Foto des Monats – Dezember 2017 – Weihnachts-Special 5 |
Bäume im Container
Abbildung 1 [Wolfgang Jaspers]
Leider ist diese Art der Verladung schon Gang und Gäbe geworden. Durch die mehrfache Sattellage der Baumstämme entstehen Spreitzkräfte, die zusätzlich zum Ladungsgewicht auf die Seitenwände des Containers wirken. Das kann auf See zu unangenehmen Kräfteadditionen führen. Sicherung in Längsrichtung? Fehlanzeige! Sicherung in seitlicher Richtung? Auch Fehlanzeige! So kann man einen Container auch recht schnell kaputt bekommen. Früher wurde derart rustikale Ladung auf Flat Racks gefahren, die über kräftige Rungen verfügten. Einen Sicherung war zu dieser Zeit auch noch zu sehen. Das Pikante an dieser Verladung ist, dass diese Container direkt in deutschen und europäischen Wäldern vorwiegend mit Buchenholz beladen und in das Reich der Mitte transportiert werden. Dort werden Möbel daraus gefertigt etc. Soweit so gut. Wird aber aus dem gleichen Wald ein Baum zu Brettern verarbeitet, müssen diese Bretter nach IPPC entweder Wärme- oder chemisch behandelt werden, damit keine Schädlinge mit exportiert werden.
In dem hier zu sehenden Container können sich ganze Ameisenvölker verstecken, oder sogar Igel im Winterschlaf, das scheint keinen großen und keinen kleinen Geist zu stören. Wenn man jetzt spitzfindig wäre, könnte man konstatieren, dass es sich bei dieser Vorgehensweise um eine gewisse Inkonsequenz handelt. Aber so kurz vor Weihnachten, und die Ladungssicherungskolumnisten sind allesamt christlich sozialisiert worden, lassen wir solche Kleinigkeiten unter den Tisch fallen.
Aber wenn mal wieder ein Container auf hoher See im schlechten Wetter seinen Dienst versagt, dann haben wir ein gewisses Verständnis dafür, denn er wurde wahrscheinlich in irgendeinem deutschen oder europäischen Wald traumatisiert wie diese grüne Kiste hier.
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