Foto des Monats – März 2007 | [English version] |
"A-Böcklein"
Eine gute Ladungssicherung fängt immer bei der Verpackung bzw. der Ladeeinheitenbildung an. Grundsätzlich muss eine Ladeeinheit allen, während des Transportes zu erwartenden Belastungen widerstehen können. Eine Ladeeinheit muss, sofern sie nicht ausschließlich zur formschlüssigen Verladung konzipiert ist, Möglichkeiten zur Ladungssicherung bieten. Das heißt, dass Ladungssicherungsmaterialien so an der Ladeeinheit angebracht und/oder befestigt werden können, dass eine ausreichende Sicherung der Ladung möglich ist und die Ladung dabei unversehrt bleibt. Bilden Ladung und Ladungsgestelle wie z.B. ein A-Bock keine feste Einheit so kann es erforderlich sein, dass beide gesichert werden müssen.
Abbildung 1 [Capt. A. Shmelev]
Im Bild 1 sind die im Titel erwähnten A-Böcke dargestellt. Diese A-Böcke bestehen aus jeweils drei I – Profilen:
ein Profil dient auf dem Boden liegend als Basis, | |
zwei Profile wurden zu einem „A“ zusammengestellt und durch kleine Bleche an der Basis sowie aneinander fixiert. |
Die obere Fixierung ist im Bild 1 gut zu sehen. Zudem ist zu erkennen, dass die hier verwandten A-Böcke weder über Stabilisierungen im „A“ noch über Verbindungen untereinander verfügten.
Abbildung 2 [Capt. A. Shmelev]
Teilweise wurden an den vertikalen Trägern, die das „A“ bilden, zum Schutz der Platten Holz verwandt, aber auf dem Basisträger, auf den die Platten gestellt wurden, hat man hierauf schon verzichtet. Die Art und Weise
der Verpackung der Gesteinsplatten, | |
der Ladeeinheitensicherung der Gesteinsplatten auf den A-Böcken, | |
sowie deren Sicherung auf dem Trailer ist schlicht als ungenügend zu bezeichnen. |
Folgende Gründe sind dafür maßgeblich:
erstens sind die A-Böcke deutlich zu klein | |
zweitens sind sie den Beanspruchungen durch die Masse der Ladung in keinster Weise gewachsen | |
drittens lassen sie jegliche reibungserhöhenden Maßnahmen, zum einen zum Schutz der Ladung und zum anderen zur Verbesserung der Ladungssicherung der A-Böcke auf dem Fahrzeug, vermissen | |
viertens sind die A-Böcke untereinander nicht verbunden sodass die Ladung diese „Verbindung“ übernehmen muss. Diese Aufgabe können die gestapelten Gesteinsplatten aber nicht erfüllen, sie „schwimmen“ und „schaukeln“ mit den frei stehenden A-Böcken hin und her. | |
fünftens die „Ladeeinheit“ mit einer Masse zwischen 5 und 8 Tonnen wurde mit Langgliederketten gebündelt und mit zwei Niederzurrungen „gesichert“. Diese Art der Sicherung kann nur als Verzweiflungstat des Fahrers und als Beweis dafür, dass der Versender seiner Verantwortung für das sichere In-Verkehr-Bringen seiner Ladung gänzlich nicht gerecht werden konnte bzw. wollte, interpretiert werden. |
Abbildung 3 [Capt. A. Shmelev]
Abbildung 4 [Capt. A. Shmelev]
Die Bilder 3 und 4 zeigen das Gefährdungspotential derartiger Ladung. Normale Beschleunigungen, wie sie bei Kurvenfahrten, Ausweichmanövern und dergleichen vorkommen, haben hier schon zum Verlust der Ladung geführt. Die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ist immens und die Beschädigung der Gesteinsplatten ist vorprogrammiert.
Wie können derartige Ladungen sicher transportiert werden?
Es müssen A-Böcke zur Verfügung stehen, die über eine ausreichende Stabilität und eine Verbindung untereinander verfügen. Zum Schutz der Ladung sollten sie auf den vertikalen Stützen, die das „A“ bilden und auf dem Basisprofil zumindest mit Weichholz ausgestattet sein, wenn nicht sogar mit anderen reibungserhöhenden Materialien, z.B. Schwergutmatten. Unter den A-Böcken sollte sich ebenfalls RH-Matten befinden. Aus Sicherungs- und Stabilitätsgründen ist es überaus sinnvoll, wenn die A-Böcke höher sind als die Steinplatten selbst. Dadurch entstehen bei der vertikalen Bündelung der Gesteinsplatten auf den A-Böcken keine „Knickmomente“. Des Weiteren ist die Möglichkeit gegeben, die A-Böcke nicht nur an der Basis sondern auch am „Kopf“ direkt mit dem Fahrzeug durch Sicherungsmaterial zu verbinden. | ||
Die Sicherung der Ladung auf den A-Böcken sollte mit mindestens zwei horizontalen und vertikalen Bündelungen vorgenommen werden. Aus Gründen des Ladungsschutzes können hier am besten Textilgurte verwendet werden. | ||
Verfügen die A-Böcke nicht über Stirnwände, an die die Gesteinsplatten formschlüssig angeladen werden können, sollte die „schwimmende Ladung“ einmal direkt durch Umspannungen und der A-Bock ebenfalls direkt durch Umspannungen gesichert werden. Ist die Reibung zwischen Ladung und Gestell mit der zwischen Gestell und Ladefläche identisch, könnte eine separate Sicherung des Gestells ggf. entfallen und nur die Ladung mit dem Gestell als Einheit gesichert werden. | ||
Vorausgesetzt der A-Bock besitzt eine ausreichende Stabilität und keine „Stirnwände“ dann kann ein A-Bock, sofern ausreichend reibungserhöhende Materialien Anwendung finden, mit sechs bis acht Umspannungen gut gesichert werden. Die Umspannungen müssten wie folgt angeordnet werden: | ||
Eine Umspannung in Fahrtrichtung um die Platten, hierbei muss sichergestellt werden, dass diese Umspannung nicht abrutschen kann. | ||
Eine Umspannung in Fahrtrichtung um den A-Bock selbst (möglichst am „Kopf“). Diese Umspannung kann bei ausreichenden Reibungsverhältnissen, wie oben beschrieben, entfallen. | ||
Gleiches gilt für die Sicherung nach hinten, entgegengesetzt der Fahrtrichtung. | ||
Zu den Seiten müssen jeweils zwei Umspannungen sicherstellen, dass der A Bock in seiner Position verbleibt. | ||
Gleichzeitig werden die vertikalen Bündelungen durch die seitlichen Umspannungen unterstützt. |
Nur durch diese direkte formschlüssige Ladungssicherung, haben die Gesteinsplatten eine reelle Chance, ihr Ziel unbeschädigt zu erreichen.
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