Nutzung |
Druckregler / Druckregelgeräte
Um jetzt das Flüssiggas aus der Gasflasche benutzen zu können, ist aber noch zu bedenken, dass der Druck in den jeweiligen Behältern ja immer mit der Änderung der Temperatur schwankt.
Auch wäre dieser Druck viel zu hoch, um eine vernünftige Verbrennung zu gewährleisten. In Deutschland war der Druck für die Verbrauchsgeräte bis 1996 auf 50 mbar Druck festgesetzt.
Anmerkung: in der ehemaligen DDR war ein Druck von 30 mbar vorgegeben. Im Ausland werden verschiedene Drücke verwendet.
Der Behälterdruck ist aber ja wesentlich höher, z. B. bei 20°C Umgebungstemperatur bei Propan ca. 7 bar. Dieser relativ hohe Druck muss daher durch einen Druckregler / Druckregelgerät auf den Druck der Geräte herab geregelt werden, um diese richtig benutzen zu können.
Zur weiteren Sicherheit wird für den Druckregler auch noch ein integriertes Sicherheitsabblaseventil = SBV verlangt. Dieses SBV soll verhindern, dass bei Aussetzen der Druckreglerfunktion, der höhere Druck nicht die Geräteventile beschädigen kann und damit auch am Gerät ausströmen könnte.
Anmerkung: so genannte "Campingregler" haben kein SBV.
Druckregler sind Verschleißartikel. Spätestens nach 8 Jahren soll ein Druckregler ausgewechselt werden und auch eher, bei nicht einwandfreier Funktion, das sagt eine neue Regler-Norm.
Normalerweise wird der Druckregler direkt am Entnahmeventil des Gasflaschenbehälter angeschraubt. Es gibt aber auch unter bestimmten Bedingungen einen anderen, festgelegten Platz für den Druckregler, z. B. Druckregler fest an der Wand montiert:
Beim Anschluss des Druckreglers oder des HD-Schlauches an die Gasflasche, ist immer mit einem Lecksuchmittel / Seifenwasser zu prüfen, ob eine Undichtigkeit vorhanden ist.
Seit 1996 ist in Deutschland für den Freizeitsektor auch der Druck mit 30 mbar für Geräte auf dem Fahrzeug- und Bootssektor zugelassen. Hier ist der in der neuen EU-Regelung, prEN 1949, vorgesehene Druck von 30 mbar bereits vorweg genommen, um den Fahrzeug-, Boots- und Geräteherstellern eine einheitliche Fertigung zu ermöglichen. In der verabschiedeten ISO Norm 10239 für kleine Wasserfahrzeuge bis 24 m ist festgehalten, dass der Druck zum Betreiben der Geräte nicht höher als 50 mbar sein darf. Es darf jedoch nur eine Anlage mit gleichem Druck für alle Verbrauchsgeräte betrieben werden.
Leider konnte man sich im europäischen Gremium bei der prEN 1949 für Fahrzeuge und auch jetzt bei der ISO 10239 nicht auf einen höheren Druck einigen. Denn seit längerem steht fest, dass ein höherer Druck als 30 mbar, z. B. wie bisher in Deutschland mit 50 mbar, eine wesentlich bessere Verbrennung bringt. Noch besser wäre das Ergebnis bei einem Druck von 80 mbar. Es könnte u. U. das ungeklärte Ozonproblem mildern. Jedoch war die Abstimmung dagegen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Die verschiedenen Drücke in den Ländern wird es nach wie vor auch weiterhin geben (sollen hier nicht im Einzelnen aufgelistet werden). Es ist für den Verbraucher aber sehr wichtig zu wissen, mit welchem Druck seine Anlage betrieben werden muss. Deshalb ist an der Anlage / im Flaschenkasten ein Aufkleber mit der Druckangabe vorzusehen, z. B. in Deutschland:
Fehler! Fehler! Unbekanntes Schalterargument. |
Fehler! Unbekanntes Schalterargument. |
Druckregler mit Druckmanometer können benutzt werden:
Allerdings ist, wie oft vorgetäuscht, eine Inhaltsmessung ja nicht möglich, sondern lediglich eine Feststellung, ob ein Druckverlust beim Anschrauben des Druckreglers vorliegt (oder welche Umgebungstemperatur gerade herrscht).
Die blauen "Camping-GAZ-Flaschen" haben kein fertiges Entnahmeventil am Behälter, sondern werden mit einem Trageverschluss versehen. Sofern diese Butan-Gasflaschen benutzt werden sollen, ist zur Sicherheit immer ein so genanntes Sicherheitsentnahmeventil zu verwenden, an das dann der Druckregler angeschraubt wird.
