Arbeit mit dem SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut




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Irgendwas kann immer passieren – Vorbereitung zur Vermeidung von Havarien und Unfällen

Technische Defekte und Wasserrohrbrüche gehören mit zu den häufigsten Schadensereignissen in Museen, Archiven und Bibliotheken und können, wenn sie nicht schnell bemerkt werden, zu großen Beschädigungen an den Sammlungen und Gebäuden führen: Erhebliche Abweichungen von den gewünschten Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten können zu Materialveränderungen wie Rissen im Holz oder Farbabplatzungen an Gemälden führen, wenn zum Beispiel die Klimaanlage ausfällt. Nicht selten ist eine Schimmelpilzbildung zu beobachten oder es kommt sogar zu Schäden am Fundament, wenn Wasser aus einem defekten Rohr längere Zeit in Räumen steht.

Nach Havarie: Naturalienkabinett Waldenburg fühlt sich alleine gelassen (Sailer, Mitteldeutscher Rundfunk Anstalt des Öffentlichen Rechts, 07.07.2021)

Bilanz der Havarie der Sprinkleranlage in der Universitätsbibliothek (Bauhaus-Universität Weimar, 15.01.2013)


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Abbildung 1   Zum Trocknen aufgehängte Akten – Übung Notfallverbund Berlin
[Foto: Almut Siegel]

Zu diesen Vorkommnissen hinzu kommen noch Unfälle, das heißt plötzliche und unerwartet eintretende Ereignisse, die zu unbeabsichtigten Schäden an Objekten führen. Auf diese sehr unterschiedlichen Bedrohungen kann man sich jedoch sehr gut vorbereiten, hat man sie sich erst einmal bewusst gemacht.

Kunst und Unfall (Süddeutsche Zeitung, 17.06.2019)

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Havarien ist – neben der Einhaltung von Wartungsintervallen für technische Anlagen – die wöchentliche aufmerksame Begehung aller Räumlichkeiten, bei denen darauf geachtet wird, ob nirgends feuchte Stellen zu sehen sind, alle Rohre fest verbunden sind und alle Anlagen im Regelbetrieb laufen. Trotz aller Vorsicht kann es immer wieder zum Austreten von Wasser kommen, sei es als leises Tröpfeln oder als Spritzen mit hohem Druck.

Oberste Grundregel, die bei der Prävention gilt; ist: „Kein Wasser über Kulturgut!“ Es sollte vermieden werden, dass wasserführende Leitungen über gelagerten oder ausgestellten Objekten, Archivalien, Büchern etc. verlaufen. Ist dies nicht zu vermeiden, gibt es verschiedene Maßnahmen, die im Notfall greifen. Dazu zählen Rohr-in-Rohr-Systeme, Auffangwannen unter den Rohren oder ein Spritzschutz zwischen Heizkörper und Objekten. Einem Ausfall der Klimatechnik kann am besten begegnet werden, wenn sie an eine zentrale Überwachung angeschlossen ist. Ansonsten ist hier eine tägliche Überprüfung des Betriebs notwendig.

Um im Feld der möglichen Unfälle gut vorbereitet zu sein, ist in erster Linie die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit Kulturgut wichtig. Wie wird ein Objekt richtig verpackt und transportiert? Wie wird es richtig in einer Ausstellung montiert? Des Weiteren ist auf geeignete Vitrinen, Regale, Schränke u. ä. zu achten sowie auf einen guten Bauunterhalt, damit es nicht zum Versagen des Mobiliars oder sogar der Räume kommt.

Alle diese Aspekte und noch viele weitere sind ausführlich im SiLK – SicherheitsLeitfadens Kulturgut beschrieben. Der Einführungstext gibt dazu eine gute Übersicht und der interaktive Fragebogen kann genutzt werden, um eventuelle eigene Defizite aufzudecken. Im ergänzenden Wissenspool werden weiterführende Informationen zur Verfügung gestellt.

In einigen Bereichen, besonders in Bezug auf das Handling von Objekten, gibt es Überschneidungen zum SiLK-Themenkapitel Abnutzung, auf das hier ebenfalls verwiesen sei.





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