Gruppen mechanischer Beanspruchungen | [English version] |
Dynamische Beanspruchungen | |
Statische Beanspruchungen | |
Weitere mechanische Beanspruchungen |
Dynamische Beanspruchungen
Maßeinheiten und Formeln:
Eine auf die Ladung von außen einwirkende dynamische Kraft (F in [N]) ist die Multiplikation von Masse (m in [kg]) und Beschleunigung (a in [m/s²]):
F = m × a [N=kgm/s²] |
Die Beschleunigung (a) ist die Division von
Geschwindigkeit (v in [m/s]) und Zeit (t in [s]):
a = v / t [m/s²] oder |
Weg (s in [m]) und Zeit zum Quadrat (t² in [s²]):
a = s / t² [m/s²] |
Die Beschleunigung in Kurven (aKurve) ist die Division von Geschwindigkeit zum Quadrat (v² in [m²/s²]) und Kurvenradius (r in [m]):
aKurve = v² / r [m/s²] |
Stoßbeanspruchungen sind mechanisch-dynamische Beanspruchungen, die durch Beschleunigung oder Verzögerung von Massen entstehen, sich im allgemeinen nicht regelmäßig wiederholen, aber während der Transport-, Umschlag- und Lagerprozesse (TUL-Prozesse) in verschiedener Intensität mehr oder weniger häufig vorkommen.
Vertikaler Stoß: Freier Fall (Fallenlassen), Umkippen (durch Überschreiten des Kippmomentes), Kanten (Wälzen über Kanten), Anstoßen (beim Hieven, ruckartiges Absetzen oder Anstoßen durch andere Ladungen) | |
Horizontaler Stoß: Auflaufstöße (beim Rangieren), Anstoßen an Fahrzeugwand oder andere Ladung (Fliehkräfte in Kurven und Weichendurchfahrten, Anfahren) |
Stoßbeanspruchungen werden in der Regel als das Vielfache der Erdbeschleunigung (g = 9,81 [m/s²]) angegeben.
Schwingungsbeanspruchungen in [1/s] sind die während der Bewegung der Transportmittel an den Ladeflächen regelmäßig auftretenden Schwingungen, die in Form von horizontalen und vertikalen Stößen auf die Ladung übertragen werden.
Vertikaler Stoß: Bei Bewegung der Transportmittel, Rütteln, Scheuern (Fahrzeuglauf) | |
Horizontaler Stoß: Bei Bewegung der Transportmittel (Unebenheiten des Fahrweges) |
Sonstige dynamische Beanspruchungen sind örtlich bedingte Stoßbeanspruchungen: Abschürfungen (Schleifen, Schieben, Ziehen) oder Scheuern (Reibung).
Dynamische Beanspruchungen der verschiedenen Verkehrsträger in g [m/s²]
Art der Beschleunigung: |
Beanspruchungen im Straßenverkehr:
gem. CTU-Packrichtlinien,
Seite 8: |
gem. VDI-Richtlinien,
Richtline 2700 ff.: |
gem. Hafenfachschule Bremen: Angaben für den kombinierten Verkehr See-Straße-See |
Beanspruchungen im Schienenverkehr:
gem. CTU-Packrichtlinien,
Seite 8: |
gem. GDV: |
Im Schienenverkehr in Osteuropa werden halbautomatische Kupplungssysteme eingesetzt. Diese Kupplungen benötigen zur Auslösung des Kupplungsvorganges eine Mindestgeschwindigkeit von 9 km/h. Da diese Kupplungsvorgänge aufgrund von Korrosion häufig mit höheren Geschwindigkeiten durchgeführt werden, können Beschleunigungen von bis zu 10 g und in Extremfällen sogar bis zu 18 g vorkommen.
Beanspruchungen im Seeverkehr:
Im Seeverkehr sind die zu erwartenden Beschleunigungen abhängig von Schiffsabmessungen – und form, vom Gewichts- und Formschwerpunkt, von der Dienstgeschwindigkeit sowie von geradlinigen Bewegungen und Rotationsbewegungen oder dem Zusammenwirken mehrerer der vorerwähnten Bewegungen. Beispiele für die Bewegungen eines Schiffes auf See enthalten die CTU-Packrichtlinien auf Seite 7.
gem. CTU-Packrichtlinien,
Seite 8: |
|||||||
gem. GDV: Beim
Seeverkehr sollte immer von den ungünstigsten Voraussetzungen ausgegangen werden. Es sind
daher Beschleunigungswerte von 1,0 g anzunehmen. Dies gilt auch für Sicherungsmaßnahmen
von Ladungen, die mit Containern, Straßenfahrzeugen, Waggons und Trailern per See
transportiert werden. |
|||||||
gem. Bundesanzeiger:
Die Richtlinie mit dem Titel "Bekanntmachung von Änderungen der
Richtlinien für die sachgerechte Stauung und Sicherung von Ladung bei der
Beförderung von Seeschiffen. Vom 14. Februar 1996" enthält in Tabelle 2 die
Grundwerte der Beschleunigungen in m/s² für die verschiedenen Deckbereiche und
Längenabschnitte eines Schiffes. Tabelle 3 und 4 enthalten Korrekturfaktoren für andere
Schiffslängen und -geschwindigkeiten sowie das Verhältnis von Breite und metazentrischer
Höhe. Bundesanzeiger vom 07.05.1996, Nr. 85a, Jahrgang 48, Seite 6
* kn = Knoten ** B/GM = Breite des Schiffes im Verhältnis zu seiner metazentrischen Höhe |
Beanspruchungen im Binnenschiffverkehr:
Die Beschleunigungen im Binnenschiffverkehr sind vernachlässigbar gering; es können die Beanspruchungen des Straßenverkehrs zugrundegelegt werden.
Beanspruchungen im Luftverkehr:
gem. Delvag Luftfahrtvers. AG: |
Beanspruchungen beim Umschlag:
Beim Umschlag können Beanspruchungen von 1,0 g angesetzt werden. Ruckartiges Anheben und Absetzen können höhere g-Werte bewirken.
Zurück zum Anfang
Statische Beanspruchungen
Maßeinheiten und Formeln:
Ein auf die Ladung von außen einwirkender Druck (p in [N/m²]) ist die Division von statischer Kraft (F in [N]) und Fläche (A in [m²]), wobei die statische Kraft die Multiplikation von Masse (m in [kg]) und Erdbeschleunigung (g in [m/s²]) ist:
p = F / A [N/m²], wobei F = m × g [N=kgm/s²] |
Druckbeanspruchungen entstehen durch Übereinanderstapeln der Ladung bzw. durch Anpressdruck von TUL-Mitteln: Zusammenpressen, Drücken, Scheuern, Begehen, Fahrtwind, Anpressen (Stapelung, Schleifen, Reibung, durch Arbeitskräfte, Umschlagmittel).
Zurück zum Anfang
Weitere mechanische Beanspruchungen
wie Elektrostatische Aufladung, Beanspruchung durch Schallwellen, Radioaktivität: Knall, Lärm, Strahlung (Zerstörung durch Druckwelle).
Zurück zum Anfang