Die auf dem Markt angebotenen Druckregler, die als so genannte Campingversion direkt in das Gewinde des Behälters geschraubt werden oder 2, bzw. 3 Abgänge haben, sind nach den Regeln für Boote nicht zulässig. Dieses ist auch in der neuen ISO 10238 festgehalten.
Schlauchleitungen
Die Verbindung zwischen Druckregler und der Rohrinstallation wird natürlich immer eine Schlauchleitung sein, damit eine bewegliche Verbindung dafür sorgt, dass die Gasflasche ausgewechselt werden kann.
In Deutschland wird hier eine Mitteldruck = MD-Schlauch Qualität verwandt, die bereits der ISO 10239 entspricht. Der Schlauch muss der EN 1763-1 und 1763-2 entsprechen.
Wird der Druckregler, entgegen dem normal üblichem, an der Wand montiert, muss zwischen der Gasflasche und dem Druckregler immer ein Hochdruck = HD-Schlauch Verwendung finden. Ebenfalls nach EN usw.
Schlauchleitungen dürfen nie hinter Wänden, Decken oder Verkleidungen verschwinden Sie müssen erreichbar sein, das heisst ohne ein Werkzeug zu benutzen. Schlauchleitungen müssen feste Anschlüsse haben, Rohrschellen sind nicht zugelassen.
Schlauchleitungen sind ein Verschleißartikel und sind laufend zu kontrollieren. Ähnlich wie bei Druckreglern sollte eine Schlauchleitung ausgewechselt werden, wenn sie zum Beispiel brüchig geworden ist oder Scheuerstellen aufweist oder aber spätestens nach 8 Jahren.
Was eine kleine Scheuerstelle an einem Schlauch, unvorschriftsmässig an einem Kühlschrank verdeckt angebracht, auslösen kann, zeigt dieses Bild:
Die Verpuffung erfolgte durch die Brennerflamme des Kühlschrankes, als das richtige Gasgemisch vorhanden war. Durch die Verpuffung wurde die Gasflamme ausgeblasen. Kein Brand.
Schlauchleitungen haben gegenüber von Rohrleitungen einen wesentlichen Nachteil. Sie können leicht beschädigt werden. Darum sollen die Schlauchleitungen auch möglichst kurz gehalten werden. Nach der neuen ISO können Schlauchleitungen direkt ab innerhalb des Gasflaschenkasten / -schrank bis zum Gerät verwandt werden. Unter folgenden Voraussetzungen:
- der Schlauch wird nicht unterbrochen
- es ist nur ein Gerät vorhanden und das Gasflaschenventil als Hauptabsperrventil, kann vom betriebenen Gerätestandort benutzt werden
- der Schlauch führt nicht durch den Motorraum
- der Schlauch ist an Durchtrittstellen am Gasflaschenkasten / -schrank und an (wasserdichten) Schotten, gasdicht durchgeführt.
Diese neuen Möglichkeiten waren bis jetzt in Deutschland und auch teilweise in Europa nicht vorgesehen. Schlauchleitungen sind für uns in Deutschland immer ein notwendiges Übel. Aber Amerika hat dieses in der ISO durchgesetzt. Auch Deutschland wurde überstimmt.
Der Argumentation, Schlauch könne man viel einfacher verlegen als Rohrleitung, kann nicht gefolgt werden, denn:
- Schlauchleitungen sind viel leichter zu beschädigen
Rohrleitungen sind dauerhafter und widerstandsfähiger
der Laie als Monteur wird sich nicht speziell mit der Materie Flüssiggas für eine fachliche Beurteilung befasst haben
und Sicherheit geht vor.
Rohrleitungen
Über Rohre wird das Flüssiggas im Boot zum Gerät oder zu mehreren Geräten verteilt. Im Boot wird hier vornehmlich Kupferrohr nach DIN… verwendet. Kunststoffrohre sind nicht zulässig. Wenn bei Booten der Rumpf aus bestimmten Materialien besteht, ist hier auch das Edelstahlrohr verwendbar und vorzuziehen, damit eine Korrosion möglichst verhindert wird, da sich unter Umständen die Materialien nicht vertragen. In Deutschland war bisher auch normales, korrosionsgeschütztes Stahlrohr zugelassen. Dieses ist nach der neuen ISO 10239 nicht mehr zugelassen.
