Foto des Monats – Februar 2021



Wir bieten Ihnen diesen Monat wieder zwei Kolumnen an.

Foto des Monats - Februar 2021 Foto des Monats - Februar 2021
Schwangerer LKW Out of the Box!!


Schwangerer LKW


Foto des Monats - Februar 2021

Abbildung 1  [Jan Binternagel]

Ein Bild, das leider alltäglich ist. Plane, Rungen und die Spriegel halten zusammen 0,4 x mal das Ladungsgewicht. Sie können also mit zur Ladungssicherung herangezogen werden. Das bestätigt auch der Hersteller, und so mancher technischer Überwachungsverein klebt auf solche Fahrzeuge einen Sticker, der Auskunft darüber gibt, dass die Ladungssicherung geprüft ist. Was soll da noch passieren? Ist doch alles sicher. Oder??

Natürlich ist alles an Vorgaben gebunden, die Ladung muss vollflächig und formschlüssig anliegen, darf keine scharfen Kanten haben und muss standsicher sein. Die Ladungssicherung, die durch die Plane und den Spriegel gemeint ist, ist die gegen die Belastungen eines normalen Fahrbetriebes. Aber schauen wir uns diese Beladung mal aus der Nähe an.


Foto des Monats - Februar 2021

Abbildung 2  [Jan Binternagel]

Alu-Profile in loser Schüttung, bricht es aus uns hervor, als wir diese Ladung sehen. Wer seine Ladung so lausig verpackt und noch schlechter gesichert in den Verkehr bringt, hält nichts von dem was er da produziert oder veredelt. Ganz davon zu schweigen, dass er/sie sich bewusst ist, welche Verantwortung er/sie mit dem Beladen eines Fahrzeuges auf sich lädt.


Foto des Monats - Februar 2021

Abbildung 3  [Jan Binternagel]

Ladungssicherung:

Wenn die Pakete so weich sind wie hier, müssen sie durch kräftige Zwischenlagen ertüchtigt werden, damit sie als ein „stabiler“ Ladungsblock behandelt werden können. Da diese Zwischenlagen auch nur ein Behelf sind, würden wir zur seitlichen Ladungssicherung dringend zu Umspannungen raten. Und zwar mindestens in zwei Lagen.

Betreffend der Ladungssicherung in Längsrichtung sind wir auch ratlos, denn die Profile sind in Längsrichtung nicht verpackt, zumindest nicht so, dass man dort ein herkömmliches Ladungssicherungsmittel sinnvoll befestigen könnte. Wir würden uns ggf. mit senkrecht gestellten Paletten behelfen, die wir neben einander stellen und durch diese Vierkantbalken stecken würden um so etwas ähnliches wie eine Ladungsfront zu bekommen. Das Ganze mindestens in zwei Lagen. Die Stirnwand kann wahrscheinlich aus Lastverteilungsgründen nicht mit mitgenutzt werden.


Foto des Monats - Februar 2021

Skizze 1  [GDV]

Die Skizze zeigt aus Gründen der Übersichtlichkeit nur die Sicherungen (Umspannungen) von einer Seite. Selbstverständlich müssen diese Sicherungen für beide Seiten angebracht werden.

Verpackung:

Die vorhandene Verpackung besteht aus Folie, Wellkartonage Holzlatten und Kunststoffbändern. Die Verpackung bewirkt, so wie sie ausgeführt ist, maximal eine Art Bündelung. Die Vierkantbalken, die mit in die Latten mittels Kunststoffband eingebunden sind ermöglichen die Unterfahrung mittels eines Flurförderzeuges, bei einer Vollbremsung würden sie wahrscheinlich umkippen. Die Holzlatten schützen die Profile vor dem Druck der Kunststoffbänder, eine Ladeeinheit die ggf. stapelbar wäre, bilden sie nicht. Somit bleibt diese Art der Verpackung im Bereich der Bündelung. Diese „Bündel“ zu stapeln hat in einer Rechtskurve zu diesem Unfall und der Bedrohung des Verkehrsraumes geführt.

Reibung:

Wir propagieren immer, dass gute Reibung mehr als die Hälfte der Ladungssicherung ergibt. Aber hier ist die Verpackung so schwach, dass sich die Reibung nicht gewinnbringend zu Ladungssicherung einsetzen lässt. Würden wir in diesem Fall RH-Matten auf der Ladefläche auslegen, würde sich die „Verpackung“, im Falle einer Vollbremsung, wahrscheinlich schon gleich in der ersten Ladungslage zerlegen.

Heute müssen wir mal wieder sagen, gute Verpackung macht eine sinnvolle Ladungssicherung erst möglich. Die armen Fahrer, die solche Ladung übergeben bekommen, sind in der Tat zu bedauern.

Ihre Ladungssicherungskolumnisten




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