Foto des Monats – Mai 2006 | [English version] |
Abbildung 1 [Achim Kock]
Vorne hui, hinten pfui
Der Truck hat auf seinem Auflieger einen mobilen Behälter für entzündbare flüssige Stoffe, einen Hydraulikhammer und einen sogenannten Pulverisierer geladen.
Abbildung 2 [Achim Kock]
Die durchgeführte Ladungssicherung (Reibungssicherung bzw. Niederzurrung) ist sowohl in Längs- als auch in Querrichtung nahezu wirkungslos. Die Betrachtung der nachfolgenden Abbildungen 3 bis 5 ergibt folgende Beanstandungen:
Abbildung 3 [Achim Kock]
In Abbildung 3 ist gut zu erkennen, dass die Ladefläche stark mit Sand verunreinigt ist. Für die Materialpaarung Metall/Holzladefläche kann normalerweise eine Reibung von µ = 0,3 angenommen werden. Aufgrund der versandeten Ladefläche dürfte die Reibung nur noch µ = 0,15 betragen. Hinzu kommt, dass an dem Gefahrgutbehälter lediglich eine Niederzurrung angebracht ist; zwei sollten es mindestens sein. Die Sicherungswirkung des Gurtes wird nicht höher als 75 daN sein. Kann man nur hoffen, dass der Behälter mit oder ohne Inhalt nicht mehr als 115 kg wiegt. |
Abbildung 4 [Achim Kock]
Abbildung 4 zeigt den Hydraulikhammer auf Holzbrettern abgelegt und mit zwei Gurten niedergezurrt. Ein Zurrhaken ist am Chassis des Aufliegers befestigt, wobei nur die Hakenspitze am Chassis angreift. Der Haken wird so nicht mehr auf Zug, sondern auf Biegen beansprucht. Das nachstehende Rechenbeispiel zeigt, dass die Sicherungskraft der Niederzurrungen nicht ausreicht, um das Ladungsteil zu sichern.
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Abbildung 5 [Achim Kock]
Das Ladungsgewicht des Pulverisierers (Abbildung 5) beträgt sehr wahrscheinlich mehr als 2 Tonnen und ist in der gleichen Form gesichert wie der Hydraulikhammer. Das Ladungsteil scheint zwar nicht kippgefährdet, dennoch lässt sich analog zur vorherigen Berechnung schnell feststellen, dass die Sicherungsmaßnahmen bei weitem nicht ausreichen. |
Abbildung 6 [Achim Kock]
Verbesserungsmöglichkeiten:
Erhöhung der Reibung durch saubere Ladefläche und den Einsatz von rutschhemmenden Materialien (Antirutschmatten). | |
Sicherung der Ladung durch Formschluss (Direktsicherung), z. B. Umspannungen zu den Seiten, Umspannungen bzw. Kopfschlingen nach hinten und nach vorne oder Direktsicherung durch Holzabstützungen gegen Ladeflächenbegrenzungen bzw. Rungen. Hierfür ist allerdings die Verwendung eines geeigneten Fahrzeugs notwendig. |
Mangelhafte Ladungssicherung kann leicht zu einer tödlichen Gefahr werden, wie die Beiträge der Monate November 2002, November 2003 und November 2005 eindrucksvoll zeigen.
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