Da inzwischen ja auch in Deutschland 30-mbar-Anlagen, gegenüber früher nur 50-mbar-Anlagen, zugelassen sind, muss auch über den Gasfluss und damit die Gasmenge bei dem verringerten Druck nachgedacht werden. Gleichzeitig spielt auch noch die Länge der Zuführung eine Rolle. Hier ist es nötig, dass der Durchmesser der Rohrleitung vergrößert wird, da sonst unter Umständen die Versorgung der Geräte mit der nötigen Gasmenge nicht mehr ausreichen könnte. Hier sind natürlich zuerst Geräte mit höherem Verbrauch und entsprechenden Sicherheits – Überwachungseinrichtungen empfindlich.
Bei einer Ausrüstung mit 50 mbar und mehreren Geräten in einem Boot, ist meistens ein Rohrdurchmesser von 8 mm bei einer Wandungsstärke von 1 mm ausreichend. Heute wird aber auf Grund des 30 mbar Druckes schon vielfach mit 10 oder 12 mm Rohrdurchmesser gearbeitet, wenn man auf der sicheren Seite der Versorgung stehen will. Dieses ist auch vor allem bei einer Winterbenutzung dringend zu empfehlen.
In Deutschland werden die Rohrverbindungen mit Schneidring – Verschraubungen
oder auch Klemmring – Verbindungen hergestellt:
Kupferrohr kann hart gelötet werden:
Bei Kupferrohr ist aber auch eine Schneidringverbindung möglich. Dann muss allerdings eine so genannte Stützhülse in das Rohr getrieben werden, um eine einwandfreie Schneidringverbindung herzustellen.
Schneidring – Verschraubungen haben gegenüber anderen Verbindungsarten, wie sie vielfach im Ausland Verwendung finden, einen absoluten Vorteil. Wenn beim ersten Mal richtig gearbeitet wurde, ist ein Lösen immer wieder möglich und beim Anziehen der Verschraubung ist diese auch wieder einwandfrei dicht. Dieses ist bei anderen Verschraubungsarten nicht gewährleistet. Es gibt sogar Verschraubungen die in der Praxis nur einmal Verwendung finden können, weil sie bei der Wiederverwendung nicht mehr dichten.
Dass Rohrleitungen natürlich so zu verlegen sind, dass sie nicht an Wand- oder Deckendurchbrüchen durchscheuern können, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein. Hier sollen Schottverschraubungen, Gummitüllen u. ä. verarbeitet werden. Auch sollten Rohre so verlegt werden, dass keine Spannungen auftreten können. Man arbeitet daher mit Winkelanschlüssen, Rohrbogen usw.. Und Rohrleitungen können nicht fliegend verlegt werden, sondern sind in einem Abstand von maximal 100 cm bei Stahlrohr und 50 cm bei Kupferrohr zu befestigen.
Geräte
Auf dem Markt gibt es genug Flüssiggasgeräte, zum
- Kochen,
Backen,
Grillen,
Heizen,
Heisswasserbereitung
Grundsätzlich ist hier zu beachten, dass bis zum Jahre 1996 in Deutschland alle Geräte, neben den Armaturen, DIN-DVGW-geprüft sein mussten. Dieses ist inzwischen bei Geräten durch die
– Zertifizierung abgelöst.
⇒ Gasgeräte Richtlinie 90/396 / EWG
Leider ist heute bei der – Zertifizierung der Geräte nicht mehr zu erkennen, für welchen Verwendungszweck sich die Geräte überhaupt eignen. Hier sind die Einbauanweisungen des Geräteherstellers verbindlich.
Alle Geräte müssen ein Typenschild haben, aus dem verschiedene Angaben entnommen werden können, zum Beispiel:
Die Ident-Nr.: Œ 0085 AQ 9999 ist wie folgt zu verstehen:
- Œ = Zertifiziert
- 0085 = die Zertifizierungsstelle (hier DVGW – Deutschland)
- AQ = chiffrierte Jahreszahl des Zertifizierungsjahres
(AP = 1994, AQ = 1995, AR = 1996 usw.)
- 9999 = 4-stellige Kenn-Nummer
Da in Europa die Länder nationale Anlagendrücke verwenden, ist es wichtig, dass bei uns in Deutschland nur die bestimmten, zugelassenen Geräte eingesetzt werden.
Für Deutschland ist zugelassen:
die Gasart | I 3 B/P | 30 oder 50 mbar |
oder auch | II 2 ELL 3 B/P | 30 oder 50 mbar |
Andere Angaben wären Geräte für ein anderes EG-Land. Es sei denn, die obigen Angaben wären ebenfalls auf dem Typenschild. Es wäre möglich, dass der Hersteller die Zertifizierung des Gerätes, auf Grund der einwandfreien Verbrennung, für verschiedene Länder beantragen konnte und auch erhalten hat.
