Vom Verleihnix zum Miraculix –
Zwischen Bewahrungsauftrag und Erfüllungsalltag


Vortrag von Frau Susanne Welther, Müller Rieß Welther Diplom-Restauratorinnen, Berlin



Inhaltsverzeichnis


 Einführung

 Die Begutachtung

 Die Reiseumstände

 Die Maßnahmen






Einführung


Fragt man einen Restaurator, ob ein Objekt aus seinem Betreuungsbereich auf Reisen gehen soll, wird kaum die Antwort "Prima Idee!" gegeben. Falls nicht sofort mit großen Bedenken auf die Anfrage reagiert wird, so wird bestenfalls verhalten "ich werde das prüfen" geäußert.

Die Aufgabe der Restauratoren besteht darin, Risiken und Belastungen, welche Reise und Ausstellung des Objekts mit sich bringen spezifisch zu prüfen und allenfalls im Ergebnis graduell abzustufen zwischen "hohem Risiko und Belastung" bis zu "geringerem Risiko und Belastung". Reisen und Ausstellungen von Objekten ohne Risiken und Belastungen gibt es nicht. Ausstellung bedeutet immer weitere Abnutzung, häufig im Mikrobereich und erst in der Summierung sichtbar werdend.

Hier könnte sich jetzt der Restaurator als Hüter und Bewahrer der ihm anvertrauten Objekte hinstellen und sagen "ich verleih nix!". Aber auch wir Restauratoren müssen den Aspekt reflektieren, dass Öffentlichkeit ein wichtiger Faktor in der Vermittlung der den Objekten innewohnenden kulturellen Werten ist.

Wird mit der Aussicht gelockt, dass aus dem breiten Angebot der möglichen Verpackungsarten frei gewählt werden kann um seinem Schützling eine angenehme Reise zu ermöglichen – es würden sozusagen alle Zutaten für einen erfolgreichen Zaubertrank zur Verfügung gestellt – kann sich das Angebot schnell wieder einschränken, denn Gegebenheiten wie Hindernisse und Durchgangshöhen auf den Wegstrecken können die klimatisch sicherste Verpackung von vornherein ausschließen.

Trotzdem versuchen wir Restauratoren das Beste aus der Situation zu machen und mit den Mitteln des Miraculix den Bedenken des Verleihnix entgegenzuarbeiten.

Ich möchte Ihnen im Folgenden einen kurzen Einblick in die Arbeit und die Überlegungen des Restaurators geben, bevor ein Objekt auf Reisen geht. Weil ich Restauratorin für Gemälde bin, werde ich mich auf diese Fachrichtung beschränken und den Schwerpunkt auf historische Gemälde legen, deren ähnlicher Materialaufbau eine allgemeine Aussage erlaubt. Zeitgenössische Kunst, wenn sie von traditionellen Techniken abweicht, führt oftmals in seiner Materialvielfalt zu individuellen Problematiken, die nur anhand von Einzelfällen dargestellt werden könnten.

Ich gehe in meiner Ausführung von günstigen Sammlungsbedingungen aus, d. h. von einer kuratorisch und restauratorisch betreuten und gut dokumentierten Sammlung, deren Betreuer in der erfreulichen Lage sind, ihre Vorstellungen zu Verpackung und Transport der Sammlungsstücke realisieren zu können.

Es ist mir bewusst, dass kleinere oder außermuseale Sammlungen über diese Möglichkeit häufig nicht verfügen


Die Anfrage

Ein Gemälde wird für eine Ausstellung angefragt. In der Regel sollte das mehrere Monate vor Ausstellungsbeginn passieren, damit alle notwendigen Überlegungen und Maßnahmen getroffen werden können.

Nachdem die Akte des Gemäldes in Hinblick auf den technischen Befund des Bildes und eventueller Reisevergangenheit gesichtet wurde, muss man für das Begutachtungsprotokoll zum Objekt gehen. Je nach Standort können sich hier schon erste Schwierigkeiten bezüglich der Zugänglichkeit des Gemäldes ergeben. Denkt man an eine historische Präsentation, kann beispielsweise das Gemälde hoch über einem Schrank hängen. Auch eine Verglasung oder ein fest montierter Rückseitenschutz erschweren eine Einschätzung des Bildzustandes.




