Vorwort |
Bis zum Jahr 2004 lagen für die Sicherung von Holztransporten nur rudimentäre Erkenntnisse vor. Viele der komplexen mechanischen Zusammenhänge, die während eines Transportes von Kurzholz Einfluß haben, waren unbekannt. Die Beurteilung der Ladungssicherung orientiert sich zwar an den VDI-Richtlinien 2700, aber diese Richtlinien kennen verschiedene Eigenarten von Kurzholz nicht. Zwischenfälle im Kurzholztransport hatten immer wieder gezeigt, dass Forschungsbedarf existierte. Im Jahr 2003 hat sich eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Vertretern der Versicherungswirtschaft, Polizei, Wissenschaft, holzverbrauchenden Industrie und Transportwirtschaft konstituiert, um in einer Versuchsreihe erste gesicherte Erkenntnisse zum Verhalten von Kurzholz (Rohholz) zu gewinnen. Zwei Versuchsreihen, die von der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in Auftrag gegeben wurden, haben umfangreiche und neue Erkenntnisse über das Verhalten von Rohholz unter dynamischen Transportbedingungen erbracht. Diese Versuche sind von Herrn Prof. U. Podzuweit (Fachhochschule München) wissenschaftlich begleitet und im Versuchsbericht "Sicherung von Kurzholz auf Straßenfahrzeugen I" dokumentiert worden. Dieser Versuchsbericht bildet gemeinsam mit Untersuchungen, die im Vereinigten Königreich nach tödlichen Unfällen mit Rohholztransporten in Auftrag gegeben wurden, die erste Basis zur Beurteilung der mechanischen Zusammenhänge für eine Sicherung von Rohholz beim Straßentransport. Die Diskussion der Ergebnisse des ersten Forschungsvorhabens ergab weiteren Versuchs-bedarf im Bereich der Schwall- und Kavernenproblematik. Im Dezember 2005 bildete sich eine neue Arbeitsgruppe unter der Leitung des Innenministeriums des Landes Nordrhein- Westfalen. Diese Arbeitsgruppe plante und gestaltete die notwendigen Versuche zur Klärung der Fragen im Schwall- und Kavernenbereich. Die Versuche wurden von der AG Rohholzverbraucher und dem Ministerium für Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen beim TÜV-Nord Mobilität (Hannover) in Auftrag gegeben. Herr Prof. U. Podzuweit hat die Versuche wissenschaftlich begleitet und legt hiermit den Versuchsbericht "Sicherung von Kurzholz auf Straßenfahrzeugen II" vor. Die Berichte des Forschungsvorhabens und der ergänzenden Versuche bilden neben mehreren Reibbeiwertversuchen die Grundlage für die "Verladeempfehlungen für Rohholz (bis 6 Meter), quer oder längs geladen, zur Ladungssicherung für den Straßentransport". Diese Empfehlungen wurden unter Beteiligung der verschiedensten Institutionen aus der Wirtschaft, Polizei, BAG und Ministerien erarbeitet. Es ist der Wunsch der Arbeitsgruppe, dass die Versuchsberichte und die erarbeiteten Empfehlungen als Grundlage zur Erarbeitung eines gesonderten Blattes der VDI-Richtlinien dienen. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden für die konstruktive Zusammenarbeit im Sinne der Sicherheit auf unseren Straßen. Unser besonderer Dank gilt Herrn Prof. Podzuweit für die wissenschaftliche Unterstützung, die Begleitung der Versuche und für den Bericht, sowie den Auftraggebern der weiterführenden Versuche, dem TÜV-Nord Mobilität für die Durchführung der Versuche und den direkt an den Versuchen beteiligten Personen und Institutionen.
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