Beispiel eines guten Typenschildes mit allen Angaben:
Leider haben nicht alle Hersteller so komplette Angaben, da die Zertifizierung nur ein paar wenige Angaben verlangt. Aber hieran kann man vielleicht auch Rückschlüsse auf die Qualität der Herstellers oder Gerätes ziehen.
Für alle Geräte wird eine Zündsicherung oder elektronische Absperrung verlangt. Dieses hat sich inzwischen auch im Ausland durchgesetzt. Zündsicherungen sollen verhindern, dass unverbranntes Flüssiggas aus einem geöffneten Geräte-Einstellglied, sprich Geräteventil oder Zündsicherungshahn, ausströmen kann.
Das Thermoelement am Brenner wird durch die Flamme erhitzt, nachdem man die Gaszufuhr durch Eindrücken des Bedienungsknopfes am Gerät, zur Zündung geöffnet hat. Durch die Wärme am Thermoelement wird die Gaszufuhr im Zündsicherungshahn über einen Magneten offen gehalten. Erlischt die Flamme, kühlt das Thermoelement ab, der Magnet im Zündsicherungshahn hält nicht mehr und durch Federdruck wird die Gaszufuhr abgesperrt.
Die Schließzeit einer Zündsicherung soll bei maximal 60 Sekunden liegen und sollte nach Benutzung eines Gerätes verfolgt werden. Nach dem Abstellen eines Gerätes kann man die Schließzeit der Zündsicherung immer leicht kontrollieren, da das "Klicken" = Schließen recht deutlich hörbar ist. Eine einfache Methode, die dem Betreiber in "Fleisch und Blut" übergehen kann. Plötzlich bekommt man dadurch auch ein Verhältnis zu einer Zeitspanne und wundert sich, wie lang 30, 40, 50 oder maximal 60 Sekunden sein können.
Wird das Gerät nicht gleich wieder in Betrieb genommen, sollte zuerst das Absperrventil vor dem Gerät geschlossen werden und erst nach dem "Klick", das Einstellglied, auch Zündsicherungshahn oder Brennerventil genannt.
Bei elektronisch gesteuerten und abgesicherten Geräten, wie zum Beispiel Heizgeräten, Heißwasserbereitern, kann man das "Klicken" kaum hören. Hier sind allerdings auch leise Geräusche in der Elektronik der Geräte wahrnehmbar. Die Störung wird durch eine Diode angezeigt.
Neben den genannten Details, muss ein Gerät natürlich überhaupt für den Verwendungszweck in einem Fahrzeug oder Boot vorgesehen sein. Wie schon erwähnt, ist dieses aus der Zertifizierung nicht mehr erkennbar. Der Hersteller soll diese Angabe in der Einbauanweisung geben. Leider halten sich auch hier nicht alle Hersteller an die Vorgaben, sodass dann nur der Installateur oder Benutzer prüfen kann, ob eine praxisgerechte Verwendung in einem Fahrzeug oder Boot gegeben ist.
Bei Kochgeräten kann man dieses allerdings schon in kleinen Details erkennen. Zum Beispiel sollten die Brennerdeckel eines Kochers befestigt sein und sich nicht beim Fahren selbstständig machen können. Auch ist beim Gerät am Gasanschluss zu erkennen, ob es sich um ein Einbaugerät handelt. Der Anschluss ist ein Rohr für eine Schneidring-Verschraubung oder es handelt sich um ein bewegliches Campinggerät mit Gewindeanschluss, dass nur im Freien benutzt werden soll und damit einen Schlauch zum anschrauben hat.
Der Gasanschluss eines Gerätes wurde schon unter Rohrleitungen und Schläuchen angesprochen. In der Praxis hat sich beim halbkardanischen Herd ein flexibler 40 cm Schlauch und Stecknippel passend an eine zugelassene Sicherheits-Anschlusskupplung bewährt.
Propan / Butan-Leuchten haben einen sehr geringen Verbrauch, der weit unter 30 g/h liegt. Die Benutzung auf Booten ist etwas unüblich. Eine unverschließbare 10 cm² Lüftungsöffnung ist vorgeschrieben.
Auch Absorber-Kühlschränke, die sowohl mit Strom, wie auch mit Gas betrieben werden können, sind verbrennungstechnisch unproblematisch. Auch hier liegt der Gasverbrauch weit unter 30 g/h, sodass keine grossen Probleme mit Abgasen entstehen können.
Lüftungsöffnung zum Innenraum vorhanden sein. Bei den neuen Œ-zertifizierten Typen, ist der Absorberteil mit dem Brenner zum Innenraum abgedichtet. Die Verbindung der Verbrennungsluft und auch der Abgase ist nur nach Aussen gegeben.
