Heavy Lift Operation –
Ro-Ro-Operationen von Projektladung und Schwergütern auf Seeschiffen und Bargen
Kondensator-Transport von Indonesien nach Portugal |
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Verladung der Kondensatoren in Indonesien | |||
Entladung der Kondensatoren in Portugal |
Kondensator-Transport von Indonesien nach Portugal
Verladung der Kondensatoren in Indonesien
Eine weitere Ro-Ro-Operation zeigen die nächsten Bilder. Hier wurden im indonesischen Cilegon hergestellte Kondensatoren bzw. Kondensator-Hälften verladen. Dies wurde mit einem Beach-Grounding durchgeführt, d. h., die Barge wird am Ufer trockengesetzt und an einer aufgeschütteten Rampe, der sog. Jetty, angedockt.
Abbildung 152
In diesem Fall handelte es sich um eine relativ risikoarme Operation, da die Uferzone aus Sand bestand und daher keine Beschädingungen der Barge durch Steine oder Felsen zu erwarten waren.
Als Jetty konnte ein bereits existierender aufgeschütteter Hügel mit Betonkante genutzt werden, der für die Verladung nur noch präpariert werden musste. Das Bild zeigt das Vermooren (Festmachen) der Barge an der Rampenkante:
Abbildung 153
Hier ist das Vorbereiten der Barge mit den bereitliegenden Elefantenfüßen zu sehen. Im Bildvordergrund liegen die ersten Rampensegmente bzw. Anfahrkeile der Rampe:
Abbildung 154
Das Präparieren der Rampe von der Barge aus gesehen:
Abbildung 155
Seitenanfang
Hier ist die vorbereitete Barge zu sehen, wie sie an der Rampe anliegt. Die Barge selbst liegt auf dem Untergrund auf. Die Seile zum Vermooren der Barge wurden über Winden straffgezogen:
Abbildung 156
Das Anfahren des ca. 8,50 m hohen und 100 t schweren Kondensators zeigt dieses Bild:
Abbildung 157
Es folgen Bilder vom Auffahren des Kondensators über die Rampe auf die Barge. Es wurden Stahlplatten zur Lastverteilung verwendet und die Rampensegmente punktuell unterfüttert:
Abbildung 158
Abbildung 159
Abbildung 160
Abbildung 161
Abbildung 162
Dabei wurden zwei Zugmaschinen verwendet, eine zum Ziehen und eine zum Schieben der Ladung.
Seitenanfang
Letztendlich befand sich das Schwergut an Bord der Barge und wurde auf die Elefantenfüße abgestellt:
Abbildung 163
Abbildung 164
Anschließend wurde die zweite Kondensatorhälfte aufgerollt:
Abbildung 165
Auf diesem Bild ist die "fliegende" Operation gut erkennbar. Die Last wird möglichst weit von der Pierkante entfernt auf die aufgeschüttete Rampe geleitet. Das geschieht über Stahlträger, die auf Hölzern liegen. Diese sind im Vordergrund des Bildes zu sehen, unterhalb der Person:
Abbildung 166
In der Regel ist mit einem Lasteinführwinkel von ca. 45° zu rechnen. D. h., die Höhe, die zu überwinden ist, sollte als Distanz von der Jettykante vorliegen, um ein Wegrutschen der aufgeschütteten Jetty unter der Last zu vermeiden.
Das Aufrollen der zweiten Kondensatorhälfte in der letzten Phase:
Abbildung 167
Am Ende sind beide Kondensatorhälften an Bord:
Abbildung 168
Seitenanfang
Entladung: Abrollen der Kondensatoren in Lissabon, Portugal
Das folgende Bild zeigt eine Jetty in Lissabon am Rio Tejo:
Abbildung 169
Das Präparieren der Rampe erfolgte mit Big Bags und Wasserbausteinen. Im Uferbereich lagen im Schlick viele Steine und Geröll, die eine Gefahr für den Bargenrumpf darstellen, wenn diese auf Grund gesetzt wird. Eine Möglichkeit zum Schutz der Barge ist das Unterlegen einer Geotextilmatte. Anschließend werden mit einem Mineralgemisch oder Wasserbau-Kies gefüllte Big Bags ausgeflurt. Diese müssen nicht völlig eben ausgelegt werden, die Barge drückt sie durch ihr Gewicht in Position.