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Die Begutachtung

Hat man es geschafft, einen Blick auf das Bild zu werfen, wird ein Begutachtungsprotokoll erstellt und das Werk nach folgenden Kriterien beurteilt:


Wie ist die Beschaffenheit und Größe des Bildträgers?

Handelt es sich bei dem Bildträger um eine Holztafel, sind Klimaschwankungen, vor allem trockneres Klima, aber auch Erschütterungen besonders problematisch

Bei Leinwandgemälden hängt deren Empfindlichkeit auch von deren Restaurierungsgeschichte ab. Viele Leinwände wurden doubliert, d. h. dass eine zweite Leinwand auf die originale geklebt wurde. Wurde auf Kleister- oder Wachsbasis doubliert? Diese Stabilisierungsmaßnahme in früheren Zeiten kann bei kleisterdoublierten Gemälden durchaus einen stabilisierenden Effekt haben, bei wachsdoublierten jedoch erhöht es häufig deren Empfindlichkeit gegenüber Erschütterungen aufgrund des über die Jahre spröde gewordenen Materials. Bei größeren Formaten nimmt die Empfindlichkeit durch das Schwingen der Leinwand zu, schon das Abhängen und der innerhäuslichen Transport stellen eine Belastung dar. Auf einer langen Transportstrecke summiert sich die Bewegung. Hier wird in den letzten Jahren mit einem eingehängten Schwingschutz gearbeitet, der für Transport und Dauer der Ausstellung zwischen Leinwand und Rückseitenschutz eingebracht wird.

Überhaupt ist das Format des Gemäldes sehr entscheidend für die Wahl der Verpackung. Klimakisten sind ab einer bestimmten Größe und Gewicht nicht mehr sicher zu handhaben, so dass schon kurze Treppenaufgänge zum Problem werden können oder die Kiste erst gar nicht durch die Durchgangstür passt. Gerade die Klimastabilität einer Kiste hängt heute noch unmittelbar mit ihrem Gewicht zusammen, d. h. hohe Klimasicherheit ist gleich hohes Kistengewicht. Hier muss entschieden werden, wo das größere Risiko liegt – in einer geringeren Klimastabilität oder in einer unsichereren Handhabung der Kiste.


Wie ist die Beschaffenheit der Bildschicht?

Wie ist die Bildschicht aufgebaut? Reagiert die Grundierung klimaempfindlich oder die Kombination Bildträger und Grundierung? Hier können industriell gefertigte Malgründe – also maschinell aufgetragene Grundierungen des 19. Jhs. – empfindlicher reagieren als handgrundierte Leinwände der Barockzeit. Bewegungen im Bildträger sowie der Grundier- und Malschicht können zum Einen Blasenbildungen zur Folge haben, d. h. Schichten trennen sich voneinander und es droht ein Bildschichtverlust, zum Anderen kann es die Ausbildung eines Craquelées fördern.


Das Craquelée – Schaden oder Alterswürde?

Ein Craquelée entsteht durch Überschreiten der Elastizitätsgrenze der Bildschicht – die Bildschicht bricht und der Bruch geht durch die Mal- und Grundierschicht bis auf den Bildträger. Diese Alterssprünge durchziehen – bei alten Gemälden für unser Auge selbstverständlich – die Malerei. Überaus selten sind Malereien vergangener Jahrhunderte erhalten, die kein sichtbares Craquelée ausgebildet haben, dazu zählen Malereien auf Kupfer- sowie auf besonders qualitätvollen Holztafeln.

Überaus selten sind Malereien vergangener Jahrhunderte erhalten, die kein Craquelée ausgebildet haben, dazu zählen Malereien auf Kupfer und auf besonders qualitätvollen Holztafeln.

