Versandbeanspruchungen |
Vortrag von Herrn Kap. AG Winfried Strauch, Freier Sachverständiger |
Versandbeanspruchungen im Straßenverkehr
In Deutschland ist mit folgenden Werten zu rechnen:
Nach vorn mit 0,8 g, das entspricht 80 % der Gewichtskraft oder einer Neigung von 53°.
Abbildung 95 |
Abbildung 96 |
Nach hinten und seitlich mit 0,5 g, entsprechend 50 % der Gewichtskraft und einer Neigung von 30°.
Abbildung 97 |
Abbildung 98 |
Abbildung 99 |
Abbildung 100 |
Im Ausland gelten zum Teil höhere Werte.
In der Schweiz ist nach vorn mit 1 g Beschleunigung zu rechnen, dass heißt, das Kräfte in Höhe des Eigengewichtes der Ladung auftreten können. Das entspricht den Kräften, die entstehen würden, wenn das Fahrzeug in Fahrtrichtung senkrecht gestellt würde.
Abbildung 101 |
Abbildung 102 |
In Großbritannien ist nach vorn mit 1,2 g zu kalkulieren, seitlich mit 0,8 g und nach hinten mit 0,5 g. Die Beschleunigung nach vorn entspricht einem Senkrechtstellen des Fahrzeugs mit einer zusätzlichen Belastung der Ladung um 20%. Die seitliche Beschleunigung von 0,8 g entspricht einer Neigung von 53°.
Abbildung 103 |
Abbildung 104 |
Versandbeanspruchungen im Schienenverkehr
Im Schienenverkehr ist beim normalen Rangierbetrieb in Längsrichtung mit Beschleunigungen von 4 g zu rechnen, das entspricht Kräften in Höhe des vierfachen Ladungsgewichtes.
Die Verwendung von Waggons mit Langwegpufferung kann die Rangierbeanspruchungen auf Beschleunigungen von 2 g mindern, dass heißt, es werden noch Kräfte in doppelter Höhe der Gewichtskraft wirksam.
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Containertragwagen der Gattung Lgjs mit Langhubstoßdämpfer. |
Die Fahrdienstvorschriften der DB sehen für bestimmte Wagen eine Behandlung als Vorsichtwagen in drei Abstufungen vor. Vorsichtwagen werden unterschieden nach der Art des Fahrzeugs, der Art der Ladung oder der Verladeweise. Die Beanspruchungen werden dadurch weiter gemindert. Eine Kennzeichnung der Waggons ist jedoch erforderlich:
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Kennzeichnung durch Aufkleber für Vorsichtwagen der Stufe 1. | |||
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Dauerhafte Kennzeichnung eines Vorsichtwagens der Stufe 1. | |||
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Kennzeichnung durch Aufkleber bzw. Hinweis im Zettelkasten für Vorsichtwagen der Stufe 3. |
Im kombinierten Verkehr Straße-Schiene (KLV) sind die folgenden Werte in Ansatz zu bringen:
1,0 g in Längsrichtung – entsprechend 100% der Gewichtskraft | |
0,5 g in Querrichtung – entsprechend 50 % der Gewichtskraft | |
0,3 g in der Vertikalen – entsprechend 30 % der Gewichtskraft zusätzlich zur normalen Erdbeschleunigung von 1 g in senkrechter Richtung. |
Abbildung 110
Versandbeanspruchungen im Seeverkehr
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Massengutfrachter in schwerer See. |
Schiffsbewegungen können in drei gradlinige und drei Rotationsbewegungen unterschieden werden. Es sind dies:
Rollen als Bewegung um die Längsachse | |
Wogen als Bewegung entlang der Längsachse | |
Stampfenals Bewegung um die Querachse | |
Schwoien als Bewegung entlang der Querachse | |
Gieren als Bewegung um die Hochachse | |
Tauchen als Bewegung entlang der Hochachse |
Darüber hinaus bezeichnet man
Slamming als Einboxen in die See und als | |
Seeschlag die direkte Einwirkung von "blauem Wasser" |
Abbildung 113
Abbildung 114
Die Belastungen im Seeverkehr können entsprechenden Tabellen entnommen werden, so z.B. den "Richtlinien für die sachgerechte Stauung und Sicherung von Ladung bei Beförderung mit Seeschiffen".
Abbildung 115
Grundwerte aus den "Richtlinien für die sachgerechte Stauung und Sicherung von Ladung bei der Beförderung mit "Seeschiffen"
ERGÄNZUNGSTABELLE FÜR LÄNGE UND GESCHWINDIGKEIT | |||||||||||
Länge m Geschwindigkeit |
50 | 60 | 70 | 80 | 90 | 100 | 120 | 140 | 160 | 180 | 200 |
9 kn | 1,20 | 1,09 | 1,00 | 0,92 | 0,85 | 0,79 | 0,70 | 0,63 | 0,57 | 0,53 | 0,49 |
12 kn | 1,34 | 1,22 | 1,12 | 1,03 | 0,96 | 0,90 | 0,79 | 0,72 | 0,65 | 0,60 | 0,56 |
15 kn | 1,49 | 1,36 | 1,24 | 1,15 | 1,07 | 1,00 | 0,89 | 0,80 | 0,73 | 0,68 | 0,63 |
18 kn | 1,64 | 1,49 | 1,37 | 1,27 | 1,18 | 1,10 | 0,98 | 0,89 | 0,82 | 0,76 | 0,71 |
21 kn | 1,78 | 1,62 | 1,49 | 1,38 | 1,29 | 1,21 | 1,08 | 0,98 | 0,90 | 0,83 | 0,78 |
24 kn | 1,93 | 1,76 | 1,62 | 1,50 | 1,40 | 1,31 | 1,17 | 1,07 | 0,98 | 0,91 | 0,85 |
Für den Fährverkehr in Nord- und Ostsee sowie für die Beförderung von Cargo Transport Units können auch die Werte aus den Tabellen der CTU-Richtlinien benutzt werden.
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ConRo-Schiff |
Lagerbeanspruchungen
Falsche Stauung kann zu Schäden infolge zu hoher Drücke führen.
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Das Locking-Coil sitzt zu tief. Die Belastung wird unzulässig hoch. |
Umschlagbeanspruchungen
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Mit Absetzstößen von ca. 1g sollte
allgemein gerechnet werden, und zwar
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Hausgemachte Beschleunigungen
Außergewöhnlich hohe Beschleunigungen können wirken, wenn sich ungesicherte oder mangelhaft gesicherte Ladungsteile in Bewegung setzen können.
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Schäden durch hausgemachte Beschleunigungen infolge mangelhafter Sicherung auf einem RoRo-Schiff. | |
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Schäden durch hausgemachte Beschleunigungen infolge mangelhafter Sicherung auf einem Sattelkraftfahrzeug. | |
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Containerschaden durch hausgemachte Beschleunigungen. |
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