Foto des Monats – Oktober 2021
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Zwei Coils auf dem Weg nach vorne

Die beiden Coils mit jeweils einer Masse von 10.500kg sind in der Tat auf dem Weg nach vorne. Auf der Abb. 1. sieht man sie gerade wie sie sich durch die Stirnwand drängeln.


Foto des Monats - Oktober 2021

Abbildung 1  [Dennis Lange]


Foto des Monats - Oktober 2021

Abbildung 2  [Dennis Lange]

Auf der Abb. 2 ist schön zu sehen, wie die 21 Tonnen auf den Achsen der Zugmaschine ruhen. Der Trailer hat ordentlich Schaden genommen, die Stinwand ist durchbrochen, die Ladefläche geknickt und wahscheinlich hat der Rahmen auch noch etwas von diesem Coilausflug mitbekommen.


Foto des Monats - Oktober 2021

Abbildung 3  [Dennis Lange]

Das vordere Coil ist ordentlich deformiert, da sein Kollege von hinten „aufgefahren“ ist. Bei den Coils handelt es sich um kalt gerolltes Blech, das ca. um den Faktor 10 teurer ist als die warm gerollte Variante. Will sagen, dass der Schaden an der Ware ebenfalls erheblich ist.


Foto des Monats - Oktober 2021

Abbildung 4  [Dennis Lange]

Das wirklich interessante Bild ist die Abb. 4.

Hier sehen wir Schleifspuren, Krümel von den RH-Matten, Kratzer von den Paletten, Gurte und Kantengleiter. Die vordere Palette ist mit dem Coil nach vorne gerutscht. Das könnte darauf hinweisen, dass das RH-Material nicht so untergelegt war, dass es die Palette reibungstechnisch vollkommen von der Ladefläche getrennt hat. Bei der hinteren Palette ist es wahrscheinlicher, dass das RH-Material so untergelegt war, dass die Palette reibungstechnisch von der Ladefläche getrennt wurde. Hier war die Reibung zwischen Coil und Palette der Schwachpunkt. So ist das Coil losgerutscht, hat die Stahlbänder durchtrennt, ist unter den oder dem Gurt herausgerutscht und hat die Palette dann nur noch wie einen Hund an der Leine hinter sich hergezogen.

Überliefert wurde, dass wohl je Coil nur ein Gurt Verwendung fand, auf der Abb. 4 könnte man ggf. zwei zuordnen. Da die Ladung sich aber kraftvoll aus ihrer Sicherung befreit hat, sind die Gurte abgerutscht und oder ggf. sogar durch die Scharfen Kanten durchgeschnitten worden, nachdem sich der Kantenschutz verabschiedet hatte.

Will man 10.500 kg mittels Niederzurrzungen sichern, dann benötigt man perfekt untergelegtes RH-Material und möglichst gleiche Reibungsverhältnisse auf der Palette, sonst verabschiedet sich die Ladung von der Palette, wie das bei dem hinteren Coil gut zu beobachten ist. Passt das mit der Reibung, fehlen noch 2.100daN an Sicherungskraft. Bei einem Reibbeiwert von μ = 0,6 sind somit fünf Zurrgurte mit einer STF von 500 daN erforderlich. Dabei ist der Winkel Alpha noch nicht berücksichtigt. Das zu realisieren ist eine Herausforderung.

Wer diese Kolumne häufiger zu Ende liest, weiß, dass wir schwere Ladung sehr gerne direkt sichern. Das geht mit Umspannungen z.B. mit vier Umspannungen durch das Coilauge, quasi kreuzweise. Zwei schräg nach hinten und zwei schräg nach vorne. Die Vorspannung in den Direktsicherungen erfüllen die Forderungen an die Mindestsicherung, damit können wir mit der vollen Reibung rechnen und die Direktsicherungen übernehmen den Rest. Rechnerisch würden auch zwei Direktzurrungen schräg nach hinten plus einer Niederzurrung ausreichen.

Lässt das Coilauge die Nutzung nicht zu, weil z.B. Verpackung das Durchfädeln der Gurte verhindert, kann auch eine Umspannung um das Coil herum genommen werden. die Enden werden schräg nach hinten auf einen Ladungssicherungspunkt geführt und vorgespannt. Da dieser Gurt auf der Palette liegen würde, empfehlen wir mindestens zwei Niederzurrungen, die das Ankippen des Coils im Belastungsfall verhindern und dadurch die Reibung aufrecht erhalten wird. Ist die Reibung Coil / Palette schlechter als die Palette / Ladefläche, kann dies durch eine zweite Umspannung geheilt werden.

Die Ladungssicherungskolumnisten wünschen einen ladungssicheren Herbst!




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