Foto des Monats – Juli 2021

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Wir bieten Ihnen diesen Monat wieder zwei Kolumnen an.
Kartoffelpüree oder rolling Big Bags	Die Seidenstraße und ihre Anforderungen an die Transportqualität der Ware

Kartoffelpüree
Oder rolling Big Bags

Unsere belgischen Nachbarn bzw. die Polizei unserer belgischen Nachbarn passen gut auf. Der Schatten des Aufliegers verrät schon fast alles:

Es lässt sich erahnen, dass die ganz Stütze gleichmäßig auf die rechte Fahrzeugseite gerutscht ist, aber wir haben noch bessere Bilder:

Und richtig, da ist Ladung nicht nur gerutscht, sondern auch noch gekippt und gerollt. Es werden „freihändig“ Kartoffeln in Big Bags, als Großsäcken, auf der Ladefläche durch die Gegend balanciert. Sicherung Fehlanzeige!! Die beiden Spannbretter, die man hier am rechten Bildrand sieht sind wohl eher Makulatur. Die machen vielleicht eine gute Figur, aber bei Big Bags voll mit Kartoffeln sind sie nicht mehr als ein Scherz.

Hier sieht man das ganz Ausmaß des Schadens. Ladungssicherungsmaßnahmen gleich null. Soweit so gut, aber wie hätte man die Ladung sichern können? Auf diesem Fahrzeug gar nicht, denn die Ladung muss, wenn sie unverpackt und nur lose geschüttet in offenen Großsäcken transportiert wird, formschlüssig transportiert werden. Die Säcke halten die Ladung im Stillstand so Gott will, aber den Belastungen eines Transportes haben die Säcke, mit dieser rollenden Ladung, nichts entgegen zu setzen.

Ausflug in die Verpackung:

Wann kann lose Ladung zu einer festen Einheit zusammengefasst und ggf. sogar durch Niederzurrungen gesichert werden? Dazu muss ein Sack prall gefüllt werden können und verschlossen. Mehl, Zucker, Zement etc. lassen sich gut verdichtet und so in Säcke abfüllen, dass sie dann z.B. im Verbund gestaut auf einer Palette eine vernünftige Ladeeinheit abgeben. Häufig ist dann die Reibung von Sack zu Sack und von Sack zu Palette das Problem, das sich aber z.B. mit Kleber lösen lässt.

Bei Großsäcken wird es schwieriger, denn hier setzt sich auch nur eine geringe Neigung der Ladung zu „wandern“ „auszuweichen“ oder sich zu verschieben im ganzen Großsack fort. Ein Niederzurren fällt dann meist aus und es muss direkt gezurrt werden.

Offene Großsäcke mit geschütteter Ladung, die dann auch noch extrem rollfähig ist, lassen sich nicht sinnvoll sichern. Egal wie man versuchen würde die Säcke „anzufassen“, solange die Ladung ausweichen kann, tut sie dies und lässt sich nicht sichern. Man könnte mit Zwischenwänden aus den s.g. 1g-Brettern oder ähnlichen Unterteilungen bilden und die Ladung dann mit Zurrplanen sichern. Die Zurrplane würde in diesem Fall einige Funktionen der Verpackung übernehmen. Aber so eine Sicherung wäre sehr aufwändig und es käme dann immer noch auf den Versuch an. Also kaum eine Alternative. Wer solche Ladung sicher transportieren will, der braucht schon einen festen Aufbau, wie einen Koffer oder einen Container.

Woran hapert es mal wieder? Richtig an der Verpackung und am Verlader. Wie kann man einen Fahrer mit solcher Ladung auf die Straße entlassen? Hier müssen der Spediteur und oder der Frachtführer ein hoffentlich saftiges Bußgeld bekommen, denn das Fahrzeug war für diese Ladung nicht geeignet. Punkt.
Der Verlader ist offensichtlich von allen guten Geistern verlassen, diese Art der „Verpackung“ kann ggf. zur Aufbewahrung und zur Umfuhr auf dem eigenen Hof genutzt werde. Aber wenn die Umfuhr auf dem eigenen Hof mittels Palette und nicht hängend vor sich gehen soll, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis die Kartoffel auch bei ihm über den Hof rollen.

Der Fahrer ist wie immer das schwächste Glied und natürlich hat er sich genauso wie die anderen beiden Beteiligten auch ein Bußgeld „verdient“. Hoffentlich fällt das nicht so hoch aus, dafür müsste der Verlader und der Spediteur / Frachtführer einen Löwenanteil tragen.

Wir wünschen einen ladungssicheren Sommer.

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