Leinwandbilder entwickeln zwangsläufig einen typischen Netzsprung. Dieses Craquelée prägt sich in der Regel weniger deutlich im geschützten Keilrahmenbereich aus, als in der rückseitig offenen Gemäldefläche. Eine Konsequenz dieser Beobachtung ist der Rückseitenschutz. Der Rückseitenschutz soll über einen mechanischen Schutz hinaus den Wasserdampfaustausch durch das Bildgefüge mildern und die fortschreitende Craqueléebildung verzögern.

Haben wir uns an den Anblick eines Sprungnetzes bei älteren Werken gewöhnt, akzeptieren es sogar als Ausdruck historischen Alters, lehnen wir bei zeitgenössischen Kunstwerken diese Erscheinung ab und deklarieren es als Schaden. Man käme nicht auf die Idee, ein Gemälde Caspar David Friedrichs aufgrund seines Craquelées als Totalschaden zu empfinden. Dabei leidet diese feine Malerei optisch unter den Sprunglinien ebenso wie die Bildflächen zeitgenössischer Kunst. Darüber hinaus ist die Craqueléebildung ein voranschreitender Prozess. Die Ausbildung ist nicht nach einer bestimmten Zeit abgeschlossen, sondern wächst weiter. Bereits vor zwanzig Jahren wurde am Doerner-Institut im Rahmen des VASARI-Projekts nachgewiesen, dass Craqueléesprünge nach Transporten weiter gewachsen sind. Minimal – aber nachweisbar.


Der Zierrahmen – der Stiefbruder der Reisegemeinschaft

Der Zierrahmen dient zur optischen Einfassung des Gemäldes und ist gleichzeitig Schutz dessen Kanten. Die Halterung für die Aufhängung und die Bleche für die Fixierung des Gemäldes werden hinein geschraubt und er wird mit diversen Stiften beschriftet und mit Zetteln beklebt. Er ist ein sehr praktischer Gegenstand.

Die Fassung eines Zierrahmens, besonders wenn es sich um eine Blattmetallfassung handelt, ist jedoch sehr empfindlich. Bei hauchdünner Goldauflage können schon ein paar unbehandschuhte Griffe zum Verlust des Goldes führen. Handelt es sich um einen historischen Rahmen oder originalen Künstlerrahmen, stellt der gesamte Rahmen – Vorder- und Rückseite -einen kulturhistorischen Wert dar. Rückseitige Beschriftungen geben Zeugnis über die Provenienz oder im Falz finden sich Reste festgeklebter Farbschichten von der Originaleinrahmung, die Aussage über die ursprüngliche Bildoberfläche geben können. Jedes neue Schraubenloch für eine verbesserte Einrahmung oder Aufhängung trägt zur Reduzierung der Rahmensubstanz bei und ein durchbohrter Provenienz-Aufkleber bedeutet Informationsverlust.

Soll ein Bild zu seiner Sicherheit verglast werden, hat das unweigerlich Konsequenzen für die gesamte Rückseite des Rahmens. In der Regel bietet der Falz nicht genügend Tiefe um die Sicherheitsglasscheibe, die Abstandshalterleiste und das Gemälde mit Keilrahmen aufzunehmen, ohne das rückseitig ein Überstand entsteht. Dieser Überstand muss aber zum Schutz des Gemäldes wiederum abgedeckt werden. Aufgesetzte Leisten in Schenkelbreite überdecken die gesamte Schenkelflächen des Rahmens und eventuelle Aufschriften.

Hat der Zierrahmen überstehende Stuckornamente oder instabile Außenkanten, die ein Abstellen nicht erlauben, wird für einen Transport ein Transportrahmen gewählt. Die Aufhängung von Zierrahmen und Gemälde im Transportrahmen verlangt allerdings eine spezielle Armierung mit Metallstreifen und Ösen, die mindestens 8 neue Löcher in der Rahmenrückseite bedeuten. Diese Bedingung ist für manchen historischen Rahmen kaum zu akzeptieren.

