Eine hochwertige Präzisionsmaschine mit einem Gewicht von ca. 3 t sollte per Flugzeug nach Asien transportiert weden. Die Präzisionsmaschine war in einer Holzkiste verpackt für den Zulauf zum Abflughafen, mittels Flug- Ersatzverkehr / LKW, bereitgestellt (Abb. 1) worden.

Abbildung 1: Holzkiste bereit für die Verladung [B.v.Diepenbrock, AIG Europe]

Der Sachverständige, der den Zustand der Verpackung prüfen und die Verladeüberwachung durchführen sollte, traute seinen Augen nicht, als der Frachtführer das für den Transport zum Abflughafen vorgesehene Fahrzeug öffnete (Abb. 2 und 3).

Bei dem Auflieger handelte es sich um einen Reefer-Auflieger, der durch seinen anheb- und absenkbaren Rollboden geeignet war Luftfrachtpaletten zu transportieren. In dem Auflieger waren bereits zirka 95 Schachteln mit Kühlgut (Pharmazeutika) geladen, sowie zwei Schachteln mit unbekannten Inhalt auf jeweils einer Palette.

Abbildung 2: Reefer-Auflieger, mit anheb- und absenkbaren Rollboden [B.v.Diepenbrock, AIG Europe]

Abbildung 3: Schachteln, die im vorderen Teil des Aufliegers verladen waren [B.v.Diepenbrock, AIG Europe]

Der Fahrer hatte zunächst vor, die Holzkiste ohne jegliche Sicherung hinter die bereits geladene Ware zu stauen und zu transportieren. Bei einer Bremsung hätte die Holzkiste die schon im Fahrzeug befindliche Ladung, wie in einer Presse zusammen geschoben und ggf. selbst Schaden genommen.

Nach langem "Suchen" fand der LKW-Fahrer in seinem Fahrzeug vier Spanngurte zur Ladungssicherung. Eine Sicherung durch Gurte war jedoch nicht möglich, da keine geeigneten Sicherungspunkte im Fahrzeug vorhanden waren. Auch die seitlichen Ladelücken konnten nicht ausgefüllt oder durch Sicherungsmittel unschädlich gemacht werden. Somit war eine Sicherung nach hinten auch nicht möglich.

Da ein Sachverständiger vor Ort war, wurde nicht verladen, sondern ein anderes Fahrzeug mit Ladungssicherungspunkten und -Mitteln geordert (Abb. 4). Mit diesem Fahrzeug konnte der Transport sicher und auch noch pünktlich durchgeführt werden.

Dem Sachverstand hab Dank!

Abbildung 4: Holzkiste verladen auf dem neu bereitgestellten Trailer [B.v.Diepenbrock, AIG Europe]

Der Schwerpunkt dieser 3 t schweren Kiste liegt 1,5 m von der Stirnwand entfernt und damit innerhalb der Lastverteilungskurve.