Foto des Monats – Februar 2023
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Pöt Pöt Röll Röll
Oder
Die Herausforderung mit zylindrischer Ladung


Foto des Monats - Januar 2023

Abbildung 1  [Raymond Lausberg]

Sieben Rollen gebrauchte Förderbänder mit ca. 21t Gesamtgewicht auf einer Ladefläche mit s.g. Tränenblech. Die Sicherung besteht aus einer Mischung aus Direkt- und Niederzurrung, wobei fast jeder Gurt beide Funktionen hat.


Foto des Monats - Januar 2023

Foto des Monats - Januar 2023

Abbildung 2 und 3  [Raymond Lausberg]

Alle Rollen hatten einen Stahlkern mit quadratischem Zentrum. Die Gurte wurden zweimal unterschiedlich stark geschnürt. Einmal bei der Umlenkung an der „Gummikante“ und das zweite Mal am Stahlkern. So sehen die Gurte insbesondere auf der Abb. 3 auch aus – ablegereif.


Foto des Monats - Januar 2023

Foto des Monats - Januar 2023

Abbildung 4 und 5  [Raymond Lausberg]


Foto des Monats - Januar 2023

Foto des Monats - Januar 2023

Abbildung 6 und 7  [Raymond Lausberg]


Foto des Monats - Januar 2023

Abbildung 8  [Raymond Lausberg]

In erster Näherung wurde versucht die Ladungssicherung durch Direktzurrungen herzustellen, was bei dieser Ladung sehr sinnvoll ist. Das vordergründige Problem sind die Gurte, deren Zustand und deren Anbringung. Die Gurte machen durchweg den Eindruck, als ob sie das Ende ihres Lebenszyklus schon länger erreicht hätten. Das Fahrzeug verfügt nicht über die, für diese Sicherungsart, notwendigen Ladungssicherungspunkte, sodass die Gurte und deren Haken wüst misshandelt werden. Haken werden auf Aufbiegung belastet, die Gurte rüde geschnürt, dass hält kein Ladungssicherungsmittel lange aus…wie man sieht.

Ladungssicherung:

Die grundsätzliche Idee der mehr oder weniger direkten Sicherung ist aber gut, nur an der Ausführung hapert es gewaltig.

  • 21t Ladung mit Rollreibung (also für die Ladungssicherung keine verwertbare Reibung). Etwas anderes anzunehmen wäre grob fahrlässig, denn es handelt sich um mehr oder weniger zylindrische Ladung.
  • Erforderliche Sicherungskraft nach vorne 16.800 daN und zur Seite?
  • Seitliche Sicherung: Wie auf der Abb. 8 zu sehen sind die Förderbänder sehr sauber und die Ladefläche ist es auch. Da wir den Reibbeiwert des Materials nicht kennen nehmen wir zur Sicherheit μ = 0,4 an. Demnach müssten zur Seite noch 300 daN an Sicherungskraft je Rolle aufgebracht werden. Das macht 750 daN erforderliche Vorspannung in vertikaler Richtung (Niederzurrung).
  • Das Problem sind die Stahlkerne mit ihren scharfen Kanten und ihrer quadratischen Geometrie. Dadurch werden die Gurrte zwangsweise geschnürt, was ihnen nicht gut bekommt, und die Sicherungswirkung wird dadurch unberechenbar herabsetzt.
  • Mit Ketten wäre dieses Problem gut zu lösen, aber auch mit Hebeschlingen (Schlups), die durch den Kern gesteckt werden. Dadurch ergeben sich auf beiden Seiten Ladungssicherungspunkte.
  • Sicherung nach vorne: Werden die Ladungssicherungsmittel (Ketten oder Gurte mit Hebeschlingen) schön flach nach hinten geführt, sind sechs Ladungssicherungsmittel ausreichend. Da wir die Winkel nicht kennen, die bei der Sicherung entstehen, nehmen wir pro Gurt 1.500 daN an Sicherungskraft an. Pro Rolle zwei Gurte sind 3.000 daN und dann das Ganze mal sechs. Macht 18.000 daN an Sicherungskraft. Nehmen wir Gurte und Hebeschlingen brauchen wir dafür 6 Hebeschlingen und 12 Gurte. Können ausreichend lange Ketten verwand werden, werden nur sechs Ketten benötigt.
  • Die Sicherung nach hinten: Achtung, auch hier gilt Rollreibung, also keine Reibung für die Ladungssicherung. Das erfordert eine Sicherungskraft von 10.500 daN und wenn wir nach der oberen Annahme sichern, benötigen wir vier Sicherungen an vier verschiedenen Rollen. Auch hier achten wir darauf, dass die Gurte oder Ketten schön flach nach vorne geführt werden.
  • Seitliche Sicherung: Da wir aus Sicherheitsgründen einen Reibbeiwert von μ = 0,4 angenommen, nämlich μ = 0,4, benötigt jede Rolle noch eine Niederzurrung mit 750 daN Vorspannung, die möglichst vertikal wirkt. Lässt sich keine vernünftige und dauerhafte Vorspannung aufbauen, weil das Material zu stark nachgibt, müssen Umspannungen die seitliche Sicherung übernehmen. Wir bevorzugen genau diese!
  • Idee:
    Würde man bei jeder Rolle, durch den Kern eine entsprechende Achse mit Ladungssicherungspunkten an ihren Enden stecken und diese befestigen können, würde das die Ladungssicherung deutlich erleichtern.
    Ladungssicherungspunkte mit höherer Leistung z. B. 5.000 daN würden den Aufwand erheblich reduzieren, denn in so einem Fall könnten Ketten ihre Qualitäten ausleben (natürlich auch entsprechend Gurte mit einer LC von 5.000 daN). In solchen Fällen müssten nur noch zwei Rollen gegen die Bewegungsrichtung vorne und zwei Rollen gegen die Bewegungsrichtung hinten gesichert werden.
  • Den richtigen Ladungssicherungspunkten, die auch flache Winkel ermöglichen, kommt eine zentrale Bedeutung zu, wie dieses Foto des Monats unschwer zeigt.
  • Es ist wie überall, angepasstes Equipment erleichtert die Arbeit ungemein und fördert die Sicherheit.

Die Ladungssicherungskolumnisten wünschen allzeit eine sichere Fahrt.




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