Am Ende einer Ausstellung, beim Vergleich des Eingangsprotokolls mit dem Zustand der Leihgabe, ist es häufig der Zierrahmen, der einen Vermerk im Protokoll bekommt, denn die Materialkombination eines Holzkerns mit einer Leim-Kreidegrundierung, wie bei einer Vergoldung üblich, ist gegenüber atmosphärischen Einflüssen besonders anfällig.




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Die Reisebedingungen

Für die Überlegungen, ob ein Bild die Reise antreten kann, werden auch die Parameter der Reisebedingungen mit einbezogen.


Wann reist das Gemälde?

Zuerst wird das Ausstellungsdatum betrachtet: Wann beginnt die Ausstellung, wann endet sie? Muss das Gemälde in einer guten oder kritischen Jahreszeit reisen und wie sind die klimatischen Bedingungen am Reiseziel? Die Wintermonate sind in Europa die kritischen Monate, dann, wenn Innen- und Außentemperatur stark unterschiedlich sind. Auch hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer kann zu Schäden führen, aber es ist vor allem die Temperatur, die sich schneller in der Verpackung durchsetzt und in Folge dessen sich die relative Feuchte verändert.


Wo ist das Reiseziel?

Wo ist das Reiseziel? Ist es möglich mit dem LKW zu transportieren oder muss geflogen werden? Kann das Gemälde ohne Zwischenlagerung direkt gefahren werden?

LKW-Reisen bedeuten lange Fahrten mit Summierung von Erschütterungen. Die Temperierung der Ladefläche ist möglich, jedoch in der Regel ohne Be- oder Entfeuchtung.

Flugreisen bedeuten: LKW An- und Abfahrt, Umladung am Flugplatz des Abflugs- und des Ankunftsorts, begrenzte Einflussnahme auf das Handling der Kiste im Cargo-Bereich – häufig werden dort mit Gabelstaplern die Paletten bewegt, was kurze, aber kräftige Erschütterungen bedeutet – lange Strecken auf dem Rollfeld unter freiem Himmel egal bei welcher Witterung sind wahrscheinlich und die Beladung des Flugzeugs richtet sich nach der Lastverteilung und nicht nach der gewünschten Flugrichtung des Objekts. Eine Klimatisierung des Flugzeugladeraums findet nicht statt, üblicherweise ist es sehr kalt darin. Bei Flugreisen ist daher eine klimastabile, gut isolierte Verpackung zwingend.


An welchem Ort findet die Ausstellung statt?

Viele Museen oder Ausstellungshallen verfügen mittlerweile über einen Facility-Report ihres Hauses. Die sehr unterschiedlich gestalteten Reporte sollen Auskunft über die Klimastabilität, Beleuchtung, Sicherheit und die Zugänglichkeit der Ausstellungsräume geben. Dennoch bleiben häufig Fragen, besonders zur innerhäuslichen Wegstrecke, offen.

Der Fragenkatalog an den Ausstellungsort lässt sich daher nicht nur mit dem Facility-Report klären, sondern wird erst durch gezieltes Nachfragen beantwortet. Überraschungen vor Ort schließt das jedoch nicht aus:


Ist die Entladestelle überdacht, gibt es einen ebenen Zugang oder einen Lastenaufzug?
Sind die Durchgangshöhen und Wendekreise groß genug?
Wo beginnt der klimatisierte Bereich?
Ist der genaue Hängeort des Gemäldes bereits festgelegt? Ungünstige Orte sind dabei normalerweise Außenwände und Eingangsbereiche.
Wo, wenn nicht direkt am Hängeort, könnte sich das verpackte Gemälde sonst noch akklimatisieren und wo wird die Verpackung, bzw. Kiste, anschließend aufbewahrt?
Wie wird die Aufhängung an der Wand sein, gibt es eine Sicherung des Bildes über die Aufhängung?
Wie wird das Klima geregelt und in welchem Toleranzbereich liegen die Werte?
Wie wird der Klimaverlauf dokumentiert?
Wie wird beleuchtet? Gibt es einen Lichtschutz an den Fenstern?

Letztendlich ist es nicht unwesentlich, wer ausstellen will: Handelt es sich um ein erfahrenes Haus mit kompetenten Mitarbeitern?

