In der Regel ist der Inhalt eines Containers im Hafen und der Schiffsbesatzung unbekannt. Konnossemente und Manifeste werden erst nach Abfahrt des Schiffes fertiggestellt und an den Bestimmungshafen elektronisch versendet. Ausnahmen bilden Kühlcontainer und Gefahrgut.
Annahmeschluss bei Containern ist 24 Stunden vor Abfahrt. Der Stellplatz richtet sich im Hafen nach den örtlichen Möglichkeiten bzw. Transportmethoden. In erster Linie wird der Stauplatz im Schiff nach dem Gewicht des Containers (Lukendeckelbelastung, Belastung des Laschgeschirrs, Stabilität) ausgewählt. Dies verlangen die Vorschriften der Klassifikationsgesellschaften. Wirtschaftliche Gründe erfordern optimale Reduzierung der Ballastmenge, folglich sind schwere Container nach unten zu stauen.
Das gegenseitige Blockieren der Türen bei Containern mit wertvoller Ladung wurde früher auf konventionellen Schiffen praktiziert. Auf Containerschiffen ist dies jedoch bautechnisch nicht möglich, wobei das Diebstahlrisiko hier sehr gering ist. Unter Deck können Türen mangels Platzes nicht geöffnet werden. An Deck versperren Laschstangen den Zugang zur ersten Lage. Zum Öffnen der Türen in der zweiten Lage ist bereits eine längere Leiter erforderlich und es ist nicht ganz ungefährlich.
Nur wenige Verschiffer ziehen in Betracht, dass durch einfache Vorkehrungen, der effektiven Sicherung der Türen, das Diebstahlrisiko während des Vortransportes, der Lagerung im Hafen und des Seetransportes enorm verringert werden kann.
Zur Sicherung der Container kommen mechanische und elektronische Siegel zum Einsatz.
Mechanische Siegel
Mechanische Siegel unterliegen in ihrer Art, Beschaffenheit, Material und bezüglich ihrer Fähigkeiten bis jetzt keinem einheitlichen Standard. Die PAS (Publicly Available Specification), die voraussichtlich als ISO-Richtlinie gültig sein wird, unterscheidet folgende mechanische Siegelarten:
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Sicherheitssiegel (SS) passiver, einmalig verwendbarer Verschluß, als zuverlässiger Indikator äußerer Einflußnahme (versuchtes Eindringen, entfernen). Dabei bietet es einen eingeschränkten Schutz vor beabsichtigten und/oder unbeabsichtigten Eindringen bzw. Öffnen des Container. Eine Inspektion des Siegels ist nötig, um eine versuchte Einflußnahme auf das Siegel festzustellen. |
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Hochsicherheitssiegel (HSS) passiver, einmalig verwendbarer Verschluß aus Metall oder Metallkabel mit dem Zweck, ein Eindringen (erheblich) zu verzögern. Zum Öffnen muß in der Regel ein Bolzenschneider verwendet werden. Eine Inspektion des Siegels ist nötig, um eine versuchte Einflußnahme auf das Siegel festzustellen |
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Indikative Siegel (IS) passive, einmalig verwendbare Verschluß Siegel, die so konstruiert / hergestellt sind, daß sie händisch oder unter Zuhilfenahme einer Schere / Zange gebrochen / geöffnet werden können. Eine Inspektion des Siegels ist nötig, um eine versuchte Einflußnahme auf das Siegel festzustellen |
Jeder Türflügel lässt sich durch zwei Siegel sichern. Sinnvoll ist jedoch nur die Sicherung des rechten Flügels, da sich Türen nur nacheinander öffnen lassen, die rechte zuerst.
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