6.4.2.1 Vordere Ladeflächenbegrenzungen
Abbildung 6.4.2.1.21 : Bündig an die Stirnwände geladene unbesäumte Schnittholzpakete [W. Strauch]
Abbildung 6.4.2.1.22 : Bündig an die Stirnwand geladenes Kurzholz [W. Strauch]
Bei diesen Fahrzeugen wäre es sehr einfach, dauerhafte Aufkleber oder Plaketten mit der ganzflächigen Belastbarkeit anzubringen. Gut einsehbare Flächen sind vorhanden.
Abbildung 6.4.2.1.23 : Formschlüssig beladener Teil einer Stirnwand [W. Strauch]
Gäbe es für diese Stirnwand Belastbarkeitsangaben für gleichmäßige Beladung, dürften sie im abgebildeten Beladefall nicht voll genutzt werden. Die nutzbaren Werte sind geringer. Da die Last nur in den oberen zwei Dritteln gegen die Stirnwand drückt. Auch solche Fälle sollten durch Aufbautenhersteller gerechnet und dem Käufer ausgehändigt werden.
Abbildung 6.4.2.1.24 : Mit zwei Lagen bündig an die Stirnwand gepackte gebrauchte Betonschwellen [W. Strauch]
Auch von Kontrollpersonal wird häufig in solchen Fällen geäußert, dass die Belastbarkeit der Stirnwand nicht voll genutzt werden darf. Das Gegenteil ist richtig: Die Stirnwand ist ein einseitig eingespannter Träger, der sich weniger schnell verformt, wenn die Kräfte an kürzeren Hebeln angreifen; deshalb ist die Stirnwand hier höher belastbar.
Abbildung 6.4.2.1.25 : Stahlbleche gegen den unteren Bereich der Stirnwand geladen [W. Strauch]
Bei einer nach alten Normen gebauten Stirnwand, deren Belastbarkeit mit dem 0,3-fachen der Nutzlast, aber maximal 5 t Belastbarkeit angegeben ist, könnten hier durchaus mehr als die besagten 5 t auf die Stirnwand einwirken, ohne dass diese dadurch beschädigt wird. Die Sicherung der Ladung wird nicht weiter kommentiert. Die Sicherung von Stahlblechen ist ausführlich in Kapitel 9 beschrieben.
Abbildung 6.4.2.1.26 : Durch Punktlast durchstoßene Stirnwand [W. Strauch]
Anders sieht es bei punktförmigen Belastungen aus. Hier kann der Druck aufgrund kleiner Flächen so groß werden, dass Stirnwandmaterial bleibend beschädigt wird.
Abbildung 6.4.2.1.27 : Muster einer möglichen Plakette zur Stirnwandbelastbarkeit [W. Strauch]
Die Zahlenwerte in diesem Muster sind frei angenommen. Bei einer echten Plakette müssen die Werte vom Aufbautenhersteller schriftlich bestätigt sein. Je nach Fahrzeug können es mehr oder weniger Angaben sein.
Abbildung 6.4.2.1.28 : Verhältnismäßig leichte Kisten durch die Stirnwand in Längsrichtung gesichert [W. Strauch]
Die Kisten sind nach HPE-Standard gebaut. Der Inhalt ist fest mit dem Kistenboden verbolzt. Entstehende Trägheitskräfte werden in Höhe des Kistenbodens in die Stirnwand eingeleitet. Die Stirnwand ist höher belastbar als bei einer geschichteten Standardladung aus mehreren Lagen.
Abbildung 6.4.2.1.29 – 30 : Maßnahmen zur Druckverteilung [W. Strauch]
Um Kräfte gleichmäßiger auf die Stirnwand zu verteilen, kann mit Kanthölzern, quer gelegten Rungen o.ä. eine gute Druckverteilung erreicht werden. Die auf einer gleichmäßigen Belastung der Stirnwände basierenden Werte können so legal überschritten werden. Die Höhe dieser Werte sollten durch den Aufbautenhersteller bestätigt werden.
Abbildung 6.4.2.1.31 : Mangelhaft durch Kraftschluss gesicherte Kiste [W. Strauch]
Die fünf Niederzurrungen können die Kiste nicht ausreichend sichern. Zur formschlüssigen Sicherung ist die Übertragung von Kräften auf einen schmalen Bereich der Stirnwand durch Kanthölzer eine brauchbare Methode.
Abbildung 6.4.2.1.32 : Draufsicht auf die Absteifung mit Kanthölzern [W. Strauch]
Die Kräfte der Längshölzer, die auf eine kleine Stirnfläche der Kanthölzer wirken, müssen über Querhölzer auf größere Flächen an der Stirnwand und an der Kiste im Bereich des Kistenbodens verteilt werden.
Abbildung 6.4.2.1.33 : Seitenansicht der Absteifung zwischen Kiste und Fahrzeugstirnwand [W. Strauch]
Die reale Belastbarkeit der Stirnwand ist höher als der Wert für großflächige Belastung.
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