5.5 Versandfähigkeit bebänderter, gebündelter oder umreifter Waren |
Flach liegende rechteckige Unterleger neigen nicht zum Kippen. Ausreichend tiefe Nuten bzw. Aussparungen verhindern ein Verhaken der Bänder an Hindernissen:
Unter Belastung können Stahlbänder an den Umlenkstellen in die Hölzer einschneiden und durch Umfangsverringerung lose werden. Eingebundene Winkel aus Metall können das Einschneiden in die Ecken verhindern:
Abbildung 5.5.52 : Stahlwinkel zur Verhinderung des Einschneidens von Bändern in die Unterleger [W. Strauch]
Noch besser sind Winkel, die an der Innenseite mit elastischen Materialien belegt sind, die ein hohes Rückstellvermögen besitzen:
Durch den Einsatz von Materialien mit einem hohen Rückstellvermögen können die bisher geschilderten Nachteile von Stahlbebänderungen auch an anderen Stellen kompensiert werden. Besonders geeignet sind dazu ausgestanzte Stücke von Altreifen:
Abbildung 5.5.54 : Altreifenstücke sind robust und haben ein sehr gutes Rückstellvermögen [W. Strauch]
Normales rutschhemmendes Material vermag das nicht zu leisten. Es ist entweder zu nachgiebig oder nicht fest genug. Schon beim Spannen der Stahlbänder kann das RH-Material zerdrückt werden oder dann, wenn beim Transport Trägheitskräfte entsprechender Größe auf die gebündelte Ware einwirken:
Zu Abb. 55: Das Material hat kein Rückstellvermögen und kann keine ausreichende Spannung aufbauen. Es wird nur zusammengedrückt.
Zu Abb. 56: An der Biegung des RH-Materials ist erkennbar, dass es nicht genügend „steif“ und robust ist, um dauerhaft eine stramme Bindung aufrecht erhalten zu können.
Zu Abb. 57: Das Material ist durch das Stahlband bereits eingeschnitten. Für den vorgesehenen Zweck ist es unbrauchbar.
Eine generelle Empfehlung lautet: „Für die geringe elastische Dehnung von Bandstahl muss ein Ausgleich geschaffen werden.“ Kleine Auflageflächen der Bänder bewirken hohe Drücke. Normales RH-Material hält das nicht aus, es wird zerstört. Reste alter Förderbänder oder von Autoreifen sind hingegen brauchbar, deren Gummimischung besitzt in Verbindung mit dem Textil- oder Stahlgewebe eine große Zerstörungsresistenz.
Eine Grundbedingung für den sinnvollen Einsatz von Bebänderungen ist, dass die Ladung als lückenlose Einheit gepackt ist, bei der sich Bebänderungen auch beim Einsatz von Ladungssicherungsmaterialien nicht lockern können. Das gilt insbesondere auch für das Packen von Ladungen in Lastgestellen:
Falsche Materialauswahl und handwerkliche Fehler bei der Verarbeitung beeinträchtigen die Wirkung von Bebänderungen. Wird mit äußerst ungünstigen flachen Winkeln gebündelt, werden die Bänder bereits bei geringsten Belastungen lose:
Bereits minimale Lücken, geringe Nachgiebigkeit von Waren oder Zwischenlagen, das Überschreiten der Elastizitätsgrenze der Bänder durch Trägheitskräfte und ähnliche Gründe tragen zur Lockerung bei und können die Sicherungswirkung der Bebänderung aufheben.
Wellpappe hat kein Rückstellvermögen, sie wird schon beim Spannen der Bänder platt gedrückt und während des Transportes unter Belastung zerrieben. Dadurch lockern sich die Bänder und einzelne Ladungsteile können aus dem Bündel schießen.
Das Paket aus Trägerzuschnitten kann seine Form nicht halten. Trägheitskräfte werden die Stahlbänder aufgrund geringer Elastizität bleibend verformen. Es fehlen Zwischenlagen aus elastischem Material mit hohem Rückstellvermögen.
Durch gezielte Maßnahmen ist die Lockerung von Bebänderungen zu verhindern:
Durch Reifengummi unter dem Stahlband an den Umlenkstellen und elastischem RH-Material entsprechenden Rückstellvermögens zwischen einigen Blechen ist eine bleibende kompakte Bündelung zu erreichen.