reifenindustrie. 

Normaler Walzdraht, der in der Betonstahlindustrie eingesetzt wird, hat keine Verpackung. Dies trifft auch auf andere Walzstahl-Güten zu, die z. B. auf ein dünneres Maß heruntergezogen und anschließend verzinkt oder in sonstiger Form maschinell weiterverarbeitet werden. 

In der Regel sind die Bunde jeweils mit mindestens 4 Bandeisen oder Rödeldrähten zusammen-gehalten. Wichtig ist es hierbei, dass die Bunde vor Anbringen der Bandeisen und Rödeldrähte ausreichend zusammengepresst sind, damit die Bandeisen oder Rödeldrähte während des Transportes nicht verrutschen können. Walzdraht wird entweder in Einzelbunden mit einem Stückgewicht von ca. 500 – 600 kg oder aber in Großbunden mit Gewichten bis zu 2,5 t transportiert. Häufig werden auch die Einzelbunde mit Stückgewichten von 500 – 600 kg nochmals zu Kranbunden zusammengefasst. Falls aus produktionstechnischen Gründen eine ausreichende Vorpressung nicht möglich ist, müssen die Bandeisen oder Rödeldrähte über den Coilumfang hinweg mit einem umlaufenden Draht oder Bandeisen fixiert werden, um ein Verrutschen und Auseinanderplatzen der Bunde zu vermeiden.

Bei hochwertigen Walzdraht-Produkten, z. B. für die Reifenindustrie (Cord Wire), ist eine Verpackung der Bunde dringend erforderlich. Diese kann z. B. mit einer entsprechend dicken VCI-beschichteten Folie erfolgen, wobei auch ein zusätzlicher Schutz gegen mechanische Einwirkungen, z. B. durch Kunststoffgewebe, sinnvoll ist.


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Drähte verschiedener Qualitäten

Hier ist besonders der sogenannte vorgestreckte Draht (Pre-Stressed Wire) zu nennen. Dieser Draht wird u. a. als Spannbetondraht und auch in anderen diffizilen Bereichen eingesetzt. Für alle Verwendungszwecke muss die Oberfläche absolut blank sein und darf keine Anrostungen zeigen. Da das Material sowohl auf Luftfeuchtigkeit als auch auf Süß- und vor allem Seewasser sehr empfindlich reagiert, muss dieser Draht immer mit einer mehrlagigen Verpackung versehen zum Versand gebracht werden. Als Innenlage ist auf jeden Fall ein Korrosionsschutz-Papier erforderlich. Hierüber müssen mehrere Lagen aus folienbeschichtetem Packpapier sowie Folie und darüber hinaus eine äußere Lage zum mechanischen Schutz aus Kunststoff, Jute oder ähnlich festem Material angebracht werden. Bei verzinkten Drähten sowie bei verkupferten und sonstigen ober-flächenvergüteten Drähten muss je nach Transportweg die Verpackung ein- bis mehrlagig ausgeführt werden.



Abbildung 44



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Rohre

Weltweit werden die verschiedensten Rohrtypen transportiert. Soweit es sich um Vierkant-, Rechteck- oder Rundrohre kleinerer Abmessungen handelt, werden diese in der Regel mit Bandeisen gebündelt, wobei es sich vorwiegend um schwarze oder verzinkte Rohre handelt. Diese werden u. a. für Gas- und Wasserleitungen benutzt. Für bestimmte Destinationen empfiehlt es sich, die Rohrbunde zusätzlich in ein Kunststoff-Jute-Gewebe einzuschlagen und im Bereich der Bundenden sowie der Anschlagpunkte Blechumhüllungen anzubringen. Soweit die Rohrenden bereits bearbeitet sind (z. B. angefast oder mit Gewinde versehen), müssen diese Enden durch Kappen geschützt werden. Unverpackte schwarze und verzinkte Rohren sollte man zum Schutz gegen Seewassereinwirkung im Seeschiff mit Papier und Folie obenauf abdecken.



Abbildung 45


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Abbildung 47


Abbildung 48



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