Verbindungen von Kistenbauteilen | [English version] |
Die Verbindungen der verschiedenen Bauteile einer Holzkiste können auf unterschiedlichste Weise vorgenommen werden. Am gebräuchlichsten ist die Verwendung von Nägeln, Schrauben und Bolzen.
Nagelverbindungen
Bei der Verwendung von Nägeln zur Verbindung verschiedener Bauteile müssen folgende Punkte beachtet werden:
Die Qualität der Nagelverbindung wird mit dem sogenannten Ausziehwiderstand beurteilt. | |
Der Ausziehwiderstand eines Nagels erhöht sich, wenn seine Oberfläche speziell beschichtet (z.B. mit Zement) oder behandelt (z.B. quergeriffelt) ist. | |
Schraubennägel besitzen einen weitaus höheren Ausziehwiderstand als normale Drahtnägel. | |
Der Nagelkopf sollte sich immer im dünneren Bauteil befinden. | |
Die Länge der Nägel muss ausreichend bemessen sein. Zur Erhöhung des Ausziehwiderstands ist es von Vorteil, den Nagel am Ende umzuschlagen. | |
Die Nägel sollten gestauchte Spitzen besitzen, um eine Spaltung der Bretter, Leisten etc. zu verhindern. |
Schrauben- und Bolzenverbindungen
Bei der Verwendung von Holzschrauben muss vorgebohrt werden, da sonst keine ausreichende Festigkeit einer solchen Verbindung gewährleistet ist. Als Vorbohrmaß wird ungefähr der halbe Schraubendurchmesser auf 70 % der Schaftlänge angegeben. Die Holzschrauben dürfen auf keinen Fall eingeschlagen, sondern müssen immer eingedreht werden.
Bei Bolzenverbindungen sollte sich der Kopf immer an der Außenseite der Kiste befinden. Um Beschädigungen an den Bolzen und an anderen Gegenständen zu vermeiden, ist es zweckmäßig, den Bolzenkopf in das Holz einzulassen. Die Sicherung des Bolzens erfolgt an der Kisteninnenseite am besten mit selbstsichernden Muttern, die wie die Schrauben selbst mit Unterlegscheiben versehen werden müssen. Um die Festigkeit der Bolzenverbindungen sicherzustellen, dürfen die Bolzenlöcher nicht mehr als 1 mm Spiel besitzen. Die Größe der zu verwendenden Bolzen richtet sich nach der Holzdicke. Bis zu einer Holzdicke von 8 mm sollte der Bolzen einen Mindestdurchmesser von 10 mm aufweisen, ab 8 mm Holzdicke mindestens 12 mm.
Brettverbindungen
Bei Kisten, deren Wände aus einzelnen Brettern und nicht aus großflächigen Platten bestehen, können die Fugen zwischen den Brettern wie folgt aussehen:
Abbildung 1: Stumpfe (glatte) Fuge
Abbildung 2: Wechselfalz
Abbildung 3: Gespundete Fuge (Nut und Feder)
Abbildung 4: Schwalbenschwanz
Die höchste Festigkeit wird erreicht, wenn die Bretter mit einer gespundeten Fuge oder einem Schwalbenschwanz versehen sind, da sie dadurch einen zusätzlichen Halt besitzen, der die Wirkung der Nagel-, Schraub- und Bolzenverbindungen noch unterstützt. Der Wechselfalz erhöht die Festigkeit der Verbindung nur einseitig und daher in geringerem Maße. Bei der stumpfen Fuge wird die Festigkeit überhaupt nicht beeinflusst. Sie hält im Vergleich mit den anderen Verbindungsarten nur weitaus geringeren Beanspruchungen stand.