6.3 Ladeflächen und Lastauflagen |
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6.3.1 Ladeflächen in einer EbeneEtwas anders konstruierte Bauteile können zum heckseitigen Umschlag von Papierrollen genutzt werden: Abbildung 6.3.1.43: Unter eine Papierrolle geschobener „Roller“ mit aufgelegter Hebelstange [W. Strauch] Der Ladungssicherungsaufwand ist immer von der Reibung zwischen Ladungsteilen sowie zwischen Ladung, Ladefläche oder anderen Lastauflagen abhängig. In den Kapiteln über „Reibung“, „Ladungssicherungsbilanzen“ und unter „Fallbeispielen“ wird dieser Aspekt ausführlich behandelt. Aufgrund der Bedeutung wird jedoch in diesem Kapitel ebenfalls darauf hingewiesen. Diverse Ladeebenen mit verschiedenartigen Belägen wurden vorgestellt. Die zu erzielenden Reibungsbeiwerte hängen vom aktuellen Zustand der Ladefläche, der Art der Ladung, der Unter- oder Zwischenlagen, der Luftfeuchtigkeit und vielen anderen Faktoren ab. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen erschweren die Bestimmung von Reibungsfaktoren. Der Anhang B.2 „Reibbeiwerte einiger gebräuchlicher Waren und Oberflächen“ aus der DIN EN 12 195-1 vom Juni 2011 ist deshalb in der Praxis nur selten nutzbar. Die Norm verlangt aber, dass nur geeignete Reibbeiwerte zur Bilanzierung von Ladungssicherungsmaßnahmen verwendet werden. Nicht regelmäßig gereinigte Ladeebenen verändern ihre Oberflächenstruktur, wodurch die Reibung fast immer ungünstig beeinflusst wird. Sehr negativ wirken sich Ladungsrückstände und Verschmutzungen aus: Bei offenen Fahrzeugen ist die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer besonders groß. Kleine herunterfallende Steinchen verursachen nicht nur Lack- und Scheibenschäden, sondern können auch zu schwerwiegenden Unfällen führen; Zweiradfahrer sind dadurch besonders gefährdet. Ein Minimum an Sauberkeit für Ladeflächen ist die „Besenreinheit“. Deshalb sind Besen wichtige Ladungssicherungshilfsmittel, die auf keinem Fahrzeug fehlen dürfen: Verdreckte und verstaubte Ladeflächen verringern die Reibung erheblich:
Wenn es möglich und umweltverträglich ist, kann ein Abblasen verstaubter Ladeflächen mit Pressluft die wirksamere Methode sein. Die DIN EN 12 195-1 vom Juni 2011 legt fest, dass der verwendete Reibungsfaktor höchstens mit 0,2 in Ansatz gebracht werden darf, wenn die Berührungsflächen nicht besenrein oder nicht frei von Frost-, Schnee- oder Eis sind. Bei öligen oder fettigen Berührungsflächen, wie in Abb. 27, sind hält die Norm besondere Sicherungsmaßnahmen für erforderlich.
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