Sind alle Informationen zusammengetragen, wird entschieden, ob die Reise dem Objekt zumutbar ist. War ein Gemälde schon viel unterwegs, kann das ebenfalls ein Ablehnungsgrund sein. Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es keine Reisen ohne Verschleiß.




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Die Maßnahmen

Nach der Entscheidung, dass das Bild auf Reisen gehen wird, muss es für vorbereitende Maßnahmen rechtzeitig in die Restaurierung gebracht werden. Hier durchläuft das Objekt meistens folgende Arbeitsgänge:

Das Gemälde wird ausgerahmt und die Bildschicht auf Lockerungen durchgesehen und ggf. gefestigt, ebenso wird der Zierrahmen auf Fassungslockerungen überprüft. Hat sich mit der Zeit oberflächlich Schmutz angesammelt, wird auch eine Oberflächenreinigung vorgenommen, möglicherweise kommt noch eine Korrektur falschfarbiger Retuschen dazu.

Die Einrahmung wird kontrolliert. Das Bild sollte rutschsicher, ohne zusammengestaucht zu werden, im Falz sitzen. Früher behalf man sich mit zerschnittenen Weinkorken für den Zwischenraum im Falz zum Gemälderand, heute werden Balsaholz- oder Korkenstreifen präferiert.

Um ein Scheuern der Bildoberfläche im Zierrahmen zu verhindern, wird die Fläche des Falzes ausgepolstert. Selbstklebende Materialien sollten aufgrund ihrer weichmacherhaltigen Substanzen vermieden werden. Ebenso ist Wollfilz als Polstermaterial nicht zu empfehlen, da die Möglichkeit eines Mottenbefalls besteht. Bei allen aufzubringen Materialien sollte immer die Überlegung mit einhergehen, dass keine Informationen dauerhaft abgedeckt und möglichst reversible Eingriffe angewendet werden.

Soll das Gemälde verglast werden, ist die Neueinrahmung wesentlich aufwändiger. Wie zuvor erwähnt, zieht eine derartige Maßnahmen Konsequenzen für den Zierrahmen nach sich. Hinzu kommen Problemstellungen durch verzogene Rahmen, in die eine plane Scheibe nicht ohne weiteres einzusetzen ist und fragile Rahmen, die womöglich das Gewicht der Glasscheibe nicht halten.

Ein Rückseitenschutz ist mittlerweile Standard. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, häufig werden kaschierte PU-Schaumplatten oder säurefreie Wellpappen verschiedenster Stärke verwendet. Bei großformatigen Leinwandbildern wird Polyestervlies als Schwingschutz zwischen Leinwand und Rückseitenschutz gesetzt oder der Rückseitenschutz tiefer eingehängt. Der Rückseitenschutz sollte so weit wie möglich das Gemälde über die Ränder hinaus bis auf die Rahmenschenkel abdecken.

Sind alle notwendigen Maßnahmen am Gemälde und Rahmen getroffen worden, wird abschließend ein Zustandsprotokoll erstellt. Hierfür ist es wichtig, ein aktuelles digitales Foto anzufertigen. Bei aller Mühe und Genauigkeit beim Eintragen der Altschäden entgeht einem doch immer wieder ein kleines Detail, was sich anhand des Fotos im Nachhinein noch klären lassen könnte.

Und dann kommt der Tag des Abschieds:

Manchmal reist man mit, manchmal tun das andere, manchmal reist das Gemälde auch alleine. Auf jeden Fall reist die Hoffnung mit, dass es wohlbehalten zurückkehrt und in der Rücknahmespalte die Bemerkung "ohne Beanstandung" eingetragen werden kann.

Tritt das erhoffte Ergebnis ein, könnte jedoch der Verdacht aufkommen, die Bedenken des Verleihnix wären übertrieben gewesen und man hätte der Reise positiver gegenüber stehen sollen. Insgeheim weiß jedoch auch Miraculix, dass hier der Zahn der Zeit mal wieder stärker genagt haben wird als im Dornröschenschlaf zu Hause.





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