Hier die vorbereitete Barge mit eingehängtem, ca. 10 – 12 m langem Rampensegment:
Abbildung 170
Die Rampe war auf Stahlplatten aufgelegt, um das Widerstandsmoment an Land zu erhöhen und ein Einsinken der Barge zu vermeiden. Zusätzlich wurde geballastet. Das war nötig, da zwei Schwergutteile nacheinander abgerollt werden mussten. Um beim Abrollen der Dampfturbine zu vermeiden, dass der dahinterliegende Kondensator die Barge hinten Richtung Wasser drückt, musste während des Abrollens Wasser in den vorderen (landseitigen) Tank gepumpt werden.
In diesem Fall lag eine Mischung zwischen Aufsetzen (landseitiger Teil der Barge) und Schwimmen (wasserseitiger Teil der Barge) vor, daher war ein sicheres Vermooren der Barge wichtig.
Wenn keine Poller oder andere Befestigungspunkte vorliegen, kann ein solcher relativ einfach provisorisch erstellt werden. Dafür wird ein großer Stahlträger mit einem hochfesten Draht umwickelt und in ein ca. 3 m tiefes Loch gelegt. Der Draht muss dabei aus dem Loch ragen. Auf den Träger im Loch werden 4 Bigbags gestellt und das Loch anschließend mit Mineralgemisch verfüllt.
Wenn ein ausreichend großer Baum vorhanden ist, kann die Barge auch an diesem vermoort werden.
Die Schwergutteile auf der Barge sind auf den nächsten Bildern zu sehen:
Abbildung 171
Abbildung 172
Es handelt sich um die Kondensatoren aus Indonesien. Diese wurden mit einem Schwergutschiff nach Lissabon transporiert und dort auf die Barge umgeladen.
Auf dem nächsten Bild ist zu erkennen, das die Barge durch das Abrollen der Dampfturbine durch die verschobene Masse Auftrieb bekommt:
Abbildung 173
Daher musste das Abrollen immer wieder unterbrochen werden, um die Barge durch Ballasten auszunivellieren. Ansonsten kann die Barge im Extremfall wasserseitig eintauchen und die Rampe hochdrücken, was zum Umkippen des Kolli führen kann. Das korrekte Vermooren der Barge ist daher sehr wichtig.
Bei einer beladenen, schwimmenden Barge sollten die Ballasttanks immer entweder vollständig geflutet oder leer sein. Bei halbgefüllten Tanks kann das Wasser bei eine seitlichen Neigung der Barge Richtung tieferliegende Seite fließen und durch sein Gewicht die Barge zum Kippen bringen.
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Das Abrollen des Transformators zeigen die folgenden Bilder:
Abbildung 174
Abbildung 175
Abbildung 176
Abbildung 177
Abbildung 178
Abbildung 179
Abbildung 180
Abbildung 181
Auf diesen Bildern ist die Ladungssicherung zum Trailer zu sehen. Da der Trailer wesenlich weniger Masse als das Kolli hat, ist ein Laschen mit 1 g unsinnig. Das kippenden Kolli würde den Trailer einfach mitkippen lassen.
Das Ballasten der Barge beim Abrollen erfolgt über externe Pumpen. Die benötigte Pumpenkapazität hängt u. a. vom vorhandenen Zeitfenster für die Verladung ab. Bei einem kleinen Zeitfenster muss die Pumpenkapazität groß sein, um in kurzer Zeit Wasser in oder aus den Tanks zu pumpen und das Ballasten zu beschleunigen. Ein falsches Berechnen der benötigte Pumpenkapazität kann zu einem Totalschaden oder -verlust des Transportguts führen.
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