Feuchtemessung mineralischer Schüttgüter mit Hilfe der Calciumcarbidmethode (Druckmessverfahren)


Texte: Doz. Dr. phil. habil. Renate Scharnow
Versuchsdurchführung: Frau Dipl.-Ing. (FH) Marlis Kühn
Fotos: Prof. Dr. habil. Ulrich Scharnow


Anwendungsbereich


Alle Stoffe, die selbst nicht mit Calciumcarbid reagieren und sich gut zerkleinern lassen:

Brennstoffe
Baustoffe
Salze und Mineralien
Erzkonzentrate
Erze



Testdurchführung

10a.jpg (25933 Byte) Abbildung 1: Übersicht über das Messgerät und Zubehör
1 Koffer mit Inhalt (siehe Abbildung 2)
2 Eisenerzprobe
3 Manometerkopf
4 Waage mit der Probe zu 10 g
5 C-M-Gerät


11a.jpg (34083 Byte)
Abbildung 2: Inhalt des Koffers
1 Meißel 4 Löffel und Reinigungsbürste
2 Hammer 5 Glasampullen, Calciumcarbid enthaltend
3 Spatel und Stahlkugeln  


12a.jpg (24159 Byte) Abbildung 3: Probenahme: Es wird eine Durchschnittsprobe des Testgutes gezogen und in der Reibschale mit dem Hammer zerkleinert.


13a.jpg (24405 Byte) Abbildung 4: Vortest über den vermutlichen Wassergehalt, nach welchem sich die Einwaage richtet (subjektive Prüfung):



Vermutlicher Wassergehalt Notwendige Einwaage
5% 20g
10% 10g
20% 5g
30% 3g



Wägen: der Einhängebügel für die Handwaage wurde in die Eckhalterung des Koffers gesteckt. Der aufgestellte Kofferdeckel dient als Windschutz bei der Arbeit im Freien. Die mit dem Löffel/Spatel entnommene Probenmenge beläuft sich in diesem Fall auf 10 g.


14a.jpg (22423 Byte) Abbildung 5: Messung: Die abgewogene Probe Eisenerz wird auf ein Stück glattes, gefaltetes Papier gegeben und so verlustlos ins Druckgefäß geschüttet.


15a.jpg (21969 Byte) Abbildung 6: Unter leichtem Neigen werden 2…4 Stahlkugeln ins Druckgefäß eingebracht.


16a.jpg (21804 Byte) Abbildung 7: In gleicher Weise lässt man eine Glasampulle Calciumcarbid vorsichtig in den Flaschenhals gleiten.


17a.jpg (22542 Byte) Abbildung 8: Der Manometerkopf wird auf das Druckgefäß geschraubt (Nullstellung).


18a.jpg (27401 Byte) Abbildung 9: Durch mehrmaliges kräftiges Schütteln wird die Glasampulle zertrümmert (beginnender Druckanstieg), und durch kreisende Bewegung verbindet sich das Calciumcarbid mit dem freien Wasser der zu testenden Probe zu Acetylen:

CaC2 + 2 H2O –>Ca (OH)2+ C2H2


19a.jpg (24401 Byte) Abbildung 10: Das Acetylengas bewirkt einen dem Wassergehalt proportionalen Überdruck; nach wenigen Minuten stellt sich ein konstanter Manometerdruck ein. Das Manometer zeigt direkt den Wassergehalt in Prozent an. Bei einem älteren Gerät lässt sich aus dem abgelesenen Druck aus der Feuchtigkeits-Gasdruck-Tabelle der Wassergehalt in Prozent der Einwaage ermitteln, im vorliegenden Falle 0,3 bar, was einem Wassergehalt von 2,9% entspricht.



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