Bei den Absorber-Kühlschränken kann allerdings ein anderes Problem auftauchen. Denn diese Geräte sollen möglichst in der Waagerechten betrieben werden, da der Kreislauf im Aggregat sonst gestört wird. Bei Booten wird das wohl nicht immer möglich sein. Deshalb sind diese Geräte auch wohl bei Segelbooten nicht unbedingt zu empfehlen.
Bei Heizungen wurde schon auf wichtige Details betreffs der Verbrennungsluftzufuhr und der Abgasführungen hingewiesen. Die raumluftunabhängigen Geräte müssen einwandfrei dicht zum Innenraum sein, "geschlossener Verbrennungskreislauf". Unbedingt ist jedoch bei den Heizungen zwischen einer Verwendung im Fahrzeug oder Boot zu unterscheiden.
Die am meisten verbreiteten Heizungen in Fahrzeugen der Typen TRUMATIC "S", oder auch die ALDE Heizung, dürfen im Boot niemals verwendet werden. Es besteht Lebensgefahr durch CO-Vergiftung.
Bei diesen Heizungen mit der Verbrennungsluftansaugung unter dem Fahrzeugboden, würde bei einem Boot die Luft aus dem Bootsinneren genommen. Gleichzeitig wäre es konstruktionsbedingt möglich, dass die Abgase bei diesen Geräten aus der Luftansaugung austreten könnten, also ins Bootsinnere, wie bereits vorstehend beschrieben.
Für Boote sind zurzeit nur die elektronisch gesteuerten TRUMATIC-E oder –C Typen zugelassen. Die gesamte Überwachung, angefangen bei der Zündung über die thermostatische Regelung bis zum Gas- und Verbrennungskreislauf, wird elektronisch überwacht. Bei einem Störfall schaltet das Gerät ab. Die Verbrennungsluft wird bei diesen Geräten über ein flexibles Luftzufuhrrohr angesaugt und über ein, im Luftzufuhrrohr liegendes Abgasrohr, die Abgase abgegeben. Wichtig ist hierbei, dass der Aussenkamin mit den Doppelrohren an der richtigen Stelle laut Hersteller – Einbauanweisung montiert ist.
Die TRUMATIC – E Heizung gibt es auch mit Abgasführung unter dem Boden. In dieser Ausführung ist das Gerät natürlich für Boote absolut nicht verwendbar. Nach der neuen Heizungsnorm muss der Verwendungszweck eines Gerätes durch ein Logo auf dem Gerät gekennzeichnet sein:
zugelassen für Fahrzeuge oder Boote |
nicht zugelassen für Boote |
Was für die vorgenannten Heizungen gilt, ist auch der Maßstab für Heißwasserbereiter. Auch diese Geräte müssen den "geschlossenen Verbrennungskreislauf" haben, also Verbrennungsluft von Aussen, Abgas nach Aussen.
Ein markttypische Gerät ist der TRUMA Bootsboiler. Er entspricht äusserlich dem Fahrzeugboiler, hat aber zusätzlich, wie bei der Trumatic-E Heizung, ein Gebläse und eine flexible Luftansaugung mit innenliegendem Abgasrohr. Beide Rohre münden Aussen in einen Abgaskamin.
Durchlauferhitzer als Wassererhitzer sind im Boot als sehr problematisch anzusehen. Diese Geräte haben zwar eine gute Leistung, aber auch einen erheblichen Verbrauch an Flüssiggas. Und damit auch viel Verbrauch von Verbrennungsluft / Sauerstoff und somit auch viel Abgase. Durchlauferhitzer holen sich, auf Grund der Bauweise, die Verbrennungsluft aus dem Innenraum des Bootes und geben vielfach auch einen Teil der Abgase in den Innenraum ab.
So viel Verbrennungsluft, wie aus dem Innenraum benötigt wird, kann praktisch nur über sehr große Luftöffnungen herangeführt werden. Das ist absolut praxisfremd. Jeder Betreiber würde solche Öffnungen einfach zukleben, wobei er sich kaum der Lebensgefahr bewusst wird. Leider gibt es durch solche Installation immer wieder Tote. Aber nicht durch das Flüssiggas, sondern durch Luftmangel und CO-Vergiftung.
Notfalls wäre noch eine zum Innenraum völlig abgekapselte Installation möglich, sodass das Gerät sich nur die Luft von Aussen holen kann und auch die Abgase nur nach Aussen abgeben kann.
Allerdings sind Durchlauferhitzer funktionsbedingt nicht gerade besonders für solch eine Installation geeignet.
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